Cultures Satzkette

Wie wäre denn mal mit einer Satzkette aus dereine schräge Geschichte entsteht.



Ein Wikinger fand eine silberne Axt.



Im nächsten Satz müsste dann silberne Axt vorkommen.


Die silberne Axt war schon sehr alt, denn ihr Stiel war morsch.

Da der silberne Keil noch gut erhalten war, brachte der Wikinger die Axt zum Schmied, um sie reparieren zu lassen.

Doch der Schmied erkannte, dass diese Axt keine gewöhnliche war, denn sie war eine Waffe der Götter.

Der Schmied sagt "Ich repariere dir diese Axt der Götter - doch da du sie gefunden hast steht dir sicher eine Heldenmission bevor."





PS: Finde ich eine super Idee!!!


"Ich bin doch kein Held, so alt und klapprig wie ich bin" schimpfte der Wikinger, "was fällt Odin ein?"

"Du bist n icht klapprig, Du bist erfahren", sagte der Schmied.

Der Wikinger verließ den Schmied und begegnete einer Norne, die von einem Jungbrunnen berichtete.

Doch der Jungbrunnen war versiegt - wie würde man die Quelle nur wieder zum Sprudeln bringen?

Er überlegte ob vielleicht genau das die Aufgabe war?! Möglicherweise musste er mit der göttlichen Axt einen magischen Baum fällen, um daraus eine Schaufel herzustellen.

Wo finde ich den göttlichen Baum?

Die Wurzeln des göttlichen Baumes sind in einer Höhle tief im Meer

Der Wikinger ging also los und suchte seinen Freund Kori auf, der ein Schiff besaß.

Doch der hatte zu tief ins Medfass geschaut und lag betrunken neben seinem Schiff am Hafen.

Mit einem Eimer Wasser weckte der Wikinger seinen Freund auf. :D

.Sein Freund war ein berüchtigter Pirat, der Bruder von Jack Sparrow, der einen magischen Kompass besass, der ihnen sicherlich nützlich wäre.

Doch bevor sie mit dem magischen Kompass den Weg zum Baum suchen konnten mussten sie eine Crew und Ausrüstung zusammenstellen.

"Hier nimm diese Liste, wenn ich Dir helfen soll beschaff alles was draufsteht, inzwischen geh ich die Crew zusammensuchen." spach Kori und verschwand in der nächsten Kneipe und der armen alte Wíkinger blieb mit dem Zettel in der Hand am Stand zurück.

Um das notwendige Geld für die Ausrüstung zusammen zu bekommen ging der alte Wikinger auf den Marktplatz, legte seinen Helm vor sich ab und begann von seinen bisherigen Abenteuern zu erzählen, um so etwas zusätzliches Geld zu sammeln.

Björn der Spielmann kam gerade vorbei, sagte lachend: "lass es sein, was sind das für Abenteuer die Du als Bauer erlebt hast, lass mich singen und geh einfach mit dem Helm herum und sammle" , nahm seine Fiedel und sang von tapferen Helden, so dass ich der Mark und der Helm schnell füllten.

So hatten sie bald genug Geld zusammen und Björn sagte "Ich werde dich bei deinem Abenteuer begleiten, dann habe ich gleich eine neue Geschichte."

"Dann geh in die Kneipe Björn und hilf Kori beim Crew anheuern!" sprach unser Held und machte sich daran die Liste abzuarbeiten.



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Hat der Held eigentlich einen Namen?


Also heuerte er eine Crew an - die bizarrsten Gestalten, die er finden konnte.

Eine davon war Brisa, die es geschafft hatte in kurzer Zeit alle Crewmitglieder und Kori zu bestehlen, was die restlichen Männer der Crew von ihren Fähigkeiten überzeugt hatte.

Außerdem konnte sie mit ihrem Bogen schneller schießen als ihr Schatten laufen konnte.

Ein weiterer war Belix der Einäugige, der mehrere Fässer Met trinken und danach immer noch mit seiner Keule oder seiner Faust so sehr zuschlagen konnte wie kein anderer.





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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die Bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige


Ein weiteres Mitglied war Galmur, erfahrener Spurenleser uns tapferer Schwertkämpfer, der angeheuert wurde weil er als Einziger erkannt hatte, dass Brisa die Diebin war.

Dann gehörte noch Quax mit zur Crew, ein konfuser Zauberer, der ständig seine Zaubersprüche verwechselte; sprach er zum Beispiel einen Spruch, um dem Schiff eine ruhige, sonnige Überfahrt zu garantieren, konnte man sicher sein, dass sie in einem Wirbelsturm endete.

Da war noch Kwasir der Koch, der sich neben dem Kochen auch aufs Brauen von alkoholischen Getränken und anderen Mixturen verstand die zwar fast immer bei diversen Krankheiten halfen, aber gelegentlich zu interessanten Nebenwirkungen führten.

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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer


Danach wurde noch die verträumte Ardis angeworben, die sich auf Astronomie und Mythologie verstand, bei der aber nie so klar war ob sie jetzt von Wissenschaft oder Fantasie sprach.

Kori besah sich die Truppe, kratzte sich am Kopf du fragte sich, wer von denen die Segel setzen und bei Bedarf das Schiff steuern sollte, denn die restlichen Wikinger in der Kneipe waren Bauern, so konnte er nur hoffen am Hafen noch ein paar seetaugliche Freiwillige zu finden: "Morgen früh wenn die Sonne aufgeht laufen wir mit der Flut aus, wer nicht da ist bleibt zu Hause, ich geh inzwischen zu meinem Schiff!"



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


Quax war sogleich von Ardis Schönheit hingerissen und wollte ihr einen Strauß der prächtigsten Rosen herbeizaubern, aber nur ein Büschel Unkraut erschien in ihren Händen, worauf er sich so schämte, dass er so rot wurde, wie die Rosen, die er ihr eigentlich schenken wollte.

Ardais war dennoch sehr geerührt davon, bedankte sich und meinte, dass Kwasir aus dem Kraut bestimmt was nützliches herstellen könnte.

Alle waren pünktlich versammelt und sie stachen bald in See (Kori hatte glücklicherweise noch ein paar erfahrene Matrosen gefunden) - aber die restliche Truppe war bald vollkommen seekrank - da braute Kwasir aus Quax Unkraut ein paar Tränke zusammen, wodurch die Übelkeit zwar weggezaubert wurde, sich ihre Gesichtsfarbe aber von grün zu psychedelischen Farben wandelte- Belix Körper war zu seinem Entsetzen bald mit rosaphosporezierenden Blümchen bedeckt.

Die erfahrenen Matrosen und der Kapitän konnten sich ein heimliches Grinsen nicht verkneifen und als Kwasir auch noch alle Kranken mit den Worten beruhigte: "Bis wir am Ziel sind lässt die Wirkung nach, keine Sorge, kurz nachdem Euch wieder übel wird vom Seegang nehmt ihr wieder das vorherige Aussehen an und trinkt vorsichtshalber keinen Alkohol, das könnte die Nebenwirkungen verstärken!" freuten sie sich besonders, keiner würde Ihnen den Rum wegtrinken.

Galmur hatte sich trotzdem ein Fäßchen Rum beiseitegeschafft, aber noch nicht gewagt es zu trinken, nachdem seine psychedelische Gesichtsfarbe grade verschwunden war, aber jetzt waren seine Lebensgeister wieder geweckt und er begann Ardais neckische Blicke zuzuwerfen, hatte auch bereits mit seinem Schwert ein kunstvolles Herz in den Mast geschnitzt und er bat sie für alle in die Sterne zu sehen - was stand in den Sternen über ihre weitere Reise?

Ardis besah sich das Herz und sagte trocken: "Bei Tageslicht ist Sterndeutung etwas schwierig weiß du, aber ich sehe den Mast brechen, wenn du die Schnitzereien fortsetzt!", dann nahm sie ihren Beutel zeichnete einen Kreis aufs Deck und warf Runensteine in den Kreis und beugte sie grübelnd darüber.



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


Alle Crewmitglieder kamen aufgeregt zu ihr gelaufen, um zu hören was sie sprach: "Für jeden der neun Helden muss eine spezielle Aufgabe gelöst werden, die seine speziellen Fertigkeiten auf die Probe stellt, bevor wir Zugang zu dem magischen Baum bekommen können."

Oh, da bin ich aber gespannt, sagte Quax, murmelte etwas, worauf ein leichter Nebelschleier entstand, der sich zu einem Herz verdichtete, das zu Ardis herüberschwebte und sich wie ein Umhang um ihre Schultern legte - woraufhin er Galmur triumphierend ansah, der so verblüfft war, dass Quax diesesmal keinen Zauberspruch verwechselt hatte, dass ihm die Sprache wegblieb.

Briesa die verächtlich die beiden Verliebten beobachtete, zog sich vom Seewind fröstelnd Ihrem Umhang fester zu und frage sarkastisch "Geht es vielleicht etwas konkreter?" worauf Ardis ergänzte: "Kurz vor uns liegt eine kleine Insel, darauf ist eine mit Fallen gespickte Höhle, in der ein Buch was wir dringend brauchen versteckt ist, denn darin steht ein Zauberspruch der uns weiterhilft."

Galmur grinste verächtlich: "Hoffen wir, dass unser geschätzter Zauberer den Spruch diesesmal richtig ausspricht, um an das Buch zu kommen, und er uns nicht ausversehen alle in Kröten verwandelt - aber zuerst werden ja wohl die Fähigkeiten eines wahren Helden gefragt sein..." - woraufhin er kunstvoll mit seinem Schwert herumwirbelte und dann auf die Gestalten wies, die sich auf der Insel vor ihnen gesammelt hatten.

"Na dann viel Spass beim Kämpfen, großer Held, ich hätte Dir ja mit dem Bogen geholfen, aber wenn du alles allein machen willst..." Brisa setzte sich gemütlich auf eine Rolle Tau "sag mir bescheid, wenn Weg zum Eingang zur Höhle frei ist, ich schätze mal meine Hauptaufgabe ist es, das Buch in dem fallengespickten Höhlenlabyrinth erst mal zu finden, bevor uns Qaux dann beim Sprechen des darin geschrieben Zaubers in Frösche verwandelt!"



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


"Selbst wenn Galmur alle Feinde besiegt, Brisa das Buch findet und Quax den Zauber richtig spricht - selbst dann sind wir noch lange nicht am Ziel!", sagte Ardis "Die Runen sagten jeder der neun Helden muss ein Aufgabe lösen, um den Baum zu erreichen, also stellt euch das nicht zu einfach vor!", seufzte kurz und setzte sich neben Brisa.

Kori schüttelte unwillig den Kopf zog seinen Säbel und wies auf die etwa 20 Wesen am Stand, die ihm wie ein Kreuzung aus Troll und Zwerg vorkamen: "Vielleicht haltet Ihr langsam mal ALLE eure Waffen bereit, wir legen gleich an, die Gestalten am Ufer haben zwar keine Bögen, wie mir scheint, aber die Art, wie sie ihre Keulen und Schilde halten, sieht nicht so aus, als können man mit ihnen diskutieren, die weitere Aufgabenverteilung klären wir später."

Quax stellte sich in Positur und versuchte besonders eindrucksvoll auszusehen, als er seine Hände durch die Luft kreisen lie0, wobei er magische Formeln murmelte - Ardais wäre bestimmt total beeindruckt, wenn gleich magische Feuerbälle aus seinen Fingerspitzen schießen würden - wenig später schoss tatsächlich ein heller Blitz aus seinen Fingerspitzen, der sich allerdings in einen Blumenregen auflöste - ohje, hatte er schon wieder zuviel an Ardais gedacht? - die Trolle blieben wie angewurzelt stehen und blickten mit offenen Mündern, in denne ihr Hauerzähne blinkten auf den Gänseblümchenregen, der auf sie herabrieselte.

Der Zauber stellte sich jedoch als sehr effektiv heraus, denn der Gänseblümchenregen löste bei den Trollwesen so heftige Nies- und Hustenattacken aus, dass sie vergaßen Ihre Keulen zu schwingen und sich statt dessen am Strand krümmten.

Nur einer der Trolle wurde nicht von einer Niesattacke geplagt, sondern ein verklärter Ausdruck war auf sein Gesicht getreten, als die Gänseblümchen über seinen Körpel rieselten:"Oh Blumen ! Das erinnert mich an meine Flowerpower Zeit, eigentlich wollte ich nie das Handwerk des Keulenschwingens lernen, man nannte mich immer Hippie-Troll, kommt mal mit mir, solange die anderen noch mit Niesen beschäftigt sind, ich zeige euch meine geheime "Grashöhle", ihr seht alle aus, als könntet ihr einen ordentlichen Trip gebrauchen, da wächst seeeehr gutes Gras!"

Brisa lachte einfach nur, aber Galmur war bitter enttäuscht "Das soll jetzt ein Kampf gewesen sein? - Wofür braucht ihr dann einen Schwertkämpfer, wenn die Gegner sich von ein paar zarten Blümchen besiegen lassen..."

Der Hippietroll klopfte Galmur mit seiner großen Pranke auf die Schulter, so dass er anfing zu husten: "Du willst einen Kampf, mein Freund? Keine Sorge, ich gebe dir ein Kraut, da wirst du Ungeheuer sehen, denen du noch niemals begegnet bist! Manche Kämpfe und Prüfungen müssen eben nicht immer in der sogenannte realen Welt ausgetragen werden!"

Das Ganze brachte Brisa noch mehr zum lachen und sie sagte zum Troll: "Kling interessant, zeig uns die Höhle und unterhalte dich unbedingt mit Kwasir unserem Tränkebrauer, er kann dir bestimmt noch den einen oder anderen Tipp für Mixturen geben" worauf der Troll loslief und die 9 Gefährten ihm folgten, nachdem Kori der restlichen Mannschaft aufgetragen hatte mit dem Schiff in einiger Entfernung zu ankern.

Wenig später kamen sie bei der Höhle an und der Troll zeigte ihnen stolz zwei Bilder, die dort an der Wand hingen:

"Seht mal, die Bilder stammen noch aus meiner Flower Power Zeit, ich sah so cool aus damals."

http://ep.yimg.com/ca/I/trolltown_2261_17964211

http://www.trolldoestilo.com.br/wp-content/uploads/2012/09/large.jpg


Während Björn die Bilder betrachtete und dann den Troll interessiert fragte: "Habt ihr auch Musik gemacht?" flüsterte Brisa dem Koch Kwasir zu "sieht du den schmalen Spalt in der Rückwand, das sieht aus wie der Beginn eines Geheimgangs, wir müssten den Troll irgendwie ablenken dann könnte ich versuchen die Wand zu öffnen, hast du was Anregendes für ihn zu trinken?"



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


Kwasir dachte kurz nach und flüsterte dann lächelnd zurück "Ich habe eine Idee... ich nehm ein paar seiner besonderen Gräser und mische sie mit einem lila Elexier ... das verschafft ihm wunderbar süße, lebhafte Träume, wird ihm aber nicht schaden - und wir haben dann etwa 36 Stunden Zeit. Doch um das Elexier zu brauen brauche ich etwa 2 Stunden ... die kann Björn ja mit dem Troll über Musik quatschen."

Die nächsten zwei Stunden waren Kori und der Troll damit beschäftigt, alle Lieder aus seiner Flower Power Zeit mit mehr oder weniger melodiöser Stimme von sich zu geben, wie "If we are going to San Trollcicsco, every troll shall wear some flowers in his hair", "Sah ein Troll ein Röslein stehen" - bis Kwasir ihm mit den Worten "Hier, das Singen hat dich bestimmt durstig gemacht", endlich den Trank überreichte, woraufhin der Troll einen tiefen Schluck nahm, die Augen verdrehte und sogleich alle viere von sich streckte und selig zu schnarchen begann - allerdings ließen die Nebenwirkungen nicht lange auf sich wareten, wenig später begann er in allen Regenbogenfarben zu blinken, woraufhin Brisa nach eine Blick auf den dunklen Spalt einen kurzen Augenblick innehielt und dann sagte: "Das sieht ja ganz schön dunkel dadrin aus, vielleicht sollten wir ihn hinter uns herschleifen, er wacht ja sowieso erstmal nicht auf, dann haben wir Licht, Belix könnte das machen, was meint ihr?"

"Kein Problem" sagte der und zog den Troll in neben den Spalt "naja weiter geht's nicht, der Spalt ist zu klein!" worauf Brisa meinte "weiter ist auch nicht sinnvoll, ich geh mal davon aus hier sind Fallen, ich werde mir schon mal den Eingangsbereich ansehen, inzwischen könnte ja unser werter Zauberer versuchen mir eine Art permanentes magisches Licht zu zaubern, was die Suche nach Fallen im Inneren wesentlich erleichtern würde, denn ich halte es für sinnvoll das Buch allein zu holen oder vielleicht nur mit Galmur, dem ich als Fährtenleser zutraue nicht gleich jede Falle auszulösen!"

Belix grunzte, denn er hätte zu gerne den blinkenden Troll scheppernd hinter sich hergezogen, aber er musste einsehen, dass der Spalt zu schmal war und wollte nicht riskieren, stecken zu bleiben und so beleuchtet er nur den Eingangsbereich - Quax murmelte währenddessen einen Zauberspruch - tatsächlich erschien bald darauf eine leuchtende Kugel, aber als sie genau hinsahen, konnten sie erkennen, dass sie von einer kleinen leuchtenden Elfe im Inneren ausging - Ohje, sagte Quax, na, dann viel Spaß , passt genau auf, was ihr sagt, sie ist ziemlich leicht beleidigt...

"Hmm, ich nehm also mal lieber noch eine Fackel mit" dachte sich Brisa, bevor sie vorsichtig tastend in den spalt kroch, der einer Weile breiter wurde und zu einer Treppe nach unten führte und sie bemerkte, dass über eine Stufe ein dünner Faden gespannt war auf den sie Galmur mit einem Handzeichen hinwies, während sie vorsichtig darüber hinweg nach unten stieg.

Während die anderen in der Höhle warteten stiegen die beiden weiter die Treppe runter und als Galmur Brisa von einem wackelnden Stein zurückzog, der eine Reihe hin und her schwingender riesiger Äxte auslöste, musst Brisa erkennen, das es gut gewesen war den Spurenleser mitzunehmen.

Währenddessen hüpfte die Elfe in ihrer leuchtenden Kugel vor ihnen her und her, und jetzt hörten sie zum ersten Mal ihren elfischen Singsang, als sie zu Brisa sagte: "Du dachtest wohl, ich hätte nicht gesehen, dass du eine Fackel mitgenommen hast, wie? Du vertraust mir wohl nicht - im Gegensatz zu dem muskulösen, gutaussehenden Schwertkämpfer ..." Sie sah zuerst Galmur aus feenstaubumwölkten Augen an und warf dann Brisa einen giftigen Blick zu.

Brisa erwiderte lächelnd "Ich vertraue Dir, aber Quax nicht, außerdem bin ich sehr froh keine Fackel anzünden zu müssen, hier riecht es nach Öl und ich wollte nicht selbst als Fackel enden" dann machte sich dann daran, vorsichtig eine eiserne Tür zu untersuchen, die ihnen den Weg versperrte, es schien als könnte ein falscher Griff einen Funken auslösen der die Umgebung in Flammen aufgehen lies.

"Liebe Elfe kannst du eventuell bitte ein klein wenig mehr Licht machen?" sagte Galmur "Ich glaube hier habe ich eine kleine Öffnung erfühlt, vielleicht finden wir eine Art Schlüssel oder sowas!?"

Brisa lächelte heimlich über Galmurs Bemerkung, die Öffnung war ganz klar ein Finte: "Ich würde Dir nicht raten irgendetwas in dieses Schlüsselloch zu stecken" sagte wie während sie weiter den Rand der Tür begutachtete, "Ich glaub ich hab was!" rief sie dann und drückte auf eine kleine Platte neben der Tür am Boden, mit einem Knirschen öffnete sich die Wand neben der Tür, die ganze Tür war eine fallengespickte Attrappe, neben der Tür öffnete sich ein weiterer leicht abfallender Gang, der nach ein paar Windungen in einem großen Raum führte, von dem aus weitere 7 Wege in alle Himmelsrichtungen führten und in dessen Mitte eine etwa 2 Meter große Trollstatue stand.

"Hmmm, ich glaube, der Troll muss uns irgendwie die Richtung weisen, nur wie bringen wir ihn dazu, dass er seine Arme bewegt?" fragtee Brisa.

"Normalerweise nehme ich bei Trollen mein Schwert und kitzle sie damit am Bauch" bemerkte Galmur und zog frech seine Waffe um genau das zu tun, Briesa wich ein paar Schritte zurück, denn plötzlich öffnete die Statue die Augen und schaute auf Galmur herab.

"Ich bin nicht kitzelig, du Wicht", brummte der Troll, "ihr werdet drei Rätsel lösen, wenn ihr erfahren wollt, welchen Weg ihr nehmen müsst.." - Galmur hätte sich am liebsten sofort auf den Troll gestürzt - "Du Wicht, na warte... jetzt entgeht mir schon wieder ein Kampf mit diesen Rätseln.." ... aber der Troll fuhr fort: "Wenn ihr die Antwort nicht wisst, kannst du schon mal deine Klinge wetzen, aber viel Erfolg wirst du dann nicht gegen mich haben - ihr könnt natürlich auch alle Wege ausprobieren, aber außer einem führen alle ins Verderben ... also hier das erste Rätsel "Mit duftendem Kraut stopfe ich meinen Bauch - Rauch steigt hinauf - kennst du mich auch?"

Galmur flüsterte zu Brisa: "Eigentlich würde ich ja lieber kämpfen als rätseln ... aber es bleibt uns wohl keine Wahl ... was meinst du, ob das ein Weihrauchkugel oder ein Räuchermännchen oder sowas ist?"

Der Troll lachte so schallend, dass die Wände dröhnten und kleine Steine von der Decke herunterrieselten: "Das habe ich genau gehört, ihn PFEIFEN. Das war es nämlich! Meint ihr etwa, wir hätten hier schon mal was von Weihnachten gehört? Aber ich bin in guter Stimmung, deshalb könnt ihr mir das nächste Rätsel stellen, finde ich es nicht heraus, zeige ich euch jetzt schon den Weg, ansonsten könnt ihr wählen, ob ihr kämpfen oder noch ein Rätsel wollt."

"Ich hab eins" sprach Brisa: "Welcher Vogel hat keine Flügel, keine Federn und keinen Schnabel?"

Der Troll lachte diesmal so laut, dass die Wände wackelten: "Ihr SPASSVÖGEL! Und jetzt? Wollt ihr noch eins von mir oder wollt ihr versuchen, mich mit euren Schwertern und Pfeilen noch mehr zum Lachen zu bringen? Ich bin äußerst kitzelig und ihr seht ja, was mein Lachen auslösen kann..."



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LadySilbermond:Ich mag diese Trolle, ich glaube ich war in einem anderen Leben mal ein Troll :lol:


"Du bist großartig ... Intelligenz gepaart mit Stärke!" Brisa schaute den Troll bewundernd an: "Ich hatte nicht erwartet, dass hier es so interessante Trolle gibt, denn schon der, der uns hierher geführt hat, war ein wunderbarer Typ, ich hätte z.B. nie gedacht dass Trolle so gut singen können!"

"Schmeichelein nützen euch gar nichts! Nur mit guten starken Gedanken werdet ihr hier weiterkommen!" polterte der Troll und offenbarte das zweite Rätsel:

"Es hat keine Farbe, trotzdem kann man es sehen. Es wiegt nichts, aber jeder Gegenstand wird damit leichter. Was ist das?"


Galmur runzelte die Stirn und begann konzentriert mit seiner Stiefelspitze im Staub herumzubohren, so dass bald ein kleines Loch entstand - er betrachtete es und plötzlich leuchteten seine Augen auf: Ich habs - ein Loch - so ein Mist, jetzt muss ich nicht gegen dich kämpfen ..." Da begann der Troll wieder so laut zu lachen, dass Steine herunterfielen und nur noch ein Ausgang offen blieb: "Ihr seid doch ganz coole Helden, eben habt ihr, glaube ich, von meinem Bruder gesprochen, er ist der einzige Troll, der so gut singen kann - ich dachte nämlich SIE hätte ihn auch erwischt und verzaubert, genau wie mich! Sie war die schönste Trollfrau weit und breit - Lady Silbertroll! Bis sie mich hierherführte und mit den Worten, dass ich auf gewisse Helden warten, um ihnen nachdem ich sie geprüft hätte, den rechten Weg zu weisen soll, in eine Statue verwandelt hatte - ich weiß nicht, was ihre Absicht ist , wahrscheinlich ist sie eine Gestaltwandlerin und irrt hier noch herum, denn danach hat sie sich in einen silbernen Mondstrahl aufgelöst...

Brisa rümpfte kurz die Nase und grummelte leise "Da ist man einmal ehrlich und keiner glaubt daran!", dann aber lachte sie los: "Du bist wirklich echt Trollig! Na gut dann gehen wir weiter und suchen die mysteriöse Lady! Oder besser, Galmur vielleicht solltest Du mit der Elfe zurückgehen und die anderen holen, zumindest die, die durch den Spalt passen, bei Kwasir und Belix fürchte ich wird das nichts! Ich untersuche inzwischen mit der Fackel den Gang vor uns!"



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


Galmur warf zuerst einen etwas bedauernden Blick auf Brisas geschmeidige Gestalt und dann einen kurzen beunruhigten Seitenblick auf die Elfe, die ihn mit verliebten, noch immer feenstaubumwölkten Augen ansah, gab dann aber zu, dass Brisas Vorschlag recht vernünftig war und machte sich auf den Rückweg, indem er sich an alle Fallen zu erinnern versuchte - der Troll rief ihm noch hinterher "Glaubt nicht, dass deine Freunde ohne ein Rätsel hier vorbeikommen" - aber da war Galmur schon verschwunden.

Brisa zündete die Fackel an und ging in Richtung des offnen Gangs, als sie am Troll vorüber kam, sagte sie "ich hab noch ein Rätsel für dich nur so zum Spass: Ein Dieb will in eine Stadt und muss das Tor passieren, er weiß aber die Losung nicht und beobachtet deshalb andere, wie sie das Tor passieren. Als erstes kommt ein dicker Wikinger, der Wächter sagt: "16", worauf der Wikinger erwidert: "8", dann kommt ein Bauer, der Wächter sagt: "28" und der Bauer antwortet: "14" und er darf passieren. Zuletzt bei der Händlerin ist die Frage "8" und die Antwort "4". Das ist ja einfach denkt der Dieb und antwortet auf die Frage "22" selbstbewußt "11" , aber er wird nicht eingelassen, weil die Antwort falsch ist. Was hätte er sagen müssen?"

"Ja das ist schon etwas besser, dieser Dieb würde bei mir nicht vorbeikommen" lachte der Troll, dachte kurz nach und sagte dann "das ist trotzdem zu leicht, es sind ja nur die Buchstaben zu zählen, also hätte er 14 sagen müssen." Und während der Troll mit Brisa noch einige kleine Rätsel austauschten gelang es Galmur in der Zwischenzeit die anderen Helden an allen Fallen vorbeizuschleusen, sodass es jetzt endlich weitergehen konnte...

Brisa hatte den Troll überredet einfach mitzukommen, da er oben durch den engen Spalt sowieso nicht nach draußen gelangen konnte und sich inzwischen den Gang weiter angesehen, Fallen waren keine zu entdecken und der Gang endete in einer großen Höhle an deren Decke große blauleuchtende Kristalle ein mystisches Licht erzeugten, so hell, dass Brisa die Fackel löschen konnte, weitere Ausgänge waren nicht zu sehen, in der Mitte der Höhle war ein großer See in dessen Wasser sich die Kristall spiegelten.

Inzwischen waren auch die anderen eingetroffen und nachdem sie dem Rätseltroll vorgestellt wurden, besahen sich alle gemeinsam die offensichtliche Sackgasse "Wer außer mir kann alles nicht schwimmen ", fragte der Troll, woraufhin Quax ganz grün wurde, Brisa irgendetwas vor sich hinmurmelte und Ardais vornehme Blässe noch blasser wurde. Galmur stemmte die Arme in die Seiten und schüttelte den Kopf: "Und ihr habt euch auf ein Schiff getraut? Ich fasse es nicht! Ich konnte schwimmen bevor ich laufen gelernt habe. Vielleicht liegt unter dem Wasser eine unterirdische Höhle - ich könnte heruntertauchen...."

Brisa antwortete: "Das nützt uns aber nichts, wenn wir anderen da nicht runterkommen...."

Quax warf ein: "Ich könnte was zaubern....auaaa" (Galmur war ihm "aus Versehen" auf den Fuss getreten)

Da sagte Ardais: Vielleicht sollten wir überlegen, welche unserer Fähigkeiten noch nicht gebraucht worden sind - Kvasir, der ja am Eingang zurückgeblieben ist, hat den Hippitroll eingeschläfert, Belix hat den Eingang erleuchtet, Brisa Fallen ausgekundschaftet, Quak wird für den Zauberspruch beim Buch gebraucht , also bleibe noch ich übrig - ich könnte mich auf das Kristalllicht einstimmen und versuchen mehr über die Kristalle herauszufinden, die wie Sterne leuchten, vielleicht verraten sie mir mehr über diesen See..."

Galmur warf sich in die Brust, weil er mal wieder Eindruck schinden wollte:"Ich bin auf jeden Fall bereit zu tauchen, egal, was du über den See herausfindest...."


Plötzlich sagte der Axtträger, der die ganze Zeit wie im Tran der Truppe gefolgt war "Ich hab die Axt gefunden und seit dem bin ich mir irgendwie völlig fremd, ich hab selbst meine Namen vergessen. Nachts träume ich von Schatten, die mich umkreisen und tagsüber muss ich mich immer wieder zwingen mich zu konzentrieren. Mein Geist verschwindet wohl so nach und nach in der Axt. Irgendetwas sagt mir der Barde bringt uns hier weiter! Sing uns ein Lied Spielmann! Sing dieses alte traurige Lied vom Silbermond!"

Galmur knirschte mit den Zähnen und murmelte: "Ach, DER ist ja auch noch da..." - tatsächlich war der Axtträger bisher wie ein Schatten hinter ihnen hergeschlurft, obwohl ja alles mit ihm begonnen hatte. Dann setzte sich Galmur grummelnd auf den Boden, da er schon wieder so abgedrängt worden war, wurde aber bald von den melodiösen Klängen des Bardengesanges gefangengenommen:



Liriel tanzte im silbernen Mondenschein

sie wartete auf ihren Liebsten im heiligen Eichenhain

aber - o grausiges Geschick -

er kehrte niemals mehr zu ihr zurück

schwarz war sein Herz

groß war ihr Schmerz

über den grausames Liebesscherz



Liriel tanzte im sibernen Mondenschein

der Mondsee war ihr Ziel

wo sie bald dem Wahnsinn verfiel



sie irrte durch die Welt in mancherlei Gestalt

machte vor Bergen und Höhlen nicht halt

verführte und verzauberte Männer und Frauen

in düsteren Höhlen, in lichten Auen



sie sucht den EINEN, der sie erlöst,

wenn sie ihn findet, wir ihre silberne Seele glänzend und fest

und sie hilft ihm auf seiner Quest



In die müden Augen des Axtträgers war ein seltsamer Glanz getreten, als er die silberne Axt hervorzog, die jetzt plötzlich so lebendig erschien. Ein Lichtstrahl von den Kristallen traf auf die Klinge und zeigt auf etwas in der Höhle.


Brisa sprang auf und lief hin, denn das Licht fiel auf eine Höhlung in der Wand, die wie ein Auge aussah und die man ohne das Licht wohl nicht bemerkt hätte. Vorsichtig berührte sie das Auge und die Wand verschwand. Eine Grotte öffnete sich, die ebenfalls von Kristallen an der Decke beleuchtet war und in der ein seltsamer Nebel wallte. In der Mitte der Grotte stand ein Altar auf dem ein Buch lag. Es schien als würde der Nebel das Buch beschützen.



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Liste:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin


Quax wollte gerade loslaufen als Galmur ihn schnell zurückhielt und sagte "Seid vorsichtig!! Noch fehlen zwei Aufgaben und es sind nur noch Ardis und ich übrig, da Quax das Buch lesen muss!" Aber Ardis saß bereits auf dem Boden, war in eine Art Trance versunken und murmelte nur undeutliche Silben.

Der Nebel waberte und bildete diffuse Formen, die sich zu bizarren Gestalten mit eisblauen Augen verdichteten. "Diese Kreaturen sehen nicht besonders freundlich aus und ich frage mich, ob mein Schwert so wie es jetzt ist, etwas gegen diese Nebelgeister ausrichten könnte," murmelte Galmur.

In der Zwischenzeit räkelte sich der Flowerpowertroll am Eingang der Höhle und erwachte mit den Worten: "Der Trank war phantastisch, Danke! Ich hatte wunderbare Träume" dann sah er sich um und fragte "wo sind denn alle hin?", worauf sich Belix und Kwasir erschrocken ansahen. Der Troll bemerkte den offenen Spalt und meine lachend "Die sind doch nicht etwa dadurch gekrochen und in die verfluchte Höhle rein? Warum haben sie die Tür nicht geöffnet?" sprachs, schob einen kleinen Stein zu Seite und drückte auf einen Knopf worauf sich der Felsen beiseite schob. "Mir nach Jungs, schauen wir mal, wo sie sind und wie es meinem Bruder geht, der steht da als Statue rum und nur wir kennen die Fallen auf dem Weg dahin!" Er zündete eine Fackel an und lief los, Belix und Kwasir im Schlepptau.

// pruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuust - ich lach mich schlapp - das war megacool, Lady Alix :lol: :lol: :lol: :mrgreen:





In der Zwischenzeit hatte Quax, bevor Galmur protestieren konnte, sein Schwert mit den Worten berührt:

"Ich werde jetzt eine mächtige Feuewaffe aus deinem Schwert erschaffen, mit der du die Nebelgeister sicher besiegen wirst..."

- nach einigen gemurmelten Zaubersprüche hielt Galmur natürlich keine mächtige Feuerwaffe in seiner Hand, sondern das Schwert hatte sich aufgelöst und Galmur wollte Quax schon an die Kehle springen, als er sah, dass es nicht vollständig verschwunden war, sondern dass er ein waberndes Etwas in seiner Hand hielt - ein Nebelschwert!

Sollte man nicht Gleiches immer mit Gleichem besiegen? Endlich konnte er seinen Mut unter Beweis stellen. Obwohl ihm doch nicht so ganz wohl bei der Sache war, betrat er die Höhle mit forschen Schritten.

Währenddessen war wieder ein silberner Strahl aus der Axt geströmt, der die in Trance gefallene Ardais umhüllte. Aus ihrem Mund drang ein silberner Schimmer, als sie sprach:



Der Schattenmagier, der einst mein Herz besass

seine Listen sind zahlreich und ohne Maß

er will in den heiligen Baum eindringen,

die Quelle soll niemand zum Sprudeln bringen

9 Gefährten machten sich auf den Heiligen Baum zu finden

er will die Seele eines von euch in Schatten binden

ob es ihm gelang, sehe ich noch nicht...



Der Hippietroll und die anderen waren inzwischen eingetroffen und sie hatten Ardais Worte gehört.

Der Axtträger ließ langsam die Axt sinken, so dass auch der silberne Glanz wieder in sie zurückströmte: "Bedeutet das, dass einer von uns ein Verräter ist?"


// der Satz und der Spruch sind super!! ... aber mir persönlich zu kryptisch - ich könnte ihn nicht so richtig deuten :oops:



Galmur hatte ein mulmiges Gefühl, weil sich die Geister um ihn sammelten und begannen ihn anzugreifen. Aber als er sah, dass Quax Zauber tatsächlich wirkte und sein neues Nebelschwert funktioniert wuchs sein Mut. "Selbst ich hätte mich da nicht rangetraut" musste sogar Brisa anerkennen, als alle anderen staunend zusahen, wie sich Galmur heldenhaft auf die Nebelgeister stürzte und sie nach und nach besiegte.


// kleine Offtopic Erklärung ,-) :lol: In dem Lied von LadySilbermond das der Barde gesungen hat hat er ja davon gesungen, dass Liiriel (Lady Silbermond) dem Wahnsinn verfiel nachdem ihr Liebster, ein düsterer Schattenmagier sie verlassen hat, und seitdem durch die Welt irrt, um einen Helden bei seiner Quest zu helfen, der sie dadurch erlöst. Seitdem befindet sie sich ja in der silbernen Axt und spricht zu den Gefährten durch Ardais. Die Quest besteht ja darin (hast du am Anfang mal geschrieben :lol:) den Heiligen Baum zu fällen und dadurch einen Spaten oder etwas ähnliches herzustellen, um den Heiligen Quell wieder freizulegen und zum Sprudeln zu bringen)

Der Schattenmagier will die Gefährten dazu benutzen, zu dem Heiligen Baum zu gelangen, um an die Macht des Baumes zu gelangen, aber er will verhindern, dass die Quelle wieder sprudelt. Dafür will er in die Seele eines der Gefährten eindringen, Lady Silbermond weiß aber noch nciht, ob es ihm bereits gelungen ist.

Öhm, allle Klarheiten beseitigt :lol: Jetzt dürft ihr wieder weitermachen :mrgreen:


Kapitän Kori der anerkennend Galmurs Schwertkünsten zusah, grübelte: "Die Seele binden?" obwohl wenn er sich den Axtträger so ansah, falls die Axt verflucht war, konnte der ständige Kontakt mit ihr schon negative Auswirkungen haben und ihn zum Verräter machen, aber war die Axt verflucht? Können diese Sterndeuter nicht mal etwas klarer reden? Die beiden Trollbrüder dagegen, die sich nun endlich wieder gefunden hatten, beobachteten den Kampf eher skeptisch, sollte es dieser Truppe wirklich gelingen das heilige Buch zu bekommen? Sie hatten es versucht, mit dem Resultat, dass der eine zur Statue wurde und der andere Trost in bunten Träumen gesucht hatte.

// @ Lady: Danke!! Ja, das mit der Hauptquest (Baum suchen, Werkzeug herstellen, Quelle freilegen) war mit schon klar ... aber dank deiner Erklärung ist mir das jetzt mit der verlorenen Seele und dem Schwarzmagier etwas klarer :idea: , danke!! ... wobei ich noch nicht weiß wo der Schwarzmagier plötzlich herkam :lol: ... aber wir kriegen das schon noch gemeinsam raus :D



Björn meinte "Also theoretisch haben jetzt acht Helden jeweils eine Aufgabe gelöst, demnach müsste es doch jetzt endlich möglich sein, dass Quax zu dem Buch geht und den Zauber spricht, der uns den Weg zum Baum zeigt?!" und schubste den ängstlichen Quax in Richtung des Buches.


Der schaute sich vorsichtig um, ob hinter einer Ecke vielleicht doch noch ein Schatten versteckt war und trat an den Altar auf dem das Buch lag und rot glühte. Als er die Hand danach ausstrecke, merkte er, dass das Buch nicht leuchtete, sondern auch zu heiß zum Anfassen war. "Wie kann das sein" dachte er "Es ist doch Papier, wieso verbrennt es nicht, wenn es so heiß ist? Es müssen zwei Zauber aktiv sein, einer der die Hitze produziert, um das Buch zu schützen und einer der das Buch vor der Hitze schützt. Wenn ich nur einen der Zauber auflöse wird das Buch vielleicht zerstört und wir brauchen es."

Galmur konnte sehen, wie es in Quax Gedanken zu qualmen begann, denn es sah fast so aus, als wenn kleine Rauchwölkchen von seinem Kopf aufsteigen würden. Da leuchteten seine Augen plötzlich auf und er sagte : "Gleiches mit Gleichem bekämpfen! Sprich doch nochmal diesen Feuerzauber!" Natürlich murmelte Quax wieder den falschen Zauberspruch. Nicht Feuer, sondern Nebel kam diabei heraus, aber das hatte Galmur ja auch beabsichtigt, denn der Schutz, der auf dem Buch lag, konnte ja nur aus Feuer und Eis zugleich bestehen, wenn es nicht verbrennen sollte, aus Feuer und Eis entstand aber in der normalen Welt Dampf, also war der Nebelzauber bestimmt der richtige....Unglaublich! Es funktioniert! Durch den Nebel sah man das Buch rot auflglühen, dann verschwand die Glut und blaue Eiskristalle waren zu sehen, dann ertönte ein lautes Zischen und Dampfwolken stiegen auf, die gegen den Nebel aus Quax Zauber ankämpften fast wie die Nebelgeister, die Galmur besiegt hatte. Dann war alles vorbei und das Buch wartete darauf, geöffnet zu werden. Vorsichtig näherte sich Quax und drehte die erste Seite um. Stirnrunzelnd fuhren seine Finger die kryptischen Zeichen nach. "Diese Sprache ist mir gänzlich unbekannt... Aber ich wüsste vielleicht jemanden, der uns da weiterhelfen könnte..."

"Ich jedenfalls nicht" polterte der Rätseltroll! "obwohl ich es großartig finde, wie ihr an diese Buch gekommen seit und vor allem, dass ihr mich aus der Statue befreit habt! Am besten ihr nehmt das Buch und verschwindet, von uns kann es sowieso keiner lesen!" Der Hippitroll ergänzte nickend "Ja haut ab! Unsere Trolllady ist wohl für immer verschwunden, aber diese Grotte hier und der See unterm Kristallhimmel eignen sich hervorragend für wilde Partys" und zu Kwasir sagte er "Ich brauch unbedingt das Trankrezept, dafür rede ich auch mit den anderen aus unserem Volk, dass ihr unbehelligt verschwinden könnt, die sind eigentlich mehr auf Essen und Trinken aus, aber seit diese Höhle hier verflucht wurde, gab es keinen Platz zum feiern, also fingen sie aus Langeweile an zu kämpfen. Ich jedenfalls finde Partys interessanter! Man hat zwar auch gelegentlich Kopfschmerzen, aber die vergehen schneller als die vom Prügeln!"

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Liste der Beteiligten:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori - Bruder von Jack Sparrow

Björn der Spielmann

Brisa die bogenschießende Diebin

Belix der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und tapferer Schwertkämpfer

Quax der konfuse Zauberer

Kwasir Koch und Tränkemixer

Ardis Sterndeuterin

Ein Rätseltroll und ein Hippitroll


Kwasir lachte "Ja klar kann ich dir das Rezept geben ... ich kann euch auch noch ein zusätzliches für die Kopfschmerzen zeigen."

Und Björn meinte nur "Eines Tages komme ich bestimmt wieder, wenn ihr es erlaubt, ich muss mir unbedingt ein paar Trolllieder und Trolltänze in meine Liedersammlung aufschreiben." Quax hingegen bekam von alldem nichts mit, er steckte immer noch mit der Nase in dem Buch und versuchte rauszufinden, ob es weiter hinten noch andere Zaubersprüche in anderen Sprachen gab - bis Brisa ihn auf die Schulter klopfte und sagte "Lass gut sein! Wir gehen jetzt alle zurück zum Schiff, dann hast du genug Zeit zum lesen."


"Auf dem Schiff ja" murmelte er zerstreut "momentan komme ich hier nicht weiter, auch wenn ich das Gefühl habe, irgendetwas ist hier noch zu tun", er packte das Buch entschlossen in seine große Manteltasche und verließ die Grotte, nicht ohne sich noch mal nach dem Altar umzusehen.

"Los jetzt Alterchen! Wir müssen los! Wenn wir uns beeilen ist noch Ebbe und wir kommen schnell aufs Schiff." Kori packte den Zauberer am Arm und schob ihn in Richtung Ausgangstunnel in den Kwasir, Zutaten erläuternd, mit den beiden Trollen verschwunden war.


"Also, ich komme hier einfach ncht weiter," murmelte Quax, der inzwischen das ganze Buch mehrmals vor- und zurückgeblättert hatte, während er auf Deck sass. "Ich hatte euch ja gesagt, ich wüßte vielleicht jemanden, der uns helfen kann und zwar mein Bruder Xaqu, ich hoffe wir finden ihn, denn das könnte nicht ganz so einfach sein, seht mal her, so sieht er aus" er kreiste mit seinen Händen, zwischen denen ein durchsichtiges Bild erschien

http://www.bing.com/images/search?q=gnom&FORM=HDRSC2#view=detail&id=2CD191D09EC100E8E9048DFCE8A1834DB4D67AAC&selectedIndex=175

"Bei ihm muss man immer in Gegensätzen denken.

Er ist ziemlich klein und wohnt in einem winzigen Baumhaus, aber sobald man es betritt, hat man eine riiiesige Halle betreten mit einer Bibliothek, dessen Gänge sich in die Unendlichkeit erstrecken. Er kennt eine Menge Sprachen, aber leider ist er manchmal auch etwas vergesslich.

Außerdem muss man immer das Gegenteil von dem sagen, was man meint und er spricht genauso, daran muss man sich erst mal gewöhnen, aber wenn einer dieses Buch entziffern kann, dann ist er es. Vielleicht können wir seine Insel ja mit dem magischen Kompass finden."


// das mit den Bildern ist cool! :lol:



"Hmm ... klingt kompliziert" brummte Kori und holte seinen magischen Kompass raus "aber wenigstens kriege ich jetzt auch mal was zu tun ..."

Und während Kori den Seeleuten Befehle gab den Kurs zu setzen, dachte Quax weiter nach, wie er seinen Bruder befragen würde. Unterdessen machte sich Björn schon Notizen über den ersten Teil des bestanden Abenteuers und Kwasir schrieb sich ein paar neue Rezepte auf. Gleichzeitig übten Brisa, Galmur und Belix sich schon wieder im Kampf, wohingegen Ardis und der Axtträger erschöpft von der Magie auf ihre Kojen sanken und einschliefen.


//die anderene Zwerge sind auch lustig, aber ich meinte eigentlich genau den

http://www.oksnesbrud.no/UserFiles/Products/1093_maske-gnom_17.04.2011214028.jpg


Kori segelte hart am Wind immer in die Richtung, in die der Kompass zeigte und tatsächlich vor ihnen tauchte eine sehr kleine Insel auf. Aber da war kein Baum, nur steil ansteigender Felsen auf allen Seiten! Da der Kompass aber beharrlich zur Insel wies, beschloss Kori anzulegen und die Truppe begann den Felsen hinaufzuklettern, erst oben auf dem Felsenrand sahen sie, dass sie Insel wie eine Art Schüssel geformt war, denn es ging steil wieder hinunter und tatsächlich in der Mitte der Schüssel wuchs ein winziger Baum, auf dem eine Art Hütte gebaut war und als sie daneben standen sahen sie, dass der Baum so klein war, dass dieser Kori nicht mal bis zum Knie ging und das Haus war noch kleiner. Wie sollten sie das Haus betreten? Irritiert standen alle um das Bäumchen herum und starrten darauf.

Es dauerte nicht lange, da tauchte aus dem kleinen Haus ein Fuß auf und Sekunden später stand ein kleiner Gnom vor ihnen, der genau so aussah, wie Quax es ihnen auf dem Schiff gezeigt hatte. Bevor sich die anderen noch darüber wundern konnten, dass er fast doppelt so groß wie das Haus war, begannen seine Augen zu strahlen und Quax beugte sich zu ihm herunter und umarmte ihn so gut es ging.

"Meine Schwester, du alte Rübennase, wie entsetzlich, dich hier zu sehen. Ich hatte gehofft, dass du dich endlich weggezaubert hättest oder dich auf einem Feuerzauber in die Wolken geschossen hättest. Mich interessiert überhaupt nicht, warum du hierher gekommen bist."

Quax gab ihm einen kleinen freundschaftlichen Stups auf die Schulter, der den kleinen Gnom fast umgeworfen hätte.

"Xaqu, du hässlicher Riese, ich finde es auch furchtbar, dass du immer noch in diesem Loch haust und ich glaube auch gar nicht, dass du uns helfen kannst. Du brauchst dir dieses Buch auch gar nicht anzusehen, da ich sicher bin, dass du sowieso nicht lesen kannst, was darin steht."

Sein Bruder zog seine buschigen Augenbrauen zusammen und sah sich die kryptischen Zeichen genau an.

"Ja, du hast recht, ich habe noch nie ein Wörterbuch in meiner kleinen Bibliothek gehabt, in dem diese Zeichen erklärt wurden. Mir würde es nie einfallen, dich, sowie den dümmsten aus euerer Truppe und den kleinsten dazu einzuladen mit mir zu kommen."

Mit diesen Worten drehte er sich um und schob seinen kleinen Fuß wieder zurück in das Haus, das ihn mit einem kleinen Zischen in sich hineinsaugte.


Quax sah sich um und betrachtete die Truppe: "Also wenn ich ihn richtig verstanden habe dürfen zwei von Euch mich begleiten, der Größte und der Schlauste, der Größte ist einfach, das ist Belix, aber welche Art Schlauheit ist gefragt? Ich geh am Besten schon mal vor und nehme Belix mit, wenn Ihr restlichen Euch geeinigt habt, wer der Schlauste ist, soll er einfach nachkommen. Los Belix, steck einfach deinen kleine Finger in die Tür!"

"Häh" fragte der, machte es aber trotzdem und wer verschwunden und Quax folge ihm auf gleich Weise.



Ähmmm dieser Satz ist schwer zu negieren!

Mir würde es nie einfallen, dich, sowie den dümmsten aus eurer Truppe und den kleinsten dazu einzuladen mit mir zu kommen."

Mir würde es nie einfallen dich einzuladen" ist ok, Quax soll kommen.

"Aber Mir würde es nicht einfallen den kleinesten und Dümmsten einzuladen" Wenn man kleinster und Dümmster negiert darf man dann auch noch "nicht einfallen" negieren? und wird dann aus Und oder? Aber wir sind ja nicht am Mathematikerstammtisch


Ähmmm dieser Satz ist schwer zu negieren!... "Aber Mir würde es nicht einfallen den kleinesten und Dümmsten einzuladen" Wenn man kleinster und Dümmster negiert darf man dann auch noch "nicht einfallen" negieren? und wird dann aus Und oder? Aber wir sind ja nicht am Mathematikerstammtisch
// :lol: :lol: Frau Mathematikerin, man muss bei solchen Negierungsrätseln ja nicht jedes einzelne Wort verneinen, sondern nur die Kernbotschaft - wir sind ja hier nicht in der Aussagenlogik

// Lady: Das war schon klar ... ich meine die Idee an sich :D



Der Axtträger besah sich die Heldengruppe die übrig war: der Kapitän Kori, der Spielmann Björn, Brisa die bogenschießende Diebin, Galmur der spurenlesende Schwertkämpfer, Kwasir der Tränkebrauer und Ardis die Sterndeuterin ... und überlegte gerade welche Art von Klugheit hier wohl gefragt wäre, als zwischen den anderen schon eine heftige Diskussion begann.


Björn sagte: "Ich sollte gehen, wer von Euch weiß so viel von der Welt und ist so weit herumgekommen?" Kori hielt dagegen "Wo warst Du den schon? Welche Meere hast du bereist, du hast ja vorher nicht mal den Kontinent verlassen?" Galmur mischte sich ein "Es geht nicht darum wer wie weit gereist ist, sondern wer die verborgenen Dinge sehen kann und keiner kann so gut wie ich die Spuren des gewesenen erkennen!"

"Was nützen die Spuren des Gewesenen? Ich kann erkennen wie es weiter geht" schimpfte Ardis und auch Kwasir machte sich bemerkbar "Ach und wer kennt sich besser mit Tränken und Pflanzen aus, dort unten gibt es bestimmt eine Menge Moose und Pilze! So kommen wir nicht weiter." Der Axträger schüttelte entmutigt den Kopf und dachte "mein Kopf ist zu leer um der Klügste zu sein" Brisa dagegen lächelte verschmitzt, steckte ihren Finger in die Tür und war weg. Die Anderen starrten ihr verwirrt nach und sahen nur noch wie das Baumhaus und damit die Tür verschwanden.


Belix und Brisa staunten nicht schlecht, als sie sich tatsächlich plötzlich in einer riesigen Halle mittein in einer Bibliothek befanden, deren Gänge sich in die Unendlichkeit erstreckten. Mitten in der Halle stand ein Podest, auf dem sich verschiedene Figuren und Gegenstände befanden.

Quax sagte; "Ach ja, ich erinnere mich, mein Bruder hat hier ein Bibliotheksverzeichnis in diesem Podest eingeschlossen, allerdings hoffe ich, dass er sich noch an die Kombination erinnert, sonst wird es ziemlich schwierig werden, das Wörterbuch zu finden, denn wir würden uns gnadenlos verlaufen.



Auf dem Tisch waren vier Kreuze gezeichnet, auf denen sich immer zwei Dinge gegenüberstanden,

Im ersten Kreuz standen sich ein Riese und ein Zwerg, sowie eine Elfe und ein Ork gegenüber

Im zweiten Kreuz standen sich ein Drache und eine Schlange, ein Pferd und ein Pegasus gegenüber

Im dritten Kreuz lagen sich jeweisl ein Zahnstocher und eien Holzspeer, sowie eine Nadel und ein Schwert gegenüber

Im vierten Kreuz lagen vier Kugeln, von denen jede jeweils einen anderen Zauber zugeordnet war

Feuer und Wasser lagen sich gegenüber, sowie Luft und Erde



Dann war ein Zifferblatt aufgezeichnet, auf dem sich auf 3 Uhr, 6 Uhr, 9 Uhr und 12 Uhr jeweils eine Vertiefung befand.



Quax sagte: Man muss die Figuren mit den passenden Gegenständen ausstatten und dann auf den richtigen Platz auf dem Zifferblatt stellen, um das Podest zu öffnen, Ich hoffe, mein Bruder erinnert sich noch an die Kombination.

Allerdings müsst ihr aufpassen! Deshalb sollte bestimmt der oder die Klügst aus unserer Truppe mitkommen, denn er redet ja immer in Gegensätzen, dh. wenn er z.b. sagt "Das Wesen auf dem Pferd hat die Kugel mit dem Luftzauber", meint er in Wirklichkeit "das Wesen auf dem Pegasus hat den Erdzauber" oder wenn er z.b. sagt "der Ork steht auf dem Zifferblatt zeitlich vor der Elfe" meint er "die Elfe steht auf dem Zifferblatt zeitlich nach dem Ork", wobei 3 Uhr die früheste Uhrzeit und 12 Uhr die späteste Uhrzeit ist.



Und schon gab der Wurzelgnom die entsprechenden Tipps:

1. Das Wesen auf dem Pegasus braucht die Kugel mit dem Erdzauber

2. Die Elfe braucht den Zahnstocher als Waffe und den Feuerzauber

3.Der Ork muss auf 6 Uhr stehen

4. Das Wesen auf dem Pferd braucht den Holzspeer

5.Das Wesen mit der Nadel als Waffe braucht den Luftzauber

6.Der Zwerg muss auf dem Ziffernblatt 3 Stunden vor dem Riesen stehen, der auf einer Schlange reitet

7.Das Wesen mit dem Wasserzauber steht auf einem Feld, das zeitlich nach dem Drachenreiter kommt.


// hab das Rätsel noch nicht raus :roll: , ist echt schwierig ;) z.B. das mit den Zeitbeispiel Ork/Elfe ... aber ich habe es mir aufgemalt, das hilft bestimmt :D

PS: coole Idee!!!


//hehe, kein Problem, wenn es zu schwierig ist, kann ich es auch nochmal in "übersetzter Form" posten, so dass ihr nicht in Gegenteilen denken müsst

Belix meinte "Vieleicht sollte ich die Kiste einfach zerschlagen?" Brisa schüttelte den Kopf: "Ich glaube nicht dass uns das hilft, mal nachdenken" Was offensichtlich ist:

Der Ork hat Holzspeer und Wasser(2.), da das Pferd gehört zur Luft gehört (1.) und der Zwerg zum Drache(7.) und der Pegasus zum Zahnstocher(4.) bleibt für den Ork nur noch die Schlange als Reittier.

Der Zwerg sitzt also auf dem Drache, trägt ein Schwert und die Erdkugel.

Wir wissen noch, dass die Nadel zum Luftzauber und der Zahnstocher zum Feuer gehört.

Jetzt wird es schwieriger! Die Elfe steht auf um 12 (3.) und hat weder Wasser/Erde noch Schwert/Holzspeer. Aus (6.) seh ich der Riese steht 3 Stunde vor dem Zwerg also entweder auf 6 oder auf 9. und aus Information 7. erkannt man Feuer kommt vor Schlange/Ork/wasser, die sind nicht auf der 12 (weil da ja schon der Elf ist.). Damit kann das Feuer auf 6, 9 oder 12 sein.



Irgendetwas fehlt noch, ich muss mal nachdenken, vielleicht kann man eine Information durch probieren ausschließen. Brisa setzte sich auf den Boden und malte mit einem Stöckchen eine Art Tabelle in den Staub.


Nach einer Weile spang Brisa ärgerlich auf und sagte: "Kann es sein Herr Gnom, dass du uns zufälligerweise ALLE informationengegeben hast? Hast Du uns vielleicht gesagt, dass der Ork ein Schwert hatte?"

Kurz endschlossen legte sie folgendes in die Vertiefungen:

in die 3 den Zwerg, den Drache, das Schwert und die Erdkugel

in die 6 die Riese, den Pegasus, den Zahnstocher und die Feuerkugel

in die 9 den Ork, die Schlange, den Holzspeer, und die Wasserkugel

in die 12 den Elf, das Pferd, die Nadel und die Luftkugel


"Das war ganz schön schlcht, Fräulein Brisa" sagte der Wurzelgnom mit einem Grinsen, als er sah, wie sich eine kleine Tür in dem Podest öffnete und eine kleine Plattform herausgefahren wurde. "Wenn du die Lösung herausgefunden hättest, hätte ich nicht einen Nothebel hier ziehen müssen, dann hätte sich auch nciht einfach das Podest so geöffnet."

Belix fiel die Kinnlade herunter: "Was redet der da eigentlich immer für ein wirres Zeug? Der regt mich auf mit seinen verdrehtebn ´Sätzen."

Brisa sah den Wurzelgnom finster an; "Naja, offentsichtlich gab es da noch einen Hebel, den er einfach hätte ziehen können, um das Podest zu öffnen, aber ich hab es ja nun auch so geschafft :P "

Dann starrten alle drei auf den kleinen Wichtel, der plötzlich auf dem Podest erschien, der noch eine Serviette um den Hals trug und grade irgendeinen Grashüpferschenkel abknabberte: "Was ist los, wer stört mich hier bei meiner Abendmahlzeit?"

Quax hatte sich als erster gefasst und zeigte ihm das Buch, woraufhin der kleine Wichtel es eimal kurz mit seiner Hand berührte: "Ihr wollt ein Wörterbuch dafür? Dritter Gang links, der siebte Schrank auf der rechten Seite das ganz obere Regal, das 34. Buch von rechts - und jetzt lasst mich in Ruhe, ich weill weiteressen."

Mit diesen Worten verschwand er wieder in dem Podest und klappte die Tür hinter sich zu.

Brisa besah sich die Regale und sagte zu Belix;: "Gut, dass wir dich mitgenommen haben, ich glaube, du wirst mich hochheben müssen, denn eine Leiter sehe ich hier nicht."


"Schön, dass ich auch zu etwas nützlich bin!" brummte Belix "Aber das ist eine Aufgabe nach meinem Geschmack."

Er stelle sich neben das Regal, faltete die Hände vor dem Bauch und sagte "Na dann frohes klettern Mädchen!" worauf Brisa nicht lange zögerte und Belix zuerst auf die Hände und dann auf die Schultern stieg und nach das Buch aus dem Regal holte.

Nachdem sie wieder herabgestiegen war, reichte sie es Quax und sagte: "Ich bin mal gespannt, ob es uns weiterhilft!"


Brisa befürchtete schon, dass Quax sich jetzt stundenlange in die Bücher vertiefen müßte, aber er stellte sie nur gegenüber und sagte lächelnd: "Mit diesen neuen Zaubermethoden sind Übersetzungen gar kein Problem mehr." Dann murmelte er irgendetwas und zwischen den Büchern entstand ein Nebelschweif, der sich zu einer Art Djinn mit einem Turban manifestierte, wie er z.B. aus einer Wunderlampe hervorgestiegen wäre.

"Was ist euer Begehr?"

"Fass mir mal den Inhalt des Buches in wenigen Sätzen zusammen. Gibt es irgendeinen Hinweis auf einen magischen Baum, dessen Wurzeln bis tief in den Meeresgrund reichen?"


Der Djinn sagte:

"Zu Befehl Meister!

Inhaltszusammenfassung: Es werden die Wege zu acht verschiedenen Orte beschrieben. Gemeinsames Merkmal dieser Orte ist, dass sich dort magische Gegenstände befanden oder befinden! Genaue Koordinaten der Orte sind nur in 25% der Fälle vorhanden.

Antwort auf die Frage: Ja, es gibt einen Hinweis auf einen Baum, desses Wurzeln bis zum Meeresgrund reichen!

Befehl ausgeführt, habt Ihr weitere Befehle?"



Quax fluchte und grübelte, wie er den Djinn dazu bringen könnte etwas konkretere Informationen zu geben und sagte dann seufzend. "Gib mir alle Informationen zu dem Baum, dessen Wurzeln bis in den Meeresgrund reichen!"


Belix sah staunend zu und flüsterte zu Brisa "Erstaunlich, dass Quax in letzter Zeit zunehmend richtige Zauber schafft, nicht wahr? Er macht kaum noch Fehler... und nützlich sind die auch noch..." woraufhin Brisa nur kurz nickte und ihm ein Zeichen gab ruhig zu sein, denn der Djinn sprach bereits wieder:



"Zu Befehl Meister!

Der magische Baum, dessen Wurzeln bis in den Meeresgrund reichen hat enorme magische Kräfte, er versetzt jemanden in der Lage die stärksten Zauber am Jungbrunnen zu lösen und so die Quelle wieder zu erwecken. Um den Weg zum Baum überhaupt zu finden müssen neun Helden je eine Aufgabe lösen. Den Standort des Baumes erfährt aber nur, wer in der Lage ist die auch die Schutzzauber zu lösen.



Der Baum ist durch mächtige Zauber und tödliche Fallen geschützt, und nur zu erreichen, wenn magische Gegenstände gefunden werden, mit denen diese Zauber gelöst werden können:

eine eine silberne Götter-Axt,

ein grüner Elfenbogen,

ein steinener Hammer,

ein rotes Flammenschwert,

ein weißer Zauberstab,

eine blaue Schiffskulptur,

eine bronzene Leier,

ein Unsichtbarkeitstrank,

ein Beutel voll goldener Runensteine.



Sind alle magischen Gegenstände in fähigen Heldenhänden vereint öffnet sich ein magisches Portal für die Helden, das zum Standort des Baum führt.



Befehl ausgeführt, ihr habt noch einen letzten möglichen Befehl Meister."



Alle drei wurden blaß ... "Ohje das hört ja nie auf" brummte Belix. "Acht Wege für acht Gegenstände und nur 25% mit Koordinaten das wird nicht leicht" schlussfolgerte die kluge Brisa.



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Liste der Helden:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori, Bruder von Jack Sparrow mit magischem Kompass

Björn, der Spielmann

Brisa, die bogenschießende Diebin

Belix, der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer

Quax, der konfuse Zauberer

Kwasir, Koch und Tränkemixer

Ardis, Sterndeuterin

Xaqu, Bruder von Quax, sagt immer Gegenteil


"Ihr habt nicht richtig zugehört!" lächelte Quax. "Das Buch beschreibt acht Gegenstände, aber wir brauchen sie nicht alle zu finden, weil wir schon welche haben. Vielleicht hat uns das Schicksal genau deshalb zusammengeführt.

Die silberne Götter-Axt hat der Axträger und ich habe einen kleinen weißen Stab vor Jahren gefunden, er hat nie richtig funktioniert und ich habe das Gefühl, dass mir seit dem das Zaubern ab und zu nicht mehr gelingt, aber er war mir zu schön zum wegwerfen. Er befindet sich bei meinen Sachen auf dem Schiff, vielleicht gelingen mir deshalb z.Z. ein paar Zauber wieder besser. Vielleicht haben auch die anderen schon Dinge die wir nicht mehr suchen müssen?"



"Schwesterchen" mischte sich der Gnom brummelnd ein "Du kannst wirklich toll zaubern!" und ehe sich die anderen umsehen konnten, nahm er ein leeres Buch, stellte es vor den Djinn und sprach "Entschlüsselte Daten übertragen"

"Zu Befehl" sprach der Djinn und verschwand.



Der Gnom machte eine leichte Bewegung, das Wörterbuch verschwand wieder im Regal, und auch das alte Buch aus der Grotte schwebte in ein Regalfach. Zurück blieb ein Buch mit dem übersetzten Text, was Quax dankbar nickend an sich nahm. "Dumme Idee von Dir! Wir begrüßen Dich jetzt sehr verärgert!"

Dann sprach er zu den anderen beiden "Lasst uns gehen! Wir haben Alles was wir brauchen und müssen uns mit den anderen beraten." Er berührte den Gnom kurz an der Schulter und verschwand, die anderen folgten ihm genauso.

Belix fasste sich dabei nachdenklich an das steinerne hammerförmige Amulett um seinen Hals.



Edit: alten Beitrag und Verweis darauf auf Wunsch von Alix gelöscht


Die anderen staunten nicht schlecht, als der kleine Baum mitsamt dem Baumhaus plötzlich aus dem Nichts wieder auftauchte. Dann lugten nacheinenander drei kleine Füße hervor, die sich zu Brisa, Quax und Belix ausdehnten. Nachdem Quax den anderen von ihren Erlebnissen erzählt hatte, sagte Kori: Also,fassen wir zusammen. Wir haben bereits zwei von 9 magische Gegenstände, von den 8 Orten haben wir von 25 % die Koordinaten - das sind *kratzkratz - rechnen war noch nie meine Stärke - 100 geteilt durch 8, die Quadratwurzel von 76, geteilt duchr 88 mal dreihundert - ähm, also wir haben von 2 Orten die Koordinaten. Ich schlage vor, wir steuern erstmal einen dieser Orte an, vielleicht finden wir ja dort Hinweise auf die anderen Verstecke."

Belix sagte: Vielleicht haben wir sogar noch ein drittes Artefakt, seht mal hier diese Kette, die ich von meinem Großvater geertbt habe. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mir Stärke beim Kämpfen verleiht."

Quax besah sich das Hammeramulett etwas genauer: "Ja, das scheint ein sehr wirksamer Schutzzauber zu sein, sicher ist es einer der Gegenstände, die der Grund dafür waren, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat. Ich finde, wir sollten lossegeln, wie Kori gesagt hat,"


// Ist ja ok! Das war ja die Idee, das einige Gegenstände schon da sind und die Helden deswegen vereint!

// Wobei es merkwürdig ist das Xaqu mit dem Djinn "richtig" reden konnte :D



Kwasir sagte mit kurzem Blick zu Quax "also mit den richtigen Kräutern und ein klein wenig Magie kann ich einen Unsichtbarkeitstrank selber brauen, das ist nicht so kompliziert."

Ardis zeichnete derweile wieder ein Kreis auf das Deck, warf ihre Runensteine und alle beugten sich grübelnd darüber, bis sie sprach:

"In dem Ort, der im Osten liegt, finden wir Bogen und Schwert!"

Galmur sah, dass einer der dunklen Runensteine knapp außerhalb des Kreises gelandet ist ... er nahm ihn hoch und wollte ihn gerade Arids zurückgeben, als ihm mit seine erfahren Instinkten ein leichter Glanz auffiel ... und murmelte leise "vielleicht haben wir ja sogar ein Artefakt mehr, als wir dachten."


Er rieb mit seinem Finger über den Stein und der Glanz wurde stärker, dann wog er ihn in der Hand "Sie sind schwer, aber nicht aus purem Gold! Vielleicht sollte man sie putzen?" "Meine Steine? Man putzt keine Runensteine!" Ardis schimpfte und nahm ihm den Stein weg. "Du solltes Sie gar nicht anfassen! Die sind sehr alt, die hab ich von meiner Großmutter und die hat sie auch von ihren Vorfahren, wenn sie die gesuchten goldenen Steine sind, werden sie mir es rechtzeitig mitteilen! Suchen wir erst mal Bogen und Schwert"



/Xaqu ist auch ein Magier und kann deshalb fremde Magie bedienen, ich kann auch den PC nutzen, den ein anderer eingeschaltet hat!


Der Axtträger hatte sich nachdenklich in eine Ecke des Schiffes etwas abseits von den anderen hingesetzt . Ihn hatte eben, als Ardais ihre Runen geworfen hatte, ein seltsames Gefühl beschlichen. Vielleicht nur ein Gefühl, mehr nicht. Er begann nicht zum ersten Mal über dei Rolle nachzudenken, die seine Axt in dem ganzen Abenteuer spielte. Wie es aussah, befand sich in ihr ja der Geistt der silbernen Mondelfe Loriel, die dadurch, dass er ihnen half, hoffte, von dem Fluch befreit zu werden, der auf ihr lastete, seitdem dieser Schattenmagier ihre Liebe verraten hatte. Aber genau dieser Schattenmagier sollte ja wie eine verhängnisvolle Wolke über ihnen schweben, um in den Geist eines der Mitglieder der Heldentruppe einzudringen. Ob die anderen das vergessen hatten? Was wäre, wenn er, der Axtträger, selbst diazu bestimmt war und seine Gefährten ins Verderben führen würde? Was wäre, wenn der Schatten die silberne Mondelfe aus der Axt vertreiben und so durch Ardais Prophezeiungen, die ja mit dem Geist der silbernen Axt irgendwie verbunden war, alle ins Verderben führen würde? Oder was wäre, wenn er bereits in Ardais selbst eingedrungen aäre? Irgendwie kam ihm das mit dem dunklen Runenstein heute seltsam vor... Aber vielleicht waren das ja auch nur HIrngespinste eins alten Mannes...

Der Spielmann setzte sich zu ihn und sagte:,"Grübelt nicht so viel, keiner entgeht dem Schicksal!" Er nahm sein Instrument und spielte mechanisch eine leise Melodie und dachte nebenbei über die "Bronze Leier" nach. Eine "Leier aus Bronze?" das kann kein Instrument sein, wie soll das klingen. "Vielleicht ein Bronze Anstrich? aber davon gibt es viele! Oder wie bei Belix ein Amulett in der Form einer Leier? Oder nur ein Gleichnis. Hoffentlich konnte Quax dem Buch noch ein paar Informationen abringen."

Seine Finger spielten leise eine Melodie nach der anderen, während Kori das Schiff mit sicherer Hand nach Osten steuerte. Der Axtträger schlief ein und einige andere auch.


// ich meine ja, dass er mit dem Djinn nicht "Gegenteilig" geredet hat ... aber deine Interpretation ist auch lustig :lol:

Jeder grübelt in der folgenden Zeit über verschiedene Dinge nach, aber momentan kam keiner in seinen Überlegungen weiter.

Nach wenigen Tagen kam vom Ausguck der Ruf "Land in Sicht" und so stürmten alle Helden an die Reling.

Sie sahen eine Insel, die stark bewaldet war und in deren Mitte ein Hügel aufragte, auf dem eine Art Tempel gebaut zu sein schien.

Kori ließ seine Männer das Schiff ankern und trug ihnen auf es zu bewachen während er und seine 8 Gefährten mit dem Ruderboot zur Insel übersetzten.


Da die Sonne grade unterzugehen begann und der Anlgeeplatz von einer dichen, dschungelartigen Vegetation umgeben war, beschlossen sie, am Ufer ihr Lager aufzuschlagen und erst am nächsten Tag die Insel zu erkunden. Nachdem Björn seine Freunde mit einigen besinnlichen, aber auch mit heiteren Liedern erfreut hatte, waren fast aöle nach und nach am Lagerfeuer eingeschlafen. Der Axtträger hatte seine Axt sorgfältig eingepackt in eine Truhe an Bord verstaut. Seitdem fühlte sich sein Geist etwas klarer an und er begann, mehr und mehr über diesen Schattenmagier und seine Pläne nachzudenken. Es war sinnlos, die anderen an seinen Gedanken teilhaben zu lassen, er hatte ja gesehen, wie Galmur und Quax um Ardais herumschlichen wie ein Bär um den Honigtopf und den anderen zweifelten sicher an de Wahrheit seiner Befürchtungen. Sie dachten sicher, dass Björn damals nur ein Lied über Loriel gesungen hatte und Ardais Worte, dass dieser Schattenmagier ihre Gruppe bedrohe, hielten sie sicherlich nur für Worte aus einer Trance, die keinen Sinn ergaben.

Als er san, dass Björn noch wach war, ging er zu ihm herüber und fragte ihn, ob er auch ein Lied über diesen Schattenmagier kenne, der einst Loriels Herz besessen hatte.


"Kennst du vielleich ein Lied über ihn, in dem beschrieben wird, ob es ein Zeichen für seine Zauber oder seine Anwesenheit gibt? Oder wie man diesen Zauber bannen kann?"

"ein Lied über den Schattenmagier?" Björn grübelte, "Ich versuchte mal eins zu dichten, aber die Leute wollten es nicht hören., so hab ich es gelassen. Es erzählte davon, dass der Schattenmagier früher ein ganz normaler Mensch war der die magischen Künste im Süden auf der Insel der Magier gelernt hat. Er zog danach durch die Welt auf der Suche nach größerer Macht und verbrachte dabei in einem Gebirge mehrere Monate mit Meditation in einer Höhle. Man sagt, seit er sie verließ, war er einer der mächtigsten Magier aller Zeiten, er konnte Menschen mit seinem Willen beeinflussen, dass sie taten was er wollte und auch Gegenstände mit dieser Magie belegen. Wenn ein Mensch einen solchen Gegenstand berührt braucht er sehr viel mentale Stärke um nicht unter den Bann des Schattenmagiers zu fallen. Es heißt er habe vor allem magische Gegenstände mit seinem Zauber belegt und nur wer sich auf seine innere Stärke besinnt kann diese Gegenstände von der Magie befreien und für sich gefahrlos nutzen.

Es gibt noch eine Geschichte von einem nicht sonderlich schönen Mädchen, die hat einen von ihm verfluchten Ring gefunden, der ihr viel Schönheit verlieh, aber sie wurde böse und hat alle Ihre Freunde betrogen und sie wandten sich von Ihr ab. Als ihre Mutter starb, segnete sie Ihre Tochter obwohl sie böse war und dieser liebevolle Segen schaffte es, das Böse in Ihr zu besiegen.

Man sagt als die Mutter sie berührte strömte ein weißes Licht in sie ein und vertrieb die Dunkelheit in ihr."


Er dankte Björn und dacht über diese Worte noch lange nach "Ein mächtiger Magier, der vor allem magische Gegenstände verzaubert? und wir sollen bald 9 magische Gegenstände vereinen? ... das kann nicht gut ausgehen, den so viele verzauberte Dinge wird es auf der Welt nicht geben... Wenn Loriel wirklich in der Axt steckt hoffe ich, dass sie genug mentale Stärke hat, um ihm zu trotzen ... aber sollte er wirklich in meinen oder Ardis Geist eingedrungen sein? ... Oje ...was sollen wir nur tun..." er grübelte noch lange weiter bis auch er in einen unruhigen Schlaf fiel.



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Liste der Helden:

Namenloser Held mit silberner Axt

Kapitän Kori, mit magischem Kompass

Björn, der Spielmann

Brisa, die bogenschießende Diebin

Belix, der starke Einäugige

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer

Quax, der konfuse Zauberer

Kwasir, Koch und Tränkemixer

Ardis, Sterndeuterin


Als sie am morgen erwachten stand ein Einsiedler an ihrem Feuer und unterhielt sich leise mit Quax, der die letzte Nachtwache übernommen hatte.

Neugierig traten alle heran, um zu hören, über was sie redeten. Quax stellte den Einsiedler vor. "Das ist Ulgard ein Einsiedler der seit Jahren hier auf der Insel lebt, er hat unser Feuer gesehen und kann uns etwas über den Tempel erzählen. Ich wollte nur erst warten bis ihr alle wach seit."

Ulgard begann zu spechen: "Im Tempel auf der Berg liegen zwei Artefakte, schon viele haben versucht sie zu holen, der Weg dahin durch den Dschungel ist schwer aber leicht im Vergleich zum Tempel selbst. Der Tempel hat einem Altarraum in dem steht ein Stein in dem ein schwarzes Schwert steckt. Man kann es einfach wegnehmen. Viele Schwertkämpfer haben es aus dem Stein gezogen und geschwungen, aber keiner hat es geschafft der dunklen Magie des Schwertes zu entgehen und es mit dem Schwert bis zum Ufer geschafft. Die schwärze des Schwertes griff auf ihre Körper über und sie wurden zu Schattengeistern, manche von ihnen sind vielleicht noch auf der Insel manche ziehen übers Meer, das Schwert kehrte immer in den Stein zurück.

In der Kellergruft des Tempels soll ein Bogen liegen, ein fallengespickter Gang führt hinunter, man soll die Fallen mit Pfeilen deaktivieren können, aber keiner war bisher geschickt genug alle Fallen zu finden, die Gebeine derer die es versucht haben liegen sicher noch in Gang herum."


//Das hier passiert eigentlich noch in de Nacht bevor de Einsiedler gekommen ist ;-) Ich habe es heute zweimal versucht zu posten, das erste Mal ist mein PC runtergefähren, und alles war weg, das zweite Mal ist meine Tochter gekommen und hat mir stundenlang was erzählt, als ich am Schreiben war :lol:

Aber ich will euch meine konfusen Gedanken nicht vorenthalten :mrgreen:



Mitten in der Nacht wachte er auf, Björn hatte ihm auch erzählt, dass der Ring, den der Schattenmagier verflucht hatte, ein feinziseliertes Muster trug, auf dem zu manchen Zeiten ein doppelköpfiger geflügelter Drachen erschienen war, bevor es der Mutter des Mädchens gelungen war, ihre schützende Magie einzusetzen. Es war vielleicht nur eine Ahnung, die nichts zu bedeuten hatte, aber irgendetwas trieb ihn dazu aufzustehen und auf die Seite des Lagerfeuers herüberzugehen, wo Ardais und Belix schliefen. Belix Schnarchen hätte einen Bären aus dem Winterschlaf aufwecken können, er wunderte sich, dass Ardais dabei schlafen konnte. Ardais Hand sah unter ihren Schlaffellen hervor. Tatsächlich, sie trug einen Ring - aber das hatte vielleicht nichts zu bedeuten. Als der Feuerschein darauf fiel, sah er, dass es sich um ein feinziselierrts Muster handelte, auf dem plötzlich etwas aufleuchtete. War es ein geflügelter Drache oder hatten ihm die Flammen einen Streich gespielt? Er berührte ihre Hand, um sich das Muster genauer anzusehen. Da wachte sie auf: "Was ist los, was machst du da?" Er zuckte zurück: "Tut mir leid, ich wollte mir nur deinen Ring ansehen, von ihm geht etwas besonderes aus." "Ich habe ihm vonmeiner Großmutter geerbt, genauso wie die Runensteine.". In dem Augenblick verstummte das Schnarchen und Belix streckte sich: "Was ist los? Führt ihr geheime Lagerfeuergespräche? Gibt es noch Met?" Der Axtträger sah, wie der Feuerschein sich auf Belix Amulett widerspiegelte. "Du hattest doch erzählt, dass du das Amulett von deinem Großvater geerbt hattest, Hast du ihn gekannt, was war er für ein Mensch?"Hmmm, wo du mih danach fragst, ich habe ihn nicht persönlich gekannt, aber mein Vater hat mir seltsame Geschichten über ihn erzählt, irgendetwas mit dunkler Magie, in die mein Großvater verwickelt war, das Amulett soll früher irgendwelchen zweifelhaften Zwecken gedient haben, aber meinem Großvater ist es irgendwie g lungen, aus ihm ein Amulett zu machen, das Stärke verleiht. Bevor es zu einem stärkendem Amulett wurde, erschienen manchmal dunkle Zeichen auf ihm, manche sagen, es war ein geflügelter Drache.“

Der Axtträger wurde sehr nachdenklich. Auch seine Axt hatte er vor der Hütte seines Großvaters gefunden, der zwar auch schon lange Zeit tot war, aber er war Schmied gewesen und hatte auch Umgang mit Magiern gehabt, wie man sich erzählte.

Konnte es sein, dass alle die magischen Gegenstände, die sie suchten oder teilweise schon besassen, in der Vergangenheit mit dem Schattenmagier in Kontakt gewesen waren? Konnte es sein, dass die Artefakte von ihm verflucht worden waren und es einigen ihren Vorfahren gelungen waren, den Zauber zu bannen? Vielleicht waren sie deshalb alle zusammengeführt worden. Auf jeden Fall sollten sie vorsichtig sein, wer weiß, ob alle Gegenstände von dem Fluch des Magiers befreit worden waren. Auf jeden Fall waren sie sehr anfällig für seine Magie.


// @Lady: ... hat ein bisschen was von der Horkruxen aus Harry Potter :lol: .... aber ist ne coole Idee!



Kwasir sagte "Es klingt ganz so, als ob Galmur und Brisa hier ihre Heldenaufgabe finden werden ... ich hoffe nur, dass sie beide stark genug dafür sind." Den Dschungel zu durchqueren gelang ihnen realtiv einfach, da Belix mit Kraft und Quax mit Magie alle Hindernisse beseitigen konnten.

So standen sie nun vor dem großen Tempel und sahen sich ehrfürchtig um.

"Wie wollen wir jetzt weiter vorgehen?" fragte Björn "Wollen wir alle in den Altarraum zum Schwert, alle in die Kellergruft zum Bogen, oder wollen wir uns aufteilen?"

Kori lachte und meinte "vielleicht sollten wir eine Münze werfen oder so?" Auch andere wollten gerade ihre Meinung verkünden, als Quax etwas unverständliches murmelte und dann laut sagte "Stop! Es handelt sich um mächtige magische Artefakte! Und sie sind gewiss durch tödliche Fallen und starke Zauber geschützt! Vielleicht sogar durch dunkle Magie!" und setzte ärgerlich hinzu "Ihr könnt da nicht einfach reinspazieren, euch die Dinge unter den Arm klemmen und wieder rausgehen!! Wie stellt ihr euch das vor?" seufzte und ergänzte "Ich vermute, das nur die beiden, die dafür bestimmt sind, die Artefakte zu tragen, in den Tempel gehen können..."


"Habt ihr mir eigentlich zugehört?" fragte der Einsiedler, der ihnen gefolgt war verwundert "Jeder kann reingehn und das Schwert nehmen"

"Worauf warten wir dann?" Galmur öffnete das entschlossen Tor, trat ein und tatsächlich in der Mitte des Raumes stand ein Stein, in dem ein dunkles Schwert steckte. Noch ehe Quax etwas sagen konnte, zog Galmur das Schwert aus dem Stein und schwang es triumphieren "Liegt gut in der Hand. Etwas schmutzig, aber wie für mich gemacht!" rief er, doch dann, entsetzt sahen die Andern auf das Schwert und Galmur.

Die Dunkelheit des Schwertes schien auf ihn überzugreifen. Sein Schwertarm wurde schwarz, dann seine ganze rechte Seite, die Beine, der Körper.

In Galmurs Inneren tobte ein Kampf, wie er ihn nie erlebt hatte. Er spürte wie das Böse von ihm Besitz ergriff und Kämpfte verzweifelt dagegen an. Die Angst nahm ihm die Kraft und er glaubte zu sterben, sein ganzes Leben zog an ihm vorbei, während sich die Dunkelheit sich in seinem Körper immer mehr ausbreitete. Er erinnerte sich an den seinen Vater, der ihm auf dem Totenbett sein Schwert gegeben und ihn dabei gesegnet hatte:

"Nimm dieses Schwert mein Sohn, ich segne Dich! Wisse ein Schwert ist immer so gut und stark wie sein Träger, lass nie das Schwert, sondern immer Herz und Verstand entscheiden, wie ein Kampf zu bestehen ist."



Diese Erinnerung gab Galmur die Kraft sich zu widersetzen. "Halt"" rief er in Gedanken dem Bösen zu, "Ich bin der Herr über mich und ich werde es nicht zulassen, mich Dir zu unterwerfen. So gelang es ihm, die dunklen Schatten zu vertreiben, nicht nur aus sich, sondern auch aus dem Schwert.

Die Gefährten sahen mit Erstaunen, wie sein Körper wieder die natürliche Farbe annahm, aber auch wie schwer der Kampf war und dann wurde langsam auch das Schwert klarer und glänze plötzlich rotgolden und vollständig gereinigt in seiner Hand.



Galmur sank vor Erschöpfung auf den Boden, er hatte das Böse im Schwert besiegt, aber er war vorläufig am Ende seine eigenen Kraft.


Nachdem sich Galmur wieder erholt hatte, schlug Brisa vor, nun in den Kellenrgewölben nach dem Bogen zu suchen. "Ich hoffe, wir stossen nicht auf zuviel Skelette",murmelte Brisa - aber diese Hoffnung erwies sich leider als trügerisch, denn bereits am Eingang sass ein Skeltt - und wie es aussah, bewegte es sich auch noch! Als sie näher herangingen, sahen sie, dass es sehr beschäftigt war, offensichtlich spielte es Würfeln, wobei es´die Knochen eines anderen Skelettes zu Hilfe nahm. "Ah, endlich Besuch. Ich dachte schon, ich vergehe hier vor Langeweile. Meine alten Knochen sind auch nciht mehr das, was sie mal waren, sonst hätte ich schon längst in diesem verfluchten Dungeon nach meinem Lieblingsinstrument gesucht, das ich auf der Suche nach dieem verdammten Artefakt verloren habe, Jetzt habe ich weder das Artefakt, weil ich in eine Falle geraten bin, noch mein Instrument und ich sterbe hier ohne Musik , das heißt, ich bin ja schon tot....

Naja, egal, ich könnte euch jedenfalls ein paar Tipps geben, damit ihr nicht in die gleiche Falle stolpert wie ich. .Um mir die Langeweile zu vertreiben, müsst ihr nur herausfinden, welches Instrument ich spiele und mich wieder zusammensetzzen," So sprach das Skelett und zerfiel in 50 Teile. :mrgreen:

//Gebt mir mal eure email Adressen, dann schicke ich euch ein Puzzle, womit ihr das Skelett zuusammensetzen könnt :mrgreen:


Der Einsiedler war verblüfft. "Wo kommt den der her? Mir ist gar nicht aufgefallen, das hier auf der Insel in letzter Zeit ein Musiker gelandet ist.

Bisher sind alle Artefaktsucher mit einem Bogen bewaffnet hier hineingegangen, ohne einen Bogen kommt man nicht zum Artefakt, heißt es in den alten Schriften zum Tempel, weil man manche Fallen nur mit einem geschickten Bogenschuß ausschalten kann.

Ihr habt das Schwert besiegt, ich staune immer noch darüber, vielleicht seit Ihr auch dazu bestimmt den Bogen zu finden. Falls dieses lebendige Skelett wirklich etwas weiß ist es bestimmt nützlich. Ich verstehe nur nicht wieso es lebte. Die anderen" er wies auf einige Knochenhaufen die in den Gang gut zu sehen waren "sind einfach liegengeblieben"

Grübelnd standen alle um den Knochenhaufen herum.

"Ich halte es für keine gute Idee einem Untoten zu vertrauen!" meinte Galmur und setzte sich immer noch etwas erschöpft auf eine Steinbank an der Tempelwand, Björn setzte sich mit den Worten "ich auch nicht" daneben und spielte auf einer Flöte eine traurige Melodie.

"Andererseits wird jeder Tipp Brisa helfen den Gang zu durchqueren" gab Kori zu bedenken und streifte sie dabei mit einem abschätzenden Blick und dachte "Als Mann wäre sie bestimmt ein guter Seemann!"


// kleine medizinische Anmerkung ... 50 Teile ein ganzes Skelett? :lol: ein Arm bzw Bein alleine hat schon 30 Knochen 8-)



Ardis dachte laut nach "Vielleicht hatte er ja magische Kräfte oder so .. und die haben seine Seele bewahrt, wer weiß ... oder ist verflucht ... oder ..."

Quax und Kwasir kannten sich jedenfalls gut genug mit Anatomie aus, um das Skelett wieder zusammen zu bauen und begannen zu puzzeln.

Die anderen lauschten Björns traurigen Flötenklängen, sahen den beiden beim puzzeln zu und dachten über das Instrument nach, das der Untote verloren haben könnte.


//naja, der Puzzlegenerator hätte den den Skelettmusiker auch in 100 oder mehr Teile zerfallen lassen können, aber ich wollte euch ja nicht zu sehr strressen beim Puzzlen, ganz abgesehen davonk dass ich wirklich keine Ahnung habe, aus wieviel Knochen ein skelett besteht :mrgreen:



Plötzlich ließ Björn die Flöte sinken und sagte: "Wie weit seid ihr mit dem Puzzlen ,mir ist gerade etwas eingefallen, vielleicht könnte ich ja diesen untoten Musiker nach der bronzenen Leier fragen... obwohl ich noch immer nicht so recht weiß, was ich von ihm halten soll, ich glaube ich solltem mich mal etwas näher mit ihm unterhalten, wenn er wieder vollständig ist :lol: "


Brisa blickte auf den Knochenhaufen und beschloss sich lieber den Gang anzusehen. Der Boden war mit einem Fliesenmosaik belegt, die Wände aus massiven Stein in dem ab und zu Öffnungen zu sehen waren, in einigen der Öffnungen steckten Kristalle, die Lichtstrahlen in verschiedener Höhe auf die gegenüberliegende Wand warfen und gleichzeitig den Gang etwas erleuchteten. Die Decke war aus Holz, aber nicht glatt sondern mit stalaktitartigen Spitzen bestückt.

Vorsichtig tastend ging sie vorwärts, Bogen und Kächer auf dem Rücken und einen Pfeil in der Hand. Als sie den Pfeil in den ersten Lichtstrahl hielt und dadurch das Licht unterbrach kamen von der Decke die Stalaktiten herunter rissen Ihr den Pfleil fast aus der Hand. Ein tödliche Falle! Als der Strahl wieder frei war hoben sich die Spitzen wieder nach oben. Brisa versuchte es mehrfach mit dem gleichen Resultat, man durfte offenbar die Strahlen nicht berühren. Sie nahm Bogen und Kächer ab, um sich besser bewegen zu können und kroch mutig unter den ersten Strahlen durch, bzw. stieg über sie hinweg bis sie in einen freien Bereich kam, an dessen Ende zwei Knochenhaufen lagen. Grübelnd blieb sie stehend, woran waren die gestorben? In dem Bereich gab's keine Strahlen, die fingen erst weiter hinten wieder an. Sie drehte sich zu den anderen um und rief: "Falls ihr das Gerippchen zusammengesetzt habt, frag ihn mal wie weit er hier im Gang gekommen ist!"


Noch während Brisa das sprach waren Quax und Kwasir gerade dabei die letzten Knochen einzufügen und das Skelett lachte schon wieder "Ja das war doch lustig oder? Hat euch doch auch Spaß gemacht!?"

Kori war besorgt um Brisa und fragte "Siehst du da die hübsche Frau im Gang? Bist du noch weiter gekommen bevor .. naja .. also .. bevor du ..."

"Jaja, dort ist noch einfach" lachte der Untote "Hey Mädchen, wirf mal eine Blick auf den Fußboden ... ein Rätsel als Lösungshilfe, weil ihr so schnell wart bei puzzeln:

blauer Kreis, ist gut ich weiß,

rotes Dreieck, der Tod dich entdeckt.
"

Brisa war unsicher, sollte sie ihm trauen? Andererseits hatte sie jetzt keine Wahl mehr, zurück konnte sie nicht. Doch sie musste überlegen, was meinte er mit diesem Rätsel? Sie sah keine blauen Kreise und roten Dreiecke ... was sollte sie tun?

Sie starrte weiter auf den Fußboden und grübelte darüber nach: sie sah sehr viele Fließen in dem Mosaik (grüne Kreise, rote Kreuze, blaue Vierecke, gelbe Dreiecke) ... doch welche durfte sie gefahrlos betreten?





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Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:

Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt

Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur

Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier

Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen

Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert

Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab

Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank

Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine


Da sie dem Skelett sowieso nicht ganz traute und die beiden Toten am anderen Ende ihr zu denken gaben, nutze sie wieder einen ihrer Pfeile um bestimmte Mosaiksteine zu untersuchen, tatsächlich die roten kreisförmig angeordneten Mosaiksteine schienen beweglich zu sein. Sie nahm den Bogen und schoss eine Pfeil mit ganzer Kraft gegen einen der roten Steinchen, diesmal waren es sensenförmige Messer, die in Hüfthöhe aus den Wänden kamen und wohl die beide Gestalten vor ihr zerteilt hatten. In der Nähe der blauen Steine schien der Boden fest zu sein.

"Also los!" dachte sie, bereit sich auf den Boden zu werfen falls sie das Geräusch der Messer hörte. Es gelang ihr hinter die Skelette zu gelangen. Neben dem einen Skelet lag eine Trompete. Brisa hob sie auf, wickelte sie in eines der Kleidungsreste der Toten und warf sie den anderen zu. "Ist das Eurer Musikinstrument? Ich frag mich nur, wie ihr darauf spielen wollt!" dann kletterte sie wieder durch ein paar der Kristallstrahlen und gelangte an eine Ecke des Gangs.

Der Gang danach war ziemlich dunkel. Brisa schauderte. Der Boden war überseht mit zum Teil verkohlten Knochen und bewegte sich wellenförmig. In unregelmäßigen Abständen flammten Feuer auf und spitze Dornen spießten nach oben, darüber zu laufen schien unmöglich. Die Wände waren glatt und Schwarz. Entlang der niedrigen Decke verliefen Gitterförmige Metallstäbe.

Nachdem sie den Boden eine Weile beobachtet hatte, zog sie die Schuhe aus, schnürte sie sich seufzend zusammen mit dem Bogen und dem Kächer auf den Rücken und schwang sich an die Decke, um an ihr entlang zu klettern. Hoffentlich kommt keine der Flammen oder Spitzen bis zu mir, dachte sie dabei.

Das Metall war warm, aber nicht heiß und auch eigenmaßen gut zu greifen. Brisa konnte nur hoffen, dass ihre Kraft bis ans Ende des Ganges reichen würde.



PS:

https://www-user.tu-chemnitz.de/~elu/cult/skelett.JPG


In der Zwischenzeit hatte Björn sich sehr interessiert angesehen, wie die knochigen Hände des Skeletts die Trompete ergriffen hatten und sie zärtlich streichelte. "Oh, ich habe dich wieder! Nun wirst du mir die Ewigkeit versüßen!" Tatsächlich ertönte bald darauf eine melancholische, ergreifende Melodie, die machmal süß und manchmal unheimlich durch die Gänge schallte. Sogar Brisa hielt einen Augenblick inne und musste aufpassen, nicht die Stangen loszulassen, an denen sie sich entlanghangelte.

Björn hatte zwar gedacht, dass Tote nicht mehr atmen, aber vielleicht war es der Atem des Todes, der sie nun alle umwehte. Bei diesem Gedanken lief im eine Gänsehaut den Rücken herunter. Doch dann nahm er seinen Mut zusammen und fragte das Skelett: "Wenn du so schön spielen kannst, hast du sicher schon mal von der bronzenen Leier gehört, oder?" Wenn das Skelett noch eine richtige Gestalt gehabt hätte, so hätte es jetzt sicher die Augenbrauen gerunzelt. "Die bronzene Leier? Aber natürlich! Ich selbst wollte sie erringen, aber unglücklicherweise bin ich vorher hier auf dieser Insel an Land gegangen, weil ich von diesem magischen Artefakten gehört hatte, aber ihr seht ja, was dabei herausgekommen ist! Ich war auf dem Weg zu der bronzenen Insel, wo jedes Jahr zum 7. Vollmond des Jahres ein Wettstreit der besten Musiker, Sänger und Geschichtenerzähler stattfindet. Die skurilsten Gestalten sollen sich dort versammeln, um die bronzene Leier zu erringen. Bisher ist es noch keinem gelungen. Und mir wird es jetzt auch nciht mehr vergönnt sein. Oder.... es sei denn.... Sagt mal, ihr habt doch ein Schiff? Der 7. Vollmond ist in wenigen Tagen, bis dahin könnten wir es schaffen,..." "Wir?" fragte Björn... oh je, das könnte Ärger geben... so halb glaubte er dem Skelett ja, so wie es spielte, musste es schon einiges über magische Instrumente wissen,. Allerdings wusste er, dass die anderen, und besonders Brisa, ihm nicht besonders trauten. Ob es ihm gelingen würde, sie zu überzeugen? Oder vielleicht hatte das Skelett ja auch irgendwo eine Karte oder dergleichen, auf der der die Insel eingezeichnet war oder vielleicht könnten sie so die Lage der Insel aus ihm herauskizteln...oder....


Konzentriert klettere Brisa an der Decke bis zur nächsten Ecke des Ganges und lies sich dort erleichtert aber vorsichtig herunter. Hier lagen keine Toten mehr, wahrscheinlich war Keiner bis hierher gekommen. Der vor Ihr liegende Gang, sah einladend und hell aus, gut beleuchtet durch in die Decke eingelassene Kristalle. Die Wände waren glattem Stein, in Bodennähe gab es auf beiden Seiten seltsame Haken und unter denen auf dem Boden Ösen.

Brisa sah sich den Boden an. Es bestand einer großen Metallplatte, die bei der kleinsten Bewegung nach unten weg sank, darüber laufen war unmöglich. Man musste wohl die Haken in die Ösen stecken, um die Platte zu fixieren. Da die Ösen sehr klein und die Platte sehr groß war, musste man offensichtlich alle Haken nutzen, bevor die Platte stabil wurde, dafür also brauchte sie ihren Bogen!

Sie besah sich den ersten Haken, den konnte man noch mit einem Pfeil in der Hand erreichen. An der Spitze des Hakens war ein kleines Plättchen, traf man das mit dem Pfeil kippte der Haken in de Öse.

Es waren viele Haken und hinteren waren weit weg, viel zu tun und die Anzahl der Pfeile war endlich.

Brisa nahm den Bogen und begann zu schießen und die Haken kippten in die Ösen.


Einer der Haken reagierte jedoch nicht auf den Schuss . ob er schon eingerostet war? Brisa begann die Pfeile in ihrem Köcher zu zählen, sie reichten noch gerade für die anderen Haken. Sollte sie es riskieren, wenn er nicht in der Öse steckte?

Erst mal die anderen! Glücklicherweise klappten wenigstens die. Aber ihre Pfeile waren alle.

Vorsichtig drückte sie auf die Platte, sie schien zu halten obwohl ein Haken fehlte. Sie betrat die Platte bereit wieder nach hinten zu springen, es knirschte kurz als die Haken einrasteten aber die Platte schien fest verankert zu sein.

Also los, auf dem Weg sammelte sie Pfeile wieder ein, man wusste ja nie ob noch welche gebraucht wurden. Sie näherte sich dem Bereich, wo der Haken verklemmt gewesen war und hatte plötzlich das Gefühl, dass der Boden unter Ihr bewegte, Brisa rannte los und konnte sich gerade noch mit einem großen Sprung an das gegenüberliegende Ende retten, denn durch die Bewegung hatten sich die Haken wieder gelöst und die Platte sank. Sie schaute sich um, die Platte war immer noch am sinken und inzwischen bald 2 Meter weiter unten, dadurch öffneten sich an der Seite Höhlen aus denen Schlangen und Spinnen krochen. Ein Rückweg war ausgeschlossen und es würde nicht lange dauern und die Tierchen wären bei ihr, sie befand sich jetzt in einem Raum an dessen Decke der gesuchte Bogen hing. Er war an 3 dünnen Schnüren befestigt. Wenn sie die durchtrennen könnte, fiel der Bogen herab.



Ein schneller Blick auf die Schlagen und Spinnen zeigte ihr dass ihr nicht viel Zeit blieb. Also zielte Sie entschlossen auf die Schnüre, zuerst die mittlere! Brisa traf gut, aber als die Schur riss, fingen die anderen an sich zu leicht zu bewegen. Die zweite Schur war aber auch kein Problem, doch jetzt pendelte der Bogen sehr. Der 3. Pfeil ging daneben.

Sie hatte nur noch 2 Pfeile und die Spinnen waren der Kante des Grabens schon sehr nahe.

Brisa besann sich auf ihre Fähigkeiten! Sie schoss konzentriert und der Bogen fiel herunter, sie hob ihn auf und überlege wie sie jetzt den Raum schnell verlassen konnte. Theoretisch musste der Altarraum rechts von Ihr sein, vielleicht gab es eine Geheimtür?

In der Wand war ein Gravur in der Form eines Bogens, das war es! Ihr Artefakt passte genau hinein. Sie legte den Bogen kurz in die Aussparung, die Wand verschwand und ihre Gefährten schauten sie staunend an.

Brisa sah sich um, die Spinnen und Schlangen waren nah.

"Wenn ihr gerade mal etwas Zeit habt, ich hab da ein Problem!" Rief sie den anderen zu und rannte erst mal ein Stück weg, mit nur einem Pfeil war ein Kampf für sie sinnlos.


// da kam eindeutig die Kampfamazone zum Vorschein :lol:



"Keine Sorge Mädchen, wir Männer werden uns drum kümmern" sagte Belix, nahm seine Keule und schlug auf die Spinnen ein, während Galmur mit dem Schwert sich um die schnelleren Schlangen kümmerte. Es waren viele, sie kämpften lang ... die anderen wichen zurück. Doch dann gelang es ihnen alle zu besiegen.

Sie machten kurz Pause und Brisa erzählte was sie erlebt hatte. "Das hast du echt super hinbekommen, wir sind stolz auf dich" meinte Kori und sah sie leicht errötend an.



Der Einsiedler begann plötzlich leicht zu leuchten und schien etwas durchscheinend zu werden, er sagte "Ich danke euch von Herzen. Ich wurde auserwählt als Wächter der Artefakte und muss bis in alle Ewigkeit bleiben - es sei denn tapfere Helden würden sich finden, die die Prüfungen bestehen würden. Dies habt ihr getan! Und damit bin ich endlich nach über 800 Jahren erlöst...

Brisa, im Altarraum hinter dem Schwertstein an der Wand steht eine silberne Truhe, öffne sie und nimm dir so viele Pfeile wie du tragen kannst. Und wisse das der Elfenbogen in deinen fähigen Händen nie sein Ziel verfehlen wird, aber bedenke wenn er einmal von jemand anderem als dir genutzt wird löst er sich auf und verschwindet für immer...

Galmur, du bist ein sehr talentierter Schwertkämpfer und hast bewiesen, das mehr innere Stärke in dir steckt als man sieht, der Segen deines Vater wird immer ein Schutz für dich sein vor böser Magie, solang du seine Worte bedenkst und achtest. Geh auch du zur Silbertruhe, dort wirst du eine passende Scheide für dein Schwert finden. Das Flammenschwert wird nur dir treue Dienste leisten und ist gegen nahezu alle Ungeheuer dieser Welt eine effektive Waffe - aber ebenso wie der Bogen gilt das nur für deine Hand! Bedenke es, sonst wirst du das Schwert verlieren...

Ich danke euch allen!! Und viel Glück auf eurem weiteren Weg!" ...

Je länger er sprach desto leuchtender und durchscheinender wurde er. Und mit seinen letzten Worten löste er sich in einen feinen Nebel auf.


"Na toll!" schimpfte Kori, "wenn ein Fremder die Waffen anfasst sind sie weg! Obwohl" mit einem leicht wiegende Gang schlenderte er zu Brisa "lass mich einen Pfeil anschießen, mit deinem Wunderbogen, dann bist du den Bogen los, kannst mich Heiraten, wir lassen die Bande hier und hauen ab. Du wirst meine Piratenbraut und erziehst mir zu Hause im Hafen kleine Piratensöhne zu guten Kämpfern, während ich auf dem Meer nach Beute Ausschau halte!"



Brisa schaute ihn wütend an: "Ich Dich heiraten und zu Hause Kinder hüten? Bist du noch zu retten? Wenn Du mir vorgeschlagen hättest, bei Dir auf dem Schiff als Matrose anzuheuern, da würde ich vielleicht darüber nachdenken!"



Kori schüttelte ablehnend den Kopf "Du kannst vielleicht gut klettern und schießen, aber bist Du schon mal bei Sturm einen Mast hochgeklettert, um ein verhaktes Segel zu lösen und triffst Du auch bei Seegang noch? Das ist nichts für Weiber!"



Brisa warf ihm einen verächtlichen Blick zu "Ich bin schon als Schiffsjunge mit einem Schiff gefahren und keiner der Männer hat es gemerkt" dann ging sie demonstrativ zu Belix und sagte "Pantastisch wie schnell Du die Spinnen und Schlangen platt gemacht hast, dass du stark bist wusste ich ja, aber jetzt hab ich gesehen, dass du auch sehr schnell bist. Wie hast Du eigentlich dein Auge verloren?"

Belix schaute nachdenklich zu Boden "Vielleicht erzähle ich das irgendwann. Das ist eine längere Geschichte."


Wenig später zog Björn Brisa beiseite und flüsterte ihr zu: "Hör mal, ich glaube, dieses Skelett weiß einiges über die bronzene Leier. Wahrscheinlich ist es gar kein so schlechter Kerl, als du nämlich angefangen hast, dich an der Wand entlangzuhangeln, hatte es gesagt, dass es dir eigentlich ein paar Knochen in den Köcher stecken wollte falls deine Pfeile nicht reichen. Naja, ich habe dann gesagt, dass du es bestimmt auch so schaffen würdest und das hast du dann ja auch. Es war grade auf dem Weg zu so einem Wettstreit, bei dem man die bronzene Leier gewinnen konnte, als ihm das Unglück hier passierte. Aber es könnte uns den Weg zeigen. Ich schätze mal, wenn du die anderen überzeugen könntest, dass du einverstanden bist, haben sie auch nichts dagegen, immerhin wollte es dir auch helfen. Wir können natürlich auch versuchen, es zu überlisten, indem wir versuchen,aus ihm irgendwie die Lage dieser Bronzenen Insel herauszulocken oder so ... naja, das Messer auf die Brust werden wir ihm nicht setzen können, vor dem Tod hat es bestimmt keine Angst mehr..."

Brisa betrachtete das Skelett was die Anderen wieder zusammengesetzt hatten mit abschätzendem Blick. "Ein Untoter als Weggefährte?" sie schaute Björn amüsiert an, "mal was anderes! Ob es seekrank wird? Ich stell mir gerade vor was passiert wenn Kwasir Ihm einen Trank zu trinken gibt."



Sie lief dann zum Skelett hin und frage ihn interessiert " Hör mal Gerippchen! Wieso lebst Du eigentlich, oder lebst Du überhaupt? Wie denkst Du ohne Gehirn, wie sprichst du ohne Zunge? Ich gebe zu ich bin verwirrt, aber ich finde es interessant! Du willst mit uns auf unser Schiff?"



"Frag nicht so schwere Sachen!" antwortete das Skelett "Es ist für mich anstrengend zu denken und wenn ich mich anstrenge falle ich auseinander, dann müsst ihr mich wieder zusammenbauen! Oder irgednetaw baut mich zusammen, das hab ich auch schon erlebt. Ich weiß nicht wieso ich noch lebe und wieso ich noch denke! Ich bin in den Gang hier hineingegangen und wurde von den Messern zerschnitten, es ist noch schön so zu sterben, kann ich dir sagen, vor allem wenn man von seiner geliebten Trompete getrennt wird! Aber irgendwann fand ich mich hier vor dem Gangeingang wieder! Ich dachte erst ich bin vielleicht nicht gestorben, aber als ich meine Körper gesehen habe, war mir klar ich bin kein Mensch mehr! Wobei ich nicht weiß wieso ich meinen Körper sehen kann, ich habe doch keine Augen, aber ich will nicht mehr darüber reden oder darüber nachdenken! Auseinander zufallen ist auch nicht so leicht. Wenn mich mal einer falsch zusammensetzt, was dann? Nehmt mich einfach mit und fragt mich nicht nach mir!"



"was haltet Ihr davon?" Frage Brisa in die Runde, "von mir aus kann er mitkommen. Ich finde es lustig! Nach der Gangdurchquerung schock mich so leicht nichts mehr!"


"Na ich weiß nicht" argwöhnte Galmur "...was wenn der Kerl auf dem Schiff wieder auseinanderfällt und dann Teile auf See verloren gehen? Das ist nicht ungefährlich."

"Er sieht seinen Körper im Gang liegen und steht gleichzeitig als untotes Skelett im Eingang?" Ardis schauderte "das ist unheimlich!"

Kori meinte "Immerhin hat er Brisa geholfen ... und uns den Tipp zur Bronzeleier gegeben, da sollten wir ihm auch helfen."

"Finde ich auch" stimmte Kwasir zu und fügte lachend hinzu "das mit dem Tränke trinken können wir ja testen."

Der zurückhaltende namenlose Axtträger sagte schlicht "Keiner entgeht seinem Schicksal - weder er noch wir - es gibt also keine falsche Entscheidung. Egal was wir tun, es führt zu dem vorherbestimmten Ziel"

Belix gab auch seine Meinung ab "Mir ist der auch unheimlich ... denkt ohne Hirn, redet ohne Zunge, trompetet ohne Lunge, sieht ohne Augen, bewegt sich ohne Muskeln ... das ist doch nicht norma!l!"

"Was ist bei unserer Truppe schon normal?" lachte Quax "Nenn mir ein was?! ... aha nix?, ja schon klar ... und wenn er vor lauter Seegang auseinanderfallen sollte dann basteln wir ihn halt wieder zusammen! Was soll denn da schon passieren? So, schluss, aus, basta!" stupste den Untoten an und ergänzte "Los komm mit ... und dann werden wir unterwegs sehen was weiter wird."



So einigten sie sich also, das Skelett vorläufig mitzunehmen und sich später zu entscheiden. Galmur und Brisa gingen noch zur silbernen Truhe und besorgten sich ihr neues Waffenzubehör. Kurz darauf marschierte der Heldentrupp also erneut Richtung Schiff und Kori veranlasste noch, dass sie unterwegs ihr Vorräte an Trinkwasser und Nahrung auffrischten. Sie liefen folglich zum Schiff und stachen also wieder in See ........



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Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:

Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt

Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur

Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier

Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen

Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert

Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab

Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank

Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine

untotes Skelett, mit Trompete, etwas instabil


Kori hatte sich von dem neuen Reisegefährten den Weg zur bronzenen Insel beschreiben lassen und stand am Steuer, um das Schiff dorthin zu bringen. Der Wind stand gut und sie kamen schnell voran, plötzlich bemerke er in Fahrtrichtung einen dunklen Fleck auf dem Meer, was war das? Auf der Schiffskarte gab es kein Land dort. Er machte die Anderen darauf aufmerksam, alle schauten verwundert darauf. Über Ardis Gesicht ging ein Lächeln.



Sie kamen schnell näher, oder kam der Fleck näher? Er wurde immer größer schien es Kori und er beschloss lieber abzudrehen, aber als hätte die Dunkelheit nur darauf gewartet kam der Fleck jetzt sehr schnell näher. Kori wurde blass und rief "Ein Mahlstom! Zivilisten unter Deck und Matrosen festhalten!"

Fast alle liefen unter Deck nur Brisa blieb und band sich mit einem Seil an einer leeren Kiste an, die durch ein Tau an Deck gesichert war und schon war das Schiff am Rand des großen Wasserwirbels angekommen und wurde hineingezogen. Kori versuchte gegenzusteuern, doch es brachte nichts! Runde um Runde kreiste das Schiff immer mehr dem Inneren des Strudels entgegen.

Er beobachtete die Segel, der Wind schien das Schiff direkt in den Schlund zu treiben, "Refft die Segel schnell" rief er der Mannschaft zu und die taten was er sagte, obwohl das bei dem durch den Strudel schräg stehenden Schiff nicht leicht war. Der Vortrieb des Schiffes wurde gebremst und Kori atmete kurz auf, denn jetzt lies sich das Schiff wieder steuern. Das Schiff fuhr zwar immer noch im Kreis rund um das Wirbelzentrum, aber es schien als würden sie sich jetzt langsam vom Zentrum entfernen.



Doch was war das? Verärgerte Schreie kamen aus dem Zentrum des Mahlstromes und von da stiegen riesige Wesen auf auf und flogen auf das Schiff zu. Kori starrte darauf "Harpyien!" zu den Waffen! Die Matrosen griffen zu ihren Säbeln und Bögen. Die Harpyien kamen schnell näher, Kori überlegte schon das Steuer loszulassen, um die Hände frei zu bekommen für eine Waffe, doch dann würde das Schiff wieder zum Zentrum treiben.



Brisa schoss einen ersten Pfeil mit ihrem neuen Bogen und eine der Harpyien fiel mit einen grauenvollem Schrei ins Wasser. Die Matrosen wollten es Ihr gleich tun, doch ihre Pfeile durchdrangen die Wesen ohne ihnen zu schaden. Also blieb es an Brisa hängen die Vogelwesen abzuschießen. Es waren viele, Brisa hatte schon Bedenken, dass die Pfeile nicht reichen, aber der Kescher schien nicht leer zu werden.



Kori hätte vor Bewunderung fast das Steuer losgelassen. Die Eleganz mit der Brisa den Bogen wieder und wieder spannte faszinierte ihn.

Als Harpyien alle tot waren verschwand der Mahlstrom, wie der gekommen war nur der Wind war jetzt viel stärker und wurde zum Sturm.

"Segel setzen" rief er "und dann weiter festhalten." Die Gischt peitschte über das Deck und fegte alles weg was lose herumlag. Brisa sicherte Bogen und Kescher wieder und beobachtete fasziniert das Meer.



Ardis lief wie im Trance über das Schiff zu der Kiste an der Brisa sich angebunden hatte. "Was passiert wenn ich das Tau löse, mit dem die Kiste an Deck angebunden ist?" Mechanisch bewegten sich ihre Hände und lösten das Tau, unbemerkt ging sie wieder zu den anderen unter Deck und bevor die nächste Welle heranrollte.



"Wo warst Du?" frage Galmur besorgt

"Ich hab nach Brisa geschaut, sie hat sich oben festgebunden, ihr scheint der Sturm Spaß zu machen" antwortete Ardis.


//Alix war wieder zu fix, ich wollte schon die ganze Zeit posten, was vor dem Sturm passiert, aber als ich reingesehen habe, war der Sturm schon in vollem Gange :lol: Ich finde, wir sollten das nicht zu eng sehen, falls jemand von euch auch irgendwas passendes hat, was vor einem anderen Post passiert ist und es nicht schnell genug posten konnte, weil die anderen zu schnell waren, kann er das ruhig posten, es geht ja darum Spass und hinterher eine coole Geschichte zu haben :lol:

Also ein kleiner Zeitsprung:

Die Reise schien unte einem guten Stern zu stehen, das Meer war spiegelglatt und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Quax lehnte an der Reling und träumte etwas vor sich hin, während er das Glitzern der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche beobachtete, da fühlte er plötzlich wie sich zwei zarte Hände um seine Hüften schlangen. "Was ist denn das für ein Stab, darf ich ihn mal anfassen?" Quax Augenbrauen schossen in die Höhe, als er so plötzlich aus seiner Träumerei geweckt wurde, Welche neckischen Spielchen wollte Ardais denn da mit ihm treiben? Da bemerkte er allerdings, dass sie offensichtlich diesen Stab meinte, der in den Faltens seines Mantels verborgen war und dessen Spitze aus seiner Manteltasche hervorschaute. "Hast du jetzt diesen magischen Stab wieder bei dir, von dem du meintest, dass er kaputt ist?" "Hm, ja, ich habe es den anderen noch nicht gesagt, aber ich habe ein paar Hinweise in dem Buch über ihn gefunden, und es ist mir wahrscheinlich gelungen ihn zu reparieren." "Wofür kann man ihn denn benutzen?" "Er scheint ein Wetterseelenzauber zu sein, das heißt, er bringt das im Wetter zum Ausdruck, was gerade in deiner Seele vorgeht. Im Augenblick fühlt sich meine Seeöe grade fröhlich und bunt an, weil du an meiner Seite bist, also versuche ich es mal." Er berührte mit der Spitze des Stabes seine Brust und schwang ihn dann in einem großen Bogen vor sich her. Sofort erschien am Himmel ein strahlender bunter Regenbogen, der Ardais einen Schrei des Entzückens entlockte. "Was mir allerdings etwas Sorgen macht, ist diese dunkle Verfärbung am Ende des Stabes, in dem Buch steht, dass es darauf hindeutet, dass dunkle Mächte in der Nähe sind." "Ardais sah zu dem Skelett herüber, das neben Kori am Steuerrad stand und im Gegenlicht einen gespenstischen Anblick bot. "Bestimmt ist dieses Skelett der Grund dafür. Es war mir schon von Anfang an unheimlich. Ich finde, wenn wir die bronzene Insel erreicht haben, sollten wir uns etwas ausdenken, wie wir es uns vom Hals schaffen." Der Axtträger, der ebenfalls an der Reling lehnte, sah bei diesen Worten, die für Ardais etwas ungewöhnlich waren, zu ihnen herüber. Quax erwiderte: "Das müsste ich mal ausprobieren. Vielleicht sollte ich es mal mit der Spitze meines Stabes berühren. Wenn ich dich berühre, werden bestimmt, weiße Tauben aus einer Schäfchenwolke hervorflattern." Ardais zuckte etwas zurück, aber da hatte er ihre Brust bereits mit dem Stab berührt. Sofort kam ein leichter Wind auf und in dem bisher wolkenlsoen Himmel war in der Ferne ein dunkler Fleck zu sehen.


// wobei das auch genauso gut etwas später passieren könnte.... ich schreib dann mal weiter.



Brisa überlegte gerade, dass es vielleicht doch besser wäre hinein zu gehen zu den Anderen und begann das Seil zu lösen. Da die nächste Woge heran rollte beschloss sie aber noch zu warten und hielt sich an der Kiste fest, aber die Kiste war nicht mehr fest! Durch das fehlende Tau rutschte sie Kiste seitlich weg und Brisa verlor den Halt und wurde über das Deck geschleudert.

Das Wasser spülte sie gegen die Reling und an der Reling entlang, eine Planke hinauf und schließlich darüber hinweg. Sie konnte sich gerade noch an ein paar Tauen fest klammern und hing dann außerhalb des Schiffes fest.

Ohne den Sturm wäre es für sie sicher einfach gewesen sich wieder hochzuziehen, aber so? Ihre Hände waren klamm vom kalten Wasser und die Arme ermüdet vom Kampf gegen die Harpyien. So konnte sie sich erst mal nur festhalten und hoffen, dass der Sturm schneller nachlies als ihre Kraft.



Kori sah die Kiste, die über das Deck rutschte und wunderte sich. "Wieso ist die nicht mehr fest?" dann fiel ihm ein "Brisa!" Sie war an der Kiste angebunden gewesen, war sie zu den anderen gegangen?

Er musste sich davon überzeugen und rief seinen Steuermann zu "übernimm das Ruder", dann ging er los, um unter Deck nachzusehen. Als er sich das Deck entlang hangelte, um nicht von den Wellen wegespült zu werden, erregte irgendetwas seine Aufmerksamkeit. Er hätte nicht sagen können, was es war, aber er beugte sich über die Reling, bemerkte Brisa und erschrak! Dann nahm er ein Tau, rieft ihr zu "kannst du mich hören? hier ist ein Tau binde es an dir fest" und warf das Tau in Ihre Richtung.



Brisa verstand nicht was er rief, aber sie hatte ihn bemerkt und sah auch das Tau. Er gelang ihr es sich um das Handgelenk zu schlingen, zwischen zwei großen Wellen zog Kori am Tau und Brisa kletterte mühsam mit seiner Hilfe wieder zurück an Deck. Kori umklammerte sie erleichtert, während die nächste Wellte über beide hinwegbrauste. "Danke und du kannst mich jetzt loslassen!" sagte Brisa



"Ich lass Dich nicht los, bis du sicher unter Deck bist!" widersprach er erleichtert und erheitert "Du bist der bester Bogenschütze an Deck und ich muss dafür Sorgen, dass das Schiff beschützt wird, also los jetzt!"



Gemeinsam erreichten sie das Unterdeck. Ardis schaute verwundert auf, sagte aber nichts. Belix jedoch lief schnell auf Kori zu, um Brisa zu stützen. In einem Anflug von Eifersucht wollte Kori protestieren, doch dann fiel ihm ein, dass er auf Deck gebraucht wurde. Er übergab sie Belix und ging wieder hinaus in den Sturm, um nach der Kiste zu schauen, die immer noch über das Deck rutschte. Kori band sie nachdenklich wieder fest. "Wieso hatte sie sich gelöst? Er hatte sie selbst angebunden, als sie die Insel verlassen hatte."



Belix führte indessen Brisa zu einer Bank und deckte sie mit einer Decke zu. Kwasir gab ihr einen heißen Trank.


// jetzt wart ihr beide zu schnell für mich :lol: und die Texte werde auch immer länger :roll: ;) ... naja zu spät, aber eure Ideen sind auch schön :lol: ... dafür mach ich halt weiter ...

und das mit dem "frühere Ereignisse später posten" könnte ja in der "Buchversion" zeitlich (bzw Reihenfolge) angepasst werden.




Kori übernahm wieder das Ruder, während sich Brisa unter Deck aufwärmte und erholte. Nach einigen weiteren Stunden, in denen Crew, Helden und Schiff heftig geschüttelt wurden, beruhigte sich der Sturm allmählich wieder. Sie verlangsamten die Fahrt und die Seeleute prüften das Schiff, bis der Kapitän erleichtert feststellte "zum Glück nur kleine Schäden, die können wir auf der nächsten Insel reparieren." Die Zivilisten übernahmen erstmal die Steuerung des Schiffes, um der Mannschaft nach dem heftigen Sturm und der schweren Arbeit eine Ruhepause zu gönnen.



Kori lehnte sich an die Reling, blickte über das Meer und dachte nach "Wie konnte sich die Kiste lösen, das Seil habe ich selbst gebunden, mit festem Seemannsknoten, das löst sich nicht einfach auf?! ... sollte es jemand aufgeknüpft haben? Doch wer? Und warum? ..." ihm fiel wieder ein, dass es hieße, dass es dem Schwarzmagier vielleicht gelungen sein könnte einen Helden zu befallen ... er grübelte "Sollte es wirklich dazu gekommen sein?? ... und wenn, dann wer? Und wie finden wir es heraus, ohne das ER es merkt? ... Sollte ich mit den anderen darüber reden? Naja ich sehe vielleicht erstmal nach Brisa ..." und wollte sich gerade auf den Weg zu ihr machen, als er im Augenwinkel eine glitzernde Bewegung im Meer sah.



"Hey kühner Kapitän" sprach eine melodiöse Frauenstimme "Du hast das Leben der Menschen und das Heilbleiben des Schiffes über dein eigenes Leben gestellt! Du hast Mut und Talent beweisen!" Kori wunderte sich wer sprach bis er eine blonde Meerjungfrau entdeckte. "Ich danke dir schöne Meerjungfrau" sagte Kori. Doch sie ignorierte seine Worte und redete bereits weiter "Doch das ist bei weitem nicht genug! Sei auf der Hut, wenn ihr nach der Bronzeinsel wieder auf See seid! Du wirst dich zwei weiteren Prüfungen stellen müssen, um deine Belohnung zu bekommen. Sollten deine Fähigkeiten jedoch nicht genügen werden dein Schiff, deine Matrosen, deine Freunde und du bis in alle Ewigkeiten auf dem Meeresgrund liegen!" Mit diesen Worten tauchte die hübsche Merrjungfrau wieder hinab in die Tiefen des Meeres. Und alle anderen, die inzwischen auch an die Reling gekommen waren, als sie die bezaubernde Stimme hörten, sahen ihr staunend nach.



Doch bevor Kori sich darüber unterhalten konnten, was mit der Kiste geschah, wie es Brisa ging und was die Worte der Meerjungfrau zu bedeuten hatten rief der Ausguck schon "Land in Sicht" ....


Dann werde ich mal lieber wieder selber das Steuer nehmen. "Danke Belix dass du es festgehalten hast." sagte er und klopfte ihm auf die Schulter."War doch ganz einfach" sagte der "Wenn du wieder mal Ablösung brauchst!"

Kori lachte und sagte: "Ok beim nächsten Sturm geh ich nach unten und du steuerst!" Das brachte Belix dann auch zum Lachen "Nagut ich löse dich nur ab bei geradem Kurs und Rückenwind! Aber ich gebe zu es macht Spass!" das konnte Kori sofort nachvollziehen und lies liebevoll seine Hände über das Ruder gleiten. "Mein Schiff ist wie eine gute Frau, Rundungen an den richtigen Stellen, trotzdem flink geschmeidig und gehorcht auf Wort."

"Lass das besser unsere beiden Damen nicht hören!" Belix schlug Kori lachend auf die Schulter und ging zu den Anderen.


... Kori lies liebevoll seine Hände über das Ruder gleiten. "Mein Schiff ist wie eine gute Frau, Rundungen an den richtigen Stellen, trotzdem flink geschmeidig und gehorcht auf Wort."
:lol: :D :lol: :mrgreen:



Sie ankerten das Schiff und während Kori seinen Männern den Auftrag gab die kleinen Schäden zu reparieren gingen die Helden an Land.

Und was sie da sahen überraschte sie völlig: es gab einen schönen, leicht rötlichen Sandstrand und dahinter eine hübsche Parkanlage und ein kleines Schloss. Die 10 Helden gingen langsam darauf zu und hörten schon die merkwürdigsten und skurrilsten Arten von Musik.

"Aha ... anscheinend ist heute der siebente Vollmond" sagte das Skelett und fast schien es so als ob es lächeln würde, wenn es denn noch könnte.

Björn sprach zu den anderen "Sieht so aus als wäre der Wettbewerb der besten Musiker heute ... wobei ich immer noch nicht weiß wie das funktionieren soll?! Ist die bronzene Leier dann der Preis für den Gewinner? Und wiso dann Bronze und nicht wie üblich Gold? ..."

"Warten wir es ab und sehen was passiert..." meinte Quax und so gingen sie weiter der Musik und dem Schloss entgegen.


Als sie die Vorhalle des Schlosses betraten, sahen sie bereits einige seltsame Gestalten, die damit beschäftigt waren, ihre Instrumente vorzubereiten und zu stimmen. Sie sahen einen schuppenbesetzten Meermann, der gerade einen großen Seestern mit Saiten bespannte, einen bärtigen Seemann, der ausgehöhle Walfischknochen in eine kleine tragbare Orgel als Orgelpfeifen steckte und auf dessen Tasten dann mit einer Hand probeweise ein paar Töne spielte, während die andere Hand einen Blasebalg betätigte, um mit ihm Luft durch die Orgelpfeifen zu jagen. Kori ging auf einen mit Baumflechten behangenen Waldschrat zu, der einen schnellen Rhythmus mit einem Knüppel auf einem Stück Baumrinde klopfte und fragte ihn nach der Festhalle. Er zog die Baumflechten vor seinem Gesicht zur Seite und zeigte mit dem Knüppel hinter sich. "Da lang, könnt ihr gar nicht verfehlen, der Wettbewerb ist schon im vollen Gange." Die Helden waren fast erschlagen, von dem Anblick, der sich ihnen dort bot. In der Mitte der prunkvollen Festhalle stand eine Art riesiger Thron, an dessen Seite sich spiralförmig bronzefarbene Treppenstufen hinaufwanden.Oben auf dem Bronzethron sass die schönste Frau, die die Helden jemals gesehen hatten mit langen bronzefarbenen Locken, die ihre Rücken herabrieselten wie ein Wasserfall., Auch sie war in ein langes bronzefarbenes Gewand gekleidet, dessen Schleppe sich die Treppenstufen herunterschlängelte. Björn blieb einen Augenblick wie erstarrt in ihren Anblick versunken stehen. Als sich die Schleppe auf seltsame Weise bewegte, stieß Kori ihn in die Seite: "Aufwachen! Sieh dir das an! Das ist keine Schleppe sondern ein langer Drachenschwanz, der sich die Treppen herunterwindet. Wenn das die bronzene Leier ist, möchte ich sie lieber nicht in meinem Arm geschmiegt haben." Das Skelett sagte: "Oh, ich wusste, dass die Leier ungewöhnlich ist, aber damit habe ich jetzt auch nicht gerechnet. Das einzige, wass ich weiß, ist, dass man ihr Herz erreichen und dann auf ihr spielen muss, aber was das bedeutet, weiß ich auch nicht."

Fasziniert sahen sie zu, wie einer der Musiker vortrat - ein blondgelockter Jüngling, der ein Glockenspiel, das aus einem gebogenen Zweig, an dem Schneckenmuscheln hingen, vor sich hertrug. Geschickt begann er mit einem kleinen Schlegel ein paar Töne aus den Muscheln hervorzulocken und dann deklamierte er eine herzzerreissende Ballade von einem Drachenkämpfer, der auszog eine zu einem Drachen verwandelte Jungfrau zu erlösen. Das Lied schien der bronzenen Drachendame zu gefallen, denn alle konnten sehen, wie ihr Drachenschwanz vor Aufregung zuckte und sie sich interessiert vorbeugte, um nur ja kein Wort zu verpassen. Wenig später wurde ihre ganze Gestalt durch ein goldenes Licht überzogen und ihre Gestalt begann zu flimmern und zu verschwimmen, bis plötzlich eine bronzene Leier auf dem Thron lag, wo vorher noch die Drachenlady gesessen hatte. "Das wars dann wohl", sagte Björn resigniert. "Er hat es wohl geschafft, ihr Herz zu erreichen." Ein kleiner Zwerg, der neben ihm stand und ungeduldig mit dem Fuss auf den Boden klopfte sagte : "Das hat gar nichts zu bedeuten, das haben schon andere geschafft, das schwierige ist, auf ihr zu spielen. Aber wartet nur bis ich dran bin..." und er schüttelte ungeduldig die Fliegenpilzrassel an seiner Seite.

Der blondgelockte Jüngling stürmte selbstbewusst die bronzenen Treppenstufen hinauf. Kurz vor der bronzenen Leier hielt er inne. Doch dann nahm er sie beherzt in den Ärm und wollte grade in die Saiten greifen, als ein schmerzvoller Ausdruck sein Gesicht verzerrte. Die Leier fing an zu glühen und wenig später standen seine Hände in Flammen, kurze Zeit darauf sein ganzer Körper, bis nur noch ein Häufchen Asche übrigblieb, der die Treppenstufen herunterwehte. Sofort kamen ein paar in bronzene Gewänder gekleidete Diener herbeigeeilt, die die Asche zusammenfegten und in einen bereits gut gefüllten Behälter schütteten, während sich die Leier wieder in die Drachenlady verwandelte.

"Oh, das könnte schwierig werden", sagte Björn... "Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu habe."

Sie sahen zu, wie weitere Helden versuchten, die Leier zum Klingen zu bringen. Einigen gelang es, sie wieder in eine Leier zu verwandeln, aber alle erlitten das gleiche Schicksal wie der arme blonde Jüngling. Schließlich hatten es alle versucht außer Björn, der immer weiter zurückgegangen war, um nur ja keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Schließlich geschah etwas ganz unerwartetes. Belix hatte sich durch die Menge gedrängelt und schubste Björn vor sich her. Mit der anderen Hand zog er das Skelett neben sich. „So, ich glaube, jetzt ist der richtige Augenblick zu erzählen, wie ich mein Auge verlor.“ Zu dem Skelett sagte er: „Du kannst ein paar passende Melodien zur Einstimmung spielen.“ An Björn gewandt:“ Wenn sie sich dann in eine Leier verwandelt hat, ist der Weg frei für dich.“


//es gibt übrigens wirklich so eine tragbare Mini-Orgel, wenn auch nicht mit Walfischknochen, die habe ich gestern auf einem Weihnachtskonzert gesehen http://www.cab-manufactura.de/instrumente-verkauf/01-orgel-c.jpg

und eine berühmte, zwar hölzerne, aber immerhin etwas bronzefarbene Leier gibt es auch, die hat man in einem alamannischen Adelsgrab gefunden, ich habe mir auch mal ein paar Leierspieler auf youtube angehört, klingt ja echt nett...http://de.wikipedia.org/wiki/Trossinger_Leier


Galmur hatte sich an die Wand der Festhalle gelehnt und überlegte, "Warum verbrannten alle?" War es wie mit seinem Schwert, war die Leier ebenso vom Bösen besessen?" Das Dunkle im Schwert war ihm sehr mächtig vorgekommen. Aber vielleicht war es auch etwas ganz anderes.



Ihm gegenüber saß Brisa, auch sie war in ihre eigenen Gedanken versunken. Sie erinnerte sich an den Augenblick als Kori ihr zurück an Bord geholfen hatte und sie dann einfach in den Arm nam.

Alles in ihr wehrte sich dagegen, von einem Mann in den Arm genommen zu werden. Sie war das Kind einer Hure. Aufgewachsen in einem von einer Diebesgilde kontrolliertem Bordell. Ihr blieb als Mädchen nur die Wahl Diebin oder Hure zu werden. Sie hatte genug Männer bei ihrer Mutter erlebt, um den Beruf der Diebin zu bevorzugen und sich sehr anzustrengen, dass sie dem Gilden Chef dafür geeignet erschien. Als die Mutter starb floh sie. Es gelang ihr verkleidet als Schiffsjunge an Bord eines Schiffes zu kommen. Dort war sie frei und konnte sogar Bogen schießen lernen.

Aber was überall gleich war, Männer waren einfach nur eingebildet, eitel, oft brutal und hatten keine Achtung vor Frauen.

Kori war genauso! Seine Worte gegenüber Belix machten das deutlich, auch wenn Kori wohl nicht damit gerechnet hatte, dass Brisa sie gehört hatte. Obwohl sie ihm dankbar war für die Rettung, denn sie war sich nicht sicher, ob sie es allein geschafft hätte, dieses "gute Frauen gehorchen auf Wort!" zeigte sehr deutlich, dass er genau nicht anders war als die anderen.


In der Zwischenzeit hatte sich das Skelett in Positur gebracht und ein melancholischer Song tönte durch die Halle. Belix stellte sich zu ihm und begann zu erzählen.



Ich lebte in einem kleinen Dorf weit im Norden, meine Verwandten waren alle gestorben, aber da ich Kraft hatte, nahm mich der Schmied als Lehrling in seine Familie auf. Er lebte etwas auswärts an einem Gebirgsrand. Die Arbeit machte mir viel Spaß.

Der Schmied hatte eine Tochter, Edda, die konnte wunderbar singen. Wenn sie sang, schienen selbst die Vögel still zu werden und die Arbeit ging mir und ihrem Vater leicht von der Hand. Wir verliebten uns ineinander und der Schmied sah es gern, denn seine Frau war schon gestorben als das Mädchen noch ganz klein war. Er freute vielleicht bald Enkel zu haben, denn im Sommer sollte Hochzeit sein.



Eines Tages ging ich in dem Wald, um Holz zu holen, als ich zurückkam, sah ich das Haus brennen. Ich fand den Schmied sterbend vor dem Haus am Boden liegen, in seiner Brust steckt ein schwarzer Dolch. Ich wollte ihn herausziehen, aber er sprach "Fass ihn nicht an, ich sterbe sowieso. Es waren schwarze Reiter, sie haben das Haus durchsucht, es angezündet und dann Edda mitgenommen. Sie sind nach Süden geritten!" und dann starb er in meinen Armen.



Ich ging sofort los und folgte den Reitern. Es war nicht schwer ihnen zu folgen, denn sie hinterließen eine Spur von Verwüstung und Tot. In einer Hafenstadt gelang es mir schließlich die Reiter einzuholen, die Bewohner waren in einen Kampf verwickelt, doch sie hatten keine Chance. Ich schloss mich Ihnen an und es gelang mir einige der Reiter zu töten. Aber dann warf einer der Schwarzen eine Art Pulver in die Luft, es brannte in den Augen. Die noch lebenden Dorfbewohner und ich auch wurden kurzzeitig blind davon, als wir wieder sehen konnten waren die Reiter verschwunden, sie sind auf ein Schiff gestiegen, dessen schwarze Segel ich noch am Horizont sehen konnte.



Seit dem ziehe ich von Hafen zu Hafen, immer auf der Suche nach meiner Liebsten. Meine Augen waren durch das Pulver entzündet, aber ich beachtete es nicht, irgendwann wurde ich blind auf dem einen Auge. Aber was ist ein verlorenes Auge gegen eine verlorene Liebste. Ich würde mein anderes Auge noch hergeben, wenn es Edda retten könnte.



Die Musik tönte weiter durch den Raum, auf dem Podest lag die Leier. Brisa war nachdenklich geworden, gab es wirklich Männer, die so um Ihre Frauen kämpften?


Nun gab es wohl kein Zurück mehr. Die Geschichte von Belix hatte offensichtlich das Herz der Drachenlady berührt, denn wenig später hatte sie sich wieder in eine Leier verwandelt. Aber nicht nur ihr Herz war gerührt, auch Björn fühlte sich seltsam ergriffen von seiner Geschichte über die Suche nach der verlorenen einzigen wahren Liebe. Belix hatte noch zu Björn gesagt: "Die Drachenlady gehört nicht zu mir und ich würde auch mit meinen großen Füßen gar nicht die Treppen heraufkommen", bevor er ihn in Richtung der Wendeltreppe geschoben hatte. Nun war es an ihm, die Treppen heraufzusteigen - seinem Schicksal entgegen? Während er langsam die Stufen hinaufging - es sollten 77 sein, aber ihm kam es eher vor wie 777 - sah er plötzlich sein ganzes Leben an sich vorbeiziehen. Er sah sich als Spielmann auf den Märkten, wie er Kinder, Bauern und Kaufleute mit seinen Liedern erfreute, er sah sich, wie er einmal am Hofe eines Königs gespielt hatte, dann sah er sich als kleinen Jungen, wie er versucht hatte, Saiten aus Schafsdärmen über einen Holzrahmen zu spannen, um sich seine erste Leier zu bauen, dann sah er sich als kleines Kind in den Armen seiner Mutter und dann schwebte er durch ein unbestimmtes Nichts bis er sich in einem ganz anderen Körper wiederfand. Ein Teil von ihm wusste, dass es einer seiner Vorfahren sein musste vor langer Zeit oder vielleicht war es auch seine eigene Seele, die damals noch in einem anderen Körper war?

Er sah sich, wie er mit ihr am Ufer eines Flusses lag und für sie auf der Leier spielte. Am Ende diesen Tages hatte er ihr die bronzene Leier als Zeichen seiner Liebe geschenkt.. Er fühlte noch jetzt die große Liebe, die zwischen ihnen gewesen sein musste – bis eines Tages ein seltsamer charismatischer Mann mit dunkler Gewandung in ihr Dorf kam. Ihm war er unheimlich, aber sie schien fasziniert von ihm zu sein und er merkte, wie sie immer mehr in den hypnotischen Bann dieses seltsamen Magiers geriet. Eines Tages war sie mit ihm verschwunden, und er suchte sie lange Zeit voller Verzweiflung, bis er sich vor Kummer über ihren Verlust von einer Klippe gestürzt hatte. Doch jetzt konnte er sehen, was mit ihr damals geschehen war. Der dunkle Magier – es schien dieser seltsame Schattenmagier zu sein, der auch einst das Herz der silbernen Mondelfe gebrochen hatte, hatte sie in seinen Schattenturm gebracht, um ihr seine Macht aufzuzwingen. Doch nach und nach schien der Bann, der auf ihr lag, von ihr abzufallen, denn sie hatte die bronzenen Leier wiedergefunden und jedes Mal, wenn sie auf ihr spielte, gelang es ihr, mehr und mehr, dem Schattenmagier zu widerstehen. Bis dieser eines Tages so zornig wurde, dass er sie in eine bronzene Drachenfrau verwandelte und auf eine Insel verbannte. „Dein unterer Körper soll so glatt und kalt wie eine Schlange sein und sich nie mit einem Mann vereinigen können, während dein oberer Körper in überirdischer Schönheit erstrahlen soll. Was mir nicht gelang, soll auch anderen nicht gelingen. Falls es jemanden gibt, der dein Herz berührt, sollst du in die bronzene Leier verwandelt werden, durch die du mir so hartnäckig widerstanden hast. Aber alle, die versuchen, auf dir zu spielen, sollen in Flammen aufgehen. Es sei denn, derjenige, der dieses bronzene Leier gebaut hat, kehrt zu dir zurück, aber das wird niemals geschehen, denn er hat sich aus Kummer ins Meer gestürzt und wird nie mehr zurückkehren.“

Bei den letzten Worten des Schattenmagiers, die Björn in seinem Geist gehört hatte, stand er plötzlich auf der Plattform direkt vor der bronzenen Leier. Er hatte sie selbst gebaut – in einem anderen Leben – sie gehörte zu ihm und die Seele seiner Liebsten war in ihr, was konnte ihm also noch passieren? Zärtlich nahm er sie in den Arm und zupfte die Saiten, er fühlte, wie etwas warmes seinen Körper durchfloss, aber es war kein Feuer, sondern nur seine wiedergefundene Liebe, die ihn jetzt so schön singen ließ, wie er nie zuvor gesungen hatte.


Brisa war tief berührt, erst Belix Geschichte zur traurigen Melodie des Skelettes, dann Björns Lied so voll Schmerz und doch voll Hoffnung.

"Was ist das für eine Magie zwischen Männern und Frauen?" dachte sie. Bisher kannte sie nur Gewalt und Herrschaft. "Gibt es so etwas wie Liebe wirklich?"

Was unterschied Belix und Björn von den Männern die sie bisher kannte? Nachdenklich schloß sie die Augen, um sich dem Lied von Björn hinzugeben.


Als Björn schließlich unter den teils neidischen, teils ehrfürchtigen Blicken der Zuschauer mit der Leier im Arm die Wendeltreppe wieder herunterstieg, warf Kori Brisa einen verstohlenen Blick zu. Er musste an die Worte der Meerjungfrau denken. Welche Prüfungen wohl auf ihn warten würden, um die blaue Gallionsfigur zu erlangen? Und ob er es schaffen würde, alle Klippen zu umschiffen, die sichtbaren und unsichtbaren, um sich selbst und seine Freunde nicht ins Unglück zu stürzen? Und - vorallem: Ob die Gallionsfigur solche Rundungen haben würde wie Brisa?

Die Truppe ging zurück zum Schiff. Auf dem Rückweg frage Brisa ihren Gefährten Belix nach Edda. "Glaubst du immer noch, du kannst sie finden? Wie viele Jahre suchst du schon?" Belix zuckte traurig mit den Schultern. "Ich weiß nicht ob ich sie je finde. Ich suche sie seit drei Jahren. Von Hafen zu Hafen bin ich gereist, ab und zu berichtete mir mal ein Matrose von einem schwarzen Schiff, das anlegte, Dörfer überfiel und Mädchen verschleppte. Als Kori dann Leute für seine Reise suchte, dachte ich vielleicht höre ich während der Fahr etwas von Edda und bin mitgekommen!"



"Manchmal ist es besser in der Taverne mit Rum den Gedanken an die Frauen zu vertreiben!" mischte sich Kori ein. "Ach! Du bist wohl immer mal auf eine gestoßen, die nicht so gehorsam war wie ein Schiff?" entgegnete Brisa bissig.



Kori war kurz verwirrt "Ah du hast uns belauscht!" Er lachte: "Nein, ich kriege jede, sie laufen mir einfach nach! Ich kann nichts dagegen tun! Wenn man ein berühmter Kapitän ist ..." Brisa unterbrach ihn "...dann hat man genug Geld und die Huren müssen schließlich auch leben!"



Kori protestierte "So ist das nicht! Männer haben es viel schwerer als Frauen! Die müssen sich gegenüber anderen Männern beweisen, immer stark sein, keine Schwäche zeigen. Du kannst kein Kapitän sein und den Respekt der Mannschaft haben, wenn du schwach bist! Sie würden meutern! Also trainiert man, um der Beste zu sein und Frauen bewundern das eben! Außerdem retten wir Frauen aus den Händen des Bösen. Du siehst ja Belix reist um die Welt, um seine Liebste zu retten und ich hab Dich schließlich auch gerettet!"



Brisa blieb stehen "Und warum bin ich in Gefahr geraten? Weil die Kiste nicht richtig angebunden war und der Kapitän es nicht geprüft hat!"

Kori wurde nachdenklich "Ich weiß nicht, warum die Kiste nicht mehr fest war, ich weiß nur am Abend zuvor war sie noch fest vertaut. Gibt es jemand der Dir Böses will?"

Brisa war beunruhigt "Du meinst jemand hat die Kiste losgebunden? Aber warum? Wer sollte mir schaden wollen? Außerdem war sie noch fest, als ich geschossen habe!"



Kori erinnerte sich an diese Kampf und wie er Brisa bewundert hatte. Sie war so anders als alle Frauen, die er bisher kannte, noch so jung, dabei so stark und doch irgendwie zerbrechlich, so als hätte sie schon sehr viel erlebt. Irgendwie hatte sie auch so gar keinen Respekt vor Ihm, das war ein völlig neues Gefühl, was ihn verwirrte.



Belix riss ihn aus den Tagträumen "Wir müssen es herausfinden! Während des Sturms waren alle fast immer unter Deck! Da müsste es ja einer der Mannschaft gewesen sein?"

Kori meinte seufzend "Wir werden es herausfinden. Fahren wir erst mal weiter, wir sind gleich am Schiff!"


Sie kamen wieder auf das Schiff, das inzwischen von der Mannschaft repariert worden war, und stachen wieder in See. Nach und nach verschwand die bronzene Insel am Horizont. Jeder hing noch seinen Gedanken über das gerade erlebte nach: Björn hielt die bronzene Leier liebevoll im Arm, Brisa dachte darüber nach, ob es tatsächlich Männer geben sollte die anders sind, Belix dachte an seine verlorene Liebe, Galmur und Ardis unterhielten sich leise, das Skelett, Quax und Kwasir redeten über verschiedene magische Erlebnisse... alle schienen vergnügt zu sein.



Nur Kori stand an seinem Steuerrad und hatte ein etwas mulmiges Gefühl "Jetzt bald wird die Meerjungfrau kommen und die Aufgabe stellen, ich weiß auch das ich ein guter Kapitän bin, aber ich hoffe ich kann die Crew und meine Freunde retten!" Kaum hatte er das zu Ende gedacht erschien bereits die blonde Meerjungfrau und sprach mit ihrer melodiösen Stimme "Hey kühner Kapitän. Es ist soweit die zweite Prüfung erwartet dich, doch zuerst müssen wir die Bedingungen dafür schaffen ..." und während sie das sagte erhob sich ein violetter Nebel, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, dann hörten sie merkwürdige Geräusche und einige kurze Schreie.



Es wurde plötzlich still und der Nebel löste sich auf. Dann war alles plötzlich ganz verändert. Das große Segelschiff stand auf einer steinernen Insel, fast wie eingemauert, die Matrosen standen scheinbar alle auf ihrem Posten, doch auf dem zweiten Blick erkannte man das auch sie versteinert waren. Die 10 Helden hingegen fanden sich auf einem kleineren, neuen Segelschiff wieder. Vor ihnen sahen sie den Beginn einer schmalen Felsschlucht ...... was war geschehen und was würde jetzt passieren?



Kori sah sich um und als sein Blick die Meerjungfrau fand schrie er sie wütend an "Wie kannst du es wagen!! Ich bin an der Aufgabe noch nicht gescheitert! Wie kannst du es wagen meine Mannschaft zu versteinern, mein Schiff stranden zu lassen, mich und meine Freunde in diese Nussschale zu verfrachten und ..." Doch sie blickte ihn nur aus kühlen grünen Augen an, und er verstummte.

Ihre wohltönende Stimme erklang "Sei vorerst unbesorgt, das gehört zur Aufgabe. Wird es dir gelingen, werden sie erlöst und ihr erhaltet einen Hinweis für eure weitere Reise. Doch wisse solltest du scheitern bleibt alles so wie es ist!" Sie drehte sich um und wies auf die Schlucht "Beweise was du kannst! Du musst nur dort hindurch mit den Schiff und Leuten die du jetzt hast. Ich erwarte dich auf der anderen Seite." sprachs und verschwand so schnell wie sie gekommen war.



"Ohje, das wird nicht einfach" Kori warf einen Blick zur Schlucht "es wird dort Untiefen geben, Stromschnellen, Felsspitzen und wer weiß was noch alles ... Nichts gegen euch Freunde, aber meine Männer wären mir jetzt lieber, die kennen sich wenigsten mit Schiffen aus..."

Belix klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter "Hey, ein bisschen Erfahrung haben wir ja jetzt nach den Wochen auf See". Brisa sah Kori ermutigend an "Kopf hoch, du bist ein guter Kapitän, wenn einer das schafft dann du", Galmur ergänzte mürrisch "Ist ja nicht so als ob wir eine Wahl haben - wer nicht kämpft hat schon verloren, also los sag und was wir tun sollen."



Kori gab ihnen Anweisungen und das kleine Schiff beschleunigte, sie fuhren in die Schlucht. Es gab kein zurück!

Sie kamen an so engen Stellen vorbei, wo sie die Wände mit den Händen hätten berühren können. Es gab Felszacken, so hart und spitz, das bei kleinster Berührung das Schiff bersten würde. Es gab Strömungen, Untiefen und scharfe Kurven. Es war hart und Kori brüllte ihm Sekundentakt Befehle "Belix Segel reffen, Galmur und Gerippchen an die Ruder, Quax Arme rein, ..." und so weiter. Sie kamen voran und schöpften Hoffnung, vielleicht sollte es ihnen doch gelingen.



Allerdings löste sich dann ein Seil, das in der Nähe von Ardis hing, das Segel begann sich zu lösen, es flatterte wild im Wind und das Schiff begann zu schlingern. Kori schrie "Ardis binde das Seil wieder an! Sofort!" Doch Ardis starrte es nur an und bewegte sich nicht "Ardis mach schon, dort kommt eine Kurve, schnell!" brüllte Kori, totzdem geschah nichts. Brisa sah es, rannte quer über das Schiff, schubste Ardis beiseite, sprang hoch, griff geschickt das Seil und band es schnell wieder fest. Das Segel beruhigte sich und Kori bekam wieder Kontrolle über das Schiff. Sie schafften die Kurve gerade noch rechtzeitig. und dann kam aus allen Kehlen gleichzeitig ein großer Freudenschrei "Wir sind durch! wir haben es geschafft!" An der Stelle wo sie standen sanken sie alle erschöpft zu Boden.



Die Meerjungfrau tauchte wieder auf und lächelte Kori an "Hey kühner Kapitän! Gut gemacht, du hast Vertrauen in die Freundschaft und Verstand beweisen. Den Hinweis habt ihr euch verdient:

Fahrt weiter nach Norden, dort werdet ihr eine Insel finden, auf der ihr etwas finden werdet, das euch hilft im Umgang, bei etwas das ihr schon besitzt.

Du wirst dich nach dieser Insel noch einer weiteren Prüfungen stellen müssen, um deine Belohnung zu bekommen. Sollten deine Fähigkeiten jedoch nicht genügen werden dein Schiff, deine Matrosen, deine Freunde und du bis in alle Ewigkeiten auf dem Meeresgrund liegen!" Mit diesen Worten tauchte die hübsche Merrjungfrau wieder hinab in die Tiefen des Meeres.



Wieder zog der violette Nebel auf, erneut waren seltsame Geräusche und Schreie zu hören ... doch als sich diesmal der Nebel legte schien alles so sein sein wie vorher, als hätten sie gerade erst die Bronzeinsel verlassen. Das große Schiff war in voller Fahrt, die Matrosen standen auf ihren Posten und lachten.

Die Helden sahen sich an "Haben wir das wirklich gerade erlebt, oder war es ein Traum?".


"Mir hat es gefallen" lachte Brisa, "das Schiff war schneller als alle Schiffe mit denen ich bisher gefahren bin!"



Kori schaute sie etwas irritiert an. Lustig fand er die Fahrt nun nicht gerade und er musste zugeben, dass ihm Brisa Schnelligkeit vorhin am Segel imponiert hatte. Ohne sie hätten sie wahrscheinlich den Felsen gerammt.

"Vielleicht sollte ich Dich doch als Schiffsjungen anstellen" sagte er anerkennend zu ihr.

"Wenn schon, dann als vollwertiger Matrose und ich verlange einen ordentliche Sold!" entgegnete Brisa lachend.



"Wie wär's mit ein paar Küssen in der Nacht als Bezahlung?" fragte Kori belustigt.

Brisa lachte nicht mehr und schaute ihn verächtlich an "Ich bin keine Hure, vergiss das nie! Seit ich Belix und Björn kenne, weiß ich, dass es auch brauchbare Männer gibt, vielleicht solltest Du Dir an ihnen ein Beispiel nehmen?"


Als sich allmählich alles wieder beruhigte ging Galmur zu der immer noch fast reglosen Ardis hinüber und fragte sie besorgt "Hey Ardis, was ist los mit dir? Du hast vorhin nicht reagiert und jetzt bist du immer noch so blaß ... ist alles ok mit dir?" Sie sah ihn nur, mit für sie ungewöhnlich kalten Augen, an "Kann dir doch egal sein, das verstehst du eh nicht!" und wandte sich ab, doch Galmur lies nicht locker "Sag mir doch was los ist, ich möchte dir nur helfen... bist du krank? Oder hast du Heimweh? oder..."

Ardis erwiderte "Ich hatte einfach große Angst, ich bin nicht so tapfer wie du!" doch Galmur hielt sie sanft fest "Erzähl mir keinen Unsinn, als der heftige Stum losbrach bist du kurz an Deck gegangen, um nach Brisa zu sehen, dass war viel gefährlicher! Rede doch bitte mit mir, ich möchte dir doch helfen!"

Aber mit ganzer Kraft entwand sie sich seinem Griff, schubste ihn grob zur Seite und rief wütend "Lass mich doch einfach in Ruhe!! Du hast ja keine Ahnung, du großer Held..."

Ardis rannte davon zum Unterdeck und lies den traurigen Galmur allein zurück.


Quax hatte die Diskussion aus der Ferne verfolgt und ging Ardis nach ins Unterdeck. "Habt ihr Euch gestritten?" fragte er Ardis. "Es ist nicht gut, wenn es Streit gibt zwischen uns Gefährten. Sag mir wenn es ein Problem gibt mit Galmur!"

"Lasst mich einfach in Ruhe, beide ja! Ich muss die Steine befragen und habe keine Zeit für Tändeleien."



"Ist ja gut, tu das. Ich werde auch noch etwas in meinem Buch lesen. Es gibt noch einiges was mir nicht klar ist." Quax ging zu seinen Sachen und holte das Buch hervor, um darin zu lesen.



Ardis schüttete die Runen aus dem Beutel auf den Tisch vor sich um sie dann wie im Trance zu immer neuen Mustern zusammenzulegen. Quax beobachtete sie nachdenklich von Weitem.


Quax konnte sich jedoch nicht lange Zeit auf das Buch konzentrieren und beschloss, wieder hoch aufs Deck zu gehen. Es war eine sternklare Nacht und eine besondere Stimmung lag über dem Meer. Alle waren an Deck versammelt, sahen auf das Licht der Sterne und beobachteten, wie die Mondstrahlen auf den Wellen tanzten. Der Axtträger fragte Quax: "Gibt es eigentlich in dem Buch einen Hinweis darauf, wie dieser geheimnisvolle Baum aussieht, zu dem uns unsere Quest führt? Kannst du uns nicht mit einem Zauberspruch ein Bild von ihm erschaffen?" Quax dachte einen Augenblick nach. Er war sich nicht sicher, wie er aussah... mal sehen, was ihm so einfiel... Zuerst erschien im Mondlicht ein Beerenbusch, dann das durchscheinende Bild einer riesigen Esche, dessen Äste sich zum Himmel erstreckten, dann waren es die herabhängenden Äste einer Weide.... hmnmm..... es könnte auch genau so gut eine .... ríesige Tanne sein - überlegte Quax. Diesmal erschien tatsächlich eine riesige schneebedeckte Tanne auf dem Schiffsdeck, durch die die Sterne wie strahlende Kugeln glitzerten. "Meinst du wirklich, dass der Baum so aussieht?" fragte Kori zweifelnd. "Könnte doch sein," meinte das Gerippchen, "es ist doch alles möglich." Der Axtträger strich sich über seinen weißen Bart und sagte nachdenklich: "Ich finde, heute ist eine besondere Nacht. Niemals hätte ich gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch so viele Abenteuer erleben würde, als ich vor vielen Wochen diese silberne Axt fand. Auch wenn vielleicht dunkle Mächte uns bedrohen, bin ich sicher, dass wir es gemeinsam bis ans Ziel unserer Reise schaffen werden. Um euch zu zeigen, wie sehr ihr mir alle ans Herz gewachsen seid, möchte ich euch heute etwas schenken." Und er hievte sich einen Sack über die Schulter und ging auf jeden der Helden zu, um ihm etwas zu geben. Brisa erhielt von ihm ein gewebtes Band, das seine Schwester einst mit ihren Brettchen gewebt hatte, um ihre Pfeile zusammenzubinden, Galmur eine mit Perlen bestickte lederne Schwertscheide, Kori eine geschnitzte Walfischfigur, Belix eine neue Augenklappe, Björn eine besonders schöne Gänsefeder mit einem Tintenfass, Quax ein geschnitztes Kästchen für seine Zauberwerkzeuge und zum Schluss ging er auf Gerippchen zu. "Hm, du musst bestimmt ganz schön frieren hier so auf hoher See, so leicht wie du bekleidet bist. Ich schenke dir einen von meinem Fellmänteln, den habe ich damals in Haithabu gekauft. Er besteht aus schönen warmen Bärenfellen...." Nach einer Pause zog er noch ein kleines in Leder eingeschlagenes Päckchen hervor. "Das hier hatte ich eigentlich für Ardais vorgesehen, aber sie erscheint mir irgendwie seltsam in letzter Zeit..." Etwas ratlos sah er auf das Päckchen in seiner Hand.

Das Skelett zog den Mantel an. "Schick! Ich danke Dir! Nicht dass ich frieren würde, aber man fühlt sich doch gleich viel besser mit etwas Haut auf den Knochen! Obwohl ich nie so viele Haare hatte, wie der Bär von dem diese Haut stammt!" sanft strichen seine Knochenfinger über das Fell des Mantels. "Ardis ist noch unten, sie spielt mit ihren Steinen!" ergänzte er dann.



"Ich hole sie" rief Galmur "Ich glaube wirklich, wir sollten sie fragen was sie bedrückt!" Er lief hinein und rief "Ardis komm doch bitte zu uns an Deck, es ist eine wunderbare Nacht. Der Axtträger verteilt Geschenke!"



Ardis zuckte zusammen und starrte Galmur an, dann packte sie hastig ihre Steine in den Beutel, stecke ihn ein und lief an Galmur vorbei ans Deck. Der schaute ihr verwundert nach und wollte gerade auch nach oben gehen, da sah er, dass sie einen der Steine übersehen hatte und nahm ihn in die Hand.



Plötzlich spürte er ganz kurz, wie der Stein sich irgendwie gegen seine Berührung wehrte, es fühlte sich an wie bei seinem Schwert. Galmur besah sich den Stein in seiner Hand, der wurde langsam heller und heller und schimmerte zuletzt fast golden. "Was sind das für Steine?" fragte er sich und legte den Stein vorsichtshalber wieder auf den Tisch an die Stelle wo er ihn weggenommen hatte. Die goldene Färbung verschwand.

Nachdenklich ging Galmur zu den anderen.


Galmur wollte mit Quax über dieses seltsame Erlebnis sprechen, doch der und andere lauschten gerade andächtig Björns Gesang und seinem Leierspiel. Er wollte sie in diesem ruhigen Moment nicht stören und dachte "Wir haben so viele aufregende Abenteuer und merkwürdige Vorkomnisse gehabt, da sollen sie sorglos etwas Ruhe genießen. Ich werde Ardis einfach etwas im Auge behalten und später mit Quax reden."



Ardis inzwischen stand wieder an Deck, sah den anderen beim feiern zu und hing düsteren Gedanken nach "Keiner hat an mich gedacht, sie sitzen hier und feiern. Ich bin völlig allein, schwach und hilflos." Doch ganz kurz flackerte in ihrem Inneren etwas Dunkels auf und ließ sie zonig werden "Ich bin die Einzige die mit Ernst an die Aufgaben denkt und versucht Hinweise zu finden! Und das nimmt nichtmal jemand wahr! Manchmal wünschte ich ..."

Doch der Moment verging, als der Axtträger zu ihr kam und das leicht schimmernde Licht seiner Axt auf sie fiel. "Ardis hier bist du" sagte er und reichte ihr das kleiner in Leder eingeschlagene Päckchen "hier für dich, eine kleines Dankeschön. Ich habe es vor einer Weile gefunden und ich dachte es wird dir vielleicht gefallen." Sie nahm es ihn die Hand, dankte ihm und zog sich in eine ruhige Ecke zurück, um es zu öffnen. Er blieb zurück sah ihr nach und dachte "Es ist nichts besonderes, bloß ein kleiner bunter Stein, aber ich hoffe er wird sie etwas aufheitern."



Als sie allein in einer stillen Ecke war, setzte Ardis sich auf den Boden, nahm das Päckchen in die Hand und öffnete es. Sie sah einen kleinen bunten Stein, scheinbar nichts außergewöhnliches, nahm ihn in die Hand und schloß die Augen ... Ardis spürte eine sanfte Wärme in sich aufsteigen, ein inneres Licht schien sie zu umschließen "Dieser Stein hat ein gutes Potenzial, ich könnte ihn bearbeiten und einen schönen kraftvollen Runenstein daraus machen". Doch schon kurze Zeit danach stieg wieder etwas Dunkels in ihr auf "Ein starker Runenstein mehr, um uns der Aufgabe zu stellen, so werde ich die anderen noch besser leiten können, in die ´richtige´ Richtung zur ´richtigen´ Zeit" und ein leises böses Lachen drang aus ihrer Kehle, ohne das sie sich dessen bewusst war.



Galmur hatte sie aus der Ferne beobachtet, weil er sich Sorgen machte. Er sah wie Ardis den Stein in die Hand nahm und dachte für einen Augenblick hätte er etwas leuchten sehen, aber es wurde schnell wieder dunkel. "Es war nur ein kurzer Moment, sicherlich habe ich mich getäuscht" dachte er und ging wieder zu den anderen hinüber.


Das Skelett stand neben dem Ruder bei Kori und schaute traurig aufs Meer, soweit man einem Skelett so etwas ansehen kann. Quax und Kwasir stellten stellte sich daneben. Kwasir fragte "Du wirkst traurig! Ich kann mich natürlich auch täuschen. Ich dachte dein Geschenk gefällt dir?"



Das Skelett drehte sich zu den beiden um und sagte: "Es hat mich an die Zeit erinnet bevor ich zum Untoten wurde. Ich bin so müde! Ich hatte meinen großen Auftritt! Ich dachte nach der Insel würde ich endgültig zerfallen! Aber nun? Muss ich ewig leben? Aber was ist das für ein Leben? Wenn ich zu viel denke zerfalle ich, aber eine düstere Magie baut mich immer wieder zusammen. Dort auf der Insel hab ich schon überlegt mich in ein Feuer zu stürzen, aber ich fürchte nicht mal das nimmt den Fluch der Unsterblichkeit von mir. Könnt Ihr nicht etwas für mich tun? Mir einen Trank brauen oder einen Zauber wirken, dass ich endgültig tot bin?"



"Ich könnte dich ins Meer werfen, aber ich fürchte das wird nichts nützen!" meinte Kori.

Auch Kwasir schüttelte bedauern den Kopf: "Einen Trank?" dabei fiel ihm er sollte ja einen Unsichtbarkeitstrank brauen und hatte noch nicht alle Zutaten. "Einen Trank um einen Untoten zu töten? Das kann ich nicht! Gift ja, aber du bist ja schon tot! Was ist mit dir großer Zauberer?" wandte er sich an 'Quax.



Der stöhnte: "Ich kenne einen Untote vernichten Zauber! Den könnte man versuchen, aber dann bist du ganz tot!"

"Das will ich ja gerade! Ruhe haben! Nicht in diesem Zustand zwischen Leben und Tot bleiben! Versuche es bitte, sofort!"



"Ok wenn du es möchtest!" Die Anderen waren inzwischen herangetreten und hatten die Diskussion verfolgt. Sie hatten Verständnis für den Wunsch des Gerippchens, auch wenn sie etwas traurig waren, so unheimlich er ihnen vorgekommen war inzwischen hatten sie ihn akzeptiert. Sie verabschiedeten sich und wünschten ihm "Ewigen Frieden" dann traten sie zurück.



Einsam stand der knöcherne Trompeter da, seine geliebte Trompete ans nicht mehr vorhanden Herz gedrückt, mit einem breiten Hut und einem Bärenfell bekleidet und wartete auf den erlösenden Zauber.

Quax stelle sich in Position und sprach den Spruch: "buat suze drewep pireg" aus seinen Händen strömte ein weißer Nebel und umschloss das Skelett.

Die Gefährten hörten ein Scheppern, als die Trompete hinunter aufs Deck fiel und als sich den Nebel verzogen hatte, lag der Hut neben der Trompete und aus dem Bärenfell schauten zwei nackte dicke Beine und kräftige Hände und ein Kopf mit schwarzem langen lockigem Haar.

Alle waren verwirrt und als das Fell sich regte erschraken sie, irgend etwas war wohl wieder mal schiefgegangen.



"Bin ich endlich tot, warum ist es so kalt im Paradies und warum tut mir alles weh?" fragte der Fellhaufen, bzw. der Mensch der wohl darin steckte. Er richtete sich etwas auf, setzte mechanisch den Hut auf und schaute sich verwundert um. "Ihr seit ja noch alle da, bin ich nicht tot? Wohl nicht, denn mir ist kalt und ich hab einen mörderischen Hunger und Durst!"



Der Axträger warf ihm eine Decke zu, die er sich um die Beine wickelte, einer der Matrosen gab ihm einen Krug mit Wasser und Quax sagte entschuldigend "Es scheint mein Zauber ist schiefgegangen, aber wenn du jetzt sterben willst, könnte dir Kwasir vielleicht mit einem Gifttrank helfen?"



"Lieber nicht" meinte der "sonst wird er vielleicht wieder untot! Lasst uns erst mal klären, wer das eigentlich ist und warum er nicht sterben kann! Also wer bist du, woher kommt du?"



"Meine Name ist Sancho, der trompetende Koch. Früher war ich Sancho der singende Koch, dann kam eines Tages ein eigenartiger Wanderer in meiner Taverne vorbei und meinte mein Gesang würde fürchterlich klingen, er würde mir diese Trompete schenken, die würde besser klingen als meine Stimme! Seit dem spiele ich statt zu singen, und dann hörte ich vom Wettstreit und bin losgezogen. Dann bin ich in dem verdammten Dungeon von den Messern zerschnitten worden, um dann wiederbelebt zu werden und hab seit dem am Eingang auf Abenteurer gewartet. Jetzt bin ich hier!"



"Du bist Koch?" Kori war begeistert "Vielleicht willst du auf meinem Schiff als Smutje arbeiten? Kwasirs Kochkünste sind zwar verwendungsfähig, aber die Nebenwirkungen seines Essens gewöhnungsbedürftig!"

Kwasir schaut ärgerlich zu Kori! "Bisher hat sich noch keiner beschwert! Aber geben wir dem armen Kerl erst mal was anzuziehen und zu essen! Im Gegensatz zu Dir denke ich nämlich an die Bedürfnisse der Besatzung und nicht nur an das Ziel der Reise! Komm nach drinnen Sancho!" Kwasir half dem kleinen dicken Koch auf die Beine, drückte ihm die Trompete in die Hand und führte ihn ins Unterdeck, wo er bei seiner Kombüse noch ein paar Kleidungsstücke und auch zu essen hatte.



Ardis sah ihnen grübelnd hinterher. Ein Wanderer der Trompeten verschenkt? Die Trompete? War sie magisch? Wer war der Wanderer?


//hattest du bei Sancho eigentlich an Sancho Pansa, den knubbeligen Knappen von Don Quixotte gedacht?

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http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/Don_Quijote_and_Sancho_Panza.jpg



Als Sancho und Kwasir in der Kombüse angekommen waren, stellte sich bald heraus, dass der Satz „geben wir dem armen Sancho mal was zu essen“ eigentlich hätte heißen müssen „jetzt kocht Sancho erst mal für die arme halbverhungerte Mannschaft etwas köstliches“. Kaum hatte nämlich Sancho die Speisevorräte gesehen, begann er geschickt Kräuter und Gewürze zu zerhacken, Pfannen und Töpfe zu sortieren, Fisch zu filetieren und wie ein Kugelblitz in der Kombüse herumzuwirbeln.



In der Zwischenzeit schickte er Kwasir wieder auf Deck, um eine große Plane auszubreiten und alles für ein nächtliches Picknick hochzuschaffen. Nach zwei Stunden duftete es verlockend aus den Töpfen und Schüsseln, die Sancho nach oben getragen hatte. Er hatte noch irgendwo ein paar Talgkerzen aufgetrieben und dekorierte sie auf der Plane, nachdem er von dem Tannenbaum ein paar holographische Zweige abgeschnitten und ebenfalls auf der Plane verteilt hatte. Dann konnte das Festmahl beginnen. Alle waren sich einig, dass sie so etwas noch nie in ihrem Leben gegessen hatten. Wer außer ihm hätte auch Quallen in Aspik mit Lorbeerblättern und Wacholderbeeren gewürzt so raffiniert zubereiten können? Oder frittiertes Krabbenzahnfleisch mit einer grünen Seetangsauce? Besonders köstlich waren auch die knusprigen Aalbrezel mit Thunfischmousse und Tintenfischcroutons. Besonders Belix konnte von der gegrillten Walfischleber mit Feuerfischsauce gar nicht genug kriegen. Nachdem alle sich nach dem Nachtisch von geeistem Seesternsorbet mit Korallen-Honigkruste diie Bäuche rieben, sagte Kwasir grinsend: „Das hat so köstlich geschmeckt, als wenn du dein ganzes Leben nichts anderes gemacht hättest als zu kochen. Du hast die Stelle als Smutje.“



„Ich hatte ganz vergessen, wie sehr ich den Geschmack von solchen Köstlichkeiten vermisst habe, jetzt, wo ich endlich wieder eine Zunge habe.... Aber wenn ihr meint, ich wäre immer Koch gewesen, so täuscht ihr euch. Es gab mal eine Zeit, da war ich der Knappe eines etwas wirren Ritters, der durch die Lande zog, um das Böse zu bekämpfen. Es war auch in der Zeit, dass ich mir selbst das Kochen beibrachte, denn ich musste lernen, auf unseren Wanderungen aus jeder Kleinigkeit etwas essbares zu zaubern. Dieser Ritter lebte allerdings in einer etwas irren Traumwelt, er hatte überhaupt keinen Sinn für die Realität. Eine dicke Bauersfrau, die sich mit ihrem Mann stritt, wurde bei ihm zu einer holden Prinzessin, die von einem Unhold bedroht wurde, Windmühlen wurden zu feindlichen Rittern, gegen die man kämpfen musste, ein streundender Hund, der versuchte, in einen Schafspferch einzudringen, wurde zu einem feuerspeienden Ungeheuer... diese ganze Angelegenheit wurde auf die Dauer ziemlich anstrengend. Irgendwann trafen wir auf unseren Reisen einen Magier, der behauptete, der Meister der Illusionen zu sein, das heißt, er konnte Illusionen erschaffen, aber genauso gut wieder zerstören. Ich bat ihn, mal einen Blick auf meinen Herrn zu werfen. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, jedenfalls ist es ihm gelungen, meinem Herrn die wirren Gedanken aus dem Kopf zu treiben. Seitdem hielt er sich für keinen stolzen Ritter mehr, sondern er zog sich glücklich auf ein Weingut zurück und züchtet seitdem Schafe und kultiviert den besten Wein, den ich je getrunken habe. Danach hatte ich die Taverne eröffnet – wobei er mein bester Lieferant für Wein und Lammkoteletts wurde - und den Rest kennt ihr ja.“



Quax war plötzlich sehr aufmerksam geworden.. Er dachte an den Stab, den er sicher verwahrt in seiner Kajüte verstaut hatte. Seitdem dieser merkwürdige Sturm losgebrochen war, hatte er ihn nicht wieder angerührt. Er war sich nicht sicher, was ihn ausgelöst hatte, seltsam war es schon, dass er genau dann begonnen hatte, als er Ardais berührt hatte – jedenfalls hatte er immer das Gefühl, dass der Stab mit dunkler Magie in Berührung gekommen war und gereinigt werden musste. Es war immerhin ein Seelenstab, der mit dem wahren Wesen eines Menschen, gereinigt von jeder Ilusion, in Verbindung stand. Er hatte einst auf der Magierakademie einen Magier kennengelernt, der sich besonders auf Illusions- und Desilusionszauber spezialisiert hatte, aber ihn nach der Akademie aus den Augen verloren. Ob Kank'rath dieser mysteriöse Zauiberer war, der Sanchos Herrn geheilt hatte? Sicherlich könnte er auch etwas gegen die dunkle Macht in seinem Stab unternehmen.

„Weißt du, ob dieser Magier zufällig Kank'rath hieß? Und weißt du, wo er sich im Augenblick aufhält?`“

Sancho sah überrascht auf: „Du kennst ihn? Ich glaube, er hat seinen Sommersitz auf einer Insel hier in der Nähe, unten in meiner Trompete habe ich eine kleine Karte versteckt, auf der ich einige Orte eingezeichnet habe, von denen ich auf meinen Reisen gehört oder an denen ich vorbeigezogen bin.“


/ ich hatte an genau diesen sancho gedacht ja!



Kori hatte sich zum Festessen zu Brisa gesetzt. "Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich hier sitze fragte er." "Solange du mir nichts von dem leckeren Essen wegnimmst, noch nie hab ich so etwas Gutes gegessen!"

Kori lachte, "Ich schon, ab und zu! Meine Mutter kochte sehr gern und in bei den Tavernen in den verschiedenen Häfen gab es auch ab und zu sehr gute Köche. Allerdings hatte ich noch nie so einen guten Schiffskoch in der Besatzung! Hast du auf Deinen Reisen oder zu Hause nie gut gegessen?"

Brisa schüttelte traurig den Kopf "Zu Hause? Meine Mutter war ein Hure und Hurenkinder leben von den Abfällen der Bordelle und als Schiffjunge hab ich auch nichts besonderes bekommen, vor allem zu wenig Sold, um in den Häfen vernünftig zu essen. Erst als ich durch die Wälder gezogen bin, gab es ab und zu einen Wildbraten, aber der war meist eher verräuchert als wohlschmeckend. Hier bei Kwasir war es richtig gut, dachte ich, bis ich Sanchos Essen jetzt gekostet habe."

Kori war erschüttert, Brisa hatte mit weniger Worten so viel von sich erzählt, dass er langsam verstand, warum sie Männern gegenüber so abweisend war.

"Wo ist deine Mutter heute?" fragte er vorsichtig. Brisa sah ihn an "Sie ist gestorben an irgendeiner Krankheit, die wohl einer der Freier mitgebracht hatte. Also sie tot war bin ich auf ein Schiff geflohen."

Kori reichte Brisa ein Stück Krabbenzahnfleisch "Koste das, so etwas zartes hab selbst ich noch nie gegessen. Es ist so zart wir Du!" versuchte er zu scherzen. Brisa nahm das Stück und meine trocken. "Danke es schmeckt gut, aber glaub nicht, dass du mich mit Worten, so süß wie die Korallen-Honigkruste in die Reihe deiner Eroberungen einreihen kannst!"

Kori begann zu verzweifeln. Er hatte noch nie um eine Frau kämpfen müssen, irgendwie prallten alle seine Versuche bei Brisa ab.


Die anderen beobachteten die beiden heimlich und machten sich ihre eigenen Gedanken. „Was meinst du, wie lange sich Brisa noch zieren wird?“ flüsterte Kwasir Björn zu. „Hm, ich weiß nicht, ich glaube, das wird noch einige Zeit so weiter gehen...“ „Also, ich wette, spätestens nachdem wir das nächste Artefakt haben, wird er sie erobert haben. Wetten wir um eine Goldmünze?“ „In Ordnung, ich glaube, das wird noch ewig so weiter gehen,“ flüsterte Björn zurück und gab ihm heimlich einen Handschlag, um die Wette zu besiegeln.

In der Zwischenzeit hatte Sancho die Karte aus der Trompete geholt und besprach mit Kori und Quax den weiteren Kurs. Unter allgemeinem Geplauder, Gelächter und Gesang verging die Nacht.



Als sie schließlich am nächsten Tag mithilfe der Karte Kurs auf die Insel genommen und angelegt hatten, verteilte Sancho liebevoll zubereitete Lunchpakete an jeden der Helden. Jedes zierte eine Schleife aus gratinierten Seetangstreifen. Als Quax seins entgegennahm, wunderte er sich nicht zum ersten Mal darüber, wie aus dem großen schlanken Skelett dieser kleine kugelige Koch hatte werden können, aber er war zu höflich, um darauf hinzuweisen oder zu fragen. Belix hatte schon kurz nachdem er das Ufer betreten hatte, die gratinierten Seetangstreifen aufgegessen und den Inhalt des Päckchens mit einem Happs verschlungen, obwohl Sancho ein besonders großes für ihn gemacht hatte. Hmmm – mit Garnelenschwänzen gefüllte Seekuh-Euter! Deliziös!

Die Helden waren nicht wenig überrascht, als sie in der Mitte der Insel die Spitze eines riesigen Zirkuszeltes aufragen sahen. Vor dem Eingang sass eine alte Frau, die ihren Kopf über eine Kristallkugel gebeugt hatte.

„Ich habe eure Ankunft bereits in meiner Kristallkugel gesehen. Ihr wollt zu Kank'rath, nicht wahr? Der Meister der Illusionen gibt gleich eine Zirkusvorstellung, ich habe in meiner Kristallkugel allerdings nicht gesehen, in welcher Gestalt er dabei mitwirkt. Am besten, ihr geht gleich herein, die Vorstellung beginnt gleich. Als sie das Zirkuszelt betraten, drehte sich Quax noch einmal kurz um, und sah, dass die Alte zwei verschiedenfarbige Augen hatte, mit denen sie ihnen einen kurzen Blick zuwarf, bevor sie sich wieder der Kristallkugel zuwandte.



Ein großes Publikum konnten sie nicht entdecken – um die Wahrheit zu sagen, sie waren die einzigen Zuschauer! Trotzdem war das Innere des Zirkuszeltes mit allem Glanz und Glitter geschmückt, den man sich vorstellen konnte.

Ein kleiner Zwerg in einem glitzernden Kostüm kam in die Manege geschlendert und rief: „Heute seid ihr die Hauptpersonen, verehrtes Publikum!“ wobei sein grünes und sein blaues Auge im Manegenlicht glitzerten wie bunte Kristalle.

„Heute sind eure Wünsche und Ängste die Artisten, die im bunten Licht des Zirkuszeltes ihre Kunststücke vorführen werden.“

Von irgendwoher drang ein Lichtstrahl und tauchte Quax in ein helles Licht, so dass er für einen Augenblick geblendet die Augen schloss. Wenig später hing er kopfüber am Trapez und schwang hin und her bevor er mit einem Salto durch die Luft wirbelte auf das andere Trapez zu, an dem ihm jemand die Hände entgegenstreckte. Ein Teil von ihm sah, dass sein Körper eigentlich auf der Zuschauertribüne saß und jede „seiner“ Bewegungen gebannt verfolgte. Er hatte schon immer Angst vor dem Fliegen gehabt, niemals hätte er in der Magierakademie einen Flugzauber ausgesprochen oder gelernt. Trotzdem hatte er sich immer irgendwie gewünscht fliegen zu können. Erleichtert atmete er auf, als seine Hände in die Hände des Fängers glitten und er in einem kurzen Aufblitzen sein eigenes Gesicht in dem Gesicht des Fängers erkannte, bis er sich wieder ganz in seinem Körper befand und der Applaus seiner Freunde losbrandete. Dann kam Belix an die Reihe. Er war plötzlich mit einer dicken Eisenkette gefesselt, die sich mehrmals um seinen Körper schlang. Er hasste dieses Gefühl! Seitdem er einmal als Kind in eine Wald mit Schlingpflanzen geraten war, konnte er eigentlich nichts ertragen, das seinen Körper einengte. Ohne die Hilfe seines Freundes, der glücklicherweise ein Messer dabei gehabt und ihn grade noch rechtzeitig gefunden hatte, wäre er sicher erstickt. Auch jetzt hatte er dieses Gefühl, aber er konzentrierte sich auf sein Hammeramulett und wusste, dass er jetzt viel stärker war als damals und mit einem lauten Krachen zersprangen die Ketten in tausend Stücke. Kwasir balancierte daraufhin über ein Seil, wobei er sich voller Panik daran erinnerte, wie er einmal über eine schmale Planke gehen musste, die über einem Haifischbecken gelegen hatte, weil er in einen Streit mit einigen Piraten geraten war. Er war gestrauchelt und gefallen und den scharfen Haifischzähnen nur mit kanpper Not entkommen. Seitdem war er nicht mehr schwindelfrei. Doch dieses Mal hatte er es geschafft, über das ganze Seil zu balancieren, nur mit einer Stange als Ausgleich in den Händen. Björn hatte eigentlich panische Angst vor offenem Feuer, seitdem er sich einmal fast die Hände verbrannt hatte, als eine seiner Lieblingsleiern in ein Feuer gefallen war – auch deshalb war er damals als er die bronzene Leier das erste Mal gesehen hatte, so furchtsam zurückgewichen, als er sah, wie die Männer in Flammen aufgegangen waren. Doch jetzt war er von brennenden Fackeln eingekreist, die er nach und nach in seinen geöffneten Mund stecken musste, um sie wieder auszulöschen, damit er aus dem Kreis herauskam.

Schließlich waren nur noch Brisa, Kori und Ardais übrig.


Brisa fand sich in einem Boxring mit einem grinsenden Mann, der gierig nach ihr griff. Er sah aus, wie der Chef der Diebesgilde. Er hielt umschlang sie mit einem Seil, doch bevor er sie anbinden konnte entwand sie sich ihm. Immer und immer wieder griff er nach ihr und immer wieder floh sie aus seinen Händen.

Doch dann beschloss sie nicht länger zu fliehen sondern sprang in eine Ecke, spannte ihren Bogen und zielte auf ihn, er wich zurück und fand sich inmitten einer Zielscheibe. Brisa schoss Pfeil auf Pfeil und nagelte ihn mit ihren Pfeilen an die Scheibe an. Plötzlich fand sie sich inmitten der Zuschauer wieder und konnte sehen, wie sich die Scheibe mit dem Mann in Rauch auflöste.



Kori hatte das Spektakel belustig beobachtet. Ihn würde man so leicht nicht schrecken können. Er hatte vor nichts Angst, doch plötzlich war auch er in der Manege. Umringt von einer Menge schöner verschleierter Frauen. Er wollte sie fangen und lief von der einen zu anderen, doch immer, wenn er eine gefangen hatte nahm sie ihren Schleier ab, schaute ihn kurz an und löste sich dann in Rauch auf. Er erkannte sie alle, jede von ihnen hatte er geliebt und sei es wenigstens eine Nacht lang.



Und so lief er von Frau zu Frau und alle vergingen in Rauch. Er wurde immer verzweifelter und ängstlicher, warum blieb keine bei ihm? Er fühlte sich so einsam! Immer schneller lief er und plötzlich war nur noch eine da. Auch sie trug einen Schleier. Er blieb stehen und traute sich nicht näher. Er wusste plötzlich, wenn er sie berühren würde, würde auch sie sich in Rauch auflösen und so schaute er sie nur an, voller Sehnsucht. Die Manege um ihn herum wurde plötzlich zu einer Blumenwiese. Er pflückte eine davon und reichte sie ihr ohne sie zu berühren. Die Frau streckte vorsichtig die Hand nach der Blume aus und plötzlich war Kori wieder im Zuschauerraum.


Galmur sah Kori überrascht an ... das war seine größte Angst? Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte war Galmur bereits selbst dran.

Er sah sich mit einem Schwert und Rüstung auf ein großes Monster zugehen, doch es schien stärker zu sein als er. Immer wieder gewann es die Oberhand. Galmur wich zurück, bekam langsam Angst, doch dann hielt er plötzlich sein neues Flammenschwert in Händen und er dachte an seine Freunde, die er beschützen musste. Das gab ihm die nötige Kraft und den Mut das Monster zu besiegen. Er traf es mitten ins Herz und es sank zu Boden. Aber während es fiel wurde es kleiner, blaßer und zierlicher - es verwandelte sich in eine Frau. Als Galmur näher kam sah er eine tödlich getroffene Ardis, in ihrem eigenen Blute liegen und er hatte sie verwundet ... Er fiel neben ihr auf die Knie, eine Träne schimmerte auf seiner Wange, und er schrie ... schrie bis er sich plötzlich in seinem eigenen echten Körper wiederfand und die Illusion erkannte. Galmur war etwas blaß und sein besorgter Blick sprang sofort zu Ardis hinüber, die selbst gar nichts mitbekommen zu haben schien, und nur reglos dastand mit leerem Blick in die Manege. Auch die anderen waren erschüttert, was hatte das zu bedeuten??

Und bezog sich das auf Galmur, Ardis oder sie beide? Waren es Wünsche, Ängste oder beides? ... Was hatte es zu bedeuten?


//den Axtträger hätte ich beinahe vergessen :roll: er hält sich ja auch immer so bescheiden im Hintergrund :oops:



Der Axtträger sah zu Ardais und Galmur herüber. Er ahnte, was Galmur und Ardais Auftritt bedeutete: Die ganze Zeit schien die dunkle Magie des Schattenmagiers wie eine verhängnisvolle Wolke um Ardais zu schweben, um sie in ein Ungeheuer zu verwandeln. Galmur ahnte, dass der Augenblick kommen würde, wo er dieser Schattenmagie gegenübertreten mußte um sie zu bekämpfen, doch tief in seinem Inneren fürchtete er, dass dabei Ardais sterben müßte, denn der Schattenmagier war dabei, mehr und mehr Besitz von ihrer Seele zu ergreifen.



Ob es einen anderen Weg geben könnte?



Als er mit seinen Überlegungen an dieser Stelle angekommen war, fand er sich auf einem dicken Ast wieder, der lebendig zu sein schien, er bewegte sich unter ihm, wuchs hierhin und dorthin, bis in den Himmel hinauf und ganz tief hinunter, wand sich in verschnörkelten Wegen, so dass er Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu bewahren. Aber immer, wenn er strauchelte, hielt ihn jemand fest. Als er sich umdrehte, sah er, dass seine Freunde sich hinter ihm auf dem Ast drängten und sich gegenseitig festhielten auf ihrem verschlungenen Weg. Dann sah er, dass der Ast einer der 9 Zweige war, der aus einem riesigen Baum herauswuchs. Sieben der Zweige waren von grünen Knospen übersät, nur zwei waren vertrocknet und morsch. Da hörte er eine Stimme in seinem Kopf: Nimm deine Axt und hacke das ab, was tot ist, so dass neues Leben wachsen kann" und er umklammerte seine Axt und arbeitete sich weiter vor. Er berührte den einen morschen Ast und für einen Sekundenbruchteil sah er Ardais und ihre Runensteine, als er den anderen Ast berührte, blitzte Quax Zauberstab in seinen Gedanken auf. Da tauchte plötzlich zwischen den beiden Ästen eine Gestalt auf, die ihn aus zwei verschiedenfarbenen Augen ansah. Auch sein Körper war mit zwei Farben bemalt, ein Muster aus goldenen Runen bedeckte die rechte Körperhälfte, während die linke Hälfte mit weißen Spiralen verziert war, dem gleichen Muster, das auch auf einem Teil von Quax Zauberstab zu sehen war. Er sagte zu dem Axtträger:

"Hier kannst du nur einen Weg gehen. Entscheide dich dafür, welchen Teil des Baumes ich wieder zum Erblühen bringen soll."

Der Axtträger überlegte nur einen kurzen Augenblick. Er spürte, dass es, auf welche Art auch immer, Galmus Aufgabe war, sich dem Schatten zu stellen, der Ardais Seele befallen hatte. Aus diesem Grund ging er zu dem Ast, auf den die weißen Spiralen zeigten.


So schnell wie sie gekommen waren verschwanden der Baum und die mysteriöse Gestalt. Die Helden fanden sich alle in der Manege wieder und sahen sich sprachlos an. Doch bevor sie sprechen oder überhaupt nur denken konnten erschien ein Mann - weder groß noch klein, weder alt noch jung, weder hell noch dunkel, aber er hatte ein grünen und ein blaues Auge - und lächelte sie an und ging auf sie zu in seinem Gewand - weder schlicht, noch üppig, weder bunt, noch einfarbig, weder leicht, noch schwer -. Der Mann und sein Gewand schienen sich innerhalb von Sekunden zu verändern, und als die Freunde Stunden später darüber sprachen, was sie gesehen hatten, waren sie sich nur darin einig, das jeder etwas anderes gesehen hatte.

Er ging lächelnd auf sie zu und sprach "Ihr habt eure Wünsche und Ängste gesehen. Ich habe eurer Innerstes offenbahrt. Wir wissen alle warum ihr hier seid" damit drehte er sich und ging direkt auf Quax zu "gib mir den Stab!" Quax sah die anderen an, sollte er dem unbekannten Mann den Stab geben? Doch der Axtträger nickte ihm zu, er wusste durch seine Illusion, was geschehen würde. Doch die anderen wirkten ebenso verunsichert. Sollte er der Einzige gewesen sein, der die Vision des Baumes mit 7 grünen Zweigen hatte? Dies würde aber bedeuten, das die anderen - außer vielleicht Galmur - nichts von der Gefahr um Ardis wussten!! Sollte er es ihnen sagen, oder sich lieber wie immer im Hintergrund halten und alles geschehen lassen, wie das Schicksal es vorher bestimmte?



Der Axtträger sah Quax mit flehendem Blick an und dachte "Gib ihm den Stab, er wird uns helfen!" Doch in ebendiesem Augenblick erkannte Quax den Zauberer Kank´rath und übergab den Stab ohne weiter zu zögern.



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Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:

Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt

Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur

Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier

Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen

Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert

Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab

Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank

Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine

(untoter) Sancho, Koch mit Trompete


Sobald Kank'rath den Stab in seinen Händen hielt, veränderte sich wieder alles um sie herum. Dieses Mal befanden sie sich in einer tiefschwarzen Höhle, doch wenig später glimmte in der Dunkelheit ein Funke auf und sie sahen, dass der Stab in Kank'raths Händen zu glühen schien. Er hielt in mit einer Hand in der Mitte fest und sogleich züngelten an beiden Enden Flammen hervor. Dann begann er einen wilden Tanz, in dem er den Stab in kunstvollen Mustern und Kreisen um sich herumschleuderte, so dass es aussah, als wenn sein Körper von wirbelnden Feuerrädern umgeben wäre. Die Feuerspiralen, die er um sich entstehen ließ, vergingen nicht, sondern wurden fest, bis sie schließlich zu einem riesigen Baum wurden, der aus züngelnden Flammen zu bestehen schien. Björn, der sonst panische Angst vor Feuer gehabt hatte, war der erste, der einen Fuß auf in einen der Äste setzte und feststellte, das er zwar warm war, aber nicht seinen Fuß verbrannte. Der Baum sah genauso aus, wie der Baum, den der Axtträger gesehen hatte, nur das er dieses Mal aus verfestigter magischer Energie zu bestehen schien. Auch die beiden verkümmerten Äste fehlten nicht, wie dem Axtträger sogleich auffiel. Kank'rath gab dem Axtträger ein Zeichen und er hob seine Axt und ließ sie auf einen der verkümmerten Feueräste fallen, in dem nun ein dunkles Loch entstand, das nicht durch die Flammen gefüllt wurde. Kank'rath tanzte mit wilden Sprüngen zu diesem Loch hob den flammenden Stab und steckte ihn in das Loch, woraufhin der Stab sich in einen mehrfach verzweigten Ast verwandelte, aus dem feuerfarbene Blüten sprossen. Der Ast wurde immer länger bis er in einen Tunnel hineinwuchs, an dessen Ende man eine Öffnung sehen konnte. Dort schien der Ausgang zu sein, denn man konnte den Strand und ihr Schiff sehen und Belix meinte schon, die gebratenen Robbenzungen riechen zu können, die Sancho dort zubereitete.

Schließlich gingen alle hintereinander den flammenden Ast entlang auf das Schiff zu. Der Axtträger voraus, dann folgten Kwasir und Quax, die sich keine Sekunde wunderten, wieso ihnen nicht schwindelig wurde, obwohl der Ast über einem bodenlosen Abgrund zu wachsen schien. Quax wunderte es auch nicht, dass sich sein Zauberstab wieder in den Falten seines Gewandes befand und er sich zum ersten Mal sicher war, dass er sich irgendwie "richtig" anfühlte. Er drehte sich noch einmal um und hob ihn in die Luft, so dass blaue und grüne Sterne aus ihm herauszischten, direkt auf die Mitte des Baumes zu, wo sich Kank'rath mit einem leisen Gelächter ebenfalls in einen blau-grünen Funkenregen auflöste. Quax hoffte, dass er dieses Mal den richtigen Zauberspruch ausgesprochen hatte, denn er wusste noch, dass Kank'rath in der Zauberakademie immer ganz wild auf bunte Zuckersterne gewesen war und wollte ihm wenigstens noch einen kleinen Dank hinterlassen, denn mit ihm zu sprechen schien ja unmöglich zu sein.

Nach Quax folgten Galmur, Brisa, Kori und Ardais. Allle gingen langsam den flammenden Ast in Richtung des Höhlenausganges zu, wobei sie genau auf jeden ihrer Schritte achten mussten, denn wie sie instinktiv wussten, schien nur der flammende Ast Halt zu bieten und ein falscher Schritt konnte so kurz vor dem Ausgang fatal sein, denn was in der Dunkelheit unter ihnen auf sie lauerte wusste niemand. So surreal wie es auch war, alle wussten, dass dieses keine Illusion war, die sich in Nichts auflösen würde. Schließlich kamen sie an dem anderen verkümmerten Ast vorbei, und in diesem Augenblick ertönte ein unterdrückter Schrei. Brisa drehte sich erschrocken um und sah nur noch, wie Kori stolperte und drohte, das Gleichgewicht zu verlieren.

In Koris Geist zog in diesem Augenblick im Bruchteil einer Sekunde sein ganzes Leben vorbei. Er erinnerte sich nur noch daran, dass er das Gefühl gehabt hatte, dass ihn jemand von hinten gestossen hatte, dann sah er sich als kleinen Jungen mit selbstgeschnitzten Schiffen spielen, als Erwachsener an Bord seines ersten Schiffes, er erlebte wieder, wie er Brisa aus den tosenden Fluten gerettet hatte und sah die verschleierte Frau, die er die Blume überreichen wollte. Hilflos griffen seine Hände nach ihr, suchten Halt, doch sie verfingen sich in ihrem Schleier, während seine Füße versuchten wieder festen Boden zu finden, doch er trat nur auf den verkümmerten Ast, der unter ihm nachzugeben schien.


Brisa sah erschrocken, wie Kori immer mehr stauchelte, obwohl der Ast unter ihm sicher und fest war. Was war los mit ihm? Ging es ihm nicht gut?



Instinktiv griff sie nach seinem Arm, um ihm Halt zu geben. Kori spürte die Ruhe, die von ihr ausging und beruhigte sich, seine Angst war plötzlich weg und auch der Weg wurde wieder sicher. Er schien auch plötzlich viel breiter zu sein, so dass sie fast nebeneinander gehen konnten.

Als Brisa merkte, dass er Kori besser ging, lies sie beruhigt seinen Arm los und ging wieder allein weiter.



Kori folgte ihr, nun absolut sicher, dass er Brisa überallhin folgen würde. Er verstand plötzlich die Gefühle von Belix und Björn. Er wusste nur noch nicht, wie er Brisa von seinen Gefühlen überzeugen konnte. Aber die Reise war noch nicht zu Ende. Für Kori schien sie gerade erst zu beginnen.


So kamen sie also wieder zum Schiff und machten sich bereit für die weitere Reise, wobei jeder noch ein wenig seinen Gedanken nachhing über das gerade erlebte. Bald darauf stachen sie erneut in See und sahen der Insel nach bis sie am Horizont verschwand...



Doch wie vorher angekündigt tauchte die blonde, schöne Meerjungfrau abermals auf und sprach mit ihrer melodiösen Stimme "Hey kühner Kapitän, du solltest dich bereit machen für den letzten Teil deiner Aufgabe" und noch während sie das sagte erhob sich wieder ein violetter Nebel, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, dann hörten sie merkwürdige Geräusche und einige kurze Schreie. Es wurde plötzlich still und der Nebel löste sich auf. Und wie beim letzen Mal, war danach alles ganz verändert. Das große Segelschiff stand wieder auf einer steinernen Insel, fast wie eingemauert, die Matrosen waren abermals versteinert worden. Die 9 Helden hingegen fanden sich auf einem kleineren, neuen Segelschiff wieder. Die Nixe sagte "Wird dir die letzte Aufgabe gelingen, erhältst du deine Belohnung, die anderen werden erlöst und ihr erhaltet einen Hinweis für eure weitere Reise. Sollten deine Fähigkeiten jedoch nicht genügen werden dein Schiff, deine Matrosen, deine Freunde und du bis in alle Ewigkeiten auf dem Meeresgrund liegen!"



Kori stand an seinem Steuerrad und hatte ein etwas mulmiges Gefühl "Jetzt wird die Meerjungfrau die letzte Aufgabe stellen, ich weiß auch das ich ein guter Kapitän bin ... aber es ist ja nicht so, als ob sie mir eine Wahl lassen würde ... also muss ich die Crew und meine Freunde wieder mal retten!"

Bevor er weiter darüber nachdenken konnte erhielt er bereits seine Anweisungen von der hübschen Meerjungfrau "Ich werde dir eine Karte geben, auf der ist eine Insel markiert, die du mit deinen Freunden erreichen musst. Einige Männer - und nur sie, sobald eine Frau das Ufer betritt wird sie sterben! - gehen an Land und füllen diese Phiole mit Quellwasser." In diesem Moment erschien eine Karte und eine Phiole in Koris Händen. "Wenn ihr in der Lage seid werdet ihr die Insel verlassen, auf das Schiff zurückkehren und zur zweiten markierten Insel fahren, dort erwarte ich euch. Wisse, dass verschiedene Wege zum Ziel führen, du kannst dich mit deinen Begleitern beraten, doch du allein triffst die Entscheidung und musst dich dem stellen, was du gewählt hast." Mit diesen Worten tauchte die schöne Nixe wieder hinab in die Tiefen des Meeres.



Was sollte nun geschehen? Kori sah erst die Dinge in seiner Hand dann seine Freunde an. Er entrollte die Karte und betrachtete sie. Doch es war keine gewöhnliche Karte wie er sie kannte, diese war anders. Er war anfangs ratlos, was sollte er tun? Quax fragen, der sich mit vielen Sprachen auskannte? Björn fragen, der viele Länder bereist hatte? Belix fragen, der viel auf See unterwegs gewesen war? Ardis fragen, die sich mit Sterndeutung auskannte? ... Doch nein! Es war seine Aufgabe!! ER musste sie lösen! Es war SEINE Aufgabe! ... Seine Freunde sahen zu wie Kori grübelnd die Stirn runzelte, fragten, ob sie helfen sollen, doch alles lehnte er ab. Der Kapitän sah sich die Karte an bis er fast aufgeben wollte, doch dann erkannte er etwas. Er stellte die Karte auf den Kopf, sodass die Schrift falsch war, aber die Bilder schienen soherum klarer zu werden und dann gewahrte er einige Punkte die er kannte. Kori gab Anweisungen an seine Freunde und sie stachen in See.



Die Fahrt verlief angenehm ruhig. Schon wenige Stunden später erreichten sie eine kleine Insel. Ein einladender Sandstrand, ein kleiner grünes Wäldchen und in der Mitte der Insel ein niedriger Hügel mit einem See. Die Gefährten sahen sich an, wo sollte hier eine Aufgabe liegen? Warum sollte diese kleine idyllische Insel tödliche Gefahr bergen? Kori betrachtete erst die Insel, dann seine Freunde "Wer geht mit mir mit? Wer bleibt hier?" Alle Männer wollten mit ihm gehen, Brisa und Ardis vorsichtshalber auf dem Schiff bleiben. Doch Ardis sprach mit leiser, kalter Stimme "Die Merrjungfrau sprach von ´einigen´ Männern nicht von ´allen´! Das sollten wir ernst nehmen! ... Außerdem fürchte ich mich allein." Brisa sah auf sie herab "Ach komm, stell dich nicht so an, du bist doch kein kleines Mädchen mehr! Zudem bist du nicht allein, denn ich kann ja leider nicht mitgehen." Aber Kwasir sprach "Ach soviel kann ja nicht passieren auf der Insel. Ich bleib einfach hier, beschütz die Frauen und denk über den Unsichtbarkeitstrank nach." "Liegst rum und schläfst meinst du" lachte Quax "aber er hat recht, ich versuche derweile in dem magischen Buch noch ein paar Hinweise zu finden." "Und ich bin eh zu alt für stundelanges umherwandern. Die jungen Krieger werden das schon allein schaffen." ergänzte der Axtträger. So erklärten sich also der Axtträger, Quax und Kwasir bereit, auf dem Schiff zu bleiben, um die Frauen zu schützen, sodass nur Kori, Galmur, Björn und Belix auf die Insel gingen.



Aber kaum hatten sie die Insel betreten, nahmen sie ein wunderbar süßlichen Duft war und sie hörten zauberhafte Klänge. Es überkam sie plötzlich ein totales Glücksgefühl, sie sahen auch das Schiff nicht mehr und hörten ihre Freunde nicht. So lustwandelteten die vier über die Insel, bis sie zum See kamen, wo sie die hübschesten Frauen erblickten, die jemals jemand gesehen hat. Und diese sangen so unbeschreiblich schön, dass die Männer sich setzten, den Frauen zuhörten und zusahen und darüber alles andere vergaßen.

Inzwischen saßen die anderen auf dem Boot und machten sich nach ein paar Stunden Sorgen. "Was wohl so lange dauert?" fragte Quax, woraufhin Arids meinte "Hoffentlich ist ihnen nichts passiert." Brisa wolle schon fast aus dem Schiff springen und den anderen nachlaufen, doch Kwasir, der es sah, hielt sie mit eisernem Griff zurück "Halt! Ich weiß du machst dir Sorgen ... aber bitte, denk an die Warnung der Meerjungfrau! Es bringt überhaupt nichts, wenn du dein Leben jetzt riskierst!! Die anderen müssen das nun allein schaffen!" Widerwillig setzte sich Brisa wieder hin und sah weiter zur Insel hinüber.

Unterdessen wurden die vier von den schönen Frauen verwöhnt wie Könige: Gesang, Tanz, Speisen, Getränke und vieles mehr. Sie konnten an nichts anderes mehr denken, bis sie irgendwann in tiefen Schlaf fielen. Eine der magischen Frauen sprach leise "Sie sind fast soweit! Wieder ein paar Männer, die ihre Lebenskraft für unsere Königin spenden! Nur noch ein paar Stunden süße Träume von uns und sie schlafen für alle Ewigkeit." und sie verschwanden wieder.

Womit die magischen Frauen aber nicht rechneten war, dass diese vier Männer nicht von den verwunschenen Frauen träumten. Björn träumte davon seine Drachenlady zu erlösen, um endlich wieder mit ihr vereint zu sein. Belix träumte davon seine verlorene Edda endlich wieder zu befreien. Galmur tanzte im Traum mit Ardis in einem weißen Licht. Und Kori träumte davon, wie er Brisa im Sturm im Arm hielt, um sie zu schützen.

Wenig später erwachten die Männer und waren wieder ganz klar im Kopf. Galmur sprang auf "Verdammt! Was ist hier passiert?" Björn sprach "Ich habe davon gehört, aber den Gerüchten darüber nie Glauben geschenkt! Es heißt in alten Legenden, das eine Insel gibt, auf der verzauberte Jungfrauen wohnen. Sie töten andere Frauen, damit sie die einzigen Frauen sind, an die Männer denken können und betören die Männer dann, bis sie in tiefen Schlaf fallen. Dieser Schlaf raubt den Schläfern die Lebenskraft." "Puh, dann war ja gut, das wir alle eine Frau haben, an die wir denken konnten und uns damit vor dem Tod bewahrt hat." setzte Belix dazu. Und Kori ergänzte "Ja, scheint so ... aber genug geplaudert! Los, wir haben was zu tun!" und ging mit der Phiole zur Quelle, die den See speiste.

Schon bald darauf machten sie sich wieder auf dem Weg zum Schiff, wo die anderen immer ungeduldiger wurden. Doch als sich alle wieder sahen waren die Sorgen vergessen und die Zurückgeblieben beglückwünschten die anderen.



Sie einigten sich schnell darauf, erst später über die Ereignisse auf der Insel zu sprechen, den sie wollten so schnell wie möglich die Aufgabe der Meerjungfrau beenden. Kori nahm wieder die Karte zur Hand und studierte sie ... etwas später sprach er "Wir haben zwei Wege zur Wahl, die uns zur zweiten Insel führen. Einen in nordwestlicher Richtung, der durch ruhiges, flaches Gewässer führt und einen in nordöstlicher Richtung, der durch tiefes, unruhiges Gewässer führt. Normalerweise würde ich den ersten Weg wählen, aber ... das wäre zu einfach für eine Prüfung! Ohne Herausforderung! ... Was meint ihr?"

Ardis meinte "Also ruhiges Gewässer klingt doch schön. Es muss ja nicht jede Prüfung schwer sein. Außerdem sollte doch die Insel die Prüfung sein, oder nicht?" Björn und Belix stimmten ihr zu. Doch Galmur und Brisa sahen erst sich, dann Kori an und Brisa sprach "Also wenn du uns fragst, das scheint so offensichtlich ein Falle zu sein, das es sehr gewagt wäre, diesen Weg zu wählen. Aber vielleicht sollst du auch gerade das denken, darum den Weg meiden, obwohl es dann doch der richtige ist ... ach, ich weiß nicht." Der Axtträger sprach "Wir können es nicht wissen, es ist das Schicksal, das uns den richtigen oder falschen Weg zeigt!" "Du immer mit deinem Schicksal" schimpfte Quax "aber er hat Recht! Es ist DEINE Entscheidung! Das sagte auch die Meerjungfrau ... Wir gehen mit dir, egal wie du dich entscheidest!" Kori grübelte lange darüber nach, er drehte und wendete die Karte in alle Richtungen und besah sie sich genau. Er dachte über die Worte seiner Freunde nach ... Und traf die Entscheidung für den zweiten, schwierigeren Weg. So stachen sie wieder in See und fuhren nach Nordosten.



Wie erwartet kamen sie in tiefes unruhiges Gewässer und ein Sturmwind zog herbei, der das kleine Schiff kräftig schüttelte. Doch Kori behielt seinen Mut und gab im Sekundentakt Anweisungen an seine Gefährten. Sie wurden heftig geschüttelt, waren klitschnass, durchfroren und entkräftet ... aber sie schafften es durch den Sturm und sahen die zweite Insel.

Dort wartete bereits die Meerjungfrau "Hey kühner Kapitän, ich bin erfreut dich zu sehen! Die erste Aufgabe testete Mut und Talent, diese hast du bestanden. Vertrauen in die Freundschaft und Verstand waren in der zweiten Prüfung notwendig, auch diese hast du erfolgreich absolviert. In der dritten Probe musstest du Ehrgeiz, Navigationskunst und Innere Stärke beweisen, was du getan hast. Du hast wieder die richtig Wahl getroffen. Somit hast du alle Fähigkeiten, die gefordert sind, um den Umgang mit dem Artefakt zu meistern, das du zu besitzen wünschst." Während sie das sprach zog erneut der violette Nebel auf, erneut waren seltsame Geräusche und Schreie zu hören ... doch als sich der Nebel legte schien alles wieder so sein sein wie vorher, als hätten sie gerade erst die Insel der Illusion verlassen. Das große Schiff war in voller Fahrt, die Matrosen standen auf ihren Posten und lachten. Doch auf den zweiten Blick hatte sich noch etwas verändert. Am Bug des Schiffes war plötzlich eine wunderschöne Gallionsfigur, deren Holz von zarten blauen Einsprengseln durchzogen war. Die melodiöse Stimme der Meerjungfrau erklang erneut "Diese Figur ist deine Belohnung und wird dein Schiff immer vor bösen Zauber, die auf es gerichtet sind, und vor magischen Stürmen schützen. Dir wird außerdem ermöglicht andere Schiffe, die durch Magie geschützt sind zu erkennen. Doch dies" und mit diesen Worten verschwanden Phiole und Karte aus Koris Händen, stattdessen hatte er eine kleines Modell seines Schiffen aus blauem Kistall in der Hand "ist was du suchst und später noch benötigen wirst. Doch wisse, dass nur du dieses Kristallschiff in den Händen halten darfst, um dessen Macht zu nutzen. Sollte es ein anderer berühren verwindet es für immer und du verlierst alles, was du heute bekommen hast." So klang die schöne Stimme der Nixe "Ihr habt euch auch den Hinweis für eure weitere Reise verdient: Fahrt weiter nach Westen, dort werdet ihr eine Insel finden, auf der ihr etwas finden werdet, das euch noch fehlt! Doch gebt Acht ein Teil der Dunkelheit, die ihr besiegen wollt, ist schon mitten unter euch!" Und kaum waren diese Worte verhallt war die hübsche Meerjungfrau schon wieder in den Tiefen der Meeres verschwunden, noch bevor Kori die Chance hatte sich zu bedanken.



Kori übergab seinen Matrosen das Kommando und ging zu seinen Freunden aufs Deck, wo sich alle erschöpft, aber glücklich zusammen hingesetzt hatten.


"Das war eine Fahrt! Ich frage mich, wie ich es geschafft habe, die ganze Zeit aufrecht in der Kombüse zu stehen, um mit euch auf die vergangenen und zukünftigen Abenteuer anzustossen! Wisst ihr überhaupt, was heute für ein Tag ist?" fragte Sancho, während er begann, ein hölzernes Fass an Deck zu rollen. Quax besah sich einen Augenblick lang den Himmel, an dem der Mond schon seit einiger Zeit aufgegangen war. Es war kurz vor Mitternacht.

"Das hätte ich ja bald vergessen!" rief er aus. "Heute um Mitternacht fängt doch das Neue Jahr an! Der Augenblick zwischen den Jahren ist doch etwas ganz besonderes".

"Dann seid froh, dass ich daran gedacht habe, ein ganzes Fass Quallenschaumwein zu zu machen und außerdem für jeden noch mit Puderzucker bestäubte Miesmuschelkrapfen." Mit diesem Worten begann er, den Quallenschaumwein in Methörner zu füllen und die Miesmuschelkrapfen an seine Freunde zu verteilen. Als alle miteinander anstießen, zog Quax seinen Zauberstab hervor und richtete ihn dem Himmel entgegen. Sofort stieg eine ganze Fontäner bunter Sterne in die Luft, die sich in goldene und silberne Funken auflösten.

"Frohes Neues Jahr, meine lieben Freunde. Mögen die Götter uns auch im nächsten Jahr gewogen sein.!"

Galmur warf einen verstohlenen Blick zu Ardais. Er hatte bisher immer um Mitternacht zwischen den Jahren versucht, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Ob er Ardais fragen sollte, die Runensteine zu werfen?


Kori stellte sich zu Brisa, die an der Reeling stand und Quax Sterne betrachtete. Er sagte: "Ich hab mich noch gar nicht richtig bei Dir bedankt, dass Du mich auf der Insel gerettet hast!" Brisa antwortete: "Wir reisen zusammen, ich hätte jeden gerettet, wenn ich dazu in der Lage wäre. außerdem hast du mich ja auch gerettet."

Kori lächelte "Ich meinte das nicht nur im wörtlichen Sinn. Du hast die Zirkusvorstellung gesehen. Du bist meine Frau mit Schleier! Und eigentlich hast mich auch auf der Insel der Meerjungfrau gerettet, denn ich habe nur an dich gedacht, obwohl wir von vielen sehr schönen Frauen umgeben waren. Ich möchte Dich nie mehr gehen lassen! Ich bitte dich, bleibe immer bei mir oder erlaube mir dir überallhin zu folgen. Werde meine Frau!"

Brisa zog die Stirn in Falten und wollte gerade antworten, dass sie nicht die Absicht habe, sich in die Reihe seiner Trophäen einzureihen, als Kori sie unterbrach: "Antworte noch nicht, entscheide dich, wenn du absolut sicher bist. Ich kenne deine Vergangenheit und du kennst die meine. Ich weiß, dass du mir nicht vertraust. Gib mir eine Chance dein Vertrauen zu verdienen! Ich möchte nur, dass Du weißt, dass ich hier auf dieser Reise gelernt habe, was Liebe ist und ich habe das Ziel meiner Lebensreise gefunde. Du allein bist mein Ziel! Ich verstehe jetzt Belix und Björn. Wenn man die Richtige gefunden hat, weiß man, dass Alle vorher nicht die Richtigen waren! Ich möchte Dir etwas schenken." Er kramte in seiner Tasche und zog einen durchsichtigen Kristall hervor, den er Brisa gab. "Das ist ein Sonnenstein. Damit erkennst Du auch bei trüben Wetter, wo die Sonne gerade steht. Meine Mutter gab ihn mir, als ich ganz klein war. Er sollte mir Glück bringen und mir die Richtung weisen."

Brisa nahm den Stein nachdenklich entgegen und ging dann stumm in Richtung Unterstand. Kori sah ihr nach und dachte hoffnungsvoll "Sie hat nicht nein gesagt!"


Galmur ging langsam zu Ardis hinüber, die an der Reling stand und auch den Funkenregen betrachtete. ´Aus Versehen´ legte er seine Hand auf ihre und sie ließ es zu. Eine Weile besahen sie sich gemeinsam die funkelnden Lichtfontänen, bis Galmur sich zur Ardis umdrehte und sagte "Wie wäre es wenn du deine Runensteine wirfst und mir ... also uns ... einen Blick in die Zukunft gewährst?" Sie überlegte kurz "Nun ja, warum nicht, zum Wechsel der Jahre ist immer viel Zauber in der Luft." Die anderen wurden auf ihre Worte aufmerksam und kamen näher, während Ardis sich vorbereitete. Sie nahm ihren Beutel, zeichnete einen Kreis aufs Deck, setzte sich entspannt hinein. Nach kurzer Zeit warf sie ihre dunklen Runensteine und den einen neuen, bunten (aus dem Stein vom Axtträger) in den Kreis und beugte sie grübelnd darüber. Die anderen standen um sie herum und sahen gebannt zu. Ardis murmelte etwas unverständliches, dann begann sie mit einer leicht veränderten Stimme, wie in Trance zu sprechen: "Auf der Insel im Westen ist das vorletzte Artefakt versteckt... Das letzte Artefakt liegt in tiefer Dunkelheit unerkannt verborgen! Nur durch eine harte Prüfung, die hohe Opfer fordern könnte, wird es hervorkommen... Sind alle magischen Artefakte vereint, öffnet sich ein magisches Portal, dass zum Standort des Baum führt..." Als diese Worte verklungen waren, schien Ardis ihre Kraft zu verlassen, sie sackte zusammen und kippte zur Seite. Doch Brisa mit ihren schnellen Reflexen gelang es sie aufzufangen, sie sah zu Belix "Kannst du sie bitte runtertragen und hinlegen?" Was er auch tat. Die anderen sahen ihnen nach. Unterdessen wollten Quax und Galmur die Runensteine aufsammeln, doch der Axtträger hielt Quax zurück "Halt fass sie nicht an, sie sind ... naja, lass ihn das besser tun..." und schon bückte Galmur sich und sammelte sie Runensteine ein, jeder von ihnen leuchtete kurz auf und wurde etwas heller, als er sie in der Hand nahm. Quax war kurz verwundert, doch als er später darüber nachdachte wurde ihm immer klarer was geschehen war und geschehen würde. Auch der Axtträger hatte es mit Besorgnis beobachtet, doch er wusste, dass es Galmurs Bestimmung war, sich der Dunkelheit in Ardis zu stellen - dabei war er sich allerdings nicht klar darüber, ob es für Galmur und Ardis gut ausgehen würde...



Doch von dieser seltsamen Prophezeihung ließen sich die Menschen auf dem Schiff nicht lange aufhalten. Die Helden und die Crew unterhielten sich weiter, lachten, aßen, tranken und feierten gemeinsam, bis im Osten langsam sie Sonne aufging und mit ihren hellen Strahlen das neue Jahr begrüßte.


Das Meer war ruhig und ein leichter Wind trieb das Schiff voran. Kori hatte das Steuer an einen der Mannschaft abgegeben und stand an der Reeling um den Sonnenaufgang anzusehen und seine Mannschaft zu beobachten. Sancho hatte die Matrosen gebeten ein paar frische Fische zu fangen und so waren die damit befasst das Netz einzuziehen. Plötzlich rief einer: "Ein Riesenfisch! Bestimmt ein Hai, seit vorsichtig beim einholen und haltet einen Spieß bereit!" Kori lief zu seinen Männern und lachte: "Das ist keine Hai! sondern ein Delfin! Macht vorsichtig, nehmt die Fische aus den Netz und lasst ihn wieder frei!"

"Sancho kann bestimmt eine gute Mahlzeit aus dem Delfin kochen!" protestierte einer der Männer.

"Man isst keine Delfine! werft ihn sofort wieder ins Wasser! Es gibt genug Fische! Sancho kann damit kochen. Außerdem ist noch Mehl da und Gemüse vom letzten Landgang!" Widerwillig gehorchten die Männer.



Brisa hatte das ganze interessiert beobachtet und fragte Kori. "Warum lässt du ihn frei? Ich kenne viele Kapitäne, die auch Delfine essen!"

"Ich weiß es nicht so genau! Delfine sind so anders! Ich glaube, sie sind die die Kinder oder Spielgefährten der Meerjungfrauen! Sie haben etwas magisches! Es bringt Glück, wenn sie deinem Schiff folgen und außerdem ist es schön anzusehen, wie sie durch die Wellen springen. Sie sind wie kleine Kinder, immer so fröhlich! Sieh nur!" er deutete aufs Meer. Der Delfin den sie freigelassen hatten schwamm neben dem Schiff und schien ihnen zuzulächeln, bevor er fröhlich springend wieder in Richtung Sonnenaufgang davonschwamm.



Die Bogenschützin sah ihm nach, innerlich staunend. Sie hatte nicht erwartet, dass Kori so sanft sein konnte. "Du sehnst dich nach Kindern, was? Hat keine der Frauen, die du kanntest, ein Kind?" fragte sie belustigt.

"Ich weiß es nicht! Leider! Manchmal denke ich, ich müsste noch mal bei allen vorbeischauen, um das festzustellen. Ich würde mir schon einen Sohn wünschen, der mit mir die Meere befährt und dem ich das Führen eines Schiffes beibringen könnte!"

"Kein Tochter?" fragte Brisa lachend.

"Darüber hab ich nicht nachgedacht! Eine Frau auf dem Schiff oder sogar als Kapitän? Nun seit ich dich kenne, weiß ich, dass das auch denkbar ist! Soll ich Dir zeigen wie man ein Schiff steuert! Lass und zum Ruder gehen, komm!" Kori zeigte zum Steuer.

"Warum nicht!" neugierig folgte Brisa dem Kapitän, der ihr das Ruder einfach überlies und nur ab und zu Anweisungen gab.



"Mal eine andere Idee eine Frau zu verführen!" meine Belix zu Kwasir, die an der anderen Schiffsseite standen und beide lachend beobachteten. "Naja, manche Frauen wollen eben das Ruder in der Hand haben! Auf diese Weise könnte er es vielleicht sogar schaffen!" ergänzte Kwasir.


Kwasir grinste verschmitzt und machte sich auf, wieder zurück in die Kombüse zu gehen, um zu sehen, was Sancho aus den Fischen, die sie gefangen hatten, schönes zaubern wollte. Er war eigentlich froh, dass Kori den Delfin wieder freigelassen hatte - obwohl er ihm gar nicht zugetraut hätte, so aufmerksam zu sein – denn ihn selbst hatte einmal ein Delfin aus Seenot gerettet. Eigentlich hätte er es lieber gehabt, wenn es tatsächlich ein Hai gewesen wäre, denn wenn er an sein Erlebnis im Haifischbecken dachte, bekam er plötzlich Lust auf eine deftige Haifischflossensuppe.



Als er schon fast bei der Kombüse angekommen war, konnte es nicht lassen, Björn leicht auf die Schulter zu klopfen und ihm zuzuflüstern: „Dann fang schon mal an, die Goldmünze zu polieren, die du mir bald geben musst. Ich werde mir in der Zwischenzeit überlegen, was ich damit anfangen werde.“ Björn ließ einen misstönenden Akkord auf seiner Leier erklingen und runzelte die Stirn, während er die beiden am Steuerrad beobachte: „Hm, also,wer weiß, was noch alles passiert. Noch ist es ja nicht soweit. Ich gebe zwar zu, dass Brisa etwas weniger widerspenstig ist, aber sie hat, glaube ich, ihre scharfe Zunge noch zu nichts anderem bei Kori benutzt als ihm ein paar gepfefferte Sätze ins Ohr zu flüstern.“

In der Kombüse war Sancho grade damit beschäftigt, Gemüse für die Fischsuppe in kleinste Scheibchen zu schneiden, wobei sich das Messer so schnell auf und ab bewegte, dass man seine Hände und das Messer fast nicht mehr unterscheiden konnte.'Als Kwasir im half, indem er begann, die Suppe umzurühren, überlegte er sich nicht zum ersten Mal, was wohl die fehlende Zutat für den Unsichtbarkeitstrank sein konnte. Er war sich sicher, dass er alle Zutaten hatte, nur über die letzte war er sich nicht ganz sicher, es musste etwas sein, was dem Ganzen die letzte „Würze“ verlieh, hmmm.....

Als er sah, wie Sancho einen Löffel in die Suppe tunkte, um sie zu probieren und dann zwischen verschiedenen Kräuterbüscheln eines auswählte um es kleinzuhacken und in die Suppe zu geben, - wobei er murmelte“ Ah ja, genau das hat noch gefehlt“ - fragte er ihn:

„Woran erkennst du eigentlich, was die entscheidende letzte Zutat ist, die dem Essen noch gefehlt hat und ihm das richtige Aroma schenkt?“

Ein Strahlen ging über das Gesicht des kleinen Kochs und er sagte zu Kwasir, indem er ihn auf die Brust tippte: „Das musst du hier spüren! Genau hier! Dein Herz sagt dir schon, was noch fehlt. Es ist immer die Zutat, die das wahre Wesen eines Gerichtes ausmacht. Wenn du nicht mit dem Herzen kochst, wird das teuerste Essen nicht schmecken. Weißt du, was ich manchmal gemacht habe, wenn ich nicht wusste, wie ich kochen sollte? Ich habe auf meiner Trompete gespielt, und dann hat sich sofort mein Herz geöffnet.....“ Mit diesen Worten zog er seine Trompete hervor und begann, eine wunderschöne Melodie zu spielen. Kwasir begann zu träumen und beobachtete den Dampf, der sich aus dem Suppentopf kringelte. Plötzlich begann er verschiedene Formen anzunehmen. Waren das nicht zwei Kringel, die aussahen wie zwei Herzen, die aufeinander zuschwebten? In der Mitte verschmolzen sie miteinander und lösten sich wieder in dem Rauch auf. Plötzlich fingen seine Gedanken an zu wandern. Das wahre Wesen eines Gerichtes? Um was ging es denn bei dem Unsichtbarkeitstrank? Vielleicht hatte er ja etwas mit der verborgenen – unsichtbaren – Liebe zu tun, die Brisa sich noch nicht eingestehen wollte? Vielleicht würden Brisa und Kori etwas erleben, was ihre verborgene Liebe auf die Probe stellen würde ?


Wenige Tage später kam endlich der ersehnte Ruf "Land in Sicht" vom Ausguck. Und wie üblich sicherten die Matrosen das Schiff, während die Helden die Insel erforschten. Auch Sancho ging mit einigen Männern an Land, um die Vorräte aufzufüllen.



Quax achtete kaum darauf wohin er ging, weil er soviel grübelte "Hier soll das vorletzte Artefakt sein, wir kommen dem Ziel jetzt schon sehr nah. Aber ich mache mir immer mehr Sorgen um Ardis ... ich hoffe es wird gut ausgehen". Auch Kwasir ging unvorsichtig umher und dachte nach "Wenn die Aussage der Meerjungfrau stimmt, werde ich hier die letzte Zutat für den Unsichtbarkeitstrank finden, denn ich dann noch brauen muss ... ich hoffe nur Sancho hat recht und ich habe soviel Gefühl im Herzen, dass ich die Richtige finde! ... Ich will gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn ich eine falsche Zutat nehme - bei so einem mächtigen Trank kann die winzigste Kleinigkeit fatale Auswirkungen haben ...". Und wie die beiden so grübelten und nicht auf den Weg achteten stolperten beide fast gleichzeitig, prallten gegeneinander und rollten einen kleinen Abhang hinab. Die anderen lachten kurz, als sie das sahen und merkten das sich zum Glück niemand verletzt hatte.

"Na Quax, wie immer mit dem Kopf woanders als mit den Beinen?!" lachte Belix. "Ist vielleicht gar nicht so schlecht die Abkürzung" antwortete der Zauberer und deutete auf eine Gravur auf einem Stein, neben dem sie gelandet waren. Da kamen die anderen auch hinunter und besahen sich den Stein. "Ähm ja ok ... und was genau steht da jetzt?" brummte Galmur. "Tja manchmal hilft Bücherlesen mehr als Schwertschwingen" scherzte Quax "passt auf da steht sinngemäß: Im Norden ist eine Höhle, dort wartet eine Aufgabe... Mhmm, am Besten gehn wir hin uns sehen uns das mal genauer an."



Gesagt, getan - schon gingen sie zur Höhle. Sie war von außen nur klein, etwas zugewuchert mit Pflanzen, aber sehr dunkel. Abermals fanden sie einen Stein mit einer Gravur in der alten Sprache, ungefragt übersetze Quax "Wer den Weg schafft, den erwarten einige Aufgaben. Gelangt ihr bis zur Letzten und sie gelingt euch erhaltet ihr ein magisches Ding. Scheitert ihr werdet ihr alle sterben!" "Boah, klingt nicht sehr einladend" sagte Björn. "Pscht" flüsterte Brisa. Quax setzte fort "Wählt weise, wer die Höhle betritt! Einmal darin gibt es kein zurück! Der einzige Ausweg ist das Lösen der Aufgabe oder der Tod!"

"Mhm, was meint ihr? Wer soll hineingehen?" fragte Ardis. "Einer für alle, und alle für einen oder so ... das Schicksal hat uns alle hergeführt, also gehen wir alle hinein!" sagte der Axtträger. Galmur grummelte "Ja du und dein Schicksal immer! ..." und ergänzte versöhnlicher "aber er hat Recht, wer weiß was oder wer da drin alles wartet? Also los jetzt!" und marschierte in die Höhle hinein. Nach kurzem Zögern folgten ihm die anderen und bewunderten wieder Galmurs Mut.



Quax nahm seinen Zauberstab und erschuf schnell ein magisches Licht, dass als kleine Kugel über ihnen schwebte, damit ein sanftes Licht oberhalb ihrer Köpfe erzeugte und so den Weg beleuchtete. So gingen sie eine Weile durch die Höhle, einen Weg der leicht bergab führte und spürten das es zunehmend kühler und feuchter wurde. Bis sie dann plötzlich in einer großen Kammer ankamen, aus der zwei Wege weiter führten und in der ein Altar stand. Auf dem Altar lag ein Buch und eine Streitaxt, dazu eine Inschrift, die Quax wieder übersetzte "Wählt den Test des Geistes oder den des Körpers! Bestehen eröffnet euch den richtigen Pfad, Misslingen tötet euch!" und noch bevor irgendjemand auch nur nachgedacht hatte griff Belix schon zur Streitaxt und rief "Los gehts!"

Doch kaum hatte er die Waffe ergriffen erklang ein lautes Poltern und rumpeln und nur Sekunden später waren die Helden von 4 großen Felsgolems umgeben, die zum Angriff übergingen. Björn, Kwasir, Ardis und Kori zogen sich zurück und kauerten sich am Altar nieder. Die anderen begannen die Golems zu bekämpfen. Doch zum Schrecken der anderen konnte weder die silberne Axt des Axtträgers noch Belix Höhlen-Streitaxt etwas gegen sie ausrichten. Die beiden wurden immer mehr bedrängt. Nur Galmurs zauberhaftes Schwert und Brisas magischer Bogen konnten die Felsgolems verletzen, sodass es ihnen beiden nach heftigen Kampf gelang die Golems zu besiegen. Als der letzte Felsgolem fiel und nur ein Haufen lebloser Steine zurückblieb, fiel vor dem rechten Weg ein Gitter hinunter und nur der linke Pfad war offen. Ohne darauf zu achten ging in dem Moment der kleine Quax zum großen Belix hinüber und schrie ihn wütend an "Ich hoffe das war dir eine Lehre! Erst denken, dann handeln! Hätten Brisa und Galmur nicht ihre Zauberwaffen wären wir jetzt schon gescheitert!" Doch Belix hielt sich nicht damit auf und antwortete nur "Wer sagt denn, das du die Denkaufgabe so problemlos hättest lösen können, wie sie kämpfen können?"

"Es ist jetzt eh zu spät für Diskussionen! Halten wir fest das wir und das nächste Mal erst beratschlagen und dann agieren! ..." sagte Brisa "Los wir können weiter."



Sie gingen also wieder einen Weg entlang und erneut kamen sie nach einer Weile zu einer großen Kammer mit einem Altar. Doch kaum hatten sie alle den Raum betreten waren sowohl Eingang als auch der einzig sichtbare Ausweg von einer großen Flammenwand versperrt. Die Helden gingen daher zum Altar und betrachteten die neue Aufgabe. Sie sahen sechs verschiedenfarbige Tränke (blau, weiß, lila, grün, rot, gelb), sechs Steine mit andersartigen Symbolen (Kreis, Strich, Dreieck, Bogen, Viereck, Kreuz) und sechs Vertiefungen von links (1) nach rechts (6)

Dazu noch ein Schriftrolle, die Quax wieder übersetzte: "Ihr seht jeweils 6 Vertiefungen, Tränke und Symbole. Ordnet ihr alle Tränke und Positionen richtig zu, dürft ihr die Höhle wieder durch den Eingang verlassen. Ist alles korrekt angeordnet und seid ihr euch absolut sicher, trinkt den richtigen Trank! Dann öffnet sich der weiterführende Pfad. Zur richtigen Zuordnung erhaltet ihr folgende Hinweise:

1. Der weiße Trank benötigt das Kreissymbol, der Lilane das Dreieck.

2. Der Trank auf Position vier versteinert, der Blaue raubt den Atem.

3. Der lila Trank steht auf ungerader, der Weiße auf gerader Zahlen-Position.

4. Kein ´K´ im Symbolnamen trägt der Trank zwei.

5. Weder das Symbol des Bogens, noch das des Kreuz´ führen zum Ersticken.

6. Der Trank auf Position eins und der auf drei führen nicht zum ewigen Schlaf.

7. ´Verbrennen´ ist irgendwo links von ´ersticken´, ´weiterkommen´ ist direkt rechts von ´versteinern´.

8. Der gelbe Trank hat weder das Symbol Kreises, noch das des Bogens.

9. Der Trank mit dem Dreieck als Symbol verbennt den Trinkenden.
"



"So dann" sagte Belix und setzte sich mit Galmur bequem hin "das ist dann wohl eine Aufgabe für die, die eher mit Köpfchen als Waffe umgehen!"

Brisa sah Quax an "so les bitte nochmal langsam einzeln vor" und begann wieder mit einem Stöckchen eine Art Tabelle in den Staub zu malen...





_______________________________________________________________

Liste der Helden: ................................................Liste der Artefakte:

Namenloser Held mit silberner Axt.....................eine eine silberne Götter-Axt

Kapitän Kori, mit magischem Kompass...............eine blaue Schiffskulptur

Björn, der Spielmann.........................................eine bronzene Leier

Brisa, die bogenschießende Diebin....................ein grüner Elfenbogen

Belix, der starke Einäugige.................................ein steinener Hammer

Galmur, Spurenleser und Schwertkämpfer..........ein rotes Flammenschwert

Quax, der konfuse Zauberer..............................ein weißer Zauberstab

Kwasir, Koch und Tränkemixer............................ein Unsichtbarkeitstrank

Ardis, Sterndeuterin...........................................ein Beutel voll goldener Runensteine

(untoter) Sancho, Koch mit Trompete


Nachdem Quax alles noch einmal wiederholt hatte, fing Brisa an zu grübeln und meinte dann, "Kann es sein, dass du etwas falsch interpretiert hast? Du musst die Scherze deines Bruders nicht nachmachen! Wir wollen schließlich lebend hier raus."



"Naja, manche Zeichen lassen sich auch anders interpretieren ich versuch es noch mal! Also"



1. Der weiße Trank, der nicht an Position 2 oder 4 steht und nicht vergiftet, benötigt das Kreissymbol, der Lilane das Dreieck.

2. Der Trank auf Position vier (wo weder Strich noch Bogensymbol hingehören) versteinert, der Blaue raubt den Atem.

3. Der lila Trank steht auf ungerader, der Weiße auf gerader Zahlen-Position.

4. Kein ´K´ im Symbolnamen trägt der Trank zwei, der nicht grün oder gelb ist.

5. Weder das Symbol des Bogen, noch das des Kreuz´ führen zum Ersticken.

6. Der Trank auf Position eins und der auf drei führen nicht zum ewigen Schlaf.

7. ´Verbrennen´ ist auf der zweiten Position links von ´ersticken´, ´weiter´ ist direkt rechts von ´versteinern´.

8. Weder der gelbe noch der rote Trank haben das Symbol Bogen oder Viereck

9. Der Trank mit dem Dreieck als Symbol verbrennt den Trinkenden.



"Das klingt aber ganz anders! Zumindest könnte es jetzt aufgehen." meine Brisa und malte wieder neu an ihrer Strichzeichnung.

"Lernt doch selber die alten Symbole! Ich kann nichts dafür, dass ich der Einzige hier bin der die Zeichen überhaupt interpretieren kann!" verteidigte sich Quax.



"Streitet Euch ruhig weiter! Ich esse inzwischen gemütlich die Reste von Sanchos Wegzehrung!" meinte Belix.


Brisas geschickte Hände sortierten die Steine und Tränke, bis sie schließlich alles so angeordnet hatte:

Auf der ersten Position den lila Trank mit dem Dreiecksymbol

Auf der zweiten den roten Trank mit dem Strichsymbol

Auf der dritten den blauen mit dem Quadrat

Auf der vierten den gelben mit dem Kreuz

Auf der fünften den grünen mit dem Bogen

Auf der sechsten den weißen mit dem Kreis



Dann betrachtete sie alle Tränke und griff nach dem grünen Trank. "Auf euer Wohl, Freunde, nur hiermit werden wir die Flammenwand besiegen. Der blaue wird uns den Atem rauben, der weiße uns ewigen Schlaf schenken, der blaue uns verbrennen, der rote uns vergiften und der gelbe uns versteinern,"


Die Wand verschwand und weiter ging der Weg, bis er schließlich an einem Abgrund endete. Auf der anderen Seite war deutlich ein Eingang zu sehen, doch es gab keinen Weg über den Abgrund, nur die Reste einer Hängebrücke.



Der größte Teil der Brücke hing drüben, als hätte jemand die Brückenseile durchgeschnitten, nur ein einziges Tau, wohl das ehemalige Geländer, führte noch über den Abgrund.

Ein Berg dünner und dicker Stricke lag herum, als würden sie sagen: Wenn Ihr eine Brücke braucht, baut euch eine!



"Und nun?" frage Belix in die Runde? "Kannst Du uns einen Weg zaubern Quax?"

"Nein nur die Illusion eines Weges, was nicht viel helfen würde!"



Brisa besah sich inzwischen die Seile und sagte: "Ich habe eine Idee! Wir haben ja eine Verbindung nach drüben. Ich binde mir ein Sicherungsseil um, klettere rüber und schau mir das andere Ende an!" und schon hing sie am Tau über dem Abgrund und hangelte sich geschickt auf die andere Seite. "Geht doch ganz einfach! Mir nach!" rief sie.



Kwasir rief zurück: "Du denkst doch nicht, dass auch nur Einer von und so hangeln kann!" Brisa lachte "Nagut, dann bauen wir eben eine neue Brücke. Die Brücke ist ja noch da und sieht auch ganz gut aus. Ich klettere jetzt runter und binde das mein Sicherungsseil ans untere Ende an, dann kann Belix die Brücke zu Euch rüberziehen. So ist es ganz bequem für Euch!"



Brisa machte sich an den Abstieg und band Ihr Seil ans untere Ende der abgeschnittenen Brücke an. Als sie wieder hochklettern wollte, brach ein Brückenbrett auf dem sie stand, sie rutschte ab und fiel nach unten in die Dunkelheit.



Für Kori gab es kein Halten mehr! Er schrie "Brisa!" und als die nicht antwortete griff er sich eins der herum liegenden Seile und hangelte ebenfalls über die Schlucht. Dort band der sein Seil fest und seilte sich ab.

Quax hatte inzwischen eine weiteres Feenlicht erzeugt und über den Abgrund hinunter zu geschickt.



Brisa lag auf einem Felsvorsprung kurz unterhalb des Brückenendes, sie hatte sich am Kopf verletzt und war deshalb wohl kurzzeitig bewusstlos geworden. Als Kori bei ihr ankam wachte sie gerade wieder auf und richtete sich vorsichtig auf. "Du lebst!" sagte Kori erleichtert.

"Wie bist du hierher gekommen?" fragte Brisa erstaunt.

"Ein wenig klettern kann ich auch! So was lernt man auf dem Schiff" sagte er lächelnd "Wie geht es Dir?"

"Es geht schon gleich wieder! Danke."



"Zieht die Brücke hoch zu Euch! Dann könnt Ihr uns von der anderen Seite hochziehen" rief Kori dem Rest der Truppe zu. "Brisa lebt!"



Belix machte sich daran sie Brücke hochzuziehen und gemeinsam gelang es ihnen sie sicher an der anderen Seite zu befestigen. "Vorsichtshalber einzeln und alle mit Seilen angebunden überquerten sie den Abgrund und hörten Kori und Brisa streiten.



Kori setzte all seine Überredungskünste ein, um Brisa daran zu hindern ungesichert nach oben zu klettern.

"Ich schaff das, mir geht es wieder gut!"

"Warte bis die anderen ein Seil für Dich herunterwerfen oder nimm meines, wenn du es so eilig hast von mir wegzukommen"

"Ich brauch kein Seil!"

"Ohne Seil lass ich dich nicht klettern!"

"Wie willst Du mich daran hindern?"

"Ich halte Dich einfach hier fest!" Lachte Kori und umschlang sie mit seinen starken Armen.



Inzwischen hatten die anderen weitere Seile heruntergelassen und Belix rief belustigt "Wenn ihr dann fertig seit mit streiten könntet ihr hochkommen, damit wir weitergehen können."



Brisa band sich fest und lies sich von Belix hochziehen, eigentlich ganz froh darüber nicht selber klettern zu müssen, aber das würde sie Kori gegenüber nie zugeben, obwohl sie es großartig fand dass er ihr gefolgt war, das hatte sie nicht erwartet.



Nach einer kurzen Rast, wo sich Kwasir Brisa's Kopfverletzung ansah, ging es weiter den Gang entlang.


Die anderen waren sehr erleichtert, dass sich Brisa scheinbar nur ein wenig am Kopf verletzt hatte, "Da hattest du echt viel Glück" meinte Kwasir "Das hätte echt übel ausgehen können! Und du bist sicher, dass dir sonst nichts wehtut?" "Ja, das sind bloß paar Kratzer, nichts weiter, alles gut! Lasst uns weitergehen" antwortete Brisa.



Und schon gingen die Helden durch das nächste Tor. Erneut kamen sie in einen Raum mit einem Altar in der Mitte. Kaum waren alle drin rumpelte es kräftig und der Eingang war mit massivem Fels verschlossen. Doch von hier aus war kein Ausgang in Sicht. "Oh nein! Wir sitzen in der Falle!" rief Galmur entsetzt, als er einige Skelette sah die herumlagen. "Das kann nicht sein, wir müssen hier bestimmt nur wieder ein Aufgabe lösen um weiterzukommen." antwortete Björn beschwichtigend. Belix, Galmur und Kori suchten die Wände ab, um vielleicht doch noch einen Ausweg zu finden, während Quax und Kwasir zum Altar gingen.



Auf dem Altar lagen – von sanftem Licht beleuchtet - fünf verschiedene magische Dinge: Drachenschuppe, Mondzucker, Schimmerpilz, Feuersalz, Kantamuschel und etwas abseits von den anderen eine einfache orange Blume. Dabei abermals eine Schriftrolle, die Quax wieder übersetzte: "Bis hierher habt ihr es geschafft, das gelingt nur wenigen! Nun seht ihr einige der erlesensten, mächtigsten und seltensten magischen Dinge der Welt.

Nur eines dürft ihr nehmen! Wählt nur was ihr braucht, seid nicht gierig, sonst schlägt eure letzte Stunde! Wählt ihr bescheiden und weise könnt ihr die Höhle verlassen! Nur eines dürft ihr nehmen!
"



"Hmm, das ist nicht einfach" meinte Quax und sah grübelnd zu Kwasir "Du bist unsere Tränkemeister! Du allein kannst die Entscheidung treffen, welches die magische Zutat ist, die wir für den Unsichtbarkeittrank benötigen!"

Kwasir seufzte "Ja, scheint so … lasst mich etwas nachdenken."

"Nimm dir die Zeit, die du brauchst! Du allein kannst wissen, welches die Richtige ist!" sagte Quax und ging zu den anderen hinüber. Sie setzten sich zusammen und unterhielten sich flüsternd, um Kwasir bei seinen Überlegungen nicht zu stören.



Kwasir ging vor dem Altar auf und ab und überlegte "Tief in meinem Inneren weiß ich, was es sein muss … was wenn ich das falsche auswähle? … Sancho sagte ich soll nur auf mein Herz hören, doch das schlägt momentan so heftig, dass ich kaum klar denken kann ... Ich will gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn es nicht die richtige Zutat ist ..." Nach einiger Zeit setzte er sich etwas entfernt still vor den Altar und betrachtete jedes der sechs Dinge detailliert und langsam. Kwasir ging im Kopf alles durch, was er über den Unsichtbarkeitstrank und diese Zutaten wusste …

Stunden schienen zu vergehen und langsam wurden die anderen ungeduldig. Da stand Kwasir plötzlich auf, ging zum Altar und streckte lächelnd seine Hand nach der orangen Blume aus. "Halt stopp!" schrie Belix "Bist du dir ganz sicher? Diese mickrige kleine Blume soll es sein? Keines der so mächtig aussehenden Zauberdinge daneben?" Quax sah Belix an "Habe Vertrauen in sein Können! … Ich weiß aus eigener Zauberererfahrung, das manchmal die kleinsten Dinge die Mächtigsten sein können … " "… und außerdem ist er der Einzige, der sich überhaupt mit Tränken und Zutaten auskennt." ergänzte Björn.

Noch während die anderen ihn aufhalten wollten hatte Kwasir schon die kleine, unscheinbare orangene Blüte in der Hand. Und schon hörten sie wieder ein poltern und vor ihnen öffnete sich ein weiteres Tor, durch das sie schon das Sonnenlicht erkennen konnten.



"Wir haben es geschafft, wir sind endlich wieder raus." jubelte Ardis. Auch die anderen freuten sich.

"Jetzt müssen wir nur noch ein paar ganz normale Trankzutaten sammeln und schon kann ich den Unsichtbarkeitstrank brauen." sagte Kwasir entzückt. So machten sie sich auf den Weg, um die restlichen benötigten Zutaten zusammen zu tragen.


Nach einem anstrengenden Tag, den sie mit der Suche nach Zutaten für Kwasirs Trank zugebracht hatten saßen abends alle am Ufer in der Nähe des Schiffes. Björns Musik klang durch den sonnigen Abend. Mehrere Feuer brannten und die meisten waren damit beschäftigt Sanchos Leckereien zu genießen. Kwasir stand in der Nähe eines Feuer und sortierte auf einer Kiste die Zutaten, um den Unsichtbarkeitstrank zu brauen.



Kori hörte Brisa stöhnen und ging besorgt zu ihr. Die Bogenschützin saß auf dem Boden kühlte leise stöhnend ihr Bein mit einem feuchten Tuch. Sie hatte von dem Sturz einige kleine Kratzer abbekommen. Die sahen jetzt rot und geschwollen aus und schmerzten offensichtlich. "Zeig das Kwasir, das sieht nicht gut aus!" sagte er sofort zu Brisa.



Brisa weigerte sich "Ich kann Kwasir jetzt nicht stören, er muss den Trank brauen"

Doch Kori hörte nicht auf sie und lief zum Alchimisten. "Du muss deine Vorbereitungen unterbrechen. Brisa braucht Hilfe!"

Als beide bei Brisa ankamen sahen sie, dass sie nur noch halb bei Bewusstsein war und apathisch im Sand lag.



Kwasir schüttelte entgeistert den Kopf "Warum hat sie nichts gesagt? Das sieht nicht gut aus" Er rief Quax heran. "Kannst Du was machen?" der schüttelte den Kopf "Heilzauber ist nicht mein Gebiet, vor allem keine so starken wie sie hier gebraucht würden."



"Kannst Du keine Heiltrank herstellen?" fragte Kori

Nachdenklich meinte Kwasir: "Ich könnte einen Trank brauen der sie komplett heilen kann und ich fürchte ohne den Trank wird sie sterben" "Dann mach! Warum zögerst du?" frage Kori wütend.



"Ich brauche dazu, die eine Zutat, die auch im Unsichtbarkeitstrank ist. Die Blume die wir gefunden haben ist ein Katalysator, sie verstärkt die Wirkung. Das heißt, wenn ich Brisa rette, kann ich den Unsichtbarkeitstrank nicht mehr herstellen!"



"Tu es nicht" stöhnte Brisa. "Die Mission darf nicht scheitern nur wegen mir."



"Unsinn! Dein Leben ist wertvoller als magische Bäume und Quellen!" sagte Kori aufgebracht.

Die anderen Gefährten waren inzwischen näher gekommen und stimmten ihm zu. Nur Ardis widersprach kalt. "Wir brauchen nur den Bogen! Nicht Brisa! Wir können unsere Mission nicht scheitern lassen wegen einer Diebin!"

Galmur war entsetzt, was war mit Ardis los, wie konnte sie so herzlos sein.



Kwasir entgegnete kopfschüttelnd "Du bist überstimmt! Ich braue den Heiltrank" und ging zu seiner Kiste und mischte die Zutaten.

Ein kleiner Heiltrank war einfach herzustellen. Er füllte eine Flasche damit und um dem Trank die nötige Stärke zu geben, fügte er ein Pulver zu, das er aus der Blume gewonnen hatte.



Er hielt den Trank an Brisas Lippen und sie nahm einen kleinen Schluck davon. Alle warteten gespannt auf die Wirkung. "Gib Ihr mehr" rief Kori. "Nein, das is nicht nötig!" widersprach Kwasir. "Der Trank ist sehr stark! Warte einfach"



"Stimmt" sagte Brisa "Die Schmerzen lassen nach" dann schaute sie auf Ihre Beine Die Schwellungen verblassten schon aber auch ihren Beine wurden durchscheinend, dann waren sie verschwunden und so nach und nach sah sie sich gar nicht mehr. "Was ist das, ich kann durch mich durchsehen?" rief sie



Auch die anderen schauten entsetzt, Brisa löste sich auf.

"Deine verdammten Tränke! Wo ist Brisa?" schimpfte Kori.



Kwasir schaute erst verdutzt auf die Stelle wo Brisa vorher war und dann auf die Flasche in seiner Hand und dann lachte er laut. "Es geht doch nichts über neue Rezepturen!" "Jetzt haben wir einen Heiltrank für alle Fälle und der macht auch noch unsichtbar! Wir haben also den gesuchten Trank sozusagen nebenbei erzeugt."



"Und ich bleibe für immer verschwunden?" hörten sie Brisa fragen "Mir geht es etwas besser denke ich, sehen kann ich es nicht aber es fühlt sich gut an. Aber wie werde ich wieder sichtbar?"



"Nebenwirkungen halten oft solange an wie die Wirkung! Also wenn Du richtig gesund bist hoffe ich wirst Du wieder sichtbar." antwortet Kwasir immer noch belustig. "Also von mir aus können wir an Bord gehen, ich hab meine Trank" sprach er und packte die Flasche in eine stabile gepolsterte Holzkiste und verstaute auch die restlichen Zutaten.



"Und du denkst wirklich dieser komische Trank erfüllt die Bedingung unserer Mission?" Ardis war immer noch verstimmt.



"Ich weiß es!" entgegnete Kwasir lächelnd "Keine Sorge! Ich fühle es in meinem Herz und bin mir absolut sicher! Frag doch deine Steine! ich brauche nicht fragen, ich weiß es!"


Als das Schiff wieder Fahrt aufgenommen hatte, ging Kwasir zu Björn herüber, der an der Reling lehnte und scherzte: "Hmm, seit Brisa unsichtbar ist, fühle ich mich irgendwie ständig beobachtet - und ich glaube, unsere Wette können wir auch vergessen, denn wir können ja überhaupt nicht sehen was zwischen den beiden vor sich geht.. .. "

Björn entgegnete:"Was soll das denn heißen? Du willst dich wohl vor der Bezahlung drücken, wie? Eigentlich habe ich doch schon gewonnen, wir hatten doch gewettet, dass noch vor dem letzten Artefakt etwas entscheidendes passiert, aber soweit ich weiß, ist da noch nichts gewesen."

Kwasir entgegnete: "Hmmmm, woher willst du das denn wissen? Andererseits... ich wäre doch gene an Koris Stelle, ich könnte es mir außerordentlich reizvoll vorstellen, mit einer unsichtbaren Schönheit das Bett zu teilen, stell dir mal vor, wenn unsichtbare Hände dich überall...."

"Um was für eine Wette geht es denn da?" ertönte eine Stimme aus dem Nichts und die beiden Männer zuckten ertappt zusammen.

"Ich habe dir doch gesagt, dass sie uns beobachtet", flüsterte Kwasir zu Björn, woraufhin Björn mit süßer Stimme zu der unsichtbaren Brisa flötete: "Ach nichts, wir hatten nur gewettet, dass du Koris... ähmm... Steuerruder bald fest in der Hand halten wirst..."

"Wie bitte?"

Björn grinste:"Nein, nein, nein, nicht was du meinst. Du hast doch schon ganz schöne Fortschritte beim Steuern des Schiffes gemacht, als Kori es dir einmal gezeigt hat, aber jetzt können wir ja gar nicht mehr sehen, wie gut du das Steuer in der Hand hälst, und ich stelle es mir ganz schön gruselig vor, wenn sich das Steuerrad von selbst bewegt. Ich glaube die Mannschaft hat das mit dem Unsichtbarkeitstrank nicht richtig mitgekriegt, stell dir vor, sie sieht, wie sich unser Schiff zum Geisterschiff wandelt, wenn es von unsichtbarer Hand gelenkt wird."

Ufff, das war das erste, was Bjön einfiel, um Brisa abzulenken, die richtige Wette musste sie ja nicht unbedingt erfahren...


Brisa hatte sehr wohl gehört, dass es um irgendeine Wette ging, aber sie hatte gerade ein ganz anderes Problem und nicht darauf geachtet.

"Verrate mir lieber mal Kwasir, wie lange diese Unsichtbarkeitsnebenwirkung noch anhält! Alles was ich berühre und nicht mit etwas anderem verbunden ist wird unsichtbar! Ich kann nicht mehr mit dem Bogen schießen, weil ich den Bogen und Pfeil nur fühle, aber nicht sehe!"



Kwasir dachte nach. "Normalerweise sollte die Nebenwirkung vergehen, kurz nachdem die Wirkung vergangen ist. Also du solltest wieder sichtbar werden, kurz nachdem du richtig gesund bist."



"Ich fühle mich gesund, mir tut nichts mehr weh, ich sehe natürlich nicht ob ich noch irgendwelche blaue Flecken habe, aber es fühlt sich nicht so an. Vielleicht muss ich noch einen Schluck nehmen, wenn die Dosis nicht für eine komplette Heilung ausgereicht hat?"



"Nein das glaube ich nicht, wenn es Dir gut geht sollten wir keine Trankexperimente machen, denke nach, vielleicht musst du noch deinen Geist heilen? Wenn Du nur sichtbarer werden willst, hab ich aber noch eine Idee." Er nahm einen Eimer und füllte ihn mit Meerwasser und schüttetet das Wasser in Brisas Richtung

"Hey was soll das." Brisa schimpfte.

"Nun zumindest hinterläßt du jetzt nasse Fußspuren!" lachend und Brisa ging ärgerlich murmelnd davon.

Kwasir zeigte Björn die nassen Spuren. "Wir müssen einfach immer Wasser in alle Richtungen schütten, bevor wir uns über Brisa unterhalten! Was unsere Wette betrifft, wir können auch einfach Kori beobachten! Wenn seine Hände in der Luft herumtasten, ist Brisa in der Nähe!"



"Hast du das erst gemeint mit der Heilung des Geistes?" fragte der interessiert. "Oder weißt Du einfach nicht wie lange die Nebenwirkung anhält?"

"Ich habe es ernst gemeint. Brisa hat wahrscheinlich in ihrer Jugend sehr viele schlechte Dinge erlebt! Ich denke auch deshalb fällt es ihr schwer sich auf Kori einzulassen. Die Liebe zu Kori könnte sie heilen oder für immer krank machen, falls er sie enttäuscht"


Der Axtträger stand am Mast und beobachtete heimlich Ardis, die an der Reling stand. Quax sah es und ging zu ihm "Du machst dir immer noch Sorgen um sie?", "Jetzt mehr denn je … du nicht?" sagte er besorgt "Wir haben acht von neun Artefakten, wenn mich nicht alles täuscht haben wir sogar alle …" Quax nickte zustimmend "Ja stimmt schon, die Dunkelheit gewinnt immer mehr an Macht… doch was sollen wir tun?" Der Axtträger wechselte seinen Blick von Ardis, über Quax, hin zu Galmur "Wir können gar nichts tun! … das liegt nicht in unserer Hand! Warten wir ab was das Schicksal uns bestimmt hat." und mit diesen Worten ging er davon.



Es wurde langsam Abend, und nach der mühsamen Trankzutatensuche und einem köstlichen Abendessen von Sancho wollten sich die Helden zur Ruhe begeben. Kori ordnete an, dass sich auch die Matrosen ausruhen sollten, sodass nur wenige Wachposten wach blieben und alle anderen Menschen unter Deck in ihren Kojen lagen. Schon bald lag über dem Schiff eine gespenstische Ruhe.



Galmur schlief unruhig, er wälzte sich hin und her. Nach einer Weile wachte er auf und ging leise an Deck um etwas frische Luft zu schnappen. Doch was er da sah beunruhigte ihn. Ardis stand in einen dunklen Umhang gehüllt, mit ihren Beutel Runensteine in der einen und einer brennenden Fackel in der anderen Hand, an Deck. Ein leises, böses Lachen drang aus ihrer Kehle, aber es war nicht ihre Stimme, die sprach "Es ist soweit, alle Artefakte sind vereint! Sie gehören mir allein! Ich werde dieses Schiff verbrennen und versenken! Und dann kann ich mir die Artefakte holen! Sie gehören mir allein!"

Galmur schrie "Ardis!!" und rannte so schnell er konnte zu ihr. Sie drehte sich langsam um, und die dunkle Stimme lachte "Diese Frau hat keine Kraft mehr mir zu trotzen! Ich bin zu mächtig! Hahaha …"

"Nein! Wie kannst du es wagen diese zarte Seele so zu vergiften?! Das lasse ich nicht zu, nur über meine Leiche!" schrie Galmur und ging weiter auf Ardis zu. "Kannst du haben!" schrie die seltsame Stimme wütend und Ardis´ Arm mit der Fackel bewegte sich für sie ungewohnt schnell und wollte das Schiff in Brand stecken. Doch Galmur mit seinen Kämpferinstinkten war schneller. Er schlug Ardis die Fackel so kräftig aus der Hand, dass sie im hohen Bogen davonflog und mit einem platschen im Meer landete. "Das hält mich auch nicht auf!" lachte die böse Stimme.

Und schon umgab Ardis ein schwarzer Nebel, und als sich dieser verzog erkannte Galmur sie kaum wieder. Die Frau war von Kopf bis Fuß in Dunkelheit getaucht: ihre blondes Haar war aschgrau, ihre hellen Gewänder schwarz und schwer, selbst ihre Haut hatte nicht mehr den gesunden rosigen Ton, sondern war von böser Dunkelheit erfüllt. "Ardis!" schrie Galmur erneut, doch die verwandelte Frau lachte nur wild "Sie ist für immer verloren! Gib auf, du hast eh keine Chance!" "Niemals!" entgegnete Galmur.

Die letzten Worte wurden auch von den anderen gehört, die durch den Lärm geweckt und von Neugier getrieben an Deck gekommen waren. Die Matrosen blieben weit auf Abstand stehen und beobachteten etwas verängstigt was geschah. Belix, Kori, Quax und vermutlich auch die unsichtbare Brisa wollten zu Galmur gehen und ihm helfen, doch Axtträger hielt sie auf "Haltet euch zurück! Niemand von euch kann hier etwas ausrichten! Bringt euch nicht unnötig in Lebensgefahr! Ihr könnt ihnen jetzt nicht helfen!" Widerwillig blieben so die anderen auf Abstand und beobachteten die Situation weiter.



Galmur stand jetzt sehr nah an der verwandelten Ardis und achtete auf nichts außer ihr. "Sie ist für immer verloren! Gib auf … und stirb!" sagte die böse Stimme "Niemals!" erwiderte Galmur zornig "Keinesfalls werde ich tatenlos zusehen wie ich Ardis verliere!" und mit diesen Worten umschloss Galmur Ardis´ Arme fest mit seinen Händen.

Die Dunkelheit in Ardis schien auf ihn überzugreifen. In Galmurs Inneren tobte ein Kampf, wie er ihn erst einmal bei dem Schwert erlebt hatte. Doch jetzt war die Schwarze Magie wesentlich stärker. Er spürte wie das Böse von ihm Besitz ergriff und kämpfte verzweifelt dagegen an. Er dachte an Ardis, und seine heimliche Liebe zu ihr. "Ich darf sie nicht verlieren." war sein einziger Gedanke. Die Angst vor dem Verlust nahm ihm die Kraft und er glaubte sterben zu müssen, während sich die Finsternis auch in seinem Körper immer mehr ausbreitete.

Die anderen sahen entsetzt und mit beginnender Furcht wie sich die Dunkelheit auch langsam über Galmur erstreckte. Doch kurz bevor der böse Schatten sein Herz erreichte stoppte es.

Galmur fühlte sich, als stünde die Zeit still. Er dachte an seinen Vater und dessen Segnung "lass nie das Schwert, sondern immer Herz und Verstand entscheiden, wie ein Kampf zu bestehen ist!" Außerdem dachte er an seine heimlichen Blicke, seine verborgene Liebe, die er nie wagte offen auszusprechen. Sein Herz würde es nicht verkraften, Ardis zu verlieren! Besonders dachte er auch an seine Freunde, er dürfte sie nicht im Stich lassen! Es lag nun in seiner Hand die böse Dunkelheit zu vertreiben!

Und mit jedem seiner Gedanken wuchs seine innere Kraft wieder, ein warmes Gefühl der Zärtlichkeit, ein sanftes Leuchten ging von seinem Herzen aus … und es breitete sich aus. Es strömte durch seinen ganzen Körper und noch weiter hinaus. Bis hin zu der verwandelten Ardis. Auch sie wurde von Galmurs innerer Kraft und Licht getroffen. Die Dunkelheit musste langsam weichen. Der Schatten wurde kleiner und kleiner, doch bevor er verschwand erklangen noch ein paar letzte Worte "Du hast vielleicht diesen Kampf gewonnen … aber ich werde den Krieg gewinnen! Ich bin noch lange nicht besiegt."



Der böse Zauber verging, die Dunkelheit hatte Ardis verlassen. Beide sanken erschöpft zu Boden, Galmur hielt Ardis in seinen Armen, die totenblass war, und einige Tränen flossen langsam aus seinen Augen.

Die anderen kamen zu ihnen hin und waren sich unklar, was genau sie fühlten. Sie waren gerührt, traurig, froh, hatten Mitleid, …



Kwasir ging zu Ardis und prüfte ihre Lebenszeichen. Quax ging zu Galmur und wollte ihm aufhelfen, doch der ließ es nicht zu. Er sah erst auf Ardis dann hoffnungsvoll zu Kwasir.

Nach einem kurzen Moment der Stille hob Kwasir den Kopf, blickte Galmur in die Augen und lächelte "Sie ist stark entkräftet – du sicherlich auch – und sie ist momentan sehr schwach … aber sie lebt!"

"Du hast es geschafft!" lobte der Axtträger Galmur, doch der hörte es schon nicht mehr. Nach Kwasirs erlösenden Worten sank auch er in eine tiefe Bewusstlosigkeit.

Brisas Stimme erklang aus dem Nichts "Wir sollten den beiden jetzt erstmal viel Ruhe gönnen." Belix nickte und hob den bewusstlosen Galmur auf seine Arme, während Björn die leblose Ardis trug, und so wurden beide unter Deck gebracht und sanft hingelegt.



Quax sah den vier hinterher, drehte sich dann zur Reling um und seufzte. Dann blickte er über das Meer, wo bereits der Beginn des Sonnenaufgangs zu sehen war.


Einige Tage ging die Reise weiter. Eines Morgens rief ein Matrose "Schiff voraus" und alle an Deck schauten nach vorn.

Am Horizont vor ihnen war ein dunkles schiffsähnliches Gebilde zu erkennen, was auch in Richtung Westen fuhr. Es schien langsamer zu fahren, denn es kam näher.



Belix kniff die Augen zusammen und krallte dann seine Hände in die Reling "Das schwarze Schiff!"

Kori sah ihn an und fragte " 'Dein' schwarzes Schiff, woher willst du das erkennen auf die Entfernung?"



"Es hat ganz eigenartige Segel, siehst du das? Es muss nicht 'mein' Schiff sein, aber es ist so ein Schiff."



"Die Frage ist wo fahren sie hin? Auch zu unserem Ziel?" mischte sich Quax ein.



Kori holte eine Karte und studierte sie. "Nicht unbedingt. In diese Richtung liegt noch eine kleine felsige Insel. Ich wollte sie weiträumig umsegeln, weil es eine Pirateninsel sein soll. Mein Schiff ist zwar schnell, aber man muss kein unnötiges Risiko eingehen. Die Insel ist in ein bis zwei Stunden zu sehen. Falls die dahin fahren sollten wir es beobachten können. Wir müssen nur den Abstand halten."

Er drehte sich um und rief den Matrosen zu: "Folgt dem Schiff aber refft die Segel, dass wir nicht näher kommen."



Zwei Stunden später sahen sie die Insel und auch dass das Schiff offensichtlich darauf zuhielt. "Und nun" fragte Kori, "Wir wollen hoffentlich nicht hinsegeln und nachsehen?"



"Nein, erst müssen wir Genaueres wissen! Ich hab eine Idee, folge mir Belix!" sagte Quax und ging zum Unterdeck. Belix folgte irritiert und einige andere neugierig.



"Setz Dich" sage der Magier zu Belix und stellte eine Kristallkugel vor ihm hin in der ein eigenartiger Nebel wallte. "Schau in die Kugel Belix und denke an Edda. Wenn Edda auf der Insel ist werden wir es so vielleicht erfahren. Achte auf nichts, um dich herum, schau in die Kugel und stell dir Edda vor."



Belix tat wie gefordert. Nach einer Weile entstand in der Kugel ein Bild. Ein Raum war zu sehen und darin ein Frau die an einem Tisch saß und stickte und mit jemand zu sprechen schien. "Edda!" flüsterte Belix "Sie lebt! Wie dünn und bleich sie geworden ist!"



"Konzentriere dich weiter Belix! Stell Dir vor Du siehst was Edda sieht!" Sprach Quax mit hypnotisierender Stimme.

In der Kugel veränderte sich das Bild. Es war ein kleiner Raum zu sehen mit zwei Liegen und einen Tisch auf dem

eine dicke Kerze brannte, am Tisch saß eine andere Frau die ebenfalls stickte und sich mit Edda unterhielt.

Ein winziges Fensterloch war zu erkennen und eine massive Tür.



"Jetzt stell Dir vor wie Edda dahin gekommen ist. Konzentriere dich auf den Weg zu dem Raum! Ihre Ankunft auf der Insel"

Wieder veränderte sich das Bild in der Kugel. Man sah einen Steg in der Kugel der zu einer Mole führte und von da aus ging es einigen Stufen hinauf zu einem kleinen festungsartigen Gebäude. Ein Tor öffnete sich und es ging weiter einen Gang entlang und rechts Stufen hinunter, es öffnete sich eine Tür und da war das Zimmer in dem die Frau saß und aufblickte. Dann schloß sich die Tür und wieder. Es war der Raum zu sehen. Das Bild in der Kugel verschwamm und Belix sank entkräftet auf seinem Stuhl zusammen.



"Gib ihm bitte etwas stärkendes zu essen Sancho! Er wird keine Appetit haben, aber zwing ihn zum essen, diese Magie kostet unheimlich Kraft. Erstaunlich wie lange er durchgehalten hat!" gab Quax Anweisungen.



"Sieht einfach aus!" hörten sie Brisas Stimme aus dem nichts. "Rudert mich zum Steg, ich laufe unsichtbar rein, knacke das Schloss hole die Damen raus und wie rudern zurück."



"Und inzwischen kommen viele schwarze Schiffe und versenken mein schönes Schiffchen!" erwiderte Kori fast belustigt. "Wir können nicht weiter in Richtung der Insel fahren ohne bemerkt zu werden.



Quax sah Kori nachdenklich an: "Hast Du eigentlich schon mal über den Sinn deiner blauen Schiffsskulptur nachgedacht!"

"Den Sinn?" fragte der irritiert.

"Nun wir haben zwei Waffen, die uns schon geholfen haben, eine Trank, der uns jetzt etwas nützt. Meinen Stab mit dem ich unser Schiff in einer Nebelwand verstecken könnte. Belix Amulett, das ihn stärker macht. Die Runen die den Weg weisen. Die Laute und dein Schiff. Wozu dient das Schiff?"



"Gehen wir nach oben und schauen es uns an" schlug Kori vor.



Oben im Licht der Mittagssonne betrachtete Kori das kleinen Schiff von allen Seiten und meinte dann "Es ist ein kleiner Einmastsegler. Für 4 bis 6 Personen Wenn er normale Größe hätte könnten wir damit riskieren nachts zur Pirateninsel zu segeln."



"Vielleicht ist das der Sinn?" überlegte Quax "Klettere zum Wasser hinunter setz es aufs Meer und stell Dir vor es habe normale Größe!"

"Ich bin doch kein Magier!" entgegnete der. "Du nicht, aber das Schiff vielleicht!" entgegnete Quax.



"Von mir aus!" und schon schwang sich Kori über die Reeling, kletterte zum Beiboot hinunter und setze von da aus das kleine Schiff auf Meer.



"Nun stell Dir vor wie groß es sein müsste!" rief Quax von oben.

Kori schaute irritiert zum Schiff "Wie soll das gehen?" aber dann dachte er, so eine kleiner Segler wäre schon ideal und stellte sich das Schiff in normaler Größe vor und plötzlich war das Schiff normal groß.

Der Kapitän war begeistert und probierte sofort aus, ob er sich das Schiff auch wieder klein vorstellen konnte. Tatsächlich er wurde wieder ein kleines Boot.

Er nahm es und kletterte wieder nach oben. "Phantastisch! Ein Boot für die Tasche! Dann wollen wir uns mal ans Schmieden der Befreiungspläne machen!"



Er rief der Mannschaft zu: "Segelt weiter nach Südwest, damit drehen wir von der Pirateninsel ab und kommen nach der Karte heute Abend an großes Riff aus dem einige Felsen sehr hoch aufragen hinter denen wir unser Schiff verstecken können!"



"Ich hab jetzt richtig Appetit auf ein Festessen von Sancho! Gehen wir nach unten! Wir müssen sowieso mal nach Belix schauen." Kori ging voran und die anderen folgten.


Einige Stunden später erreichte das Schiff die Felsengruppe und Kori, Brisa und Belix, der sich inzwischen wieder erholt hatte machten sich auf zur Insel. Kwasir rief Brisa zu sich. "Hier nimm diese beiden Phiolen. Es ist etwas von den Heiltrank darin, der unsichtbar macht. Vielleicht brauchst du so etwas."

Brisa bedankte sich und folgte den beiden Männern an Deck.



Kori hatte das Schiff wieder vergrößert und sie setzten das Segel in Richtung Pirateninsel. Die Sonne ging gerade unter und es wurde langsam dunkel. Der Wind stand günstig und dank Koris magischem Kompass erreichten sie die Insel unbemerkt. Sie legten in der Nähe der Mole an, die Belix in der Kugel gesehen hatte.

"Ihr bleibt hier und lauscht. Falls ihr einen Vogelzwitschern hört bin ich auf dem Rückweg." Sie zwitscherte um es zu demonstrieren. "Falls ich bei Sonnenaufgang nicht zurück bin, kehrt zu den anderen zurück und sucht mich mit Quax Kugel."



Dann lief sie in Richtung Treppe und diese hinauf. Das Tor war unbewacht und Brisa konnte es mit einem Eisenstift entriegeln. Sie lehnte es an, damit niemand bemerkte dass es offen war und ging weiter einen Gang entlang und die Stufen hinunter.



Da war ein Raum in dem zwei schwarze Goblins eine Tür bewachten, wobei wachen wohl nicht der richtige Ausdruck war. Der eine schlief und der andere saß trübsinnig vor einem Krug. Neben den Wachen war eine Art Seil und führte nach oben. Brisa überlegte kurz. Das Seil sah aus wie eine Alarmanlage. Sie konnte nicht riskieren, dass die Wachen sie bemerkten und sie konnte aber auch die Tür nicht öffnen. Kurz entschlossen zog sie ihren Dolch. Es würde etwas schwierig sein, mit einem Dolch zuzustechen, wenn man den Dolch nicht sehen konnte, aber sie vertraute ihren Instinkten und der Übung.



Sie schlich von Hinten an den trinkenden Goblin und tötete ihn mit einem Schnitt durch seine Kehle. Als er zusammensank regte sich der andere, wohl von dem Geräusch erwacht. Brisa ging kein Risiko ein und tötete ihn ebenfalls.

Auf dem Tisch lag ein Schlüssel , sie nahm ihn und probierte damit die Zellentür zu öffnen, was ihr auch gelang. Die Frauen hatten sich schon hingelegt, schliefen aber noch nicht. Verwundert schauten sie zu der sich öffnenden Tür und sahen niemand.



"Edda?" hörten sie eine Frauenstimme.

"Das bin ich, wer seit ihr?"

"Ich komme von Belix, er hat mich geschickt Euch zu befreien. Wer ist die Frau bei Euch, auch eine Gefangene oder eine Wächterin?"

"Belix? Er hat mich gesucht? Wo ist er?"

"Er wartet auf dem Schiff." entgegnete Brisa "Wir müssen hier weg! Was ist mit der Frau?"

"Sie ist eine Gefangene wie ich, kann sie mitkommen?"

"Ich denke ja, wenn sie will! Sind noch mehr Gefangene hier?"

"Nein, die anderen gefangenen Frauen hat der Schwarze Magier für seine Beschwörungen getötet." antwortete die Fremde mit bitterer Stimme.



"Dann schnell weg."

"Schnell geht nicht" entgegnete Edda traurig. "Wir können uns nur ganz mühevoll bewegen, der Zauberer hat unsere Fußgelenke verdreht, damit wir nicht fliehen."



Brisa überlegte, sollte sie Belix und Kori holen, um die Frauen zu tragen? Da fiel ihr der Heiltrank ein. Sie zog die Phiolen aus ihren Tasche.

"Streckt Eure Hand aus ich geben Euch etwas, es ist eine Heiltrank, vielleicht nützt er etwas, mir hat er das Leben gerettet."



Sie drückte den beiden Frauen die Phiolen in die Hand, die kleine Flaschen verwundert anschauten und dann vorsichtig öffneten, um sie zu trinken. Die fremde Frau roch erst daran und murmelte dann "Uns hilft kein normaler Heiltrank, aber das ist eine interessante Mischung, es könnte funktionieren!"



Edda hatte getrunken und sprang begeistert auf "Es geht mir gut, danke! aber was ist mit mir" entsetzt schaute sie nach unten bevor sie unsichtbar wurde. "Ich sagte doch, interessante Mischung" Lasst uns verschwinden, bevor die Unsichtbarkeitswirkung nachlässt" antwortet die Fremde



"Dann kommt! Es ist etwas schwierig, ihr musst mir folgen ohne mich zu sehen. Ich hab eine Idee, ich hab hier ein dünnes Seil, fasst es an und kommt"



Die Frauen taten wie ihnen gesagt wurde und liefen schnell Brisa nach durch das Tor nach draußen und zur Mole hinunter.

Am Ende der Mole zwitscherte sie und Kori flüsterte leise "Brisa bist du es? Wo ist Edda?"

"Unsichtbar" antwortete Brisa, "Ich musste Kwasirs Trank für sie und die andere Gefangene nutzen."



"Dann versucht mal ins Boot zu steigen und Euch auf die Bänke hinten und vorn zu setzen, die Ruderbank brauchen wir. Sagt mir wann ihr drin seid."

Das Boot schwankte leicht "Ich setze mich gerade nach hinten!" antwortete eine fremde Stimme. "Ich sitze auch hinten" antwortete eine Stimme die Belix Tränen in die Augen trieb. "Edda" flüsterte er.

Brisa entgegnete "Begrüßt Euch später, wir müssen weg, ich sitze vorn, es kann losgehen."



"Na dann Ruder um dein Leben Belix, wir müssen hier weg, bevor es hell wird, mit einem großen Segler können sie uns schnell einholen. Es gibt gerade keinen Wind."



Belix und Kori ruderten bis sie ein Stück von der Insel weg waren, dann kam glücklicherweise etwas Wind auf und sie konnten die Segel setzen. Einige Zeit später bemerkten sie, dass auf der Insel Leute mit Fackeln herumliefen. Ihre Flucht war wohl schon bemerkt worden, doch noch war es ziemlich dunkel. Sei erreichten das Riff im Morgengrauen und Brisa schaute verwundert in Richtung der beiden Frauen. "Ihr seid ja wieder sichtbar! Wie geht das denn? Hab ich soviel mehr von dem Trank getrunken?"



Kori erwiederte "Keine Zeit für Diskussionen, wir sind da, klettert hoch wir müssen schnell weg. Sag mir wenn du oben bist Brisa."

"Ich bin oben" sagte diese und Kori verkleinerte das Boot und gab der Mannschaft Anweisungen zum Ablegen.

"Lasst uns nach unten gehen es gibt viel zu bereden. Los ihr beiden Verliebten!" rief er Belix und Edda zu die eng umschlungen einfach nur da standen und nur schwer von einander lassen konnten.


Alle versammelten sich im Unterdeck. Galmur hatte sich dank Sanchos Kochkünsten gut erholt und auch Ardis ging es schon deutlich besser, auch wenn sie immer noch viel Zeit, bewacht von Galmur auf ihrer Liege verbrachte.

Neugierig sahen sie Edda und der fremden Frau entgegen.



Belix begann: "Darf ich Euch meine wiedergefundene Liebste vorstellen! Das ist Edda. Du musst Ihr unbedingt laute leckere Sachen kochen Sancho! Sie ist so dünn geworden! Aber sie lebt und ich habe sie wieder."

Sancho der in seine Kochecke schon wieder dabei war ein leckeres Festessen zuzubereiten, meinte nur "Kein Problem!"



"Sie lebt noch, weil der der Schwarzmagier sie braucht!" ergänzte die Fremde mit tiefer melodischer Stimme. "Ich bin Unna! Ich lebte auf Krog, einer kleinen Insel im Norden!"

"Unna? Eine der berühmten Heilerinnen von Krog? Krog ist zerstört heißt es?" fragte Kwasir und sah bewundernd zu der Fremden hin. Sie war nicht mehr jung. Dunkles Haar umrahmte ein ausdrucksvolles Gesicht auf dem sich die ersten Falten zeigten. "Die berühmte Heilerin? Wie konnte das sein?" dachte er.



"Ja ich bin die jüngste der drei Heilerinnen von Krog. Die Piraten haben die Insel überfallen, alle getötet und die Häuser abgebrannt. Mich haben sie mit genommen. Ich wusste erst nicht wofür, doch inzwischen weiß ich, ich sollte dem Magier einen Unsichtbarkeitstrank brauen! Und Edda brauchte er um eine anderes Artefakt zu vollenden.

Wie ich inzwischen von Kori erfahren habe, seit ihr wie der Magier auch auf der Suche nach den Artefakten, die den Weg zum Baum ermöglichen und ihr habt fast alle. Interessanter Trank übrigens den mir Brisa gegeben hat, wer hat ihn zubereitet."



"Ich" erwiederte Kwasir verlegen "Ich brauchte einen Heiltrank für Brisa, die Unsichtbarkeit ist eine Nebenwirkung."

"Und ich verstehe nicht, wieso Ihr beide wieder sichtbar geworden seit, ich aber nicht!" ergänzte Brisa ärgerlich.



"Gib mir Deine Hand Kind!" sagte Unna und strecke Ihre Hand aus. "Ich bin doch kein Kind mehr!" erwiderte Brisa ärgerlich, aber sie fasste nach der Hand der Frau. Diese nahm Brisas Hand in ihre Hände und schloss die Augen, dann sagte sie, die Hand wieder loslassend "Du bist erwachsen natürlich, aber etwas in dir ist noch das ängstliche Kind. Finde den Mut, dich dem Unbekannten zu stellen, dann brauchst du dich nicht mehr in die Unsichtbarkeit zu flüchten!"



"Ich bin nicht feige!" Brisas Stimme klang empört und die Anwesenden sahen wie sich die Tür zum Unterstand öffnete. Brisa war wohl auf Deck gerannt. "Brisa warte!" Kori war besorgt und folgte ihr.



Auf Deck sah er sich um, wo war sie? Dann folgte er einfach seinem Gefühl und ging zur Reling wo ein Seil sich bewegt hatte. "Brisa?" fragte er besorgt.

"Woher weißt Du, dass ich hier stehe!" fragte sie.

"Ich weiß es eben! Auch wenn ich Dich nicht sehe! Kann ich Dir helfen?"

"Unna hat recht, weißt Du! Ich habe Angst!"

"Wovor? Ich werde Dich vor allem beschützen?"

"Auch vor Dir?" fragte sie "Manchmal denke ich, es wäre schön in deinen Armen zu liegen und doch hab ich Angst davor."

"Versuch es einfach! Unna hat recht, Du kannst die Angst nicht besiegen, wenn du es nicht versuchst."



Es blieb eine Weile still, dann spürte Kori einen vorsichtigen Kuss auf seiner Wange! Er öffnete seine Arme und Brisa lehnte sich nach einigem Zögern an ihn an. Er umarmte sie sanft und hielt sie einfach fest. Er spürte wie sie sich erst versteifte, dann aber weicher wurde und sich irgendwie fallen lies und plötzlich lächelte er und das lächeln ging immer mehr in ein Lachen über. "Brisa löste sich und fragte verwundert "Warum lachst Du?"



"Nun, erst mal vor Freude und außerdem, du solltest mal in den Spiegel sehen, deine Frisur ist etwas vom Wind zerzaust!"



"Meine Frisur?" Brisa griff sich an den Kopf und sah dabei ihr Arme "Ich bin wieder sichtbar! Du hast mich geheilt!" und schon umarmte sie Kori begeistert! Der gab ihr einen sanften Kuss und meinte dann "Zumindest arbeite ich daran!"


Unterdessen unter Deck war Kwasir schnell in ein langes Gespräch mit Unna vertieft. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, als würden sie sich schon jahrelang kennen. Sie sprachen über ihre Erlebnisse, Tränke und vieles mehr.



Björn ging zu Sancho und sprach leise zu ihm "Weißt du Belix und Edda waren doch verlobt, und trotz der gewaltsamen Trennung scheinen sie immer noch so verliebt zu sein, dass sie sofort heiraten würden... Ich meine wir haben einen Kapitän der Paare trauen kann, einen Spielmann für die Unterhaltung, einen fähigen Koch für das Festmahl, ein paar Gäste... Was meinst du? Wollen wir den beiden eine große schöne Überraschung bereiten?"

Sancho lachte "Ja natürlich, ist eine wundervolle Idee! Ich schau mir mal die Vorräte an und überlege mir ein Menü. Du sprichst bitte mit Kori und den anderen und sagst mir dann wann genau es stattfinden soll." er seufzte kurz "ach ein Hochzeitsmenü, wie schön..." während er zur Vorratskammer ging.



Galmur saß bei Ardis und als sie die Augen aufschlug sprach sie mit leiser Stimme "Hilf mir bitte auf, ich möchte etwas frische Luft schnappen und ... und mit dir sprechen." Er half ihr beim aufstehen, nahm noch etwas zu trinken mit und gemeinsam gingen sie an Deck. Als sie oben ankamen bemerkten sie Brisa und Kori nicht, die sich immer noch umarmend und küssend da standen.

Ardis und Galmur gingen zu einer ruhigen Ecke, wo auch eine kleine Bank war und setzen sich beide so darauf, dass sie sich gegenseitig ansehen konnten. Der Weinkrug und zwei Becher standen neben ihnen. So saßen sie eine Weile und blickten sich stumm in die Augen. Ardis genoß die Sonne und die frische Luft. Galmur goß ihnen etwas Wein ein. Sie hoben die Becher und Ardis sagte "Auf ..." sie blickten sich etwas verlegen an, bis Galmur ergänzte "... die Rettung von Edda und Unna".

Sie tranken den Wein aus, doch Ardis hielt ihren Becher weiter in der Hand und drehte ihn nervös hin und her "Galmur... ich... wir... du bist so mutig gewesen" sie brach ab, und einige Tränen rannen ihr übers Gesicht.

Zärtlich nahm Galmur ihre Hand und sah sie liebevoll an "Ardis... ich... Mut im Kampf vielleicht, doch das ist nichts im Vergleich, zu... Ich habe nie den Mut besessen dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe!"

Sie nahm seine andere Hand "Ich weiß..."

"Du weißt? Woher?"

"Als... die Dunkelheit mich umhüllte... als du mich gerettet hast... strömten deine Wärme, dein Licht, deine Liebe in mich hinein. Es erfüllte mich."

"Ich hatte so Angst dich zu verlieren."

"Das wäre vielleicht besser..." Sie drehte ihren Kopf zur Seite und wendete den Blick ab "Es war überall diese böse Dunkelheit in mir. Ich spürte sie in mir wachsen, aber ich war nicht stark genug ihr zu trotzen... beinah hätte es auch dich getroffen, doch du warst stark genug ... ich bin es nicht wert gewesen, das du dein Leben geopfert hättest" sie weinte.

"Doch du bist es wert! Nur wegen dir konnte ich dem Schatten trotzen. Die Gedanken, dir endlich meine Liebe zu gestehen und dich in den Armen zu halten... nur das hat mir die Kraft gegeben ihm zu wiederstehen!"

Galmur nahm zärtlich ihren Kopf in seine Hände, drehte in sanft "Ardis, du bist wertvoll! Gib dich nicht auf! Du allein gibst mir die Kraft mich dem Bösen zu stellen!" und nach kurzem Zögern gab er ihr einen Kuss, den sie erwiderte.



Nach einem langen Kuss lösten sie sich wieder voneinander, standen auf und gingen zur Reling. Beide hielten sich an der Hand und blickten über das Meer.

"Weißt du" sagte Ardis leise "ich habe immer noch Angst... so viele schreckliche Dinge habe ich gesagt und getan, das werden mir die anderen nie verzeihen."

"Doch dass werden sie" tröstete Galmur sie und lächelte "weil sie jetzt wissen, dass du nicht du selbst warst. Jetzt bist du von der schwarzen Magie befreit, du bist wieder die schöne nette Ardis."

"Und wenn in den Runensteinen meiner Großmutter immer noch etwas von dem Schatten steckt? ... Ich habe Angst, sie wieder zu nutzen."

"Ich bin da für dich und beschütze dich! Hab keine Angst" sagte Galmur uns küsste sie erneut "Und sollte es notwendig werden - was ich nicht glaube -, dann werden wir zwei ihn wieder besiegen."

Ardis sah Galmur an, dann nahm sie ihren Runenbeutel vorsichtig in die Hand "Ok, ich vertraue dir." Sie öffnete ihn behutsam und entnahm einen Runenstein.

Ein kurzer Aufschrei des Überraschens kam von Ardis "Sieh nur!" und damit hielt sie Galmur einen leicht golden schimmernden Runenstein entgegen, sie hatten ihre dunkle Farbe verloren. Galmur nickte und lächelte "Sowas in der Art habe ich mir gedacht. Wenn mich nicht alles täuscht haben wir soeben das neunte Artefakt entdeckt." Diesmal fiel eine Freudenträne aus Ardis´ Augen "Sollen wir es den anderen sagen?"

"Noch nicht, lassen wir erstmal Edda, Unna und dich wieder zu Kräften kommen! Dann werden wir weitersehen. Denn erinnere dich an Quax´ Buch, sind alle Artefakte vereint öffnet sich ein Portal. Und dann kommt bestimmt wieder der Schwarzmagier, dann müssen wir alle mit ganzer Kraft gegen ihn antreten können."



Nach einem kurzen stillen Moment und einem weiteren Kuss gingen die beiden wieder unter Deck zu den anderen.


//ganz toll die Szene mit Kori und Brisa – richtig herzerwärmend ! Und Galmur und Ardais werden auch ein richtiges Liebespaar! Die Liebe schleicht sich mehr und mehr aufs Schiff ;-)



Der folgende Tag war wunderschön, Die Sonne strahlte hell und ein sanfter Wind trieb das Schiff vorwärts. Doch Kwasir stand an Deck und blickte etwas melancholisch in die Wellen. Er war gerade von Sancho aus seiner Kombüse geworfen worden, natürlich nur im übertragenen Sinne. Sie hatten beide gemeinsam viel für das Festmahl am Abend vorbereitet, aber Sancho wollte offensichtlich allem noch den letzten Schliff geben und brauchte dafür absolute Konzentration „Du hast schon genug gearbeitet, geh an Deck und ruhe dich aus“, hatte er zu ihm gesagt.



Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein kleiner Seufzer entfleuchte, als er die glücklichen Liebespaare an Deck beobachtete. Kori und Brisa standen lachend und scherzend am Steuerrad und allen war klar, was diese Nacht zwischen ihnen vorgefallen war, eine besondere Fröhlichkeit schien von ihr auszugehen, seitdem sie wieder sichtbar geworden war. Galmur und Ardais sassen auf einer Bank, wobei Ardais sich an ihn schmiegte, während er einen Arm um sie gelegt hatte.

Dann sah er, wie Unna einige Muscheln an Eddas Gewand befestigte - denn Edda hatte sich einen solchen Schmuck für ihr Hochzeitsgewand gewünscht – während Belix sie verliebt beobachtete. Die beiden wollten diesen Abend von Kori getraut werden.

In diesem Augenblick kam Quax zu Belix und klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Ich glaube, ich weiß, was du denkst, mir geht es ähnlich. Es gab mal eine Zeit, da dachte ich, ich könnte Ardais mit meinen Künsten bezaubern, aber jetzt muss ich einsehen, dass ein mutiger junger Schwertkämpfer doch wohl besser zu ihr passt. Und was ist mit dir? Ich habe wohl gemerkt, wie du Unna immer beobachtest, wenn sie nicht hinsieht.“

„Hach ja“, seufzte Kwasir, während er ein Päckchen mit Kräutern aus seinem Beutel zog, „Ich glaube, ich muss erst mal etwas von diesem Kraut rauchen, dass mir der Hippietroll gegeben hat, willst du auch was?“ Quax nahm den brennenden Kräuterstengel gerne an und gemeinsam beobachteten sie, wie die Schäfchenwolken sich langsam in rosarote Drachen verwandelten und sich gegenseitig über den Himmel jagten.

„Jaja, die Frauen,“ seufzte Kwasir. „Ich glaube nicht, dass ich bei Unna irgendwelche Chancen hätte. Wir haben zwar schon miteinander gesprochen... aber ...Sie ist so... würdevoll. Immerhin ist sie eine der berühmtesten Heilerinnen und ich bin bloss ein kleiner Alchemist, dem hin und wieder mal ein Trank gelingt...

„Jetzt unter...treibe mal nicht... du,..“, sagte Quax, der merkte, wie ihm das Kraut ordentlich zu Kopf stieg und seine Zunge immer schwerer wurde.

Kwasir nahm noch einen tiefen Zug, besser nicht so genau nachdenken, vorallem, da er er ja Björn noch eine Goldmünze schuldete. Denn die Romanze zwischen Brisa und Kori hatte sich wohl doch nicht so schnell entwickelt, wie er gewettet hatte, da sie erst jetzt so verliebt waren. Was hatte er sich nur bei dieser Wette gedacht? Wahrscheinlich hatte er ordentlich ins Glas geschaut oder war zu benebelt gewesen, um einen klaren Gedanken zu fassen. In seinem Beutel befand sich jedenfalls keine Goldmünze, aber er war eigentlich bekannt dafür, dass er jedes Versprechen hielt, das er gemacht hatte. In diesem Augenblick tippte ihn jemand an die Schulter. Er drehte sich um und versuchte, seinen etwas schwankenden Körper zu stabilisieren, als er in Unnas Gesicht blickte. Es sah zwar irgendwie... doppelt aus.... und die Augen waren manchmal da, wo eigentlich die Ohren sein sollten, aber Kwasir versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten, hast du vielleicht etwas Einhornpulver bei dir? Ich wollte Edda ein besonderes Hochzeitsgeschenk machen, daraus läßt sich ein schönes anregendes Öl herstellen, gerade richtig, für junge Mädchen bei ihrer Hochzeit.“

Kwasir hätte es die Sprache verschlagen, wenn seine Zunge nicht ebenso schwer gewesen wäre wie die seines Zauberfreundes neben ihm. Mechanisch begannen seine Hände in seinem Beutel herumzuwühlen, tatsächlich hatte er einmal von einem Händler ein Pulver gekauft, von dem er behauptet hatte, dass es von dem pulverisierten Horn eines Einhorns stamme. „Hier, ich...gebe...dir noch ein paar ...Lavendelblüten dazu, dann ..du..duftet es noch mehr.“

Unna nahm den Beutel mit einem kleinen Lächeln entgegen und gab Kwasir dafür etwas, das golden schimmerte. „Hier, für deine Mühe, das ist ein sehr kostbares Pulver.“ Kwasir hielt den Atem, an, als er sah, dass es sich um eine Goldmünze handelte, und irgendwie war er froh, dass ihm seine Zunge nicht mehr gehorchte, denn sonst hätte er sicher gesagt, nein, nein, nimm nur, das ist ein Geschenk.

Etwas später war sein Geist wieder so weit klar, dass sich die rosa Drachen in weiße Wattebäusche verwandelten und da ertönte Koris Stimme, um alle zum Beginn der Hochzeitszeremonie versammeln zu lassen. Er wollte gerade zu Björn gehen, um endlich seine Schulden zu bezahlen, als eine Stimme hinter ihm zischte: „Gib mir mein Goldstück zurück! Das war alles, nur kein Einhornpulver!“ Erschrocken drehte er sich um und sah eine verhüllte Gestalt vor sich stehen, die mit Unnas Stimme sprach. „Glücklicherweise für Edda habe ich das Öl auf meiner Hand ausprobiert, um den Geruch zu testen, aber als ich es für Edda einpacken wollte, habe ich mein Bild in dem Bronzespiegel in der Kajüte gesehen. Ich glaube nicht, dass Belix begeistert davon gewesen wäre, wenn er einer Braut mit grüner Haut und blauen fluoreszierenden Haaren die Hand für den Bund fürs Leben gereicht hätte.“

Kwasir sah eine grüne Handfläche aus dem Stoffbündel auftauchen und legte seufzend das Goldstück wieder herein. „Hmmm, wer sagt mir denn, dass du nicht irgendeine falsche Zutat noch hinzugefügt hast?“ Eigentlich hatte er diesen Satz nur gedacht, aber als er ein ärgerliches Zischen neben sich hörte, war ihm klar, dass er ihn wohl laut ausgesprochen hatte. „Gewöhnlich vertue ich mich niemals mit den Zutaten, weil ich nicht so ein billiges Kraut rauche wie du!“ Irgendwie klang ihre Stimme sexy, wenn sie wütend war, dachte Kwasir.


"Tut mir leid. Ich sollte es mir abgewöhnen, ja. Vielleicht hätten dann meine Tränke weniger Nebenwirkungen!" Kwasir gab sich zerknirscht. "Aber vielleicht fehlt mir auch nur ein richtiger Lehrer, damit meine Tränke effektiver werden und nicht so viele Nebenwirkungen haben. Nimmst Du Schüler an?"

"Gewöhnt Dir erst mal diese Kraut ab!" entgegnete Unna.



"Dieser Stimme könnte ich ewig lauschen!" dachte Kwasir und dann hoffnungsvoll "Sie hat nicht nein gesagt!"


Es wurde langsam Abend und nun war der große Augenblick gekommen. Alle hatten sich soweit möglich schick gemacht und auf Deck versammelt. Quax hatte seinen Zauberstab geschwungen und es geschafft, dass sogar ein paar schöne Blumen und Girlanden auftauchten. Kori stand in der Nähe des Steuerrades, Belix neben ihm.

Alle waren still und warteten auf die Braut. Da begann Björn eine wunderbare Melodie auf seiner Leier zu spielen und die schöne Braut Edda trat vor, begleitet von Ardis und Brisa, die auch elegante Kleider anhatten. Quax schwenkte noch einmal kurz seinen Zauberstab und ein sanfter Blütenregen fiel über den Frauen hernieder, während sie auf den Kapitän zugingen. Alle Männer bewunderten die schönen Frauen, aber vor allem Belix, Galmur und Kori staunten, wie hübsch ´ihre´ Frauen waren.

Ardis und Brisa übernahmen die Rolle der leider verstorbenen Eltern und übergaben Edda an Belix, dann stellten sie sich zu den anderen.



Es wurde still, alle schauten auf das Brautpaar und den Kapitän. Kori räusperte sich "Liebe Gemeinde wir haben uns heute versammelt um diese beiden endlich in den Hafen der Ehe zu schicken. Schon lange habt ihr diesen Tag herbeigesehnt, doch leider kamen schwarze Reiter und trennten euch gewaltsam. Edda wurde entführt und Belix reiste über alle Meere um sie zu finden... doch nach Jahren ist es gelungen die Liebenden wieder zu vereinen. Und nur wenige Stunden nach ihrem erneuten Aufeinandertreffen wollen sie endlich ihr Versprechen einlösen und sich das Jawort geben.



Kori sah Belix an "Ich nehme an du weißt, die Braut, die du heute zum Altar geführt hast, ist etwas ganz Besonderes? Der Mensch, mit dem du das Schiff des Lebens gemeinsam in den Hafen der Ehe steuerst! Mit einem Schlag wird dir bewusst, dass dieser andere Mensch dein eigenes Ich komplettiert und dich so wie von selbst zu einem besseren Menschen macht."

Der Blick des Kapitäns wechselte zu Edda "Man kann sich nie wirklich sicher sein, den einzig wahren Menschen an seiner Seite gefunden zu haben, ebenso wenig kann man sich selbst zu ´dem´ richtigen, perfekten Menschen machen. Doch der Partner liebt und nimmt sein Ebenstück mit all seinen Stärken und Schwächen auf, und zusammen könnt ihr aus zwei getrennten Leben ein Gemeinsames bilden."



Kori blickte wieder in die Menge "Hat jemand etwas einzuwenden, dass diese beiden jetzt und hier getraut werden? Er möge jetzt sprechen oder für immer schweigen... Bemerkungen von Schwarzen Reitern, bösen Piraten und dunklen Zauberern sind ausgenommen" setzte er lächelnd hinzu und erntete Gelächter und Applaus.

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eure Eheversprechen abzulegen."

Belix blickte Edda tief in die Augen "Ich habe ein Auge auf der Suche nach dir verloren, aber ich hätte auch mein anderes gegeben, wenn es dich gerettet hätte. Wir beide haben leider keine Eltern mehr, aber wenn wir diese Reise überstanden haben, werde ich die Schmiede deines Vaters wieder aufbauen! Und ich schwöre dir, sollten wir eines Tages Kinder haben, werde ich dafür sorgen, dass du und sie immer versorgt sind. Ich liebe dich."

Edda sah Belix verliebt an "Nur der Gedanke, dass du mich eines Tages finden würdest hat mir geholfen die dunklen Jahre zu überstehen. Du warst für mich die Sonne, der Mond und das Feuer, wenn ich Licht benötigte. Wenn die Schmiede wieder steht werde ich erneut für dich singen, um dir die Arbeit wieder zu erleichtern. Ich liebe dich."



Kori sah sie beide an "Belix willst du Edda heiraten, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Belix laut.

"Edda willst du Belix heiraten, ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Edda leise.

Kori sprach "Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau! Du darfst die Braut jetzt küssen!"

Unter großem Beifall und Jubelrufen nahm Belix Edda stürmisch in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.

Der Kapitän ergänzte lachend "Der Ringtausch wird durchgeführt, wenn wir den nächsten Schatz gefunden haben. So hebt alle eure Becher und lasst uns auf das Brautpaar anstoßen."



Und schon kamen all ihre Freunde und beglückwünschten die beiden herzlich. Quax schwenkte wieder seinen Zauberstab und diesmal erschienen wieder Leuchtblitze in bunten Farben, die den Himmel erleuchteten. Kleine Geschenke wurden übergeben und nach einiger Zeit gingen sie unter Deck, wo Sanchos großes Hochzeitsmenü wartete.


Kwasir hatte sich zu Unna gesetzt und bot ihr immer wieder neue Leckereinen von Sanchos Tafel an. Diese dankte ihm lächelnd, allerdings untersuchte sie jede Speise erst intensiv. Unna schaute erst alles genau an, roch daran, lies sich die Sachen auf der Zunge zergehen. Kwasir beobachtete das mit erstaunen und Sancho leicht irritiert.



Der Koch fragte: "Schmeckt es nicht"

"Doch sehr gut!" entgegnete Unna. "Aber erst mal möchte ich diese vielfältigen Geschmackserlebnisse richtig genießen. Die lange Zeit im Gefängnis war da etwas eintönig. Und dann stelle ich fest, du verwendest viele Gewürze die ich auch gut in meiner neu anzulegenden Kräutersammlung brauchen kann. Ich glaube ich kann deine Gewürzen besser nutzen als Kwasis Kräuterbeutel!"



Sancho lächelte stolz! "Die sind alle selbst gesammelt auf den Inseln wo wir angelegt haben!"

Kwasir war etwas verärgert. "Die meisten von mir sind auch selbst gesammelt!" und als Unna skeptisch lächelte gab er zu "Naja fast die meisten! Also eigentlich eher nicht so viele! Aber die wichtigsten! Es waren immer gute Angebote bei den Händlern auf den Märkten vorhanden und das schien mir in Ordnung."



Unna schüttelte den Kopf. "Woher willst Du wissen ob der Händler dich nicht betrügt? Also wir sollten in nächster Zeit deine Zutaten überprüfen und dann nutzt du jede Insel und suchst frische! Ich verlange Ordnung und Fleiß von meine Schülern!" ergänzte sie schelmisch.

Kwasir stöhnte das klang nach viel Arbeit, aber dann fiel ihm auf was Unna gesagt hatte. "Du nimmst mich als Lehrling?"

Unna entgegnete "Zumindest Lehrling auf Probe! Fang schon mal an zu üben und versuche herauszubekommen welche von Sancho leckeren Speisen gesundheitlichen Nutzen hat und welche schadet! Die, die dir Schaden lass weg!"



Kwasir sah sich auf dem Tisch um und dachte leise stöhnend. Ob ich das schaffe? Die leckeren süßen Desserts, die Kuchen, die Wildschweinhaxe und auch der Rum! Es gab auch Gemüse und Fisch, aber Fisch und Gemüse gibt es jeden Tag. Es war wohl nicht so einfach ein guter Schüler zu sein. Aber wenn er sie Frau an seiner Seite so anschaute, dafür war er zu jeden Opfer bereit.


Es gab fast keine Speise, die Kwasir auf den Magen geschlagen wäre und er merkte bald, dass Sancho offensichtlich zu jedem Gericht irgendwelche Kräuter hinzugefügt hatte, die dafür sorgten, dass sie leicht verdaulich waren, was ihm natürlich besonders gut gefiel, weil er so besonders viel von den köstlichen Speisen probieren konnte. Dann fuhr Sancho sein Meisterwerk auf: Die Hochzeitstorte! Dabei hatte er sich selbst übertroffen. Auf einer riesigen Krakenkutsche aus Zuckerguss thronten die Nachbildungen von Edda und Belix. Gezogen wurde das Gefährt von sechs Seepferdchen aus Marzipan und umringt wurden sie von den Nachbildungen íhrer Freunde. Jeder trug sein Artefakt bei sich, eine Leier aus bronzefarbenem Marzipan mit dünnen Saiten aus gesponnenem Zucker, ein Schwert aus Lebkuchen, Ardais trug ihren Beutel mit Runensteinen, die aus gerösteten Nüssen bestanden, Quax hatte eine bunte Zuckerstange bei sich, in der eine Wunderkerze steckte, die bunte Funken versprühte und so hatte Sancho jedes Artefakt phantasievoll nachgebildet. Sogar Unna lehnte an der Krakenkutsche, wie es aussah, hatte Sancho sie aus knusprigem mit Schokolade überzogenem Mürbeteig gebacken, der mit irgendetwas gefüllt war.

Edda stieß kleine Ausrufe des Entzückens aus, als sie dieses Meisterwerk sah: "Oh, das ist ja viel zu schade, um es aufzuessen!"

"Ihr könnt ja erstmal ein kleines Stück aus den Wellen herausschneiden, das Brautpaar muss ja den Kuchen anschneiden." Sancho hatte es geschafft, die Krakenkutsche auf ein Wellenmuster zu stellen, so dass es aussah, als wenn sie wirklich auf dem Wasser schwimmen würde. Gemeinsam nahmen Belix und Edda ein Messer in die Hand und schnitten ein Stück aus dem köstlichen wellenförmigen Teig heraus. Dann schoben sie sich gegenseitig unter den anfeuernden Rufen ihrer Freunde einen Bissen in den Mund.

Koris Blick war auf das Tor gefallen, auf das die Krakenkutsche zusteuerte. Sancho hatte ein mit Nüssen und Mandeln verziertes Portal gebacken, das außerdem noch mit kandierten Früchten gespickt war, so dass es aussah, als wenn bunte Edelsteine in ihm stecken würden.

Er pflückte eine kandierte Kirsche aus dem Portal und schob sie Brisa in den Mund: "Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir sehen, wie das Portal wirklich aussieht."

Kwasir sah die verhüllte Unna verstohlen an und blickte dann auf ihr Ebenbild in dem Kuchenkunstwerk. Schließlich konnte er sich nicht länger beherrschen und streckte seine Hand nach der mit Schokolade überzogenen Unna aus.

"Hmmmm, ich glaube nicht, dass es besonders gut für meine Gesundheit sein wird, aber es verlockt mich so, etwas von ihrer Süße zu kosten," sagte er mit einem verschmitzen Lächeln in Unnas Richtung. Dann leckte er einmal an der Schokolade und biss dann herzhaft in den süßen Kuchen.


Unna sah Belix kopfschüttelnd an! "Lieber Schüler! Was soll daran gesund sein bitte?"

"Das teste ich ja gerade!" erwiderte der verschmitzt, "zumindest hat es keine Nebenwirkungen!"

"Da wäre ich mir nicht so sicher! Alkohol und Zucker gibt am morgen danach Kopfschmerzen! Aber du hast ja bestimmt ein Kraut im Beutel was die Kopfschmerzen beseitigt und dir dafür die Füße grün färbt!"



Dann nahm sie sich von der Tafel verschiedene Kleinigkeiten und ging damit zu ihrer Truhe, die Kori bereitgestellt hatte. Dort mixte sie aus diesen Sachen und einigen anderen eine Paste und strich damit die verfärbten Hautpartien ein. Glücklich lächelnd bemerkte sie, dass die Färbung verblasste. Dann legte sie sich schlafen, der Tag war lang gewesen.



Das Fest ging weiter, alle waren lustig und manch einer betrunken. Kori hatte viel zu tun damit, wenigstens einige Matrosen nüchtern zu halten.

Gegen morgen, als die meisten schon schliefen und neue Paar sich längst in eine Ecke zurückgezogen hatte, ging Kori an Deck.

Brisa folgte ihm, nachdem sie ihre normale Kleidung wieder angezogen hatte. Das Kleid sah zwar ganz nett aus, aber sie fühlte sich darin nicht wohl. Ihr Leben lang hatte sie auf der Straße, in Wäldern und auf Schiffen gelebt und dabei nie ein Kleid getragen.

Kori lobte das "Mit diesen Sachen kommen deine Kurven viel besser zur Geltung!" Doch er sah sich besorgt um: "Es ist so ruhig und friedlich jetzt kurz vorm Sonnenaufgang. Ich warte jeden Moment auf einen Überfall!"



"Ich hoffe es bleibt ruhig! Momentan hat wohl keiner die Kondition zu kämpfen! Aber wir können ja wenigstens Wache halten, während wir steuern und der Steuermann kann sich ausruhen."



Und so fuhr das Schiff. Die Sonne ging auf und nach ein paar Stunden betrat Unna das Deck. Jetzt wieder unverhüllt, sie hatte es geschafft die Verfärbungen zu beseitigen. "Legt Euch etwas hin!" sagte sie zu den beiden! "Ich sorge inzwischen dafür, dass die Mannschaft wieder munter wird."

Unna hatte bemerkt, dass nur wenige Matrosen fit waren, die meisten der Matrosen hatten mit Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen und auch einige der Gefährten wirkten etwas mitgenommen. Dankbar zogen sich Kori und Brisa hinter eine Kiste auf ein Segeltuch zurück um etwas zu ruhen.



Unna ging indessen von Matrose zu Matrose legte jedem, dem es nicht gut ging die Hände auf den Kopf und summte eine eigenartige Melodie, die nur aus Vokalen zu bestehen schien. Die Matrosen schliefen dabei meist kurz ein um nach wenigen Minuten frisch und munter zu erwachen.



Quax beobachtete das von weitem und wunderte sich. Er hatte auch ziemliche Kopfschmerzen. Die Kombination aus sein Lieblingsrauchkraut, dem Rum und dem vielen Essen war wohl doch eher nicht so gut. Ihm fiel nicht mal ein kleiner Heilzauber ein, deshalb bat er Unna um Hilfe.



"Verdient hast Du es nicht!" meinte diese, legte ihm aber dann auch die Hände auf den Kopf und begann zu singen. Quax spürte eine große Wärme die von Ihren Händen in seinem Kopf und seinen Körper einströmte. Er fühlte sich warm und geborgen, völlig entspannt.

Er träumte das er Stabschwingend vor einem Portal stand aus dem wunderschöne kurvenreiche Frauen schwebten. Sie waren nur mit dünnen Tüchern bekleidet. Sie tanzten um ihn herum und streichelten ihn.



Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seine Hand und schrak auf.

"Au! Hast du mich gestochen?" sagte er empört zu Unna.



"Ja mit einer Haarnadel! Du hast geträumt und dabei nach deinem Stab gegriffen, ich musste verhindern, dass du das Schiff mit einem Feuerball in Brand setzt oder so was!"

"Ich hab so schön geträumt. Was war das für ein Zauber Unna? Bist du auch eine Magierin?" bewundern schaute er sie an.

"Nein, das ist nur Heilenergie, die wird durch das Singen erzeugt und mit den Händen übertragen. Jeder kann das lernen. Es kann keine großen Wunden heilen, aber kleinere Probleme beseitigen, wie z.B. Kopfschmerzen vom Alkohol. Diese Energie wirkt entgiftend."



"Nun zumindest geht es mir besser, bis auf die schwere Verletzung an meiner Hand! Sieh nur es Blutet!" Auf seinem Handrücken war ein winziger roter Fleck zusehen, an der Stelle wo Unna ihn gestochen hatte. "Ich sehe! Es eine schwere Verwundung! Frag am besten sofort Kwasir nach einem Heiltrank!"

Und schon war sie lachend ins Unterdeck verschwunden um nach den anderen zu sehen.


Koris Sorgen blieben unbegründet, der Tag verlief ruhig und nichts geschah, sodass sich alle wieder erholen konnten.



Am nächsten morgen rief Quax alle zusammen "Wir haben momentan viel Ruhe, das Meer ist still, weit und breit kein Land in Sicht, nirgends ein fremdes Schiff zu sehen, alle haben sich erholt und sind wieder bei Kräften ... ich denke es wäre der ideale Zeitpunkt um das Portal zu öffen!" Die anderen stimmten zu und bereiteten sich vor, die neun Artefaktträger versammelten sich in der Mitte des Schiffes und stellten sich in einem Kreis auf, alle anderen hielten Abstand und beobachteten gespannt was geschah. Quax legte das magische Buch zu seinen Füßen und las langsam vor:



"Der Baum ist durch mächtige Zauber und tödliche Fallen geschützt, und nur zu erreichen, wenn magische Gegenstände gefunden werden, mit denen diese Zauber gelöst werden können. Sind alle magischen Gegenstände in fähigen Heldenhänden vereint öffnet sich ein magisches Portal für die Helden, das zum Standort des Baum führt:

eine silberne Götter-Axt,

ein grüner Elfenbogen,

ein rotes Flammenschwert,

ein weißer Zauberstab,

ein steinener Hammer,

eine blaue Schiffskulptur,

eine bronzene Leier,

ein Unsichtbarkeitstrank,

ein Beutel voll goldener Runensteine.
"



Und während er die Artefakte einzeln nannte, nahm der jeweilige Träger sie in die Hand und hielt sie zu Mitte. Daraufhin ging von den Artefakten nach und nach ein sanftes Leuchten aus. Die Lichtstrahlen vereinten sich, nur Belix´ Hammer blieb dunkel, kein Licht ging von ihm aus.

Alle warteten gespannt, doch nichts geschah, das Licht verschwand und die Helden schauten sich irritiert an.

Was war passiert?

Quax murmelte "Ich dachte wir hätten die richtigen Artefakte, aber irgendetwas scheint mit Belix´ Hammeramulett nicht zu stimmen..."

Kwasir stellte die Vermutung auf "Vielleicht ist er auch mit schwarzer Magie verunreinigt, wie dein Stab, das Schwert und die Runensteine?"

Sie rätselten noch eine Weile rum, während auch Belix´ zunehmend grübelte, bis Edda zu ihm kam und ihm einen aufmunternden Kuss gab.



Unbemerkt von allen Menschen auf dem Schiff, saß ein kleiner schwarzer Vogel auf dem höchsten Mast des Schiffes und beobachtete alles was geschah...


Belix betrachtete sein Amulett und meinte "Es fühlt sich richtig an und ich weiß dass ich durch das Amulett stärker werde, steht denn in deinem Buch nichts dazu Quax"



Der Blätterte noch mal: "Naja hier ist ein Bild da sieht der Hammer eher wie eine Waffe aus, nicht wie en Amulett, wartet ich lese noch mal"

gübelnd betrachtete er das Text zum Hammeramulett.



"Geschmiedet in der Götterschmiede, dann verborgen wird der Hammer, durch das Blut der Götter erweckt. Hmm so richtig verstehe ich das nicht."



"Vielleicht kann ich Euch helfen?" Meinte Unna. "Ich habe einen Gesprächsfetzen vernommen! Als Edda gebracht wurde, meinte von einer denen, die sie brachten zum Wächter: "Pass auf sie auf, sie muss so gesund bleiben, wie die andere! Also achte, dass sie regelmäßig essen und gib ihr auch so Stickzeug damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt, der Meister braucht ihr Blut."



"Eddas Blut? Wollte er sie Opfern!" Belix war entsetzt

"Warte mal!" erwiderte Edda, "Mein Großvater hat immer gesagt, 'Sei stolz meine Kleine, du stammst von den Göttern ab.' Vielleicht ist das 'das Blut der Götter' was benötigt wird, um die Waffe zu erwecken."



"Ich lasse nicht zu, dass Edda geopfert wird, niemals! Lieber werfe ich das Amulett ins Meer." Belix packte des Amulett und wollte schon werfe, als Unna rief "Warte Übereile nichts."

Mit erhobenem Arm wartete Belix, bereit zu werfen falls irgendeiner Edda bedrohte.



"Es reicht wahrscheinlich ein Tropfen ihres Blutes! Wie viel von den Göttern ist denn noch in ihr, nach so vielen Generationen? Leg das Amulett auf die Kiste hier und nimm eine Nadel, um aus Eddas Finger einen Tropfen Blut darauf tropfen zu lassen." Unnas Stimme besänftigte Belix.



"Aber bleibt mir fern, wenn es nicht geht, werfe ich es ins Meer!"

"Keiner wird mich opfern beruhige Dich" Edda zog eine Haarnadel aus ihrem Kopf und stach sich in der Finger. Dann berührte sie mit dem Blut Belix Amulett, was auf der Kiste lag.

Erst passierte gar nichts, Belix wollte schon wieder zugreifen, als plötzlich weißer Nebel sich bildete an Stelle. wo der Tropfen Blut das Amulett berührt hatte. Er hüllte das Amulett ein und breitete sich dann über die ganze Kiste aus.

Alle schauten staunend hin, vor allem als die Nebel plötzlich in allen Regenbogenfarben schimmerte. Doch so schnell wie er gekommen war verwand er wieder und da wo das Amulett war lag eine mächtige Waffe! Ein Kampfhammer, wie geschaffen für Belix starke Hände.



Vorsichtig nahm der den Hammer in seine Hände und flüsterte dann ehrfurchtsvoll. "Das ist ein Hammer, ich fühle wie mir noch mehr Kraft als durch das Amulett durch die Adern schießt, ich könnte das Schiff auf Händen tragen, so fühlt es sich an! Warum hatte ich den nicht, als wir den Golems begegnet sind? Ich hätte sie zu Mosaiksteinchen verarbeitet."

Belix schwang den Hammer begeistert über seinen Kopf!



"Würdest du bitte damit aufhören?" rief Kori besorgt. "Wir sind mitten auf dem Meer und brauchen das Schiff noch! Wenn möglich ohne Loch!"



"Komm lieber wieder zu uns, damit wir das Ritual erneut versuchen können!" rief Quax



Vom Mastkorb aus beobachtete ein kleiner schwarzer Vogel das Geschehen an Deck und freute sich darüber, dass dein Plan aufgegangen war.

Die Piraten sollten das Schiff ziehen lassen. Keiner hatte ihn bemerkt! Eine Hochzeit feiern! Wie leicht wäre es gewesen! Aber wer weiß.

Wenn er die Artefakte nicht haben konnte, so musste er einfach warten, bis die Truppe am Ziel war. Er durfte nur nichts verpassen.



Nur schade, dass es ihm nicht gelungen war Ardis weiter zu kontrollieren, auch Edda uns Unna hatten seinem Einfluss widerstanden. Er sah sich um, es wäre einfacher, wenn er einen Helfer hätte, nur wen? Galmur, Ardis und Quax wussten wie sich schwarte Magie anfühlt. Wenn er versuchte Belix beeinflussen würde, würde es der merken, weil sie Hammerverstärkung schwächer werden würde.



Die Bogenschützin? Lieber keine Frau mehr, die waren irgendwie unberechenbar. Der Axträger ist durch die Axt geschützt, noch!

Der Geist von Musikanten ist noch mystischer als der von Frauen. Bleiben Kori und Kwasir. Der Kapitän hat wohl nur Brisa im Kopf, also der Tränkebrauer! Das sollte machbar sein! Ein paar Gedanken einpflanzen in sein Hirn, ihn zum Kosten spezieller Kräuter verführen Er will Unna beindrucken! Das macht ihm empfänglich, mal sehen!


"Jetzt sollte es bestimmt funktionieren" sagte Unna und Quax ergänzte "Nochmal der Hinweis an alle, laut dem Buch sind nur die Artefaktträger berechtigt das Portal zu durchschreiten. Es wird nicht erwähnt, was mit denen passiert, die sich unberechtigt Zugang verschaffen... aber ich denke nicht, dass es etwas Gutes ist, zumal sich eigentlich niemand von euch mit Magie gut auskennt! ... Also bitte, was auch immer jetzt passiert, seid bitte vorsichtig und bleibt auf Abstand!"



Die Helden bereiteten sich vor, wieder versammelten sich die neun Artefaktträger in der Mitte des Schiffes und stellten sich in einem Kreis auf, alle anderen hielten Abstand und beobachteten gespannt was geschah. Quax legte das magische Buch zu seinen Füßen und las erneut langsam vor:



"Der Baum ist durch mächtige Zauber und tödliche Fallen geschützt, und nur zu erreichen, wenn magische Gegenstände gefunden werden, mit denen diese Zauber gelöst werden können. Sind alle magischen Gegenstände in fähigen Heldenhänden vereint öffnet sich ein magisches Portal für die Helden, das zum Standort des Baum führt:

eine silberne Götter-Axt,

ein grüner Elfenbogen,

ein rotes Flammenschwert,

ein weißer Zauberstab,

ein steinerner Hammer,

eine blaue Schiffskulptur,

eine bronzene Leier,

ein Unsichtbarkeitstrank,

ein Beutel voll goldener Runensteine.
"



Und während er die Artefakte einzeln nannte, nahm der jeweilige Träger sie in die Hand und hielt sie zu Mitte. Daraufhin ging von den Artefakten nach und nach ein sanftes Leuchten aus. Die Lichtstrahlen vereinten sich und bildeten gemeinsam einen goldenen Strahl. Der schoss ein Stück nach oben, kam dann wieder herab und teilte sich bogenförmig auf. Das Licht der Artefakte verblasste, doch das Licht des Bogens wurde stärker und teilte sich weiter auf, sodass in der Mitte des Kreises ein goldener Bogen aus Lichtstrahlen entstand, jedoch konnte man nichts erkennen, in der Mitte des Bogens war bloß ein schwarzes Nichts. Man hörte ein Raunen und Staunen der Umstehenden.



Unbemerkt von allen Menschen auf dem Schiff, saß immer noch ein kleiner schwarzer Vogel auf dem höchsten Mast des Schiffes und beobachtete das Geschehen. Als der Bogen fertig zu sein schien flog er etwas tiefer, achtete jedoch darauf nicht gesehen zu werden.



"Hmm" seufzte Ardis mit einem Blick in Dunkelheit des Lichtbogens "sieht nicht sehr einladend aus, ich hoffte es wäre etwas heller und freundlicher." Quax wollte die Gruppe aufmuntern "Habt Vertrauen, ich glaube nicht, dass es falsch ist... ich vermute eher, das es eine Art letzte Prüfung ist." Galmur nahm Ardis´ Hand "Hab keine Angst ich bin bei dir!" Belix sah die anderen an "In welcher Reihenfolge gehen wir?" Brisa lächelte "Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein? Ich denke wir sollten Quax als Magier in die Mitte nehmen, die Kämpfer an den Rand, die anderen dazwischen." Dieser Vorschlag kam den anderen vernünftig vor. Sie formierten sich also alle in eine Reihe: Brisa ging voran, ihr folgten der Axtträger und Kori. Danach kam Kwasir, in der Mitte Quax, als Nächster Björn, nachfolgend Ardis und Belix bildete mit Galmur die Nachhut.

Sie atmeten alle noch einmal tief durch, nahmen ihre Artefakte in die Hand und gingen langsam los auf das Portal zu. Im Vorbeigehen hob Quax noch das magische Buch auf, weil er das Gefühl hatte, dass sie doch noch ein paar Hinweise daraus benötigen würden.

Die Umstehenden beobachteten gespannt wie die Helden Stück für Stück im dunklen Nichts des Lichtbogens verschwanden. "Ich hoffe nur sie kommen alle gesund zurück" sagte Edda zu Unna, die nur nickte und erwiderte "Das hoffe ich auch. Ich habe nur leider irgendwie so ein ungutes Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist..."

Galmur passierte als Letzter das Portal und schon begann das Licht schwächer und der Bogen kleiner zu werden. Doch noch bevor das Portal sich schloss flog plötzlich der kleine schwarze Vogel im Sturzflug herab und direkt in das Portal hinein...



Die Helden mussten Mut aufbringen und durch eine schwarze ´Wand´ gehen, doch als sie diese durchquert hatten fanden sie sich auf einem Weg aus silbernem Licht wieder. Dieser war wunderschön anzusehen, und er war breit genug, dass mindesten drei bis vier Leute nebeneinander gehen konnten. Doch rechts und links, oben und unten war erneut nur schwarze Dunkelheit, ein scheinbar endloses Nichts. Quax rief "Passt auf, dass ihr den Weg nicht verlasst!"

Das Portal war anfangs noch offen, und wer sich umdrehte konnte von dieser Seite aus die Menschen auf dem Schiff sehen. Als jedoch Galmur - als Letzter – den Silberlichtweg betrat begann der Bogen sich auch auf dieser Seite zu schließen. Der kleine schwarze Vogel erhob sich hoch in die Luft, gleich nachdem er das Portal durchquert hatte, und wurde so von niemandem bemerkt. Nur Brisa und Galmur mit ihren guten Instinkten hatten so ein Gefühl, als hätten sie etwas bemerkt, doch als sie sich umsahen blickten sie nur in das endlose Schwarz und hofften sich getäuscht zu haben.



Der Lichtbogen verschwand und damit standen die Neun nun auf dem Weg aus silbernem Licht in scheinbar unendlicher Dunkelheit. "Los, lasst uns gehen" sagte Belix. So marschierten die Helden den ungewöhnlichen Pfad entlang und achteten sorgsam darauf, den Weg nicht zu verlassen. Sie gingen weiter und nach einiger Zeit sahen sie in unbestimmbarer Ferne wieder einen Lichtbogen, diesmal allerdings aus grünem Licht. Als sie näher kamen, wurde es heller und ohne lange zu zögern gingen sie hinein in das neue Portal.



Sie landeten auf einer wunderschönen, lichterfüllten Lichtung, wo es auch einige Bäumchen und einen klaren Bach gab. Auch das schwarze Vöglein flog - erneut unbemerkt - durch das Portal und setzte sich auf einen Ast, von dem aus es die Gefährten gut beobachten konnte. "Wir sollten vielleicht etwas rasten, bevor wir weitergehen" meinte Kwasir und die anderen stimmten ihm zu. So setzten sie sich gemütlich hin und aßen von Sanchos liebevoll zubereiteten Lunchpaketen.



Björn sah nachdenklich aus, er blickt zu Quax und bat ihn "Kannst du bitte nochmal laut vorlesen, was genau zu dem Baum in dem Buch steht? Ich wüsste gern, wie es jetzt weitergeht." Quax willigte ein "Ja, klar. Keine schlechte Idee." Der Magier blätterte also in dem Buch, suchte die richtige Stelle und las vor:



"Der magische Baum, dessen Wurzeln bis tief in den Meeresgrund reichen, hat enorme magische Kräfte!

Er versetzt jemanden in der Lage die stärksten bösen Zauber am Jungbrunnen zu lösen und so die Heilquelle wieder zu erwecken. Um den Weg zum Baum überhaupt zu finden müssen neun Helden je eine Aufgabe lösen.

Den Standort des Baumes erfährt aber nur, wer in der Lage ist die auch die Schutzzauber zu lösen. Denn der Baum ist durch mächtige Zauber und tödliche Fallen geschützt, und nur zu erreichen, wenn magische Gegenstände gefunden werden, mit denen diese Zauber gelöst werden können...
"



"Okay, soweit sind wir jetzt schon" sagte Quax "Ich denke also, dass wir jetzt bald auf einige verzauberte Fallen, magische Schutzbarrieren oder ähnliches stoßen werden, die den Baum schützen."

"Aber da wir alle Artefakte haben dürften diese uns nicht aufhalten" meinte Brisa und sah den Magier fragend an, der zustimmend nickte "Ja... vermute ich schon."



Während Quax sprach war wieder ein silberner Strahl aus der Axt geströmt, auf Ardis zu und umhüllte diese. Als sie von dem Lichtstrahl getroffen wurde fiel Ardis wieder in Trance. Aus ihrem Mund drang ein silberner Schimmer, als sie sprach:



"Der Schattenmagier, der einst mein Herz besaß

seine Listen sind zahlreich und ohne Maß.

Er will in den heiligen Baum eindringen,

die Quelle soll niemand zum Sprudeln bringen.

Neun Gefährten machten sich auf, den Heiligen Baum zu finden

er wollte die Seele eines von euch in Schatten binden,

doch dies gelang ihm diesmal nicht.

Zur Flucht gezwungen der Bösewicht.



Doch gebt acht, er ist sehr nah,

es droht euch allen große Gefahr...
"



Als die letzten Worte verklungen waren verging das silberne Licht und Ardis war wieder sie selbst. Die Helden sahen sich an und berieten sich. Sollte es dem Schwarzmagier tatsächlich gelungen sein Zugang zu dem Baum zu bekommen? Oder sollte er sich unbemerkt genährt haben? Sie hatten doch in letzter Zeit nichts Auffälliges gesehen. Und niemand hatte die Anwesenheit eines Schattens in sich bemerkt.

Doch wie sollte dem Schwarzmagier all dies möglich sein?

Sie einigten sich darauf weiter zu gehen und sich einfach sehr aufmerksam zu verhalten.



So gingen also die Artefaktträger nach kurzer Rast weiter und schon nach wenigen Metern entdeckten sie einen Pfad, dem sie folgten. Doch auch sie wurden verfolgt - ohne es zu bemerken.

Nach einiger Zeit entdeckten sie bereits ihr Ziel. Und alle waren gleichermaßen erstaunt über das was sie sahen.



Sie erblickten einen riesigen silbernen Baum, der scheinbar von einigen Podesten umringt war. Der Baum stand auf einer Art Insel, die jedoch irgendwie in der Luft hing und über einem wunderschönen Meer flog. Aber aus dem Boden der fliegenden Insel ragten mächtige silberne Wurzeln heraus, die sehr weit hinab, bis in das Meer und noch weiter, reichten. Nur ein einziger Weg führte zur Insel, eine prächtige Brücke aus schimmernden Steinen, die mit ihrem Pfad verbunden war. Doch das Gelände, auf dem ihr Weg lag, führte nur eine sehr hohe, steile Klippe hinab. Allerdings gab es am Übergang vom Pfad zur Brücke wieder ein Bogen aus Licht, diesmal allerdings rotes.



Die Gefährten blickten sich an, atmeten noch einmal tief durch und wollten die letzten Meter auf dem Pfad zum roten Lichtbogen gehen.


Der kleine schwarze Vogel saß auf einem Ast in einem Busch und beobachtete gespannt, was geschah.



So gingen die Helden also langsam auf das Lichttor zu, doch sie hatten keine Angst vor der schützenden Magie, denn sie hatten ja die Artefakte, die sie berechtigten zum Baum zu gelangen. Kaum hatten sie alle den Lichtbogen durchquert löste er sich auf, was den Vogel erfreute.

Die Gefährten gingen über die Brücke und gelangten so zum magischen silbernen Baum. Um den Baum standen acht Podeste aus Stein. Doch Quax spürte noch mehr als er sah und warnte die anderen "Seid vorsichtig, da ist noch eine Art magische Schutzwand, ich glaube wir müssen hier noch irgendetwas tun, bevor wir direkt zum Baum kommen." Und kaum hatte er das gesagt erschien wie aus dem Nichts eine kleine Säule aus weißem Kristall direkt vor ihnen, auf der eine Schriftrolle lag und eine Gravur eingelassen war.



Der Magier ging einen Schritt vor und übersetzte ungefragt die Inschrift:

"Ihr wollt mit der Götteraxt einen Ast erringen.

Doch vorher müsst ihr das Rätsel bezwingen!

Gelingt es euch habt ihr das Recht,

missglückt es euch geht es euch schlecht!
"



Dann nahm Quax die Schriftrolle in die Hand. Alle anderen sahen Brisa an, die nur lächelte und sprach "Ja, ja schon gut, ich weiß diese Rätsel sind meine Sache ... los Quax, les bitte langsam vor" und schon begann sie mit einem Stöckchen wieder eine Art Tabelle in den Sand zu malen, während Quax langsam die Schriftrolle vorlas:



"Um den Heiligen Baum stehen acht Podeste, in verschiedene Himmelsrichtungen ausgerichtet, auf denen die Helden ihre magischen Artefakte in einer bestimmten Reihenfolge legen müssen. An jedem Podest ist ein Hebel, mit dem man durch Drehen das Podest mit einer bestimmten Farbe erleuchtet.



1. Der Hammer muss auf später auf das Podest im Südosten gelegt werden, als die Runensteine, die auf das Podest im Südwesten gehören.

2. Die Leier muss als erstes hingelegt werden und der Bogen als sechstes.

3. Das Podest mit dem Schwert, nicht das genau westliche, muss mit hellblauem Licht erleuchtet sein und das mit der Schiffskulptur mit grünem.

4. Als Letzter kommt ein Gegenstand aufs Podest genau im Osten und als der Dritte ein Gegenstand auf das Podest im Westen.

5. Das Nordost-Podest, wo nicht der Bogen hingehört, muss gelb leuchten und das Nordwest-Podest rot.

6. Das als Zweites zu nutzende Podest sollte orange sein und das Siebente rosa.

7. Die drei nördlichen Podeste sind als als 4. 5. und 6. zu benutzen aber es gehört kein Zauberstab darauf.

8. Das rot beleuchtete Podest wird irgendwann vor dem dunkelblauen benutzt und das gelbe vor dem hellblauen.
"





Anmerkung, für die die mitraten möchten:

Reihenfolge: 1 bis 8

Ausrichtung Podeste: Nordost, Norden, Nordwest, Westen, Südwest, Süden, Südost, Osten

Artefakte: Schiffskulptur, Bronzeleier, Elfenbogen, Steinhammer, Flammenschwert, Zauberstab, Unsichtbarkeitstrank, Runensteine

Lichtfarben: dunkelblau, rot, gelb, grün, violett, orange, hellblau, rosa


Nachdem Brisa sich ihre Ritzzeichnung noch einmal genau angesehen hatte, gab sie folgende Anweisungen an ihre Freunde:

Als erstes sollte Björn seine Leier auf das südliche Podest legen, das violett leuchten musste.

Als zweites Ardis ihre Runen auf das südwestliche Podest, das in orangefarbenes Licht getaucht sein musste.

Dann Koris sein Schiff auf das westliche im grünen Licht leuchtende Podest.

Dann Kwasir den Unsichtbarkeitstrank auf das nordöstlichen Podest, das gelb leuchten musste.

Dann Galmur sein Schwert auf das nördliche hellblau leuchtende Podest.

Dann würde Brisa selbst ihren Bogen auf das nordwestliche Podest legen und es im roten Licht leuchten lassen.

Dann solltee Belix den Hammer auf das sudöstliche Podest legen und es es im rosa Licht erstrahlen lassen.

Zum Schluss käme Quax mit seinem Stab, den er auf das östliche Podest legen und es dunkelblau leuchten lassen sollte.



Kaum waren die Artefakte so angeordnet, spürte Quax, dass sich die magische Schutzwand um den Baum auflöste. Erst jetzt konnten alle die geheimnisvolle mystische Aura, die dem Baum umgab, auch körperlich spüren. Jeder spürte sie auf seine eigene Art. Björn fühlte silbernes Licht in sich strömen und hörte in seinem Geist den Anfang einer Heldenballade über ihre Abenteuer, Kori und Brisa fühlten, wie sie gemeinsam blitzschnell durch ein silbernes Meer schossen, Ardis fühlte ein silbernes Leuchten um sich, das sie ganz einhüllte, Galmur sah, wie silbernes Licht in sein Schwert strömte, Belix fühlte neue Kraft in seinen Armen und Quax sah silberne Sterne über sich explodieren.



Als Kwasir seinen Trank abgestellt hatte, hörte er ein leises Zwitschern auf seiner rechten Schulter und er sah einen schwarzen Vogel, der seine Schulter streifte und sich dann an der Wurzel des Baumes niederließ. Die anderen schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben.



Als er genauer hinsah, bemerkte er, dass neben dem Vogel ein seltsames Kraut zu wachsen schien, das ihn irgendwie in seinen Bann zog. Er hätte zwar schwören können, das es sich eben noch nicht dort befunden hatte, aber wer wusste schon, was hier Wahrheit und Traum war.„Das muss wirklich ein sehr kostbares und magisches Kraut sein, sicher kann ich Unna damit beeindrucken, wenn ich herausfinde, wozu es gut ist“, dachte er und pflückte es ab. Dabei bemerkte er nicht, dass das silberne Licht, das die anderen einhüllte, ihn nicht berührte.



Schließlich trat der Axtträger vor, nun war seine Zeit gekommen. Die Axt in seiner Hand fühlte sich warm an und pulsierte, während das silberne Licht aus ihr herausströmte und seine Hand zu einem Ast des Baumes lenkte, der etwas versteckt lag. Er hatte eine interessante Form und war in der Mitte gegabelt, als wäre er dafür geschaffen, wie eine Wünschelrute benutzt zu werden. Die silbernen Blättern, die an ihm wuchsen, erzitterten, als ein leichter Windhauch aufkam. Fast scheute er davor zurück, den Ast von dem Baum abzuschlagen, doch dann hörte er Loriels Stimme in seinem Geist „Du brauchst dich nicht vor der Macht des Baumes zu fürchten, du wirst ihn nicht verletzten, er erneuert sich immer wieder wie das Leben selbst.“ Da ließ der Axtträger die Axt auf den Zweig niederfallen und bemerkte voller Staunen, das tatsächlich nur Augenblicke später an der Stelle, an der er den Ast abgeschlagen hatte, ein neuer Ast wuchs.


Der Axtträger fühlte, wie ein wunderschönes Gefühl seinen ganzen Körper durchströmte. Er hatte gedacht, dass er alt wäre, aber in diesem Augenblick kam er sich vor, als würde er ewig leben. Er trat zu dem Baum und berührte ihn mit seinen Händen, die anfingen, silbern zu strahlen. Das silberne Leuchten umhüllte seinen ganzen Körper und als er an sich herabsah, konnte er seine Füße nicht mehr sehen, aber er hatte das Gefühl, als wenn sie tief mit der Erde verwurzelt wären und sich ganz tief herabstreckten bis in das Meer und noch tiefer bis zum Mittelpunkt der Erde, aus dem das ganze Leben entsprang.

Er fühlte wie kleine funkelnde Fische um seine Wurzeln zischten, sah einen riesigen Kraken vorbeischweben und fühlte wie sich Korallen auf seiner Rinde festsetzen.

Er sah das silberne Glitzern, das dort im Mittelpunkt der Erde von seinen Wurzeln aufgenommen wurde durch seinen Körper strömte und sich in den vielverzweigten Ästen seiner Arme in silberne Blätter verwandelte. Sein Kopf wuchs in die Wolken hinein, wo er Vögel zwitschern hörte, die sich in seinem Geäst Nester bauten, aber er fühlte auch, wie dort oben das Wetter entstand, fühlte, wie sich Blitze entluden und Sturmwolken geboren wurden, aber auch, wie sanfte Sonnenstrahlen seine Äste streichelten.

Er hatte sich niemals so lebendig gefühlt.

Brisa hob den abgeschnittenen Ast auf und sah ebenso wie ihre Freunde sprachlos auf die Stelle, wo eben noch der Axtträger gestanden hatte, bis sie schließlich sagte: „Er... er... ist fort...“

„Nein“, ertönte in diesem Augenblick eine Stimme von dort, wo eben noch die Axt gelegen hatte. „Er ist nicht fort, er wird für ewig in euren Herzen und in dem Baum weiterleben. Er war auf seine Art ein großer Mann, auch wenn er für einige nur ein Schmied war, aber er war bescheiden und hat sich immer im Hintergrund gehalten, dennoch hat er großes geleistet, indem er euch alle zusammengeführt hat und mit euch den Weg bis hierher zu dem Baum gegangen ist. Durch diesen Weg ist jeder von euch seinen Stärken und Schwächen begegnet und manchen von euch hat er verändert. Mich hat er befreit, denn es war mein Schicksal, mit euch in der Axt hierher zu reisen, durch die Berührung mit dem Baum bin ich nun erlöst worden.“

Alle sahen die schimmernde Gestalt, die aus gesponnenem Licht zu bestehen schien, ehrfürchtig an. Doch nach und nach verdichtete sich das Licht und eine junge Frau begann sich zu materialisieren mit silberblonden Haaren, einem geschmeidigen, biegsamen Körper und einen weichen, fließenden Gewand, das sich um ihren Körper schmiegte.

Björn zog seine Leier hervor und sang leise das Licht, das er bereits einmal von Loriel gesungen hatte, die letzten Worte lauteten:

„...sie sucht den EINEN, der sie erlöst,

wenn sie ihn findet, wir ihre silberne Seele glänzend und fest

und sie hilft ihm auf seiner Quest“

„Genauso ist es geschehen,“, sagte Loriel und berührte zärtlich den silbernen Baum.

„Jetzt wird euch der Ast zeigen, wohin ihr reisen müßt, um die heilige Quelle freizulegen.“



Quax hatte schon früher mit Wünschelruten Wasser und andere Schätze gesucht und bat Brisa, ihm den Ast zu geben. Vor ihm erschien das durchscheinende Bild einer Landschaft und er begann, die Wünschelrute darüber zu bewegen, sie zitterte, bewegte sich auf der durchscheinenden Landkarte hierhin und dorthin, bis sie schließlich auf eine große Insel zeigte, die von Wüsten und zerklüfteten Gebirgen durchzogen war. Das Bild wurde schärfer, bis die Wünschelrute schließlich auf ein Tal zeigte, das zwischen den Bergen versteckt war. Es war von Felsbrocken übersät, aber man konnte noch die Überreste eines Dorfes erkennen.

Kwasir runzelte die Stirn. „Das sieht aus wie diese Heilerinsel, von der Unna stammt. Wir sollten sie danach fragen, wenn wir wieder zurück auf dem Schiff sind.“



In diesem Augenblick veränderte sich die Atmosphäre, ein dunkler Schleier vermischte sich mit dem silbernen Licht, das sie umgab. Der schwarze Vogel, der von fast allen unbemerkt um den Baum gekreist war, breitete seine Schwingen aus, wurde immer größer, bis er schließlich die Gestalt eines faszinierenden geflügelten Wesens annahm, von dessen charismatischer, aber auch gefährlicher Ausstrahlung nicht nur Loriel, sondern auch die Gefährten in ihren Bann gezogen waren.

„Jazzarh'... ich habe geahnt, dass du uns irgendwie bis hierher gefolgt bist...“ flüstere Loriel.

Das geflügelte Wesen lachte leise mit einer Stimme, die jedem einen seltsamen Schauer durch den Körper jagte.

„Loriel, du bist wieder menschlich geworden. Allein dieser Anblick war die ganze Reise wert...Gib es zu, du hast es nicht nur gefürchtet, sondern gehofft, mich noch einmal in meiner menschlichen Gestalt zu sehen, bevor du für immer in die Dunkelheit gezogen wirst. Es ist auhz schön, dich noch einmal zu sehen, bevor ich die silberne Macht des Baumes mit meiner Magie durchströmen werde. Ich danke dir, dass du uns alle bis hierher geführt hast, denn du wusstest, dass du nur so die Gelegenheit haben würdest, mich noch einmal zu sehen.“

Für einen Augenblick war Loriel still. Hatte der Magier tief in ihr Herz gesehen? Das geflügelte Wesen verwandelte sich in einen jungen Mann mit dunklen, geheimnisvollen Augen, die sich auf Loriel richteten, „Komm her zu mir, meine Geliebte, weißt du nicht mehr, wie wir uns das erste Mal begegnet sind? Erinnerst du dich nicht mehr an die Blicke, die wir ausgetauscht, an die... Küsse, an das Gefühl meiner Hände auf deiner Haut...“ Lange schlanke Finger bewegten sich auf Loriel zu, die ihre Hände der geheimnisvollen, süßen Stimme entgegenstreckte.

Brisa berührte Koris Hand und rief aus; „Nein, so sollte wahre Liebe nicht sein!“ und Björn strich einmal über seine Leier, so dass ein Klang ertönte, der ihn daran erinnerte, wessen Seele in der Leier verborgen war. „Nein, du hast recht, so sollte wahre Liebe nicht sein!“ In diesem Augenblick erwachte Loriel, die bereits von einem dunklen Schleier umgeben war, aus ihrer Trance und trat einen Schritt zurück. Sie sah die Gefährten an und ein gehetzter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Sie flüsterte ihnen zu: „Lauft zurück zum Portal, bevor es sich wieder schließt, es steht viel auf dem Spiel Sobald die Dunkelheit in den Mittelpunkt der Erde gedrungen sein wird, ist alles zu spät, die Erde wird niemals mehr so sein, wie sie einmal war.“

„Was ist mit dir?“ flüsterte Brisa.

„Ich...werde versuchen, ihn aufzuhalten“, flüsterte Loriel zurück und sie verwandelte sich wieder in das geheimnisvolle Wesen aus gesponnenem Licht, das sich um den Baum herumwand und es mit einem schimmernden Netz überzog.

„Lauft.....!“ rief sie den Gefährten zu.

Quax umklammerte die Wünschelrute und war der erste, der sich in Bewegung setzte. Kori zog Brisa, die noch ganz im Bann des gerade Erlebten stand, mit sich fort. „Schnell, wir haben keine Zeit zu verlieren!“

Schließlich begann auch Brisa zu rennen, doch bevor sie die Insel verließ, blickte sie sich noch einmal um und sah, wie das schwarze geflügelte Wesen versuchte, sich auf den Baum zu stürzen und das Netz aus gesponnenem Licht mit seinem Schnabel und seinen Krallen zu durchdringen.

„Ich hoffe, sie wird es schaffen“, flüsterte Brisa und wäre fast gestolpert, wenn Kori nicht rechtzeitig ihre Hand ergriffen hätte.


Für die Besatzung des Schiffes waren nur wenige Minuten vergangen. Sie sahen die Gefährten das Portal betreten und dann das Portal verschwinden. Gerade als sie sich anderen Dingen zuwenden wollten erfüllte ein Summen die Luft und ein Portal erschien aus dem die Gefährten gerannt oder besser gestolpert kamen. Kaum waren alle an Deck verschwand das Portal.



Edda umarmte Belix glücklich und bemerkte dann dass der Axtträger fehlte. "Was ist passiert, ist etwas schief gegangen, wo ist der Axtträger?"



Quax verharrte kurz entspannend und sagte nach einem tiefen erleichtertem Atemzug. "Setzt Euch irgendwohin, ich werde Euch erzählen, was ihr wissen müsst und wie es weitergeht.



Alle lauschten gespannt während er von der Reise berichtete. Traurig und froh zugleich trafen sich nach der Geschichte alle im Unterdeck um bei einem kleine Sancho-imbiss die Geschehnisse zu verdauen, während Kori die Segel zur Heilerinsel setzen lies.


Ein paar Tage später saß Kwasir ärgerlich grübelnd auf eine Kiste an Deck. Unna hatte wieder mal mit ihm geschimpft, weil er seine neue Kräutersammlung nicht richtig gelagert hatte und ein paar Kräuter verdorben waren. Kori hatte extra wegen der Kräuter auf einer kleinen Insel angehalten. Naja gerechterweise muss man sagen Sancho brauchte frische Zutaten, aber Unna und er hatten die Chance genutzt um ihr Wissen über Pflanzen auszutauschen und welche zu sammeln.

Unna kannte viele Pflanzen mit Heilwirkungen, er dagegen viele mit allerlei Wirkung, nicht unbedingt heilend.

Allerdings hatte er sich selten die Mühe gemacht Kräuter zu trocken. Er kaufe sie lieber bei Bedarf getrocknet auf dem Markt.



"Ich muss mich besser konzentrieren, wenn ich sie beindrucken will und ordentlicher arbeiten!" dachte er und dann fiel ihm das Kraut ein, was er am Baum gepflückt und in der Hektik völlig vergessen hatte. "Wo hab ich das nur hingetan?" Er durchsuchte seine Manteltasche. "Ah da ist es, naja bestimmt verdorben wie die anderen!"



Er nahm es in die Hand und schaute es an. So ein Kraut hatte er noch nie gesehen. Es wirkte irgendwie lebendig. Ob die Magie des Baumes darin stak? Es sah erstaunlicherweise noch frisch aus! Sollte er es Unna zeigen, um sie zu beindrucken? Oder einfach mal davon kosten? Aber wenn es giftig war? Kwasir roch daran. Es hatte einen verführerischen Duft. Vielleicht nur ein Gewürz? Ob Sancho es kannte? Fragen über Fragen. Ich sollte es erst mal Sancho zeigen beschloss er dann und ging nach unten.



Sancho besah das Kraut und meinte: "Das kenne ich nicht. Es riecht gut, aber ich würde nichts ans Essen geben, was ich nicht kenne. Kräuter, die man in Duftsalben mischt, kann man auch nicht immer essen! Hier nimm etwas Talg und mische ein Duftsalbe für die Damen! Aber probiere sie vorher an Dir aus, damit die keine roten Flecken bekommen. Aber jetzt verschwinde, es ist gleich Abendessen und ich hab zu tun."



Kwasir ging mit dem Talg und seiner Pflanze in seine Laborecke. Er betrachtet sie lange, warum welkte sie nicht? Er hatte schon von Pflanzen in der Wüste gelesen wo eine winziges Stück reichte um eine neue Pflanze zum wachsen zu bringen. "irgendwo hatte ich doch noch eine Topf mit Erde, wo Kräuter drin waren? Ah da." Er schnitt die oberen Teile der Pflanze ab und steckte den Rest in den Topf, den er mit Wasser begoss und dann sicher in der Nähe einer Fensterluke verstaute. Den Rest zerrieb er im Mörser und schüttete das Pulver dann in ein Gefäß. "Es roch immer noch sehr stark und verführerisch, er konnte nicht widerstehen einen Teil vom Pulver mit dem Talg zu mischen und zu einer Salbe zu verrühren. Ob er es riskierte? Er nahm eine kleine Menge der Salbe mit einem Spatel und rieb sie auf die Wade seines rechtes Beines, das er dann grübelnd begutachtete.

Man sieht nichts riskantes und es riecht immer noch gut! Ich werde es einfach ein paar Tage beobachten beschloss er dann, bevor ich es den Damen als Duftmittel anbiete. Er verstaute die Dose mit der Creme bei seinen Sachen und ging zur großen Tisch auf dem sich die ersten Leckereien für das Abendessen stapelten.


Die nächsten Tage verliefen entspannt. Die See war ruhig, der Wind nur mäßig.

Die Helden betrauerten zwar den Verlust von dem Axtträger und dachten oft an das, was Loriel wohl passiert war. Aber sie waren auch froh, das sonst alles gut ausgegangen war und vor allem, dass sie doch noch nicht gegen den Schwarzmagier antreten mussten.

Die Menschen an Bord freuten sich schon darauf, dass sie schon bald das endgültige Ziel der Reise erreicht haben müssten und sie dann endlich ein großes Fest feiern konnten und hoffentlich im Kreise ihre Freunde wenigsten einige entspannte Zeiten erleben würden.



Sie machten alle schon Pläne, was sie wohl vermutlich tun würden, wenn die Quelle schon wieder erweckt worden wäre.

Kori wollte mit Brisa weitere Abenteuer erleben. Galmur und Ardis planten schon ihre Hochzeit und eine anschließende Reise.

Sancho und Björn wollten bei der Heilerinsel ein Wirtshaus eröffnen, obwohl Björn heimlich immer noch daran dachte seine Geliebte irgendwann irgendwie aus der bronzenen Leier zu befreien.

Belix war noch unschlüssig, eigentlich hatte er Edda versprochen sich niederzulassen und die Schmiede ihres Vaters neu aufzubauen. Aber durch diese Reise hatte ihn die Abenteuerlust gepackt und als der Hammerträger seiner Frau das beichten wollte, lachte sie und sagte "Ja, so was in der Art wollte ich dir auch sagen. Ich war so lange eingesperrt, dass ich jetzt den Drang nach Feiheit und Abenteuer habe. Wir können die Schmiede auch in ein, zwei Jahren aufbauen." Da freute sich Belix und küsste sie liebevoll.

Kwasir wollte auf der Heilerinsel bleiben und Unna helfen die Stätten der Heiler wieder aufzubauen.



Nur Quax stand einsam an der Reling und beobachtete traurig, wie alle anderen ihr Glück gefunden hatten beziehungsweise gerade planten. Was war mit ihm? dachte er. Keine Frau auf der Reise gefunden, im Gegensatz zu z.B. Brisa, Galmur, Belix und Kori nicht wirklich etwas heldenhaftes getan. Die Aufgabe war fast erfüllt, kein neues Ziel in Sicht. Er seufzte kurz "Naja ein was heldenhaftes kann ich wenigsten noch tun, indem ich mit dem magischen Ast die Quelle erwecke".

Der Magier überlegte, ob er sich vielleicht wieder auf den Weg zu seinem Bruder machen sollte, um sein Magiewissen zu erweitern, falls er doch noch eines Tages gegen den Schwarzmagier antreten sollte, würde es nicht schaden - und wenn nicht ... naja, dann war es auch nicht schlimm.



So verging die Zeit. Quax und Kori berieten sich ein paar Mal während der Reise wegen der Route und schon bald kam die ehemalige Heilerinsel Krog am Horizont in Sicht.


Kwasir freute sich über die baldige Ankunft auf Krog und sortiere seine Sachen. Dabei fiel sein Blick auf den Topf mit der Pflanze. Sie war tatsächlich angewachsen und trieb schon kleine neue Blätter. Da fiel ihm sein Selbstversuch ein, der er bei den ganzen Pläneschmieden und Sanchos Essen genießen, vergessen hatte.



Er besah sich die Wade wo er sie Salbe aufgetragen hatte und sah nicht viel. Die Haut fühlte sich nicht anders an als zuvor. Vielleicht etwas fester. "Ich werde das auf Krog weiter testen! Jetzt wo sie Pflanze wächst ist ja genug Zeit." Er kontrollierte auch noch das Pulver und die Salbe, beides roch immer noch verführerisch. "Vielleicht könnte ich einen Handel mit Duftsalbe aufmachen oder Parfäm, wenn die Pflanze gut wächst? Unna hat dann vielleicht Interesse an einem reichen Händler? Aber erst mal ankommen!" dachte er hoffungsvoll und packte weiter seine Sachen.



Abends gab es ein großes Bankett. Kori erklärte, dass das Schiff morgen früh bei Tagesanbruch an der Heilerinsel anlegen wird. Unna dachte traurig "Ich hoffe, dass sich wenigstens einige der Bewohner das Feuer der Piraten überlebt haben."



Bei Sonnenaufgang steuerte Kori den Hafen an, oder das was von Ihm übrig war. Es schien noch einige Anwohner zu geben in der ehemalige Stadt der Heiler, denn es gab neben vielen verbrannten auch eine Mole, die ein Anlegen ermöglichte und offensichtlich notdürftig repariert war. Die Matrosen vertauten das Schiff und die Gefährten gingen an Land um sich erst mal umzusehen.



Die Mole führte zum ehemalig Hafen. Auch dort waren nur wenige Gebäude notdürftig repariert worden, ein paar Bewohner schauten ängstlich aus den Fenstern und Türen.

Von der ehemalige Hafentaverne stand nur noch die Hälfte aber sie schien benutzt zu werden und so gingen alle erst mal dahin.



Als sie eintraten sahen sie ein Frau die gerade die Gaststube reinigte. Sie sah auf und lies vor Schreck oder war es Freude den Krug fallen, den sie gerade wegräumen wollte.

"Unna! Du lebst!" Sie lief zu der Heilerin und umarmte sie "Jetzt wieder alles wieder gut!" meinte sie dann begeistert.



"Marja! schön Dich zu sehen. Wie geht es Euch hier?" Unna umarmte die Frau und drehte sich zu den anderen um, Das ist Marja die Frau der Wirtes hier in der Taverne.



"Nicht gut! Seit die Heiler alle getötet wurden und die Piraten unsere kleine Stadt abbrannten und viel töteten versuchen die Überlebenden irgendwie durchzukommen. Mein Mann wurde auch getötet und die Taverne angezündet. Es gelang mir, mit zwei Angestellten zu fliehen. Als ich zurückkam standen nur noch Reste des Hauses. Wir haben es notdürftig wieder aufgebaut und versuchen seit dem das Geschäft am Leben zu halten. Es kommt kaum noch einer. Ich habe nur wenig Zutaten zum Kochen. Aber ab und zu treffen sich die verbleibenden Einwohner hier, um zu beraten, wie es weitergeht. Wie sind nicht mehr viele. Es sind vielleicht noch 20 Häuser bewohnt. Wirst du hierbleiben Unna?" Fragte sie hoffnungsvoll.



"Wir haben noch eine Aufgabe zu erfüllen. Wir wollen die heilige Quelle erwecken. Aber dann komme ich her und baue wieder eine Heilstätte auf. Es ist nicht mehr viel übrig von unserem Gebäude, aber wir werden es schaffen!"



"Die Quelle? Die sagenhafte Wunderquelle, die es hier gegeben haben soll? Von der nur noch die Lieder der Ahnen erzählen?"



"Genau diese!" Unna lächelte "Hast du hier in der Taverne Platz für uns, wir müssen erst mal beraten, wie es weitergeht."

Platz schon, wir haben die ersten Gästezimmer vor kurzem fertiggestellt. Aber es gibt nichts zu essen. Ich kann im Garten nur Kräuter und etwas Gemüse anbauen. Wir haben ein paar Hühner für Eier und Brot. aber sonst nichts.



"Wenn es danach geht" vernahmen sie Sanchos Stimme aus der Küche. "Die Küche ist schon ganz gut und zu Essen haben wir auf dem Schiff. Madame darf ich Eure Küche nutzen? Dann könnte ich endlich mal ordentlich kochen. So eine Schiffskajüte ist nicht halb so gut geeignet!"



"Hey was machst Du in meiner Küche?" frage Marja verwundert.



"Lass Ihn! Das ist Sancho unser Koch. Ich frage mich zwar, wie er das Essen, was er uns auf dem Schiff kochte, noch verbessern will, aber ich würde sagen lade alle Dorfbewohner heute Abend zu Essen ein und lass ihn walten! Auf dem Schiff ist genug denke ich für ein Festmahl!"



Verwundert schaute Marja den kleinen dicken Mann an. "Naja wenn er kochen kann, von mir aus."



"Du bist sehr großzügig mit unseren Vorräten! Unna!" sagte Kori schmunzelnd.

"Wenn was fehlt geh ich auf die Jagd!" Brisa freute sich. "Durch die Wälder streifen ist immer schön"



"Ok, dann machen wir es so!" freute sie Unna "Ich gehe mit Brisa in den Wald und zeige ihr, wo man jagen kann, nebenbei schau ich mich in der Gegend um. Die anderen Quartieren sich hier ein und helfen Sancho beim Kochen."

"Ich gehe mit in den Wald!" protestierte Kwasir. "Ich kann doch zwei Frauen nicht allein lassen, wenn nun ein Bär kommt?"



Unna lachte "Es gibt hier keine Bären oder andere gefährliche Tiere, wenn wir Glück haben Hirsche, aber du kannst mitkommen und mit mir Kräuter sammeln!"



Alle machten sich an die Arbeit! Kori ging zum Schiff, um die Entladung zu überwachen und Marja lief aufgeregt zu den Nachbarn, denn so gute Neuigkeiten mussten schnell verbreitet werden.



Brisa, Unna und Kwasir erkundeten die Umgebung.


Während sie durch das Gelände streiften, musste Kwasir plötzlich an ein seltsames Ereignis denken, das sich in der Nacht ereignet hatte, bevor sie an Land angelegt hatten. Er hatte nicht schlafen können und war etwas auf Deck herumgewandert, bis er schließlich in seine Kajüte zurückgekehrt war. Dann war sein Blick auf die Pflanze gefallen und er war erschreckt zusammengezuckt, als er gesehen hatte, dass ihre Blätter, die noch am abend zuvor so schön grün geglänzt hatten, jetzt plötzlich verwelkt herunterhingen. "Oh, nein!" hatte er ausgerufen. "Was soll ich jetzt nur tun? Diese Pflanze gibt es sicherlich nur einmal und ich würde es mir nicht verzeihen, wenn sie eingehen würde. Vielleicht braucht sie besondere Nahrung?" Aufgeregt hatte er den Blumentopf hin und her gedreht um zu sehen, ob sie überall bereits verwelkt war und sich dabei an einem Holzsplitter geritzt. Fasziniert hatte er beobachtet, wie ein Blutstropfen herausquoll und plötzlich war ihm eine Idee gekommen. Er benetzte den Stiel der Pflanze mit seinem Blut und musste erstaunt beobachten, wie sich die verwelkten Blätter plötzlich aufrichteten und begannen, ihre vorherige saftgrüne Farbe anzunehmen, sogar eine kleine Knospe war plötzlich erschienen.

Doch plötzlich wurde er aus seinen Erinenrungen gerissen, als Brisa rief, dass sie ein Wildschwein entdeckt hatte, das sicher einen schmackhaften Braten abgeben würde.


Bleibt zurück und seid still flüsterte sie, und schlich sich näher. Es war ein junger Keiler, genau das Richtige für Sancho. Aber einen Keiler mit dem Bogen schießen? Früher hätte sie das nie gewagt, aber jetzt mit ihrem Zauberbogen sollte es möglich sein.



Der Wind stand günstig und der Keiler hatte sie noch nicht bemerkt. Sie zielte und schoss. Der Keiler bäumte wütend vor Schmerz auf und wollte dann loslaufen, aber Brisa hatte gut getroffen und so sank er bald darauf zusammen.



"Lauf bitte zurück Kwasir und hole Belix und Galmur. Das schaffen wir nicht zu dritt, ich weide ihn inzwischen aus." rief Brisa

"Gute Idee! Ich suche ein paar Gewürze" ergänzte Unna. "Es sollte auch Preiselbeeren und Pilze geben"



Nach einer Stunde kam Kwasir zurück, er hatte Belix und zwei Männer aus dem Dorf mitgebracht und eine dicke Stange. Sie banden das Schwein fest und trugen es zu Sancho in die Taverne, der inzwischen von Marja einen Spieß erhalten hatte, auf dem sie das Schwein nur noch befestigen brauchten.



Immer mehr Dorfbewohner waren herbeigeeilt. Freudig bauten sie Tische und Bänke vor der Taverne auf. Ein solche Fest hatte es lange nicht im Dorf gegeben. Die Nachricht von dem Wildschwein begeisterte alle. Keiner der wenigen im Dorf noch lebenden Männer konnte jagen. So hatte es meist Fisch gegeben. Einige hatten zwar inzwischen wieder Haustiere, weil doch ab und zu mal ein Händler vorbeikam, aber das waren meist Hühner und ein paar wenige Milchkühe. Fleisch gab es fast nie.



Als Brisa dann später noch mit ein paar Hasen über der Schulter zurückkam, war sie die Heldin aller Dorfbewohner. Sie lächelte froh darüber, doch sie wusste, sobald Sancho das Essen hinstellen würde, war er der Liebling Aller.



Unna kam erst eine Stunden später, der Tag ging schon zur Neige. Sie hatte sich im Ort umgesehen und mit vielen Leuten gesprochen, es war ihr sogar möglich gewesen, das eine oder andere kleine Leiden zu heilen, so dass alle Dorfbewohner am Fest teilnehmen konnten.



Und dann begann es. Sancho hatte sich wieder mal selbst übertroffen. Ein riesiger Tisch war gedeckt mit verschiedene Gemüsezubereitungen als Beilagen zum Braten. Als Vorspeise gab es Hasen Ragout, Pilzcremesuppe und geräucherten Fisch, als Nachtisch Kuchen und viele Süßspeisen. Die Krönung jedoch war das Wildschwein am Spieß.



Unna hielt eine kleine Rede. Sie erzählte kurz allen Bewohner von der Reise und wie sie befreit wurde und versprach sich bald im Dorf wieder als Heilerin niederzulassen. Die Quelle und dem Baum lies sie erst mal weg, sie wollte die Dorfbewohner nicht noch mehr aufregen. Dafür war an späteren Tagen noch genügend Zeit. Sollte Björn erst mal in Ruhe ein paar Lieder dichten. Dann begann das große Festessen.



Marja schenkte Bier aus und Apfelsaft für die Kinder. Ab und zu warf sie einen Blick auf Sancho. Ob sie ihn irgendwie überreden konnte hier zu bleiben? Mit so einem Koch, würde die Taverne bald bei alle Kapitänen berühmt werden.


Nachdem Unna ihre Rede beendet hatte, ging Kwasir zu Björn herüber, der gerade dabei war, seine Leier für ein Lied zu stimmen, das er gleich vortragen wollte. Mit einem triumphierenden Lächeln sagte er: "Ich habe eine Überraschung für dich, Björn..." und er ergriff seine Hand und legte ein schimmerndes Goldstück hinein. "Endlich kann ich meine Wettschulden bezahlen." Überrascht zog Björn die seine Augenbrauen hoch: "Nanu, bist du auf eine Goldmine gestoßen?" "Nein, ich hatte nur etwas Glück heute morgen."



Nachdem er von der Jagd ins Dorf zurückgekehrt war, hatte er noch kur zeinen Abstecher zum Hafen gemacht, um noch etwas Fisch für das Festessen zu holen. Dort hatte gerade ein Handelsschiff angelegt Zufällig war er mit dem Händler, der ziemlich wohlhabend zu sein schien, wie man an seiner Kleidung erkennen konnte, ins Gespräch gekommen. Eigentlich wollte der Händler nur ein paar Fische am Hafen kaufen und dann weiterreisen, aber als Kwasir ihm erzählte, dass gerade die Vorbereitungen für ein Festessen im Gange waren und die Vorzüge von Sanchos Küche in höchsten Tönen lobte, ließ er sich nicht zweimal bitten und folgte ihm zur Taverne. Sancho hatte ihm ein paar Scheiben Pastete serviert, die er für das Festessen vorbereitet hatte, und der Händler war so begeistert von seinen Kochkünsten, dass er jedem von ihnen ein Goldstück gegeben hatte. Als er sich wieder auf den Rückweg gemacht hatte, hatte er noch gesagt;: "Eine hübsche Pflanze habt ihr da", bevor er wieder zu seinem Schiff gegangen war.



"Oha", hatte Kwasir gesagt "Du scheinst uns ja richtig Glück zu bringen." Und er war zu der Pflanze gegangen, die er heute morgen auf das Fensterbrett der Taverne gestellt hatte, weil er gedacht hatte, dass ihr vielleicht etwas Licht gut tun würde. Keinen Augenblick hatte er es merkwürdig gefunden, mit der Pflanze zu sprechen, so waren Tränkebrauer und Alchemisten eben, die mit Wurzeln und Kräutern zu tun hatten. Dann hatte er mit einem Finger an einem der Blätter entlanggestrichen und war kurz zusammengezuckt. Wahrscheinlich war das Blatt etwas rauh gewesen, denn wieder hatte er sich geschnitten und diesmal hatte er das Gefühl gehabt, dass sich das Blatt bereits an seinem Finger festgesaugt hatte, denn es dauerte etwas länger, bis er ihn wieder befreit hatte. Verblüfft bemerkte er, dass sich wieder eine neue Knospe an der Pflanze gebildet hatte.

Aber das erzählte Kwasir Björn nicht, sondern er erzählte ihm nur von dem spendablen Händler, der so auf Sanchos Kochkünste versessen gewesen war und von seinen eigener eigenen Redekunst, durch den er den Händler in die Taverne gelockt hatte.


Brisa sollte Recht behalten, sie war solange die Heldin des Tages bis die Menschen sich freudig auf das Festmahl stürzten. Und sie genoßen es, schon jahrelang hatten sie keine solch erlesenen Speisen mehr gegessen. Die Helden mussten viel von ihren Abenteuern erzählen, ließen aber wie Unna den Hauptgrund der Reise vorerst aus. Ab und zu untermalte Björn mit Musik oder Quax mit mgischen Bildern die beschriebenen Szenen, was die Dorfleute sehr erfreute.



Sancho sah manchmal zu Marja hinüber und dachte "Hach dort eine so schöne Frau und ganz allein mit einer Taverne ohne Koch und hier ist ein Koch, der lebenslang davon träumte eine eigene Taverne zu eröffnen... vielleicht sollte ich meine Freunde verlassen und mich hier niederlassen..."



Die Freunde, die Matrosen und die Dorfbewohner feierten die ganze lange Nacht fröhlich und vergnügt. Und da sich kein Wölkchen am Himmel zeigte und die Sterne um die Wette funkelten störte es auch niemanden, dass sie draußen im Fakellicht feierten. Erst in den frühen Morgenstunden gingen die Menschen müde, aber satt und glücklich zu Bett.


Der Morgen danach, war ein Morgen wie nach allen Festen. Die Dorfbewohner und die Gefährten wachen erst spät auf. Marja und Sancho waren schon lange wach und hatten inzwischen mit der Ausdauer, die wohl nur Gastwirte haben, die Reste des Festes beseitig und ein paar Sachen zum Frühstück vorbereitet.



Brisa kam schnuppernd in die Taverne. "Eine Nacht ohne schwanken, der Duft von Frisch gebrühtem Tee, Butter, Brot , Eier und Honig! Was will ich mehr. Guten Morgen ihr Helden der Versorgung!" begrüßte sie Marja und Sancho um sich dann beim Frühstück zu stärken.

"Du bist die Erste die wach ist!" lachte Sancho.

Brisa genoss ein Honigbrot zum Kräutertee.

"Oh, na gut! Ich möchte noch ein paar Tiere jagen für die Dorfbewohner. Ich denke wir werden zeitigstens morgen aufbrechen zu unserer Suche. Informiert ihr bitte die anderen. Ich bin am Nachmittag zurück. Dann könnten wir uns beraten oder auch heute abend."



Brisa lief durchs Dorf und sprach dabei mit einigen Leuten, schließlich hatte sie ein paar größere Kinder im Schlepptau und brach mit ihnen in den Wald auf. Die Kinder zeigten ihr die Wege und wo sie Tiere gesehen hatten und Brisa erklärte ihnen im Gegenzug einiges über Jagen und Fallenstellen und das Tiere ausnehmen.

"Am Bach im Tal sind immer mal Rehe!" erzählte ihr ein Mädchen und so kam es dass Brisa nicht nur einiges über die Umgebung erfuhr, sondern auch ein paar kleinere Tiere schoss, die die Kinder begeistert trugen.

Mit reicher Beute beladen kamen sie dann am Nachmittag in die Taverne zurück.


Der Abend verlief ruhig, alle bereiteten sich auf den nächsten Tag vor. Gleich bei Sonnenaufgang sollte es losgehen. Sancho hatte jedem ein Paket Wegzehrung gepackt, beschloss aber lieber hier im Dorf zu bleiben. Es waren noch immer einige Sachen auf dem Schiff und Kori hatte die Anweisung gegeben alles auszuladen, damit die Matrosen das Schiff erst mal gründlich reinigen und auf Schäden untersuchen konnten. Ihm war es ganz recht, dass Sancho sich bereit erklärt hatte, die Aufsicht über diese Tätigkeiten zu übernehmen. Sancho war es wichtig, dass alles was essbar war, im Vorratslager der Taverne landete. Da gab es einen kühlen Felsenkeller der sich viel besser zum Lagern eignete als ein Schiff.

Auch Matrosen genossen den ruhigen Abend. Einige hatten sich ein leerstehendes beschädigtes Haus neben der Taverne gesucht und dort provisorisch eingerichtet. Sie waren dabei, dort einen Verkaufsstand zu errichten. So wie es aussah, würden die Gefährten ja eine Weile hier bleiben und da Ihr Kapitän hoffnungslos verliebt war, würde auch das Schiff erst mal eine Weile im Hafen liegen.

Jeder Matrose hatte im Laufe der Fahrt hier und da etwas mitgenommen und vielleicht könnte man das zu Geld machen, so war die Idee mit dem Laden entstanden.

Sancho befürchtete allerdings, dass sie auch seine Kochzutaten mit verkaufen würden und war froh, dass Kori ihm die Aufsicht überlies.



Doch das alles war für die Gefährten erst mal nicht wichtig. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang führte Unna die Truppe aus dem Dorf in Richtung eines schmalen Tales, das gleich hinter dem Dorf begann. Sie erzählte nebenbei den Gefährten, dass der Legende nach, das Tal früher sehr fruchtbar war, weil der kleiner Fluss im Tal die umliegenden Wiesen und Wälder mit Wasser versorgte. Jetzt war von Fruchtbarkeit nicht mehr viel zu sehen. Große und kleine Steinbrocken lagen da und das Wasser bahnte sich nur noch mühsam einen Weg durch das Geröll.



"Man sagt, es gab ein Erdbeben." erklärte Unna "Eine große Steinlawine verschüttete das Tal. Sie kam von den Berg dort rechts vom Tal. Diese Berg galt als heilig, weil dort eine Quelle sprudelte, der Heilkräfte nachgesagt wurden. Es hieß sogar eine Nymphe oder ein Geist bewohne die Quelle, der sich manchmal zeigte und den Menschen Ratschläge gab oder die Zukunft voraussagte. Manche haben auch behauptet, dass das Wasser selbst, wenn man es in der Felsengrotte trank dazu führte, dass man Geister sah oder Visionen hatte. Das Erdbeben jedenfalls verschüttete die Quelle und den Bach, der das Quellwasser in den Fluss leitete. Seit dem gilt der Berg und das Flusstal als verflucht.



Unsere Heilerstadt wurde gegründet, als die Quelle noch floss. Man sagt die Quelle selbst habe den ersten Heilern das magische Singen beigebracht, dass die Menschen heilt und ihnen auch die Kunst des Heiltränkebrauens vermittelt. Diese Wissen wurde dann von Generation zu Generation weitergegeben. Als die Quelle verschwand, war die Stadt sehr groß und hatte einen Tempel in dem viele Kranke Heilung fanden. Einige Heiler zogen nachdem Erdbeben weg, weil sie Angst hatten, dass das Versiegen der Quelle nur der Anfang von schlimmen Ereignissen war. Einige blieben und machten weiter. Viele Jahre lang. Doch dann kamen die schwarzen Piraten, wie ihr ja wisst und verbrannten alles. Ich bin die Einzige der ehemaligen Heiler, die noch lebt. Einige meiner jüngsten Schüler haben auch überlebt, wie ich erfahren habe. Sie waren im Wald Pilze suchen, als die Piraten kamen. Natürlich können sie noch nicht heilen, aber sie haben zumindest Alles was die Piraten übrig gelassen und das Feuer nicht vernichtet hatte inzwischen in eine Hütte gebracht die sie in der Nähe des zerstörten Heilertempels bauten.

Ich werde Euch zu einem kleinen Pfad auf dem ehemaligen heiligen Berg führen. Viele sind da schon hinaufgegangen, um die Quelle zu suchen."



Nach einer Stunde kam die Gruppe tatsächlich zu einem schmalen Pfad und stieg den immer weiter hinauf. Der Weg war steinig aber begehbar und endete nach einer weiteren Stunde in einem kleinen mit Steinbrocken übersäten Quertal. "Hier ist der Bach mit dem Quellwasser heruntergeflossen und der Weg endet." sagte Unna. "Die Leute, die die Quelle gesucht haben sind hier das kleine Tal hinauf geklettert, weil sie da oben irgendwo war. Aber keiner hat etwas gefunden!"



"Aber wir haben den Ast!" sagte Quax. und zog diesen aus seiner Tasche. "Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Zweig. "Wir müssen erst mal weiter hinauf spüre ich" und schon packte er den Ast weg und klettert los. Ab und zu hielt er an befragte den Ast, um dann weiter nach oben zu steigen. Die Gefährten folgten mühevoll. Nach einer langen anstrengenden Kletterei, kamen sie zu einem kleinen Plateau wo es erst mal nicht weiterging. Auf drei Seiten des Plateaus gingen die Felsen nach ein paar Absätzen fast senkrecht nach oben und auf dem Plateau lag ein riesiger Felsenbrocken auf einigen kleineren Brocken. Quax fragte seinen Ast und sagte dann "Dieser Felsen muss weg! Wie sollen wir das schaffen?"



Belix besah sich den Stein, und meinte dann "tretet zu Seite, der Stein wird vielleicht nur durch einige kleinere Steine festgehalten!" Die Gefährten suchten sich eine sichere Position oberhalb des Plateaus auf den Absätzen der umliegenden Felsenwände und Belix nahm seinen Hammer. Er konzentrierte sich auf die Magie darin und spürte, wie die Kraft durch seine Arme strömte. Es schien ihm stärker als beim letzten mal, als wolle der Ort hier ihm helfen.



Und schon hallten seine mächtige Schläge durch das Tal. Einzelne Steine lösten sich und polterten hinunter. Nach einer Weile fing der große Felsen an zu schwanken. Belix setze den Stiel des Hammers als Hebel an und endlich kam auch der große Brocke ins rutschen. Er kippte um und rollte laut polternd hinunter, immer mehr Steine mitreißend. Das Donners der Steinlawine hallte durch das Tal.

"Ich hoffe nur da unten ist keiner!" rief Belix den andere zu und setze den Hammer erst mal auf dem Boden ab um sich auf dem Stiel abzustützen und umzuschauen.



Als das Donnern verklungen und der Staub sich gesetzt hatte rief Unna, auf eine Öffnung im Felsen weisend "Seht nur! Eine Grotte!"


Quax hielt den Ast fest in beiden Handen, und sofort begann er zu kreisen und zu vibrieren. „Hier muss es sein“, sagte er, als sich der Ast, wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, kurz vor der Grotte dem steinigen Boden entgegenreckte.

Quax besah sich den Untergrund etwas genauer und entdeckte eine kleine Vertiefung zwischen zwei Steinen. Er steckte den Ast hinein, und sie brauchten nicht lange zu warten, bis sie sehen konnten, wie die ersten Wurzeln zu wachsen begannen.

„Die Wurzeln suchen nach der verschütteten Quelle“, rief Ardais aus. „Vielleicht sollten wir mit ihnen reisen. Lasst uns alle den kleinen Baum berühren, vielleicht gelingt es uns.“ Tatsächlich war aus dem Ast bereits ein kleiner Setzling geworden, der genug Platz für die Hände aller Gefährten bot.



Kwasir berührte den kleinen Baum als letzter, zuerst mit der linken Hand, zuckte dann aber zurück, als er ein starkes Brennen in dem Arm verspürte, wo er sich heute morgen noch geschnitten hatte, um etwas Blut für die Pflanze zu gewinnen, die in der Taverne bereits eine stattliche Größe erreicht hatte und von allen bewundert wurde. Die wenigen Tropfen Blut, die er zuerst aus seinem Finger gedrückt hatte, schienen nicht mehr zu genügen, deshalb würde er jetzt wohl hin und wieder etwas mehr Blut spenden müssen. Aber er tat es gerne, denn erst wenig später hatte wieder ein Händlerschiff angelegt und die Taverne war so voll gewesen, dass Sancho und Marja alle Hände voll zu tun gehabt hatten, um alle Wünsche zu erfüllen. Auch er hatte einige von seinen Kräutern verkaufen können, wofür er soviel Gold erhalten hatte wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er hatte einem der Händler einen schönen gewebten Umhang abgekauft und ihn Unna geschenkt, die sich sehr darüber gefreut hatte, denn manchmal war es sehr windig am Ufer des Meeres, wo sie bestimmte Pflanzen sammelte, die es sonst an keiner Stelle der Insel gab.



Unna sah ihn etwas besorgt an, als er einen Schmerzenslaut unterdrückte und dann den Baum statt mit der linken mit der rechten Hand berührte. Wenig später ging die Reise auch schon tief hinab. Die Seelen aller Gefährten waren zu einer Kugel verschmolzen, die an der Wurzel herabglitt, immer tiefer in das Erdreich hinein. Für einen Augenblick meinten sie sogar, die Seele des Axtträgers zu spüren, denn sein Geist lebte ja jetzt weiter in dem Baum, an dessem Trieb sie nun tief ins Erdreich hinunterrutschten.



Sie waren eine Einheit, trotzdem hatte Brisa manchmal das Gefühl, dass sie sich von einer Verzweigung der Wurzel zur nächsten herabhangelte und ihren Gefähren ein Seil zuwarf um ihnen beim Abstieg zu helfen. Ardais und Quax fühlten nur die Kugel aus Energie, die langsam heruntersank, während Kori und Kwasir ebenfalls das Gefühl hatten, auf einem knorrigen Wurzelwerk nach unten zu klettern, während sie den anderen dabei halfen weiterzukommen. Björn fühlte, wie seine Leier,die er sich auf den Rücken gebunden hatte, zu vibrieren begann und er fühlte, dass die Seele seiner Liebsten sich in der Leier regte und darauf drängte, aus dem Instrument erlöst zu werden. Auch Belix fühlte, wie die Haut um sein zerstörtes Auge zu kribbeln begann. Dort unten wartete etwas auf sie alle.



Wenig später waren sie an einem Ort angekommen, an dem ein geheimnisvolles Licht waberte. Sie hören ein leises Seufzen und sahen eine durchscheinende bläulich und silbern schimmernde Frauengestalt, die ihre durchscheinenden Glieder hin und hergleiten ließ, aber der es nicht gelang, sich aus den Ketten zu befreien, die sie an einen Felsen fesselten.

„Wer bist du...?“, flüsterte Ardais und trat vor um zu sehen, ob sie eine Möglichkeit fand, ihre Fesseln zu lösen, aber ihre Hände glitten durch die Gestalt hindurch wie durch gefesseltes Wasser.

Unna sagte: „Du musst Nalanyia sein, der Geist unserer Quelle, ich habe dich manches Mal in meinen Visionen gesehen. Wer hat dich an diesen Felsen gebunden?“

Da erklang Nalanyias Stimme und sie war manchmal wie das Rauschen des Meerees und manchmal wie das Flüstern eines Baches.

„Dunkelheit ist in diese Welt gedrungen, seitdem Jazzarh' sich mit den dunklen Mächten verbunden hat. Meine Schwester Loriel liebt ihn, aber auch ihr ist es nicht gelungen, ihn aufzuhalten, als seine Sturmmagie die Felsen erzittern ließen und unsere Quelle verschütteten. Dunkle Schatten haben mich gebunden, aber ich fühle, dass ihr gekommen seid, um mich zu befreien.“

„Du bist Loriels Schwester? Weißt du, was mit ihr geschehen ist, seitdem sie mit Jazzarh' am Heiligen Baum kämpfte?“

„Auch wenn ich hier gefesselt bin, so ist meine Seele doch immer mit ihr verbunden. Ich fühle, dass sie in Gefahr ist, weder sie noch Jazzarh' sind vernichtet. Sie befindet sich in diesem Augenblick im Gebirge Charkanis, einem Zufluchtsort für Magier, dort wo sie auch vor langer Zeit Jazzarh kennengelernt habt. Dort ist ein Tal, das von hohen Eisbergen umgeben ist. Ich bitte euch, rettet sie, befreit sie, so wie ihr mich befreit habt.“

Während sie diese Worte sprach, waren die Wurzeln weiter gewachsen und hatten sich auf sie zubewegt, auf der Suche nach dem lebensspendenden Wasser. Sie umschlangen Nalanyias Gestalt zärtlich und lösten ihre Fesseln. Sofort löste sich ihre Gestalt mit den Worten „Ich danke euch“ auf und verwandelte sie in einen wirbelnden Wasserstrudel, der die Gefährten wieder hinauf auf die Erdoberfläche katapultierte.

Als sie die Augen wieder öffneten, standen noch alle an der gleichen Stelle wie zu dem Zeitpunkt, als ihre geheimnisvolle Reise begonnen hatte. Alle berrührten den Baumstamm eines großen Baumes, dessen mit schweren, süßduftenden Früchten behangenen Äste ihnen Schatten spendete. Alle hörten ein lautes Rauschen und niemals war ihnen der Klang einer sprudelnden Wasserquelle so schön vorgekommen wie in diesem Augenblick, als sie sahen, wie ein silbrigglänzender Fluss aus der Grotte strönte, der ins Tal hinunterfloss und an dessen Ufern bunte Blumen wuchsen.


"Lasst uns in die Grotte hineingehen, ich muss wissen ob es so ist wie meine Urgroßmutter es immer erzählt hat!" sagte Unna.



Über ein paar noch herum liegende Steine kletternd betraten die Gefährten die Grotte aus der das Wasser strömte.

Im Zugang lag noch einiges an Geröll aber darunter war eine Rinne zu erkennen wo das Quellwasser früher schon lang geflossen war.



Die Mittagssonne stand günstig, den die Öffnung der Grotte zeigte nach Süden und so war es kein Problem alles gut zu sehen.

Die Grotte war relativ groß fast wie kleiner Tempel.

"Es ist so wie meine Urgroßmutter erzählt hat!" sagte Unna ehrfurchtvoll und schaute sich um. "Sehr ihr da hinten die Vertiefung in der Felswand? Dort entspring die Quelle. Das Wasser fließt nach unten in das kleine Becken, das geschaffen wurde um Trinkgefäße zu füllen, aus diesem Becken fließt es in das größere davor, um das es wie ihr sehr schmalen Steinabsätze gibt. Dort konnte man stehen oder knien, um rituelle Waschungen vorzunehmen. Weiter floss es dann in dieser Rinne am Boden nach draußen in der Bach, der das Tal hinunter zu Fluss führt. Die Leute im Ort werden sich wundern, dass der Fluß jetzt mehr Wasser führt!"



"Und diese Plateaus an der Wand?" fragte Kwasir neugierig "Dort saßen die Menschen wenn sie vom Wasser getrunken hatten und dem Rauschen der Quelle noch lauschen wollten."



"Und was waren das für rituelle Waschungen?" frage Edda

"Nun die Heiler legten eine Art Prüfung ab und danach gingen sie zur Quelle um den Segen der Quelle zu empfangen. Dazu knieten sie sich auf die Absätze und legten sie beide Hände bis zu den Ellenbogen hier in das Becken und versuchten sie so lange wie möglich darin zu lassen. Das Wasser ist sehr, sehr kalt werdet ihr merken und es war schon schwierig lange Zeit die Hände darin zu lassen. Ich konnte das leider nie testen, als ich geboren wurde war die Quelle schon verschüttet. Aber jetzt kann ich das nachholen!"

Sie tauchte ihre Hand ins Wasser und zuckte dann doch etwas zusammen und nahm sie erst mal wieder heraus.

"Manche Mütter brachten auch ihre Säuglinge her, wenn sie 12 Wochen alt waren. Die Wächter der Quelle segneten sie und tauchten sie dann kurz in das Wasser. Die armen Kinder könne man meinen, aber es hat wohl keinem geschadet!"



Unna füllte ihre Wasserflasche am oberen Becken auf und setze sich auf eine der Bänke am Rand die anderen taten es ihr nach. Der Aufstieg war anstrengend gewesen und die Erweckung auch nicht gerade erholsam. Zeit für eine Pause und einem Imbiss von Sancho zum frischen Quellwasser.



Unna erzählte weiter:

"Es heißt es gib noch eine weitere solche magische Quelle. Vielleicht gib es auch noch mehr, das weiß ich nicht. Aber eine soll im Gebirge sein, in einem kleine Tal umgeben von hohen Eisbedeckten Bergen. Diese Quelle ist heiß und sorgt dafür, dass es in dem Tal nie kalt wird. Dort leben Magier. Sie haben eine Art Schule oder Versammlungsort gegründet, wo Leute die Magie in sich spüren hingehen können und lernen diese Kräfte zu beherrschen. Das ist der Ort wo wir Loriel suchen müssen."



"Wo lieg das sagenhafte Charkanis Gebirge?" frage Kori "Die Welt ist groß! aber wir haben ein Schiff!"



Unna lachte. "Das Schiff nützt da nichts. Wie ihr wisst ist die Insel der Heiler eigentlich eher eine Halbinsel, also eine Beule an einer viel größeren Insel. Wenn man das Flusstal, wo wie heute früh entlang gegangen sind weiter läuft kommt man immer höher und schließlich zu einem Pass in den Bergen, die die Halbinsel begrenzen und danach geht es hinunter in eine trockene Hochebene und man betritt den Hauptteil der Insel. Ziemlich in der Mitte der Insel ist das Charkanisgebirge und in dessen Mitte wohnen die Magier in dem Tal mit der heißen Quelle. Man könnte mit dem Schiff in eine andere Hafenstadt fahren, dort gibt es vielleicht sogar Pferde, aber ich denke ihr könnt auch von hier aus aufbrechen, wenn ihr Loriel suchen wollt."



"Kommst Du nicht mit?" frage Kwasir erschrocken.

"Nein!" Unna schüttelte den Kopf. "Ich werde mit den Leuten hier, die Quelle wieder zu einem Ort der Ruhe und Besinnung machen. Ich möchte eine neue Heilerschule gründen. Die alten Rituale neu beleben und dafür sorgen, dass die Quelle Wächter erhält."



Kwasir dachte nach, ohne Unna wollte er nirgends hin, außerdem schien sein Geschäft gerade in Schwung zu kommen und er war sowieso kein Magier. Auch die anderen Gefährten waren still, sie aßen und hingen ihren Gedanken nach. Ein langer Marsch über Land und dann noch ins Gebirge, Kori war nicht begeistert. Was sollte aus seinem Schiff werden?


Da die Reise und die Erweckung anstrengend waren beschlossen die Gefährten noch eine Weile zu rasten und dem Rauschen der Quelle zu lauschen.



Ardis stand da und hatte ein seltsames Gefühl, ihr wurde etwas schwindelig und alles danach schien für sie in Zeitlupe abzulaufen. Sie schwankte, konnte sich aber noch an der Wand abstützen, sodass sie nicht fiel. Jedoch verletzte sich Ardis dabei ein wenig an der Hand und sie wollte zur Quelle um die Verletzung zu kühlen. Doch bevor sie die Hand in das Becken strecken konnte fiel ein Blutstropfen von ihr ins Wasser. Und anstatt sich aufzulösen wurde er von einer Art kleiner Wasserkugel umschlossen und emporgehoben auf Höhe ihrers Gesichtes. Er begann silbrig zu leuchten und umkreiste sie. Die Wasserkugel versank wieder im Becken und kurz darauf bildete sich aus dem Wasser eine durchscheinde unklare Frauengestalt. "Da ist wieder Nalanyia die Quellnymphe" flüsterte Unna zu den anderen, die gespannt beobachteten was geschah. Da erklang Nalanyias Stimme und sie war wieder manchmal wie das Rauschen des Meerees und manchmal wie das Flüstern eines Baches:



"Ardis, in deinem Blut liegt die alte Magie der Weissagung! Du hattest die schwarze Magie in dir und konntest sie mit Liebe überwinden! Du hast die magischen Runen in deinem Besitz! Du warst während eurer Reise mit der Seele meiner Schwester Loriel verbunden!" Nalanyia machte eine Pause und ein silbriges Leuchten umschloss die Nymphe und Ardis "Es ist dein Schicksal hierher gekommen zu sein! Ardis du wirst die Pristerin der Quelle werden! Du wirst den Menschen helfen, die Rat benötigen oder Fragen haben, wenn die Heiler ihnen nicht helfen können." Ardis musste nicht überlegen, sie hatte es im Gefühl, dass dies ihre Bestimmung sei. Sie verbeugte sich vor der Nymphe und sagte ehrfurchtsvoll "Ich danke dir! Und ich werde mein Bestes geben um diese Aufgabe zu erfüllen." Nalanyia nickte und lächelte, dann wand sie sich den anderen zu.



So erklang die schöne Stimme erneut "Galmur, du hast Ardis beschützt und geliebt seit du sie das erste Mal sahst. Du hast Kraft und Mut beweisen, wenn die meisten anderen gezögert haben! Du hast die Gabe und den Schutzzauber der Segnung, die dich in die Lage versetzten gegen schwarze Magie zu bestehen! Galmur deine Liebe und dein Mut waren so groß, dass du die Schatten in Ardis vertreiben konntest! Ich weiß, dass du Ardis nie verlassen und sie immer schützen wirst. Dies wird leider auch nötig sein, denn die Dunkelheit wird erneut über die Heilerinsel kommen und die heilige Quelle abermals in Gefahr bringen." wieder machte die Nymphe eine kurze Pause, diesmal umschloss das silbrige Licht sie und Galmur "Es ist auch dein Schicksal hierher gekommen zu sein! Galmur du wirst der Wächter der Quelle und Beschützer der Priesterin sein! Zu deinen Aufgaben wird es auch gehören junge Menschen im Kampf auzubilden, denn die Heiler benötigen dringend Schutz!" Auch Galmur musste nicht lange überlegen, er sah kurz zu Ardis die ihn anlächelte, dann verbeugte er sich von Nalanyia und sagte "Hab dank für deine Worte! Ich werde Ardis und die Quelle mit meinem Leben beschützen und gegen jeden Feind, ob magisch oder nicht, verteidigen!" Die Nymphe nickte und lächelte wieder, dann drehte sie sich wieder ein Stück.



Die wässrige Stimme ertönte "Unna, du hast dein Ziel bereits gewählt! Du wirst hier auf Krog die Heilerschule wieder neu aufbauen. Die alten Rituale neu beleben und neue Heiler ausbilden. Dafür erhälst du meinen Dank und meinen Segen!" Nalanyia beugte sich vor und tropfte so etwas von ihrem Wasser auf Unnas Stirn, welche sich dafür bedankte.

"Belix, ich weiß, dass du noch überlegst, ob du mit deinem Freunden in die Welt ziehen und Abenteuer erleben solltest oder dich mit deiner Frau niederlassen und dein Versprechen, eine Schmiede auzubauen, einlösen sollst... Du solltest wissen, dass auf Krog zum Wiederaufbau und Fortbestehen der Heilerschule, ein guter Schmied dringend benötigt wird. Unna und Ardis werden es mit gemeinsamer Kraft ermöglichen, dir dein Augenlicht wiederzugeben! Außerdem..." sie drehte sich zu Edda und lächelte sanft "... sollte dein Frau keine weite, anstrengende Reise unternehmen. Durch sie wird es ein erstes neues Leben auf der Insel geben." Belix konnte es kaum glauben, was er da alles gehört hatte. Und obwohl er ein starker Mann war, rollten ihm einige Tränen übers Gesicht. Er drehte sich zu Edda um, umarmte sie, lächelte und küsste sie zärtlich. Beide freuten sich und bedankten sich.



Nalanyia drehte sich noch etwas und sah den Spielmann an "Björn du bist kein Krieger und die bisher erlebten Abenteuer werden reichen, um viele Jahre lang die Menschen auf Krog mit Liedern zu erfreuen. Du solltest dir genau überlegen, was deine nächsten Schritte sind. Außerdem wird sich Sancho bestimmt freuen, wenn du mit deiner wunderbaren Musik die Gäste erfreust." Als sie weiter sprach lächelte die Nymphe "Ich weiß, was dein Herz quält! Aber ich sage dir, dass du die Erfüllung deiner Träume finden wirst, wenn du hier ein Bad nimmst." sie lachte kurz. Björn sah sie irritiert an und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte.



Die Stimme der Nymphe erklang ein letztes Mal, sie begann wie das Meererrauschen und endete wie das Flüstern des Bachs "Ich danke euch allen, dass ihr meine Schwester und mich befreit habt! Ich habe euch gegeben was ich konnte, doch nun schwinden meine Kräfte! Habt dank und lebt wohl." Und mit den letzten Worten löste sie sich wieder auf.



Die Helden sahen sich an, sie waren überwältigt von dem, was gerade geschehen war. Doch es war noch nicht vorüber. Ardis wusste nicht warum sie es tat, aber sie musste es tun. Also setzte sie sich, trank einen Schluck Quellwasser, warf ihre Runensteine und sprach mit ihrer tranceartigen Stimme "Für die anderen wird die Reise weitergehen! Jazzarh und Loriel sind am Leben, sie sind bei den Magiern im Gebirge Charkanis, aber sie benötigen dringend eure Hilfe. Ihr müsst Täler und Berge durchwandern, Flüsse und Wälder durchqueren, Hitze und Kälte überstehen. Neue Gefährten und neue Gefahren werden euren Weg kreuzen! Drei Tage, bis zum Neumond, habt ihr Zeit um euch vorzubereiten, dann müsst ihr euch auf den Weg machen."



So also hatten sie eine neue Aufgabe, sie mussten den Versammlungsort der Magier finden, sich Jazzarh entgegenstellen und Loriel erneut befreien!

Die Freunde saßen noch lange bei der Quelle, besprachen das gerade erlebte und berieten, was zu tun sei. Die Zeit verging, und weil es draußen begann dunkel zu werden beschlossen die Gefährten hier bei der Quelle zu übernachten. Die Lunchpakete von Sancho waren groß genug, dass sie auch für das Abendessen reichten. Und durch das zarte Licht des Baumes und das sanfte Plätchern der Quelle versanken sie alle schon bald in einen tiefen, erholsamen Schlaf.



Nur Björn fand keine Ruhe, er wälzte sich hin und her und dachte über die Worte von Nalanyia nach "Ein Bad nehmen soll meinen Kummer lösen ... was soll das nun heißen?" er überlegte, ob er ihr das übel nehmen sollte, er war gut gepflegt "Ich bin doch sauber und stinke nicht". Doch er grübelte lange weiter, dann sagte Björn zu sich selbst "Ich glaub nicht das ein so reines Wesen etwas beleidigendes sagen wollte, irgendetwas muss wohl dran sein..." Und so stand Björn leise langsam auf und ging vorsichtig zum tiefen Wasserbecken. Er beugte sich nach vorn, um die Hände zu waschen. Doch dann rutschte seine bronzene Leier von seinem Rücken und bevor er sie auffangen konnte fiel sie mit einem lauten "platsch" ins Wasser, wodurch die anderen erschreckt aufwachten.



Die Leier versank scheinbar unendlich tief, obwohl das Wasser nicht so tief war. Zum Schrecken von Björn löste sie sich auf und ein blendend helles Licht erfüllte die Grotte. Die Menschen darin waren kurz geblendet, doch sie hörten eine wunderbar klingende Melodie. Die Musik schwoll an und war unbeschreiblich schön, dann wurde sie leiser und ein zarte Frauenstimme begann mit melodiöser Stimme zu singen. Und Björn wusste was geschehen war, bevor er es sah. Nach und nach klärten sich die Blicke der Helden wieder und was sie dann sahen raubte ihnen für einen Augenblick den Atem. In dem kühlen Quellwasser stand eine so schöne Frau, wie sie sie erst einmal auf der Bronzeinsel gesehen hatten. Sie war in ein schönes blaues Gewand gehüllt und ihre kupferfarbenen Haare hingen in langen Locken bis zu ihrer Hüfte hinab. "Ich bin Orima, ehemals die verfluchte Drachenlady. Schon einmal habt ihr mich befreit, doch nun ist der Fluch gebrochen. Dafür danke ich euch!" Sie stieg aus dem Wasser und ging direkt zu Björn, der sich wieder aufgerichtet hatte und sie ansah "Endlich habe ich dich wieder Geliebte!"

"Björn, ich bin so froh, dass ich dir schließlich meine Liebe zurückgeben kann."

Und obwohl sie sich eigentlich gerade zum ersten Mal sahen, war die Liebe ihrer Seelen so groß, dass sie die Wiedergeburt beider überdauert hatte.

Sie umarmten sich herzlich und unter den Freudenrufen der anderen küssten sie sich leidenschaftlich.


Unna war am nächsten morgen als Erste wach. Die Sonne ging gerade auf. Sie beschloss das alte Ritual der Heiler durchzuführen, so wie sie es von ihrer Großmutter erfahren hatte.



Unna kniete sich auf den Sims am Wasserbecken, senkte ihre Hände bis zu den Ellenbogen ins eiskalte Wasser und schloss die Augen, um zur Göttin der Liebe, Heilung und Fruchtbarkeit zu beten.

Ruhe und Frieden durchströmte ihre Gedanken während die Kälte des Wasser ihre Arme taub werden lies. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als sie plötzlich den Impuls verspürte "Es ist genug, das Ritual ist vollbracht" und sie nahm die Hände wieder aus dem Wasser.



Einige der Gefährten waren inzwischen auch wach, hatten sich aber nicht gerührt, weil sie Unna nicht stören wollten. Belix frage vorsichtig: "Deine Arme müssen doch taub sein, solange wie du sie im Wasser hattest!"

Unna lächelte und erwiderte "Nein! Sie sind warm und voller Energie" sie berührte Belix Kopf legte Ihre Hände dann auf seine Augen. Eine warmer Strom schien von ihnen auszugehen, aber dann sagte er plötzlich stöhnend "Es brennt, mein blindes Auge schmerzt!"

Die Heilerin Unna nahm die Hände Weg und sagte "Ich glaube wir können es heilen! Aber es wird eine Weile dauern das Gift zu beseitigen. Du musst Geduld haben"

"Ich habe Zeit. Ich hab mich vorgestern in der Stadt umgesehen und die alte zerstörte Schmiede entdeckt, die werde ich mit Edda wieder aufbauen, das dauert auch seine Zeit!" Liebevoll lächelnd schaute er zu Edda und dache an das ungeborene Kind. "Ob es ein Sohn wird, der mit mir den Schmiedehammer schwingt? Oder ein Tochter die vielleicht Heilerin wird? Egal! Ich werde Vater und das ist ein schönes Gefühl!"



Während die Gruppe etwas von Sanchos Essen verzehrte schmiedeten sie Pläne.

Quax erklärte "Ich werde ich auf die Suche nach Loriel machen! Zum Tal der Magier wollte ich schon immer mal reisen. In ein paar Tagen reise ich ab!"

Kori warf Brisa einen Blick zu und ergänzte: "Wir haben uns entschlossen auch dahin zu gehen, ich hoffe Du nimmst uns mit? Ich muss mir nur noch überlegen, wem ich inzwischen mein Schiff übergebe, aber mir wird etwas einfallen!"

Brisa sagte "Gute Idee. Kümmere Dich um dein Schiff! Ich gehe inzwischen noch etwas jagen! Es gibt hier sehr viel Wild. Ich habe Fasane gesehen!"



Galmur erklärte "Ich bleibe mit Ardis noch etwas hier bei der Quelle" Wir werden schon mal ein paar Steine aus dem Weg räumen und uns überlegen, wie wir die Quelle sichern können und trotzdem den Menschen ermöglichen herzukommen, um sie zu nutzen.



Björn und Orima saßen eng beieinander und der Musiker sagte: "Auch wir wollen schnell in die Stadt zurückkehren. Es gibt viele leerstehende Ruinen, eine davon soll uns als neues Heim dienen!"



"Dann lasst uns gehen! Wir sehen uns heut Abend in Marjas Taverne" sagte Unna entschlossen.



Die Truppe suchte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg ins Dorf. Galmur und Ardis blieben zurück.



Kurz vor der Heilerstadt Bredun trennte sich Brisa von der Gruppe und verschwand im Wald. Auch die anderen gingen erst mal getrennte Wege. Björn und Orima wollten sich ein Haus suchen, Belix wollte Edde die Schmiede zweigen und Unna sprach mit den Bewohnern, um ihnen von der Wiederentdeckten Quelle und den Plänen der Mitstreiter zu berichten.



Kwasir und Kori gingen gemeinsam zur Taverne zurück. Ein großes Bier wäre jetzt bestimmt nicht zu verachten und eine Kleinigkeit aus Sanchos Küche!



Als sie die Taverne betraten ging Kwasir sofort zu seine Pflanze. Er wollte sie ja nicht hier in der Taverne lassen! Ob es in der Nähe ein leerstehendes Haus gab, wo er sich eine kleinen Laden einrichten konnte? Er könnte die Blüten der Pflanze verkaufen oder aus den Blättern eine Duftsalbe bereiten. Grübelnd setzte er sich in die Nähe der Pflanze, um in Ruhe nachzudenken.



Kori sah sich inzwischen in der Taverne um. Es waren wenig Gäste da. In einer Ecke saßen drei Stadtbewohner und diskutierten und in der anderen saß ein einzelner Mann, der Kori irgendwie bekannt vorkam und so ging er näher.



"Kapitän Francis!" rief er erstaunt aus "Wie kommst Du hierher! Schön dich wieder mal zu sehen! Ich habe Dein Schiff im Hafen gar nicht bemerkt, wo hast du das versteckt? Und außerdem wie siehst Du aus?"

Der Kapitän trug abgenutzte Kleidung und sah gar nicht mehr wie der stolze Kapitän aus, den Kori in Erinnerung hatte.



Francis war der Kapitän des Schiffes, auf dem Kori vor Jahren sein Handwerk gelernt hatte. Sie waren gemeinsam über viele Meere gefahren und Kori war vom Schiffsjungen zum Steuermann aufgestiegen. Sein großer Bruder Jack hatte ihm dann sein Schiff 'besorgt'. Seit dem hatte er Francis nicht mehr gesehen. "Wie geht es Dir?" frage er neugierig



"Nicht sehr gut. mein Junge! Es ist eine traurige Geschichte!"

"Dann brauchen wir einen guten Schluck! Marja kannst Du und bitte etwas zu trinken bringen und auch etwas zu essen!" rief er der Wirtin zu, die das auch schnell erledigte.



Francis begann. "Als Du auf deinem eigenen Schiff losgezogen bist begann meine Pechsträhne. Ich hatte einen Händler und seine Waren an Bord, um ihn nach Khonur zu bringen, aber das Wetter war schlecht und wir brauchten zu viel Zeit. Ein Teil der Waren wurde nass und verdarb. Der Händler hatte somit nicht genug Geld, um mich zu bezahlen. Auch der nächste Auftrag verlief nicht besser. Mein Passagier verschwand mit seinen Sachen ohne zu bezahlen, nachdem wir alles entladen hatten und so ging es immer weiter. Irgendwann hatte ich kein Geld mehr, die Mannschaft zu entlohnen und sie meuterten. Mein neuer Steuermann hatte sich wohl etwas Geld beiseite gelegt und versprach der Mannschaft sie zu bezahlen, wenn sie ihn zum Kapitän machten. Nun ja! Immerhin haben sie mich nicht umgebracht, sondern hier abgesetzt. Der Steuermann drückte mir noch eine Münze in die Hand und sagte 'Mehr ist dein Schiff nicht wert, verschwinde.' und so bin ich nun hier gestrandet. Ich hoffe nun, es kommt ein anderes Schiff vorbei und nimmt mich als Matrosen auf. Ich habe keine Familie, war immer auf dem Meer zu Hause. Brauchst du nicht einen Matrosen?" erwartungsvoll sah er Kori an.



"Nun eigentlich brauche ich einen Kapitän! Ich habe eine längere Landreise vor und mein Schiff könnte inzwischen durchaus etwas Seeluft vertragen!"

"Ein Kapitän auf Landreise, wie geht denn das?" Francis staunte.

"Ich erzähle dir Alles! Hier gibt es tolles Essen und wir haben viel Zeit!" und so erzählte Kori dem alten Kapitän die Abenteuer der letzten Monate.

"So steht es also um mich!" schloss er den Bericht eine Stunde später



"Großartige Geschichte! Die Liebe also macht dich zur Landratte? Ich hätte nie gedacht, du könntest dich mal fest binden! Ich bin gespannt deine Brisa kennenzulernen!"

Kori lachte "Du wirst die auch gern haben! Aber ich will nicht immer an Land bleiben, nur unsrem Magier helfen das Schicksal von Loriel zu ergründen. Man kann ihn nicht allein loslassen. Magier sind irgendwie lebensfremd! Jedenfalls suche ich jemand der inzwischen mein Schiff und die Mannschaft überwacht. Bredun, die Heilerstadt hier braucht wieder Bewohner, fahre mit dem Schiff in die umliegenden Städte und hole Leute her. Berichte von der Wunderquelle. Suche Leute, die eine Heim suchen und hier einen Neuanfang wagen wollen. Galmur, Ardis und Unna brauchen Schüler und die Stadt wieder Bewohner. Außerdem denke ich das Sancho hier bleiben wird und der ist bestimmt interessiert an exotischen Gewürzen und erlesenen Weinen. Viel zu tun für ein Schiff! Ich borge es Dir und so kannst Du Dir etwas Geld verdienen, um dir dann vielleicht auch hier in Bredun ein Haus zu bauen und Dich irgendwann zu Ruhe zu setzen! Was denkst Du?"



Francis war gerührt und sagte "Ich danke Dir Kori, ich werde Dein Schiff hüten bis Du zurückkommst. Ich bin nicht mehr der Jüngste! Ein paar Fahrten in umliegend Städte, um mir etwas Geld für einen ruhigen Lebensabend zu verdienen schaffe ich auf jeden Fall! Es wohnen nicht mehr viele Leute hier in Bredun, vieles ist zerstört, aber ich kenne die Stadt noch von früher. Ja ich glaube, mit ein paar neuen Bewohnern wird sie neu erblühen und die Information, dass die Quelle wieder fließ wird für Zulauf sorgen."

Kori war zufrieden, er hatte einen, der sein Schiff überwachen würde und der Stadt hier würde es auch gut tun.

"Trink aus Francis! Wir suchen die Mannschaft, ich möchte sie dir vorstellen und Dir mein Schiff zeigen!"

"Gute Idee" Francis hob den Becher! "Auf eine neue Zukunft für mich, dich und Bredun"

"Auf eine neue Zukunft!"


So verbrachten alle Menschen auf Krog den Tag geschäftig mit ihren Aufgaben. Galmur und Ardis begutachteten den Zustand der heiligen Quelle und ihrer Umgebung. Brisa war sehr erfolgreich auf der Jagd und kam mit reichlich Beute zurück, die sie in die Taverne zu Sancho brachte. Quax bereitete sich auf die Abreise vor und befragte einige Dorfbewohner nach Pfaden in den Bergen. Björn und Orima hatten sich inzwischen ein leerstehendes Haus ausgesucht, dass sie zu ihren neuen Heim machen wollten und begannen schon aufzuräumen. Belix zeigte Edda die alte, zerstörte Schmiede und das danebenstehende Häuschen, wo sie sich einrichten wollten. Auch Kwasir hatte einen kleinen unbewohnten Laden gefunden, in dem er seine Tränke verkaufen könnte. Als erstes räumte er das Fensterbrett frei und stellte seine magische Pflanze ins rechte Licht. Sancho und seine Kochkünste waren innerhalb weniger Tage so beliebt geworden, dass sich Marja sehr freute, als er sagt er wollte bleiben, wenn sie es gestatte. In der Zwischenzeit zeigt Kori Francis sein Schiff, von dem dieser ganz begeistert war, und stellte ihn der Mannschaft vor. Die meisten Matrosen waren froh, wieder in See stechen zu können, auch wenn es vorläufig erstmal ´nur´ eine Art Fährschiff auf Händlerroute war. Nur wenige wollten lieber in der Stadt Bredun bleiben und beim Aufbau helfen. Worüber sich die Bewohner sehr freuten, denn kräftige, junge Männer wurden dringend benötigt seit den Piratenüberfällen.



Der Tag verging schnell, alle hatten viel zu tun und zu besprechen. Am Abend traf sich die Heldengruppe und ihre Freunde in der Taverne bei leckerem Fasanenbraten und süßen Wein und waren einfach mal verdient glücklich. Eine große Freude verbereitete sich bei den Menschen, die noch gesteigert wurde, als Unna sagte, dass sie zum Vorstand des Ältestenrat - also quasi zum Stadtoberhaupt - erklärt wurde und daher berechtigt sei die Trauungen morgen durchzuführen.

Sie gingen nicht zu spät zu Bett, denn morgen sollte ein schöner Tag mit Doppelhochzeit und großem Fest werden. Und darüber waren sie froh und traurig zugleich, den tief im Herzen wussten sie, dass es auch für sehr lange Zeit der letzte gemeinsame Tag sein würde.



Und so kam es, dass schon in den frühen Morgenstunden geschäftiges Treiben herrschte. Brisa ging nochmal mit einigen größeren Kindern auf die Jagd und sie kamen mit reichlich Beute später zurück. Sancho, Marja und einige Gehilfen arbeiteten schon fleißig an der Vorbereitung des Festmahls. Belix, Galmur, Kori und ein paar kräftige Matrosen stellten Bänke und Tische auf. Quax mit seinem Zauberstab und einige Frauen kümmerten sich liebevoll um das Aufräumen und Dekorieren des Marktplatzes, der wegen den vielen Leuten kurzerhand zum Festplatz erklärt wurde. Edda und Unna halfen Ardis und Orima sich für die Trauung hübsch zu machen, indem sie zum Beispiel Blumen in die Haare flochten. So verging der vormittag in regen Treiben und alles war vorbereitet. Quax zog sich mit Brisa und Kori zurück um ihre gepackten Sachen nochmal zu kontrollieren und alles nötige für die Abreise zu besprechen. Denn am Morgen nach dem Fest wollten sie aufbrechen, auf ihrer Suche nach dem Versammlungsort der Magier, wo Loriel sich aufhalten soll.



Es kamen die frühen Abendstunden. Und alle Menschen hatte sich herausgeputzt so gut es ihnen möglich war. Das heute war ursprünglich als reine Hochzeitsfeier zweier Paare geplant, doch durch die vielen guten Taten und Vorhaben der Neuankömmlinge wurde es zu einem allgemeinen großen Fest des Neuanfangs und der Hoffnung für die Bewohner. Die Menschen bildeten eine lange Gasse auf dem Festplatz, die Helden und ihrer Freunde in der ersten Reihe. Ganz vorn auf einem kleinen Podest stand Unna, neben ihr Björn und Galmur. Edda sang eine schöne Melodie, begleitet von einigen Kindern auf Flöten. Die Menschen waren gespannt und warteten. Auf ein Signal hin erschienen die beiden schönen Bräute. Ardis in einem grünen Kleid mit roten Blumen im blonden Haar und Orima in einem blauen Kleid mit gelben Blüten im kupernen Haar. Quax schwang seinen Zauberstab, woraufhin rote und gelbe Blümchen auf die beiden Bräute herabrieselten, beide wunderschön anzusehen während sie den Gang entlangschritten. Als sie vorn ankamen nahm Galmur seine Ardis und Björn seine Orima an die Hand, die Reihen hinter ihnen schlossen sich und die Musik und das Gemurmel der Menschen verstummte. Alle sahen gespannt zu Unna, die die Trauungen vollziehen würde.



Unna hielt ein wunderbare Rede über die Liebe und die Hoffnung. Sie endete mit den Worten "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eure Eheversprechen abzulegen."



Björn blickte Orima tief in die Augen. "Ich spürte immer eine gewisse Sehnsucht nach Liebe in mir, ohne dass ich wusste, dass ich dich schon in einem vorherigen Leben geliebt habe, bevor ich dich auf der Bronzeinsel fand. Du bist es, nach der sich mein Herz all die Zeit sehnte. Für dich habe ich all die schöne Musik gemacht, dass weiß ich jetzt, weil sie dich erreichen sollte. Ich bin froh dich wieder gefunden zu haben und werde dich kein zweites Mal verlieren. Ich liebe dich."



Orima sah Börn verliebt an "Nur der Gedanke, dass du mich eines Tages finden würdest hat mir geholfen die dunklen Jahre des Fluches zu überstehen. Jahrzehnte vergingen und doch konnte niemand den Fluch von Jazzarh brechen. Hunderte von tapferen Musiker sah ich sinnlos sterben, mein Herz wollte schier daran zerbrechen. Alle Hoffnung schien verloren, doch dann kamst du. Dir war es möglich den Bann zu lösen und letztendlich sogar den Fluch zu brechen, so dass ich endlich wieder als normaler Mensch leben kann. Jetzt können wir gemeinsam in eine neue Zukunft schauen. Ich liebe dich."



Galmur nahm zärtlich Ardis´ Hand "Schon als dich zum ersten Mal sah war ich von dir verzaubert. Ich werde immer als tapfer angesehen, aber ich hatte nie den Mut dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ein böser Schatten hatte von dir Besitz ergriffen und mein Herz hätte es nicht verkraftet dich zu verlieren. Der Segen meine Vaters gab mir die Möglichkeit, unsere Liebe die Kraft um dagegen anzugehen. Nur gemeinsam konnten wir die schwarze Magie bezwingen. Ich bin immer da für dich und beschütze dich solange ich lebe! Ich liebe dich."



Ardis blickte Galmur liebevoll an "Deine Wärme, dein Licht, deine Liebe strömte in mich hinein, als ich meine Seele verloren glaubte. Du hast mir immer zur Seite gestanden. Selbst als ich, unter dem Bann des Bösen, schreckliche Dinge tun wollte beziehungsweise getan habe. Du hast nicht nur mich, sondern auch die anderen vor der schwarzen Magie beschützt. Nun ist die Zeit, in der ich anfangen kann dir etwas von deiner Selbstlosigkeit wieder zu geben. Ich danke dir. Ich liebe dich."



Ein paar der Menschen konnten ihre Tränen nicht zurückbehalten, andere jubelten. Unna sprach die letzten Worte, um die Trauungen zu beenden.

Die Heilerin sah alle vier gütig an.

"Björn willst du Orima heiraten, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Björn laut.

"Orima willst du Björn heiraten, ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Orima leise.

"Galmur willst du Ardis heiraten, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Galmur geräuschvoll.

"Arids willst du Galmur heiraten, ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will." sagte Arids sanft.



Erneut hob Unna ihre Stimme "Nun kann der Ringtausch durchgeführt werden, denn die Menschen Breduns haben dafür vier Ringe gespendet, um ihre neuen Mitbewohner gebührend zu empfangen." So steckten sich die Frischvermählten die Ringe an die Finger.

Die Heilerin sprach "Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau! Ihr dürft eure Bräute jetzt küssen!"

Unter großem Beifall und Jubelrufen nahm Galmur Arids stürmisch in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Und auch Björn und Orima küssten sich liebevoll, während Unna sprach "So hebt alle eure Becher und lasst uns auf die Brautpaare anstoßen. Und danach könnt ihr euch auf das Festmahl stürzen, dass durch Sancho, Marja, Brisa und viele weiter Hände in sehr großen Mengen vorhanden ist."



Schon kamen all ihre Freunde und die Bewohner Breduns und beglückwünschten die vier herzlich. Quax schwenkte wieder seinen Zauberstab und diesmal erschienen Leuchtblitze in bunten Farben, die den Himmel erleuchteten. Kleine Geschenke wurden übergeben und viele gute Ratschläge verteilt. Und bald darauf begann das große Festessen. Kwasir hatte sich wieder zu Unna gesetzt und bot ihr immer wieder neue Leckereinen von Sanchos Tafel an. Diese dankte ihm lächelnd, allerdings untersuchte sie wieder jede Speise erst intensiv. Unna schaute erst alles genau an, roch daran, lies sich die Sachen auf der Zunge zergehen, wie immer seit sie auf das Schiff kam. Doch mittlerweile hatten sich alle daran gewöhnt, das die Heilerin immer erst alles prüfte, was sie aß oder trank.



Und was es da alles zu essen gab. Dank Brisa war genug Fleisch vorhanden und Unna hatte mit Kwasir viele Kräuter herbeigetragen. Zusammen mit den Resten der Nahrungsmittel von Schiff und Taverne hatten Sancho und Marja ein Menü gezaubert, wovon die Menschen Breduns noch nicht mal zu träumen wagten:

Reh am Spieß, Hasenragout, Fasanenbraten, geräucherten Fisch, frittiertes Krabbenfleisch mit einer grünen Seetangsoße, knusprige Aalbrezel mit Heringsmousse, Feuerfischsoße, Pilzcremesuppe, dazu noch vielerlei Arten von Gemüse und Obst. Und obwohl es so lecker war und die Menschen gar nicht genug kriegen konnten gab es als Nachtisch noch geeistes Seesternsorbet mit Muschel-Honigkruste, süße Desserts und Kuchen. Dazu wurde aus dem kühlen Felsenkeller der Taverne noch Saft und Wein gereicht.



Alle Menschen feierten die ganze lange Nacht fröhlich und vergnügt. Und da sich kein Wölkchen am Himmel zeigte und die Sterne um die Wette funkelten störte es auch niemanden, dass sie draußen im Fakellicht feierten. Erst in den frühen Morgenstunden gingen die Menschen müde, aber satt und glücklich zu Bett. Nur Quax, Brisa und Kori gingen früher schlafen, da sie am nächsten Morgen aufbrechen wollten.



Der Morgen danach, war ein Morgen wie nach allen Festen. Die meisten Leute wachten erst spät auf. Marja und Sancho waren schon lange wach und hatten inzwischen mit der Ausdauer, die wohl nur Gastwirte haben, die Reste des Festes beseitigt und ein paar Sachen zum Frühstück vorbereitet.



Quax, Kori und Brisa kamen in die Taverne. Wo sie Marja mit den Worten begrüßte "Frisch gebrühter Tee, etwas Brot und Butter! Was wollt ich mehr. Komm setzt euch ihr müst euch stärken bevor ihr abreist!" So genossen die drei ihre vorerst letzte Mahlzeit in Bredun. Und als sie fertig waren sagte Marja "Kommt mal bitte mit" und ging ihnen voran zu einem kleinen Stall neben der Taverne. Dort wartete bereits Sancho auf sie und empfing sie mit einem breiten Lächeln "Ich kenne euch, deswegen habe ich mit Marja gesprochen und sie hat meiner Bitte entsprochen." Kaum hatte er das gesagt öffnete er die Stalltür wo die drei Reisenden ein Maultier vorfanden, das mit einigen Decken, Wasserflaschen und vor allem einigen großen Proviantsäcken vollbeladen war. Marja ging hin und führte das zahme Tier an einem Strick zu den dreien "Das ist Tänzer, der ist für euch, damit ihr nicht alles allein tragen müsst, was ihr benötigt." Sancho lachte und ergänzte "Und ich habe mir erlaubt euch ein paar wenige Kleinigkeiten zum Essen einzupacken, damit ihr gut über das Gebirge kommt."

Die drei bedankten sich herzlich, mit einem solch wertvollen und nützlichen Geschenk hatten sie nicht gerechnet.



So gingen die drei mit Tänzer im Schlepptau zu ihrer Unterkunft packten noch einige restliche Sachen und wollten sich für den Aufbruch bereit machen. Viele Menschen waren inzwischen aufgestanden, um ihnen viel Glück und eine gute Reise zu wünschen. Ihre Freunde begleiteten sie noch ein kleiner Stück, um sich dann persönlich verabschieden zu können.

Der kleine Heldentrupp ging ein Stück gemütlich den Weg am Fluss entlang und sie plauderten vergnügt. Und als sie Bredun eine Weile hinter sich hatten hielten sie an und verabschiedeten sich herzlich voneinander. Nur noch ein paar letzte Geschenke und Ratschläge wurden ausgetauscht.

Unna gab Quax einen Beutel voll mit verschiedenen Kräutern und einigen kleinen Trankflaschen "Es ist nicht viel, aber kleinere Verletzungen werdet ihr damit behandeln können."

Kwasir gab Kori ein kleinen Beutel Goldmünzen "Das habe ich bisher verdient und wehe ihr lehnt es ab! Ich kann mir neues verdienen! Ich möchte es euch geben, damit ihr bei eurer Reise über Krog notwendige Dinge besorgen könnt."

Galmur zog Brisa etwas zur Seite und flüsterte "Ich habe dich als mutige Frau kennengelernt, und du kannst besser mit dem Bogen umgehen als so mancher Mann. Du erkennst Gefahren und bist schlau... Obwohl Quax offiziell die Gruppe leitet, und ich nicht an seinen Fähigkeiten zweifele, denke ich bist du heimlich die Führerin..." laut sagte er "So, hier trennen sich unsere Wege. Nun musst du den Schutz der Gruppe übernehmen!! Gib bitte auf euch Acht!"

Ardis ging zu Quax und gab ihm einen kleinen Ast des magischen Silberbaumes und lächelnd sprach sie "Nimm dies mit dir, ich weiß ihr werdet es am Ende eurer Reise brauchen."

Francis sah Koris sehnsüchtigen Blick zum Hafen "Keine Angst ich werde auf dein Schiff und deine Männer achtgeben." und Sancho ergänzte "Und du hast dein magisches Kristallschiff dabei! Wer weiß, vielleicht werdet ihr Gelegenheit haben für eine kleine Bootsfahrt."

Belix und Björn sahen die drei Reisenden an "Wir würden gern mitgehen, aber unsere Pflichten liegen vorerst hier! Denkt an uns, wenn ihr euch mit irgendwelchen fiesen Kreaturen anlegt." Brisa lachte "Nur wenn ihr an uns denkt, wenn ihr mit vollen Bäuchen gemütlich im warmen Bett liegt."

Orima und Edda sagten abschließend "Wir wünschen euch eine gute Reise mit vielen Abenteuern, aber auch dass ihr gesund am Ziel ankommt und wir uns vielleicht eines Tages wiedersehen!"



Quax sagte "Lebwohl meine Freunde!" Wohingegen Ardis entgegnete "Sage nie ´Lebwohl´ sonst stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen!"

Und so umarmten sich die Freunde vorerst zum letzten Mal. Die Verbliebenen sahen Quax, Kori, Brisa und den Maultier Tänzer noch lange hinterher, bis sie außer Sicht waren, bevor sie sich auf den Rückweg in die Stadt machten. Diesmal etwas trauriger und ihren Gedanken nachhängend.

Doch kaum kamen sie wieder in der Stadt an, wurden sie von vielen Menschen umringt und es gab schließlich hier in Bredun noch viel tu zun.







Und so trennten sich die Wege der Gefährten...



Der Einzug der Neuankömmlinge belebte die Stadt Bredun auf vielfältige Weise: die Heilerin Unna, die Quellpriesterin Ardis, der Quellwächter Galmur, der Schmied Belix, der Tränkemixer Kwasir, der Musiker Björn, der Koch Sancho, dazu Orima und Edda als fleißige Frauen.

Die Wiedererweckung der heiligen Quelle war ein großes Symbol für einen Neubeginn. Kapitän Francis der Koris Schiff und Mannschaft provisorisch übernahm, was die Möglichkeit bot jetzt wieder regelmäßig Schiffe in den Hafen zu bekommen, die Menschen und Waren brachten - all das und noch vieles mehr, erzeugte große Freude und Hoffnung in den Herzen der Menschen.

Jetzt würde all das Übel, dass der Schwarzmagier und seine Piraten über sie gebracht hatten vergehen und vergessen werden.

Gegenwärtig stünde viel Arbeit an, aber es gab viele fleißige Hände die das gemeinsam bewerkstelligen konnten.

Und doch würden nun endlich friedliche und glückliche Zeiten anbrechen...



Quax, Kori und Brisa zogen über die Landschaften von Krog, auf der Suche nach dem Gebirge Charkanis, wo die Magier ihren Versammlungsort haben, um mehr über das Schicksal von Loriel und Jazzarh herauszufinden.






Ende von Teil 1



Fortsetzung erfolgt in Teil 2, der Übersichtlichkeit halber getrennt, obwohl es zusammengehört!

a) Abenteuer von Quax, Kori und Brisa (extra)

b) was weiter in Bredun passiert (hier)


Teil 2 "Der Auftrag der Quelle"



Bredun war ehemals eine angesehene Stadt der Heiler, sie lag auf einer kleinen Landzunge im Süden der Insel Krog. Drei weise Frauen führten die Stadt Bredun an und spendeten mit ihrem Wissen Heilung. Vor Jahrzehnten gab es eine Heilige Quelle, die jedoch durch ein von schwarzer Magie ausgelöstes Erdbeben verschüttet wurde. Das Wissen über sie ging fast verloren und das nördlich der Stadt liegende Gebirge, das sie vom Rest der Insel trennte, galt fortan als verflucht. Doch die Stadt hatte durch ihr Lage direkt am Meer die Chance, sich über den Seeweg mit Gütern zu versorgen und Menschen kommen zu lassen. Doch vor einigen Jahren kamen schwer bewaffnete Piraten und überfielen die Stadt. Der Großteil der Stadt wurde niedergebrannt, die meisten Männer umgebracht, die drei Heilerinnen entführt und ihre Schüler ebenfalls ermordet. Nur Wenige überlebten, überwiegend Kinder und Alte. Die Jahre vergingen und die verbliebenen Bewohner Breduns kämpften sich durch. Hoffnung hatten sie leider nicht mehr viel.



Doch eines Tages sahen sie ein Schiff am Horizont, dass direkt auf ihren Hafen zuhielt. Und als es anlegte stieg eine buntgemischte Gruppe Menschen aus. Wie sich herausstellte, war unter ihnen auch Unna, die letzte Überlebende der drei Heilerinnen. Das erfreute die Menschen sehr. Und nach einem kleinen Begrüßungsfest, was durch die Jagdkünste der Bogenschützin Brisa und dem Kochtalent Sanchos, zu einer wahren Freude wurde, kam es zu noch mehr Überraschungen für die Bewohner. Denn dieser Heldentrupp war gekommen um die magische Quelle wieder zu erwecken und die Quellnymphe Nalanyia zu befreien. Was ihnen auch gelang. Dies brachte Hoffung und Freude in die Herzen der Menschen zurück. Als dann die meisten der Neuankömmlinge auch noch verkündeten in Bredun zu bleiben, um beim Wiederaufbau zu helfen, war das mehr als die Bürger je zu träumen gewagt hätten.



Knapp zwei Wochen war vergangen seit Quax, Kori und Brisa aufgebrochen waren, um die Akademie der Magier zu finden, wo sich Loriel aufhalten soll. In der Zwischenzeit war in Bredun schon viel in die Wege geleitet worden. Die Wiedererweckung der Heiligen Quelle und der Wiederaufbau Breduns war ein großes Symbol, dass durch Kapitän Francis und die Männer auf Koris Schiff rasch auf Krog und den umliegenden Inseln verbreitet wurde. Aber sie propagierten nicht nur mit dem Wiederaufbau sondern sie brachten auch Personen, Baumaterial und Handelswaren nach Bredun zurück. Es waren erst knapp zwei Wochen vergangen, aber durch die vielen fleißigen Hände und die große Motivation der Menschen wurde schon viel erreicht. Die Taverne von Marja erhielt durch Sanchos Kochkünste und Björns musikalischer Untermalung sehr viel Zuspruch und wurde schon bald zu einem der meistbesuchten Orte der Stadt. Belix hatte mithilfe einiger starker Männer begonnen die Schmiede wieder aufzubauen. Orima und Edda halfen Unna bei der Vorbereitung für die Wiederaufnahme von Kranken indem sie die alte Heilerstätte reinigten und mit benötigten Vorräten füllten. Ardis und Galmur kümmerten sich um die Grotte bei der heiligen Quelle, bei der sie einen kleinen Tempel errichten wollten.



Kwasir hatte sich inzwischen einen kleinen Laden eingerichtet in dem er selbstgebraute Tränke verkaufte. Durch Unnas Unterstützung und Ratschläge hatten diese mittlerweile auch deutlich geringere Nebenwirkungen. Seine magische Pflanze stand im Fenster und galt ihm fortan als Glücksbringer, auch wenn dies erfoderte das er ab und zu einige Tropfen Blut an sie abgeben musste. Doch das störte ihn nicht, es war halt eine magische Pflanze, die besondere Nährstoffe benötigte. Nun beschloss Kwasir, dass es an der Zeit sei Unna ein kleines Dankeschön für ihre Lehrstunden zu überbringen. Er wollte ihr etwas ganz besonders bringen, deshalb mischte er eine zarte Creme an, in die er einige Blätter des magischen Krautes untermischte. Diese Salbe verpackte er und band eine Schleife drum, um es später Unna zu übergeben. Schon am Abend bot sich eine Gelegenheit dazu an, denn sie beide wollten sich treffen um über einige Heiltränke zu sprechen. Am Ende des Gespräches präsentierte Kwasir sein Geschenk, worüber sich Unna freute. Sie ging mit der Schachtel, in der die Salbendose ruhte, nach Hause.

Als sie in ihrem neuen Haus ankam öffnete sie das Päckchen.


Eine schön verzierte Dose kam zum Vorschein. Unna lächelte, Kwasir hatte sich Mühe gegeben. Sie öffnete die Dose und sah darin eine Art Salbe.



Unna roch den verführerischen Duft sofort. Ein Duft der ihr völlig fremd war. Sie hatte ihn zwar schon einmal schwach wahrgenommen im Haus von Kwasir, aber diese Intensität war ihr neu.



"Wie hat er das zustande gebracht?" fragte sie sich oder war die Creme von einem Händler. So richtig traute sie sich nicht die Creme sofort zu verwenden. War sie für die Haut gedacht, oder als Mittel um im Raum Duft zu verbreiten? Sie wollte lieber noch mal bei Kwasir nachfragen, wie sie entstanden war.



Seine letzte Mischung auf dem Schiff hatten doch Zweifel bei ihr hinterlassen, auch wenn er inzwischen viel sorgfältiger arbeitete. Auf jeden Fall war es ein lieb gemeintes Geschenk und das machte Unna irgendwie froh. Ja Kwasir liebte sie wohl!

"Und ich? Liebe ich ihn auch?" Unna dachte nach, den Duft der Salbe einatmend. "Er ist nett, wenn auch etwas schusselig. Immer bemüht sein Bestes zu geben. Sogar das Rauchen hat er fast aufgegeben. Sein Laden läuft gut."

Unna verschloss die Dose "Nichts überstürzen, erst mal machen wir Bredun wieder zur berühmten Heilerstadt! Der Morgen ist klüger als der Abend! Ich sollte schlafen gehen."


Die Neuigkeit der symbolträchtigen Wiedererweckung der Heiligen Quelle hatte sich bereits in wenigen Tagen weit verbreitet. Auch die Kunde, dass die Heiler zurückgekehrt waren, Sanchos Kochkünste und Björns Gesangstalent taten einen Großteil dafür, dass Bredun wieder viele Besucher erhielt. In den nächsten Tagen kamen immer wieder viele Schiffe nach Bredun, die neues Baumaterial und Menschen mitbrachten. Kapitän Francis freute sich sehr, wieder so oft auf See fahren zu können. Auch einige Handelsschiffe landeten im Hafen, wodurch die Taverne und die Händler vor Ort gute Einnahmen hatten und vor allem immer wieder neu werben konnten. Der Wiederaufbau der kleinen Stadt Bredun ging somit gut voran.



Das alte Gebäude der Heilerschule wurde wieder renoviert und gereinigt. Unna begann mit Edda und einigen Schülern schon kleinere Heilungen vorzunehmen und Kranke zu versorgen. Die Schmiede war bereits erneuert und Belix erhielt viele Aufträge, die er zur Zufriedenstellung der Kunden bearbeitete. Unna versorgte weiterhin sein Auge, und er spürte wie das Gift langsam immer mehr aus seinem Körper schwand.



Auch Ardis und Galmur hatten sich Hilfe geholt, um in der Nähe der Quelle einen kleinen Tempel zu errichten. Sie reinigten außerdem die Grotte, wo die Quelle entsprang und Ardis bereitete sich auch auf ihre neue Rolle als Quellpristerin vor. Galmur hatte noch nicht begonnen eine Kampfschule für Tempelwächter zu gründen, aber er beobachtete schon die Neuankömmlinge, ob geeignete Kandidaten dabei wären, die als Krieger taugen.



Kwasirs Geschäft mit selbstgebrauten Tränken und Salben lief gut. Durch Unnas Lehrstunden hatte sie inzwischen eine sehr gute Qualität und kaum noch Nebenwirkungen. Er wusste tief in seinem Innersten, dass er seinen Erfolg vor allem ihr zu verdanken hatte. Doch bewusst war ihm nur, dass es erst so gut lief, seit er seine magische Pflanze hatte. Anfangs war ihm unbewusst klar, dass es überhaupt nicht gut sein konnte, wenn eine Pflanze sich nur von Blut ernährte. Doch diesen Gedanken verdrängte er so oft er auch hochkam und mit der Zeit vergaß er seine Bedenken völlig und bemerkte die seltsame Aura um die Pflanze nicht mehr.


Unna hatte Kwasirs Dose noch nicht benutzt. Sie hatte immer noch etwas Angst, wegen der Nebenwirkungen, doch heute hatte er sie zu sich eingeladen und würde bestimmt fragen, ob ihr die Creme gefallen hatte. Was sollte sie dann sagen? 'Ich trau mich nicht sie zu benutzen?' andererseits hatte Kwasir Ehrlichkeit verdient.



So kam es dann, dass Unna am Abend vor Kwasirs Tür stand mit einer Schüssel selbstgebackener Kekse und der noch unbenutzten Dose. Der Alchimist lies sie freudestrahlend ein. "Schön dass du gekommen bist!"



Als Unna den Raum betrat fiel ihr sofort ein starker Duft auf. Nicht unangenehm aber sehr intensiv und dann sah sie auch due Quelle des Duftes. Die Pflanze! Wie war sie in so kurzer so groß geworden? Sie war inzwischen fast zwei Meter groß. Wie kann eine Pflanze so schnell wachsen. Naja eins nach dem anderen.



"Ich hab uns ein paar Kekse mitgebracht, ich sehe du hast Wein besorgt und ein paar Snaks! Schön! Ich freue mich auf einen netten Abend mit dir! Es war viel zu tun letzte Woche, eigentlich ist es der erste freie Abend. Du hast einen Tisch vor dem Haus, lass uns draußen sitzen und die Abendsonne noch etwas genießen."



Kwasir warf einen Blick auf die Pflanze, eigentlich wollte er gern im Raum und im Bereich ihres Duftes bleiben, aber die Sonne würde ja bald untergehen, also antwortete er. "Du hast recht, geh inzwischen vor, ich bringe Teller und Gläser."



Und kurz darauf saßen beide bei einem Glas Wein und sprachen über die Ereignisse er letzten Woche. Es ging gut voran. Die Stadt war wie aus dem Schlaf erwacht. Keiner ruhte überall waren Handwerker am Werk, es war schön anzusehen."



Kwasir sieht erschöpft aus, dache Unna. War er krank? Aber erst mal die Dose. Sie begann vorsichtig:

"Ich wollte Dir noch danke sagen für dein Geschenk." Unna zog die Dose aus ihre Tasche. "Die Creme darin riecht gut. Wozu dient sie? Ich hab mich nicht nicht getraut etwas damit zu tun, bevor ich nicht weiß was darin ist. Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel? Ich weiß Du bemühst Dich jetzt sehr um sauberes arbeiten, aber ich bin zu sehr Heilerin, um nicht mehr skeptisch zu sein, deshalb würde mich interessieren was darin ist!"



Kwasir schaute erst etwas ärgerlich, sagte aber dann "Ich müsste jetzt sagen Berufsgeheimnis! Aber ich verstehe ja, dass du nach den Ereignissen auf dem Schiff noch etwas skeptisch bist! Es ist eine reine Duftcreme. Ich habe pflegende Öle, Wasser und einen Emulgator verrührt und dann ein paar Tropfen Duftessenz hinzugefügt. Ich habe die Creme an mir getestet, aber nichts bemerkt."



"Naja Männerhaut ist nicht so sensibel!" Unna lachte. "Woher stammt der Duft, obwohl ich glaube, es zu wissen! Du hast die Pflanze in deiner Wohnung extrahiert, der Duft ist ähnlich. Was ist das eigentlich für eine Pflanze? Woher weiß Du dass sie nicht giftig ist?"



"Erinnerst Du Dich an das Portal zum Baum? Dort am Fuß des magischen Baumes hab ich sie gefunden und mitgenommen. In einem Blumentopf hat sie die Reise auf dem Schiff überstanden. Sie ist nur nicht gewachsen. Als ich schon dache jetzt geht sie ein und überlegt habe, sie wegzuwerfen habe ich mich an einem Ihrer Blätter geschnitten und ein Tropfen Blut fiel in den Topf. Ich habe dem erst keine Beachtung geschenkt. Als ich aber dann von Bord ging und die Pflanze mitnahm hab ich mich wieder geschnitten. Die Blätter sind sehr scharf. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Pflanze sich erholt hat. Ich hab überlegt, ob es vielleicht eine Fleischfressende Pflanze ist und Insekten zerdrückt.. aber nur mein Blut scheint sie zum wachsen anzuregen. Es ist phantastisch. Ich brauche ja nicht viel. Ca. eine Teelöffel pro Tag. Du hast ja gesehen sie wächst. Vielleicht ist es ein Geschenk des heiligen Baumes und das Blut muss man als Opfer bringen? Ich habe auch schon Tierblut versucht. Aber es muss Menschenblut sein."



Unna hatte mit immer größerem Entsetzen zugehört. Eine Pflanze die sich von Menschenblut ernährt? Das war bestimmt keine heilige Pflanze!

"Ich habe noch nie von einer bluttrinkenden Pflanze gehört!." sagte sie dann und sah Kwasir wieder an, er sah nicht gut aus, das gab ihr zu denken "Wieviel Blut braucht sie pro Tag? Immer nur noch einen Teelöffel voll? Oder gibst Du ihr inzwischen mehr! Du siehst nicht gesund aus Kwasir, ich mache mir Sorgen!"



"Naja gestern und heute war es wohl etwas mehr, ich ritze mich immer in den Arm aber die letzten Tage hab mich etwas sehr geschnitten, es könnte mehr gewesen sein, dafür ist sie aber wunderbar gewachsen, du hast sie ja gesehen.

"Zeig mir deinen Arm!" und schon zog Unna Kwasirs Arm zu sich. Es hatte die Schnitte verbunden. Sie löste den Verband, gegen seinen Willen und erschrak. "Das sind keine kleinen Schnitte! Du musst damit aufhören! Die Pflanze ist doch inzwischen groß genug. Sie braucht vielleicht gar kein Blut mehr. Probiere es! Was nützt Dir eine Riesenpflanze, wenn du krank wirst weil du zu viel Blut verlierst!"



Kwasir verteidigte sich "Ich bin nur überarbeitet! Mein Geschäft läuft so gut in letzter Zeit. Ich glaube die Pflanze bringt mir Glück! Stimmt schon, sie muss nicht mehr wachsen. Ich kann es ja mal versuchen sie nur noch ein mal in der Woche zu füttern!"



"Mach das aus jeden Fall! Aber ich möchte dass Du noch was tust! Nimm eine Blüte und geh damit zu Ardis, sie soll die Quelle fragen, ob die Magie der Pflanze vom Baum kommt oder vielleicht eine andere dunkle Quelle dahinter steckt! Mir gefällt nicht wie du aussiehst. Vielleicht ist es gar nicht der Blutverlust, sondern irgend ein schwaches Gift in der Duft der Pflanze, was dich immer mehr krank macht! Und bitte verwende nichts von der Pflanze in irgend welchen Mittel die du verkaufst solange Ardis sie nicht geprüft hat."



"Aber die Duftsalbe, Duftkerzen und auch Raumduftessenzen verkaufen sich gut!" widersprach er.



"Ich werde Dir anderen Pflanzenextrakte geben, die auch einen wunderbaren Duft haben, deren Nebenwirkungen aber erforscht sind! Oder willst du das Risiko eingehen, dass deine Kunden krank werden?"



"Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert."

Unna lies sich nicht beruhigen "Es kann ein schwaches oder ganz langsam wirkenden Gift sein, was vielleicht erst in ein paar Jahren wirkt. Mir gefällt nicht, wie du aussiehts! Du hast den Duft bisher am meisten gerochen!"



"Ich fühle mich total fit und voller Energie. Ich bin nicht krank!" widersprach Kwasir.



"Wenn du dich fit fühlst, aber so schlecht aussiehst deutet das gerade auf ein heimtükisches Gift hin, wie Rauschgift! Bitte sei vorsichtig!"

Kwasir war verärgert, eigentlich sollte es eine schöner entspannender abend werden und nun schimpfte Unna mit ihm, doch wenn er sie so ansah im Licht der untergehenden Sonne, sie sah wirklich besorgt aus und eigentlich freute er sich, dass sie sich so viel Gedanken um in machte. 'Ich bin ihr wohl nicht ganz gleichgültig' dachte er und sein Ärger wich einer inneren Freude. Irgendwie war Unna eine bewundernswerte Frau und wenn sie die Pflanze nicht wollte, nun, Unna war ihm wichtiger als jede Pflanze.

"Ok, ich gehe morgen mit einer Blüte und einem Blatt zu Ardis! Kommst Du mit? Es ist ein so weiter Weg bis zur Quelle und es soll schönes Wetter werden?"



Unna lächelte: "Ich hab viel zu tun! Aber warum nicht, die Arbeit läuft nicht weg! Ein Spaziergang zur Quelle wird uns beiden gut tun!"


Der nächste Morgen kam und die Sonne strahlte vom blauen Himmel herab. Unna holte sich früh bei Sancho und Marja zwei Lunchpakete ab, packte noch eine Wasserschlauch ein und ging zu Kwasirs Hütte um ihn abzuholen. Der wartete schon auf sie. Er war einverstanden mit der Heilerin zu Ardis und der Quelle zu gehen und hatte einen Stängel und eine Blüte abgeschnitten und eingepackt. Aber dennoch hatte Kwasir ein ungutes Gefühl und dachte, während er die schimmernde Pflanze musterte, "Ich hoffe meiner magischen Glückpflanze passiert nichts während ich weg bin."



Bald darauf machten sich Unna und Kwasir auf den Weg zur Heiligen Quelle, wo Ardis und Galmur den Bau des Tempels beaufsichtigten. Die Heilerin musterte ihren Begleiter aufmerksam, denn sie machte sich Sorgen um ihn. Mehr, als sie sich selbst gegenüber zugeben wollte. Mittags erreichten sie den Bauplatz des Tempels und begrüßten die anderen. Galmur lächelte sie an "Sieh an Besuch. Und das pünktlich zur Mittagszeit. Kommt doch mit zur Quelle, dort wollen Ardis und ich unser Essen einnehmen." Dem stimmten die anderen beiden zu und so gingen die vier zur Quelle. Während sie aßen plauderten sie sorglos über Kleinigkeiten. Doch als sie das Essen beendet hatten sah Ardis Unna mit durchdringenden Blick an "Ihr seid nicht nur hier, um zu plaudern! Also was möchtet ihr?"



Unna sah zu Kwasir und nickte "Ja in der Tat ... es ist so..."

Kwasir fiel ihr ins Wort "Unna macht sich Sorgen, wegen meiner Pflanze. Aber das ist völlig unbegründet! Schließlich stammt der Setzling von dem magischen Silberbaum, also kann er nichts Schlechtes haben."

Unna widersprach sofort energisch "Aber keine heilige Pflanze würde sich von Menschenblut ernähren!"

Kwasir sah sie an "So schlimm ist das nun auch nicht, die paar Tropfen bringen mich schon nicht um."



Galmur sah beide erschrocken an "Halt stop! Nicht weiter streiten!"

Ardis dankte ihrem Mann mit einem sanften Lächeln "Das klingt schon seltsam! Habt ihr ein Stück der Pflanze dabei?"



Die Heilerin sah Kwasir an, der holte ein kleines Stoffbündel hervor und zeigte es Ardis.

Die Pristerin sah es an und sagte "In Ordnung, halte es noch kurz." und schon stand sie auf ging zur Quelle und schöpfte etwas Wasser in eine flache Schale, die sie zu den anderen brachte und zwischen sie abstellte. Sie sah den Tränkebrauer an "Öffne dein Tuch und lege ein Teil der Pflanze in das Wasser."

Kwasir sah sie ungläubig an "Und was soll das bringen? Willst du dir dann daraus einen schönen Tee kochen?" tat aber wie ihm aufgetragen war holte den Stängel hervor und legte ihn beinah zärtlich in das Wasser.



Kaum hatte der Stängel das Wasser berührt trübte sich dessen Oberfläche, es brodelte kurz auf und verdunkelte sich.

Kwasir sah gespannt zu, Unna und Galmur wichen erschrocken zurück.

Ardis sah sich das Muster der kleinen aufsteigenden Rauchwölkchen genau an, dann blickte sie Kwasir an "Du bist ganz sicher, dass du diese Pflanze vom Silberbaum hast?"

Kwasir war sauer "Natürlich! Wieso glaubt mir eigentlich niemand? Was ist nur mit euch los! Warum bin immer ich Schuld an allem?"

Unna sah den Tränkebrauer entsetzt an, solche Wutausbrüche kannte sie nicht von ihm, dass bereitete ihr Sorgen.



Ardis berührte Galmur am Arm "Du weißt, was ich denke. Würdest du es bitte prüfen?"

Der Schwertkämpfer dreht sich zu Kwasir und sprach sanft "Hab Vertrauen in uns! Niemand will dir etwas Böses! Gib mir bitte die Blüte."

Kwasir grummelte immer noch, aber er öffnete das kleine Bündel erneut und holte die Blüte hervor. Nach einem letzten sehnsüchtigem Blick darauf legte er sie in Galmurs Hand.



Er hatte oft gegen schwarze Magie gekämpft und dadurch hatte Galmur mittlerweile ein gute Gespür dafür. Kaum hatte die schimmernde Blüte seine Hand berührt wusste er, dass sie von dunkler Magie durchflossen war. Er konzentrierte sich und sendete sein inneres Licht gegen die Dunkelheit auf seiner Handfläche aus. Nur Sekunden vergingen, dann verschwand die dunkle Magie. Die Blüte verfärbte sich schwarz und vertrocknete.

Galmur sah zu Ardis und nickte "Es ist genau so wie du dachtest."



Ardis sah Unna an "Es ist gut, dass du es bemerkt hast und euch Hilfe geholt hast. Ich muss schnell ein Reinigungsritual vorbereiten." Sie wechselte den Blick zu Kwasir "Ich glaube das, was du sagst. Aber diese Pflanze entspringt nur durch tiefste schwarze Magie! Du darfst sie keinesfalls weiter mit deinem Blut tränken. Wir müssen diese Pflanze und alles was du mit Teilen daraus produziert hast sofort vernichten!"

Kwasir sprang wütend auf und schrie "Das ist doch alles eine Lüge! Ihr gönnt mir nur meinen Erfolg nicht! Niemand wird meiner Pflanze etwas antun! Und mich werdet ihr auch nicht aufhalten." und schon wollte er sich auf Ardis stürzen.

Doch die Kämpferinstinkte von Galmur waren schneller. Er stand auf und ließ mit einem gezielten Handkantenschlag Kwasir bewusstlos zusammenbrechen, während er murmelte "tut mir leid mein Freund!"



Unna wich zurück "Oje, was ist nur mit ihm los..." Sie sah Ardis flehend an "Kannst du ihm helfen, kannst du ..."

Ardis nickte "Mach dir keine Sorgen! Wir kriegen Kwasir schon wieder gesund auf die Beine... Ernsthaft besorgt bin ich nur wegen der Pflanze."



Zu dritt betteten sie Kwasir auf eine Liege. Galmur entfachte ein kleines Feuer und kochte Quellwasser auf, in der Zwischenzeit nahm Ardis Kwasirs Verbände ab. Unterdessen holte Unna einige bestimmte Kräuter aus ihrem Beutel, den sie seit einiger Zeit immer bei sich trug.

Kwasir erwachte langsam und stöhnte leise.

Galmur wachte über die drei, derweil die Frauen das Reinigungsritual vorbereiteten.

Aus einem Teil der Kräuter wurde eine Salbe gemischt, die auf die Schnittverletzungen aufgetragen und diese danach neu verbunden wurde. Aus dem anderen Teil wurde ein Art Tee gekocht, den Unna behutsam Kwasir einflößte. Währenddessen rezitierte Ardis bestimmte Verse und ihre Stimme wuchs scheinbar und vermischte sich mit ihrem eigenen Echo, wodurch ein angenehmer mystischer Klang entstand.



Eine ganze Weile verging so. Kwasir wurde zunehmend lebhafter und bekam wieder Farbe im Gesicht.

Er setzte sich auf, blickte die anderen an und sagte leise "Ich danke euch! Jetzt wo meine Gedanken wieder klarer sind, kommen mir bestimmte Dinge bezüglich dieser Pflanze auch seltsam vor." Kwasir blickte zu Unna "Tut mir leid!"

Sie nickte "Schon in Ordnung! Aber jetzt sollten wir uns dringend um dieses Teufelskraut kümmern!"

Der Tränkebrauer schaute Galmur an "Ey du hast nen ganz schön harten Schlag!"

Galmur lächelte ihn an "Ach komm, deinem Dickschädel hat so ein kleiner Hieb schon nicht geschadet... aber wer Ardis angreift kriegt es mit mir zu tun!"

Kwasir lachte nun auch "Ja es war wohl nötig, ich war nicht ganz Herr meiner Sinne ... aber ich bin froh dein Freund und nicht dein Feind zu sein!"



Ardis sah ihren Mann an "Geh bitte mit den beiden nach Bredun und hilf ihnen bei der Beseitigung der Pflanze. Ich werde die Runen und Nalanyia nach diesem Teufelskraut befragen. Da gibt es noch einige Ungereimtheiten! Sobald ich mehr weiß stoße ich zu euch und informiere euch! ... Und nun geht! Seid gründlich und beeilt euch! Aber passt auf euch auf, diese Pflanze ist sehr gefährlich!"



So gingen der leicht angeschlagene Kwasir, Unna und Galmur zurück nach Bredun. Alle hatten ein mulmiges Gefühl im Bauch.

Galmur dachte "Ich hatte so gehofft, dass wir hier jetzt endlich etwas Ruhe haben würden. Aber schon wieder kommt die schwarze Magie und bedroht den Frieden!... Ich hoffe nur unseren Freunden ergeht es auf ihrer Reise besser und sie werden nicht mit dunklen Zaubern konfrontiert."

Auch Unna grübelte "Ich hoffe so, dass es Kwasir jetzt wieder besser geht... aber wenn ich an diese seltsame Pflanze denke, läuft es mir kalt den Rücken runter ... Warum nur habe ich nicht früher reagiert?..."



Als Abend hereinbrach erreichten sie Bredun. Sie gingen sofort zu Kwasirs Hütte, doch was sie da sahen erschrak sie.

Die Tür war aufgebrochen worden, einige Tränke geraubt. Aber weitaus schlimmer war die Feststellung, dass die magische Pflanze entwendet worden war!

Kwasir konnte es nicht glauben, und obwohl er sehr erschöpft war, schrie er wütend "Was soll das hier? Wer ist hier eingebrochen? Wo ist die Pflanze? Wer war das? Und warum?"


Kapitän Blackbears Holzbein klopfte einen bedrohlichen Rhythmus auf den Holzbrettern seiner Kajüte, als er die seltsame Pflanze bereits das dritte Mal umrundete.

„Ich bin froh, dass ich dieses Gewächs bald los bin, krächzte er, als Harakan, der muskulöse dunkelhäutige Vorsteher der Rudersklaven seine Kabine betreten hatte.

„Verdoppelt das Tempo, mit dem die Trommler die Sklaven zum Rudern antreiben, je eher wir diese gottverdammte Holzfällernest erreichen, umso besser, und umso schneller werden ich diese stinkende Unkraut los sein und meine Truhe mit Goldstücken überquellen. Weiß der Seeteufel, was dieser Sonderling in dieser Holzfällerstadt mit diesem Kraut anfangen will, aber das kann mir ja auch egal sein. Hauptsache der Preis stimmt!“

Der muskulöse Riese sog die Luft ein und sagte: „Also, wenn Ihr mich fragt, ich finde, diese Pflanze riecht sogar recht angenehm und...“

Kapitän Blackbears schneidende Stimme unterbrach ihn: „Das liegt daran, weil du dich den ganzen Tag mit diesen nach Salzwasser stinkenden Sklaven abgibst, ist doch klar, dass deine Nase dabei draufgehen muss und jetzt verschwinde... nein, warte, schick mir den Zwerg vorbei, ich habe etwas mit ihm zu bereden.“

Wenig später betrat Bardor, der bärtige Smutje Kapitän Blackbeards Kajüte. Er wischte sich grade noch seine Hände, mit denen er grade Kartoffeln geschält hatte, an seinem Kittel ab, als er Kapitän Black beards Kajüte betrat.

„Was zum Teufel war in der Suppe drin, die du mir eben gebracht hast, sie schmeckte, als hättest du einen Eimer Salz darin fallengelassen.“

Manchmal hätte ich nicht wenig Lust, ihm sein Holzbein unter seinem haarigen Hintern wegzuhauen, dachte Bardor.

Laut sagte er mit einer demütigen Verbeugung: „Das tut mir leid, Herr, da ist wohl eine Prise zuviel von dem Salz in die Suppe geraten.“

„Du kannst unser Lady Rosalyn eine ordentliche Portion vorbeibringen, das wird sie schon einmal auf das Essen in dem Holzfällernest beim Dunkelwald vorbereiten, das sie zukünftig fristen wird. Zu etwas anderes scheint sie ja nicht zu gebrauchen zu sein. Jedenfalls hatte dieser Lord Edrico, dem sie offensichtlich bestimmt gewesen war, unsere Lösegeldforderung mit einem gezielten Pfeilschuss an unserem Mast befestigt und hat danach nie wieder etwas von sich hören lassen. Eine Zeitlang dachte ich noch, dass vielleicht jemand anderes nach ihr forschen und das Lösegeld bezahlen würde, aber vergebens! Ich glaube, sie wird in dem Hurenhaus in der Stadt am Dunkelwald am besten aufgehoben sein. Und ihre Jungfräulichkeit wird uns da ein hübsches Sümmchen einbringen. Also, mach dich auf und servier ihr deine köstliche Suppe.“

Fast tut sie mir leid, aber wahrscheinlich ist es immer noch ein besseres Schicksal als sich von Blackbears Enterhaken, der den Abschluss seines rechten Armes bildete, streicheln zu lassen, dachte Bardor.

Bardor knirschte mit den Zähnen bei der Aussicht darauf, dieser zickigen Lady seine Suppe vorbeibringen zu müssen, aber er hatte wohl keine andere Wahl. Mit einem Blick auf die Pflanze in der Kajüte sagte er: „Vielleicht sollte ich ihr eine Blüte von dieser Pflanze mitbringen, der Duft wird sie gewiss auf andere Gedanken bringen und sie wird vergessen wie üblich herumzunörgeln.“

„Untersteh dich“, brüllte Blackbear. „Wenn sie mit diesem Gestank verpestet wird, wird sie mir niemand mehr in dem Hurenhaus abkaufen und jetzt verschwinde!!“

Kopfschüttelnd machte sich der Zwerg davon , um zurück in die Kombüse zu gehen.

Kein Wunder, dass dieses polternde einbeinige Stachelrochen nichts mehr riecht, wahrscheinlich ist der einzige Wohlgeruch, den er noch wahrnimmt, den des Goldes.



In der Kajüte hatte Blackbear inzwischen seine vierte Runde um die Pflanze herum beendet. Irgendetwas war merkwürdig an ihr. Er streckte seine rechten Arm aus und hob ein Blatt mit dem Enterhaken. Er meinte grade irgendewas gehört zu haben, dabei war der Zwerg schon wieder verschwunden.

Ich stinke nicht.

Wie bitte????

Blackbear drehte sich um, um zu sehen, ob sich nicht doch noch jemand in der Kajüte aufhielt, doch er konnte niemanden entdecken. Niemanden – außer der Pflanze.

Ich stinke nicht und ich könnte dir äußerst nützlich sein.

Blackbear stand plötzlich stocksteif da, steifer als ein geräuchterter Stockfisch.

„Sag das nochmal...“

Langsam drehte er sich zu der Pflanze um.

Einer der Stengel, derjenige mit der größten Blüte, die schon fast die Größe eines Löwenkopfes angenommen hatte, bewegte sich sanft in einem nicht vorhanden Wind.


"Beruhige Dich erst mal" Unna strich Kwasir sanft über den Arm. "Lass uns feststellen was außer der Pflanze fehlt und dann fragen wir in der Nachbarschaft herum, ob jemand etwas ausgefallen ist."



Kwasir beruhigte sich langsam und schaute sich genauer um. "Naja, die Pflanze fehlt! Nachdem was ich von Ardis gehört habe, sollte ich da wohl froh sein! Ein paar Tränke, hmm nur die Heiltränke, die als solche gekennzeichnet waren. Scheint ein Laie gewesen zu sein, der sich wohl dachte Heiltränke kann man immer brauchen und dann das kaputte Schloß an der Tür!"



"Hmmm, d.h. es scheint jemand habe es jemand gerade auf die Pflanze abgesehen und die Heiltränke nur so nebenbei mitgenommen. Also wusste der Einbrecher von der Pflanze? Und froh sein, dass sie weg ist? Sie ist zu gefährlich! Wenn Ardis recht hat müssen wir sie finden und vernichten!" sagte Galmur besorgt. "Ich sollte sofort zurück zu Ardis gehen und fragen ob sie etwas sehen kann! Ich komme morgen wieder vorbei wenn ich etwas erfahren habe!" und schon war er unterwegs.



Kwasir grübelte "Ein Kunde vielleicht? Ich hab ja diesen Raum auch als Laden benutzt und die Pflanze ist gut sichtbar. Ich war allerdings bisher immer zu Hause!"

"Der Einbrecher hat uns vielleicht beobachtet, als wir heute früh losgezogen sind, lass uns in der Taverne fragen! Komm!" Unna zog Kwasir aus dem Haus und beide liefen zur Taverne nebenan. Sie berichteten Sancho und Marja vom Einbruch und fragten ob sie etwas gesehen hatten.



"Heute tagsüber war nicht viel Betrieb in der Taverne. Ein Handelsschiff ist heute nicht angekommen oder abgefahren. Lass mich nachdenken! Es lag ein Schiff im Hafen, das ist gestern gekommen und heute kurz nach Mittag abgefahren. Ich hab nicht darauf geachtet, weil jetzt immer mal Schiffe kommen, die nicht nur Handeln, sondern auch Leute herbringen, die hier wohnen wollen oder Heilung suchen. Es war kein reines Segelschiff, es hatte auch Ruder." sagte Sancho und ergänzte dann:

"Vielleicht hat Kapitän Francis etwas gesehen, der ist gestern Abend mit der Flut ausgelaufen und sein Schiff lag in der Nähe des Ruderschiffes was mir aufgefallen ist. Er kommt sicher morgen wieder. Ihr könnt auch bei Hugo und Egon nachfragen, die beiden Alten sitzen immer vorn bei der Klippe neben dem Hafen und angeln."



"Danke!" sagte Kwasir "Wie es scheint können wir heute nichts mehr tun! Schönen Abend noch Sancho!"

Unna und Kwasir verließen die Taverne. Die Heilerin bemerkte wie frustriert Kwasir war und sagte zu ihm "Lass uns zu mir gehen! Ich habe Käse, Brot und noch eine Flasche Wein! Morgen suchen wir weiter."

Kwasir sah Unna lange an und meinte dann lächelnd "Gute Idee! Danke!" Heimlich dachte er. 'So eine Einbruch hat also auch seine Gutes, wenn man danach von einer mitfühlenden Frau verwöhnt wird! Vielleicht kann ich mich mit dem Verwöhnen revanchieren. Unna sieht müde aus von der Wanderung. Vielleicht darf ich ihr die Füße massieren?'



Sancho sah beiden lächelnd nach und dachte 'Vielleicht sollte ich schon mal Vorräte besorgen für die nächste Hochzeit. Wenn Unna heiratet will ganz Bredun feiern!'


„Hier ist eure Suppe, schönste Lady“, säuselte Bardor, stellte die Suppe auf den Tisch und war heilfroh, dass sich Lady Rosalyn mit dem Rücken zu ihm befand und gerade dabei war, ihren voluminösen Kopfputz mit dem wehenden Schleier daran vor einem verblichenen Kupferspiegel zu richten. Ihr Kopfputz war zwar während ihrer Gefangenschaft in der dunklen Kajüte, ausgeblichen und abgenutzt, aber sie verwendete dennoch jeden Tag einen Großteil ihrer Zeit darauf, ihn auszuklopfen, und dekorativ auf ihrer Frisur zu befestigen. Die andere Zeit war sie damit beschäftigt, sich der Pflege ihrer Schönheit zu widmen so gut es in der engen Kajüte eben ging und die wenigen Leuten, die sie aufsuchten, mit ihrer spitzen Zunge zu schikanieren.

Bardor wollte sich gerade wieder auf leisen Sohlen davonschleichen, als Lady Rosalyns Stimme ertönte. „Ach du bist das? Ich hoffe, die Suppe hat etwas mehr Geschmack dieses Mal. Letztes Mal dachte ich, du hättest das Salz vergesessen,“

„Also, ich glaube, da braucht Ihr euch dieses Mal keine Sorgen zu machen. Ich würde ja wirklich sehr gerne ein delikates Menü für euch kochen, aber Ihr wisst ja, wie geizig Blackbear ist. Bevor ich auf diesem Schiff zwangsangeheuert wurde, habe ich einige Zeit bei einem begnadeten Koch gearbeitet. Bei dem Gedanken an seine Desserts mit Korallen-Honigkruste und seine köstlichen Seetangburger läuft mir noch immer das Wasser im Mund zusammen. Trompete hat er auch gespielt. Das waren noch Zeiten damals. Aber obwohl Blackbears Truhen bis oben hin mit Gold gefüllt sind, lässt er mir grade genug, um ein paar Kartoffeln und Pökelfisch zu kaufen.“

Lady Rosalyn zupfte sich eine Locke ihres Haares zurecht und sagte: „Das wird ja bald ein Ende haben, mein Angetrauter Lord Edrico wird bald das Lösegeld bezahlen, und dann werde ich diesem Elend hier entkommen und wieder die raffiniertesten Speisen essen können.“

Man sollte Träumende nicht aufwecken, dachte Bardor ironisch. Laut sagte er:

„Man weiß ja nie, was das Schicksal bereithält. Ihr solltet darauf nicht zu sehr hoffen, meint ihr nicht, dass er schon längst gezahlt haben müsste? Ihr seid immerhin schon einige Wochen hier.“

Irgendwie brachte er es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu erzählen.

Lady Rosalyn schwieg erst einen Augenblick, dann wurde ihre Stimme leise und zitterte etwas: „Ach, Unsinn, natürlich liebt er mich und es wird sicher nicht mehr lange dauern.“ Dann richtete sie sich auf und zischte wieder mit ihrer gewohnten Stimme, die Bardor aber irgendwie unecht vorkam:“Du darfst jetzt gehen, ich bin es nicht gewohnt, dass mir Diener beim Essen zusehen.“

Der Zwerg drehte sich um und ging schweigend hinaus.



''

Blackbear strich sich nachdenklich über den Bart. Er hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit einem schwarzen Bären wie sein Name bereits andeutete, vierschrötig und mit einem struppigen pechschwarzen Bart.

„Wie willst du mir denn nützlich sein? Du bist nur eine Pflanze.“



Ich könnte dein Bein wieder nachwachsen lassen und auch deine Hand.



Für den Bruchteil einer Sekunde leuchteten Blackbears Augen auf, doch dann verfinsterte sich sein Blick wieder: „Ich misstraue grundsätzlich allen Versprechungen. Vorallem misstraue ich diesen Versprechungen von irgendwelchen magischen Krempel. Ich weiß doch, wie das bei euch läuft, ihr versprecht uns das Blaue vom Himmel herunter, aber ohne Gegenleistung macht ihr nichts. Kein Dämon hat jemals freiweillig irgendetwas getan, ohne etwas dafür zu fordern.

Du lässt vielleicht meinen Arm und mein Bein wieder nachwachsen aber ruckzuck bin ich meine Seele los. Ihr seid raffiniert und heimtückisch. Nein, keine Chance, ich werde dich auftragsgemäss an diesen Farkas im Dunkelwald ausliefern und dann ist mir egal, was mit dir passiert.“



Wahrscheinlich wirst du es bereuen, wenn du erfährst, was ich alles für ihn getan haben werde.

Dieser Kwasir, bei dem ich zuletzt war, ist jetzt auch ein erfolgreicher Mann. - wenn auch vielleicht etwas blutärmer. Aber nachdem ich von ihm bekommen hatte, was ich wollte, bin ich immerhin freiwillig mit euch gekommen. Obwohl ich es sicher noch etwas länger bei ihm ausgehalten hätte, aber ich nehme an, bald hätten einige Verdacht geschöpft. Von daher war es ein Wink des Schicksal, das ihr genau im richtigen Moment aufgetaucht seid. Deshalb habe ich mich auch passend zusammengerollt, damit dein Handlanger mich unauffällig herausschleppen konnte. Siehst du, so...



Die Pflanze rollte ihre Blätter und Blüten ein, bis sie nur noch die Größe einer harmlosen Zimmerpflanze hatte. Doch wenige Augenblicke später explodierte sie erneut zu ihrer vollen Größe. Die eine Blüte, die bereits die Größe eines Löwenkopf angenommen hatte und die tatsächlich irgendwie einem Maul ähnelte, wackelte bedrohlich.



Allerdings mag ich es überhaupt nicht, wenn man mich beleidigt.



***

Die ganze Mannschaft war in heller Aufregung, als das Schiff im Hafen der Stadt am Dunkelwald einlief.

Bardor war grade fertig damit, das spärliche Gemüse für die Mittagssuppe zu schneiden und stürzte nach draußen. War eine Meuterei ausgebrochen?

„Blackbear ist verschwunden. Wir haben keine Ahnung,wo er ist. Wer weiß, heute nacht war es stürmisch, vielleicht ist er mit seinem Holzbein ausgerutscht und ins Meer gefallen“, sagte Harakan. Ohne den tyrannischen Kapitän, der alle unter seiner Fuchtel gehalten hatte, war von Disziplin auf dem Schiff nichts mehr zu bemerken. Die Rudersklaven hatten sich von ihren Ketten befreit und stritten sich mit den Aufsehern um Blackbears Goldtruhen und anderes Beutegut.

Bardor sah sich die Schlägerei an Deck und hätte zwar nichts dagegen gehabt, sich seinen Anteil an der Beute zu sichern, aber er hatte nun wirklich keinen Lust dazu, sich unbewaffnet in den Kampf zu stürzen, selbst wenn seine Vorfahren in manchen Zwergenkriegen gekämpft hatten. Aber dabei waren sie wenigstens gut gerüstet und bewaffnet gewesen. Und sie hatten dabei mehr als ein kleines Küchenmesser gehabt.

Mit einem zufriedenen Grinsen warf er seinen Kittel und das Küchenmesser zurück in die Kombüse.

„Euch brauche ich jetzt nicht mehr, ich nehme an, heute ist der Tag, an dem es mir bestimmt ist, endlich in die ruhmreichen Fusstapfen meiner Vorfahren zu treten. Aber dafür werde ich Gold brauchen, und ich weiß auch schon, wie, ohne mich mit diesen Holzköpfen um ein paar Goldmünzen zu balgen.“

Zufrieden bemerkte er, dass sich alle auf Deck befanden, und der Gang zu Blackbears Kajüte leer war. Er schlich sich in den Gang und öffnete vorsichtig die Tür zuz Blackbears Kammer. Tatsächlich, außer dieser seltsamen Pflanze befand sich niemand in dem Raum.

Er hatte davon gehört, dass sie ihre Größe ändern konnte. Glücklicherweise hatte sie sich gerade eingerollt, so dass es ihm mühelos gelang, sie sich unter den Arm zu klemmen und aus der Kammer zu tragen. Er hoffte nur, dass sie nicht zu ihrer ursprünglichen Größe explodieren würde, bevor er sie an diesen Farkas ausgeliefert hatte, von dem er wusste, dass er mit Blackbear eine lukrative Vereinbarung getroffen hatte. Als er die Tür wieder öffnete, um die Kammer zu verlassen, stieß sein Fuss plötzlich an etwas und er bemerkte noch, wie ein Knochen quer durch die Kammer flog.

Nanu, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in letzter Zeit hier irgendwelche Hammelkeulen gebraten hätte, dachte Bardor, verschwendete aber keinen weiteren Gedanken daran,



Er wollte gerade zurück gehen, um sich heimlich von Deck zu schleichen, da hörte er ein Klopfen und Hämmern an einer der Türen.

„Was ist hier los? Was bedeutet dieser Aufruhr?“

Bardor erkannte mit leisen Anflug eines Schreckens Lady Rosalyns Stimme.

Ach, was soll's, jetzt, wo Blackbear nicht mehr da ist, kann ich sie auch befreien, dachte er und drehte den Schlüssel zu ihrer Kammer um. Sofort er schien Lady Rosalyns Kopf in der Tür, wobei ihr voluminöser Kopfputz bedrohlich schwankte.

„Blackbear ist verschwunden und du solltest es ihm gleichtun, wenn dir dein Leben lieb ist“, sagte Bardor und überhörte das empörte Zischen der Lady, die gerade zu einer Erwiderung ansetzen wollte, da er es gewagt hatte sie zu duzen. Sie raffte ihre Röcke und folgte ihm auf eine Seite des Deckes, die außer einer Karre mit gepökeltem Fisch und ein paar Fässern leer war.

Plötzlich waren Stimmen zu hören.

„Wo ist die Lady hin? Ist sie jetzt etwa auch verschwunden? Sie war doch die ganze Zeit eingesperrt, das kann nicht sein. Wir müssen sie unbedingt finden und in diesem Hurenhaus abliefern, so wie es Blackbear geplant hatte.“

Die besagte Lady war wie zur Salzsäule erstarrt stehengeblieben, als sie diese Worte hörte.

Aber Bardor verlor keine Zeit.

„Schnell, versteck dich da unter dem Fisch, wenn du nicht in diesem Hurenhaus enden willst.“

Es dauerte keine Sekunde, dann hatte er die fassungslose Lady und die Pflanze unter den stinkenden Pokelfisch geschoben, den Schleier von ihrem Kopfputz entfernt und den Kopfputz über den Teil der Pflanze gestülpt, die noch aus dem Fischhaufen herausschaute. Da er sowieso nicht mehr so ganz neu ausgesehen hatte, hätte man jetzt denken können, dass irgendein Stoff zwischen den Fischen liegen würde. Er versteckte sich gerade rechtzeitig hinter einem Fass, als die beiden Männer, die offensichtlich die Lady suchten, einen kurzen Blick über das Deck warfen und dann glücklicherweise wieder verschwanden.

Jetzt galt es nur noch ungesehen von dem Schiff zu kommen.



Ich könnte dir helfen.



Das war eindeutig nicht die Stimme der Lady. Ein kleines vorwitziges Blatt der Pflanze war unter dem Fisch zu entdecken und schien ihm zuzuwinken.



Ich könnte dich so stark machen, dass du den Karren von dem Schiff schiebst und mich zu Farkas bringst und es für alle, die dich sehen, so aussieht, als wenn ein Mensch mit einer normalen Größe und kein Zwerg den Karren schiebt, damit du kein Aufsehen erregst.



Bardor war nur einen Augenblick verblüfft, aber beschloss, keine Fragen zu stellen. Das hatte er sich sicher nur eingebildet. Nie im Leben würde er es schaffen, diesen Karren zu schieben.

Aber – man könnte es ja mal versuchen? Beiläufig schloss er seine Hände um den Rand der Karre und erwartete jeden Augenblick einen Widerstand. Verblüfft keuchte er auf, als er bemerkte, dass sich die Karre mühelos bewegen ließ.

Was auch immer grade zu ihm gesprochen hatte, er beschloss, es nicht zu verärgern.


Ein windschiefes, verwittertes Holzbrett, auf dem „Woodstock“ stand, zeigte an, wo sie gelandet waren, als Bardor mit ungewohnt leichten Schritten die schwere Holzkarre über den Hafen schob. Die Leute beachteten ihn nicht weiter, bis er einen Holzfäller, der grade ein Fuhrwerk mit Baumstämmen beladen hatte, und die Pferde anschirren wollte, nach Farkas fragte.

„Dieser pflanzensammelnde Sonderling? Da musst du nur diesem ausgetretenen Pfad da in Richtung des Dunkelwaldes folgen, er ist der einzige, den es in diese Gegend hinzieht. Wir schlagen unsere Bäume lieber in den Waldgebieten, die näher am Wasser liegen, dieser Dunkelwald ist keinem von uns geheuer. Was willst du denn von ihm?“

Bevor er weitere misstrauische Fragen stellen konnte, antwortete Bardor schnell: „Ach, er hat nur eine Ladung Fische bestellt, schließlich müssen die sonderbarsten Menschen auch mal etwas essen.“ Als er die Karre den Waldpfad entlangschob und sie außer Sichtweite des Dorfes waren, ertönte ein ärgerliches Gemurmel unter den Fischen hervor.

„Wie lange willst du mich hier noch unter den Fischen lassen?“

Bardor verzog sein Gesicht zu einem Grinsen und flüsterte zurück: „Noch etwas, wir sind noch nicht ganz da, und hier sind noch einige Leute in Sichtweite, die misstrauisch werden könnten“, was natürlich ganz und gar nicht stimmte, aber es bereitete ihm ein diebisches Vergnügen, die Lady noch etwas länger unter den stinkenden Fischen zu wissen.

Erst als Farkas Behausung in Sicht kam, hielt er an.

„Das musst du dir ansehen, Rosalyn, so etwas hast du mit Sicherheit noch nicht gesehen.“

Sofort purzelten einige Fische von dem Karren herunter und die Lady tauchte etwas zerrupft unter dem Haufen auf und schüttelte sich.

„In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nicht so gedemütigt gefühlt...“ schimpfte sie, aber hielt sofort inne, als sich ihr Blick auf die sonderbarste Behausung richtete, die sie jemals gesehen hatte.

Mehrere große Bäume waren in einer bizarren Weise zusammengewachsen und bildeten so eine Art Baumhaus mit Fenstern und geschnitzten Treppen, auch breitere Stufen, auf denen Baumwurzeln Sitzgelegenheiten bildeten. Ein Teil war mit Schlingpflanzen überwachsen und überall waren die seltsamsten Blumen und Blüten zu sehen. Vorne auf der Wiese vor dem Haus waren kleine regenbogenfarbige Blumen, die ihre glitzerten und ständig ihre Farben änderten. An anderer Stelle wiegten sich grüne und purpurfarbene Blüten im Wind, die ständig ihre Formen wechselten.

„Farkas Woodstock Retreat“ war auf einem verwitterten Holzschild zu sehen.



Bardor gab Rosalyn ein unauffälliges braunes Leinenkleid, das er auf dem Weg hierhin unbemerkt von einer Wäscheleine gezupft hatte. „Hier, das solltest du anziehen, dann stinkst du auch nicht mehr so nach Fisch, dein altes Kleid würde sicherlich Mißtrauen erregen.“ Rosalyn trug noch immer eins ihrer vornehmen Gewänder, das sie bei ihrer Entführung getragen hatte und zwar schon etwas zerschlissen war, aber sicherlich unnötige Fragen aufwerfen würde.

„Diesen Fetzen soll ich anziehen? Niemals werde ich...“

„Du tust jetzt, was ich dir sage, du solltest froh sein,dass ich dich vor diesen Banditen gerettet habe, die wer weiß was mit dir angestellt hätten. Eine vornehme Lady wäre hier im Augenblick fehl am Platz.“

Rosalyn verschlug es die Sprache, dann aber zischte sie: „Nagut, aber dann dreh dich sofort um!“

Bardor grinste und tat, was sie verlangte, aber konnte sich nicht daran hindern, in den Metallbeschlägen unten an der Karre ein paar verschwommene Formen der Lady zu betrachten, die hinter ihm das neue Gewand überstreifte.

Zuerst dachte Bardor, dass es sich um eine weitere sonderbare Pflanze handelte, die da inmitten dieser Blumenwiese saß und wie eine knorrige Wurzel aussah, doch dann bemerkte er, dass sie sich bewegte. Es war eine kleine drahtige Gestalt mit sonnengebräunter Haut,wettergegerbtem Gesicht, das von einer Unzahl an kleinen Fältchen durchzogen wurde. In regelmäßigen Abständen stiegen kleine Rauchwölkchen auf, die von der ausgehöhlten kleinen Wurzel ausgingen, aus der er eine Pfeife geschnitzt hatte.

„Ah! Besuch! Welch eine freudige Überraschung, es verirren sich nicht so oft Menschen hier in mein kleines Paradies.“

„Du bist Farkas, nehme ich an? Ich bringe dir die Pflanze, die du bei Blackbear bestellt hast.“

Die kleine Gestalt sprang auf und tänzelte aufgeregt auf der Wiese herum: „Oh! Unglaublich, es gibt sie wirklich! Ich wollte es zuerst nicht glauben, als eine der Händler, die sich in unsere Stadt verirrt hatten, von einem solchen Prachtexemplar sprach, das er in einem Alchemieladen in Bredun gesehen hatte und das meine exotische Sammlung vervollständigen wü.rde. Glücklicherweise hatte grade Blackbear hier angelegt und mir angeboten, diese Pflanze für mich zu besorgen, da besagter Händler eine andere Route nehmen wollte. Ich hoffe, es hat euch nicht zuviel Mühe gekostet, sie hierher zu bringen?“

Bevor Rosalyn zu einer entrüsteten Antwort ansetzen konnte,antwortete Bardor: „Nein, nein, es ist alles glatt gegangen! Überhaupt keine Probleme!“

Er wollte grade die Karre ein Stück weiter bewegen, musste dann aber feststellen, dass der seltsame Zauber offensichtlich verflogen war und ihn es ihm nun wieder große Mühe bereitete, die Räder in Gang zu bringen. Daher zog er die Pflanze unter den Fischen hervor und musste erleichtert feststellen, dass sei keinen Schaden genommen hatte und sogar kein Fischgeruch an ihr haften geblieben war. Eine Blüte hatte sich geöffnet und verbreitete ihren gewohnt süßen Duft.

„Du müsst aufpassen, es kann sein, dass sie bald ihre Größe ändert, sie ist ziemlich unberechenbar.“

Farkas nahm die Pflanze behutsam entgegen und strich zärtlich über ihre Blätter. Ein seltsames Glitzern war in seine Augen getreten, als er ihr zuflüsterte: „Ich glaube, wir beide werden uns gut verstehen, du und ich.“

Zu Bardor gewandt:“ Ich habe bereits hinter meinem Haus ein Loch ausgegraben, da wird sie genug Platz haben und außerdem einen wundervollen Blick auf den Wald genießen können..... Warte, mein Schatz, ich werde dich jetzt zu deinem neuen Heim bringen.“ Er wollte sich grade auf den Weg machen, da hielt er kurz inne. „Warum habt ihr eigentlich diese Karre mit Fisch hierhergebracht?“

Bardor überlegte nur einen Augenblick und antwortet dann mit einem genüsslichen Grinsen: „Ach, die schickt dir Kapitän Blackbear als kleine Zugabe und mich hat er geschickt, weil ich der Koch bin und es verstehe, die köstlichsten Speisen zuzubereiten. Wenn du erlaubst, werde ich und meine – Küchenmagd hier (er überhörte Rosalyns unterdrückten Aufschrei) dir ein eine leckere Fischsuppe zubereiten.“

„Das ist überaus freundlich von euch. Geht nur ins Haus, da findet ihr eine Feuerstelle und ein paar weitere Zutaten, die ihr für die Suppe gebrauchen könntet.“


Rosalyn hielt das Küchenmesser wie eine Sticknadel und stach vorsichtig unter den vor ihr liegenden Fisch.

„So wird das aber nichts“, sagte Bardor und zeigte ihr ganz ganz genau, wie man einen Fisch für eine Suppe zubereitet.

„Tut mir leid, ich habe noch nie ein Küchenmesser in der Hand gehabt. Aber mit einer Sticknadel kann ich ganz gut umgehen.“

„Du sollst aber kein Muster in den Fisch sticken, sieh mal, so macht man das...“

Nach einiger Zeit hatte sich Rosalyn an das gleichmäßig Auf und Ab des Küchenmessers gewöhnt und merkte, dass ihre Gedanken um die Frage kreisten, die sie sich in letzter Zeit schon öfter gestellt hatte.

„Hm.... weißt du eigentlich, wie das.... mit dem Lösegeld war? Warum hatten die Matrosen auf dem Schiff gesagt, dass sie mich an... dieses... Haus verkaufen wollten? Warum wollten sie nicht auf das Lösegeld warten...?“

Bardor antwortete nicht sofort. Jetzt musste er ihr wohl oder übel die Wahrheit sagen.

„Ich glaube nicht, dass wir von Edrico jemals eine Goldmünze gesehen hätten. Kurz nachdem Blackbear dich von dem Schiff entführt hatte, das dich zu diesem Edrico bringen sollte, sind wir zu Edricos Burg gesegelt, wovon du ja nichts mitbekommen hast, das du in der Kajüte eingesperrt warst. Die Lösegeldforderung wurde daraufhin mit einem gezielten Pfeilschuss an unseren Mast genagelt. Blackbear hat auch versucht, deinem Vater eine Nachricht zu überbringen, aber auch von ihm ist keine Antwort gekommen. Daher sah er es wohl als das beste an, dich an den... hmmm. Meistbietendsten zu versteigern hier in Woodstock.“

Rosalyn hatte inzwischen eine gewisse Geschicklichkeit im Umgang mit dem Küchenmesser entwickelt und begann die Möhren mit wütenden Auf- und Abbewegungen zu putzen.

„Hmmm, da scheint mich ja offensichtlich tatsächlich niemand vermisst zu haben...“

Eine Zeitlang schwiegen sie, dann fragte Bardor:

„Wie gut kanntest du diesen Edrico denn?“

„Ehrlich gesagt, habe ich ihn nur einmal gesehen, aber er war genauso, wie ich mir meinen Märchenprinzen immer vorgestellt hatte. Ich habe es geliebt, mich stundenlang in der Bibliothek meiner Mutter aufzuhalten, sie hatte so schöne Bücher über Prinzessinnen, Prinzen und Zauberer und ich war mir immer sicher, dass ich eines Tages meinen Märchenprinzen finden würde, der genauso aussah wie in den Büchern. Meine Mutter ist leider sehr früh gestorben, und mein Vater hat alles daran gesetzt, mich zu einer richtigen Lady zu erziehen. Er hat Tanzlehrer, Handarbeitslehrerinnen und Gouvernanten bezahlt, die mir beibrachten, Konversation zu machen, damit ich eines Tages eine gute Partie werden würde. Ansonsten habe ich nicht viel von ihm gesehen. Er war immer sehr beschäftigt damit, meine vier Brüder in dem Umgang mit den Waffen und der Verwaltung seiner Ländereien einzuweisen, wofür Frauen wie ich natürlich nicht geeignet waren. Bis eines Tages Edrico bei uns auftauchte. Ich glaube, sie hatten damals einen Handel abgeschlossen. Ich hatte nicht alles verstanden, aber es ging wohl auch um Geld und Ländereien. Aber beim ersten Blick in seine Augen habe ich mich in ihn verliebt – und ich dachte, er hätte meine Gefühle erwidert... aber vielleicht war ich ihm doch keine Goldmünze wert...“

Ihre Stimme war immer leiser geworden, während sie wütend begann, eine Paprika für die Suppe in winzige Stücke zu zerhacken.

Eine Zeitlang waren sie weiter mit den Vorbereitungen für die Suppe beschäftigt, dann sagte Bardor: „Ich habe draußen im Garten Petersilie gesehen, könntest du etwas für die Suppe holen?“

Bardor wunderte sich, dass sie aufgehört hatte, spitze Bemerkungen zu machen und sich mit einem kurzen Nicken in Richtung Garten aufmachte, offensichtlich hatte sie die Sache mit dem Lösegeld doch ziemlich getroffen.

Rosalyn durchquerte einen Raum, der mit einer Unzahl an Schriftrollen und Büchern gefüllt war, während sie zu der Gartentür ging und blieb einen kurzen Augenblick stehen, um sie sehnsüchtig zu betrachten. Während ihrer Gefangenschaft auf dem Schiff hätte sie alles darum gegeben, ein Buch in den Händen halten zu können, aber sie war zu stolz gewesen, nach einem Buch zu fragen, das es sicher auch gar nicht gegeben hätte. Um nicht dem Wahnsinn zu verfallen, hatte sie sich von morgens bis abends mit ihrem Kopfputz und ihrer Schönheitspflege beschäftigt. Aber jetzt, wo sie diese vielen Bücher vor sich sah, konnte sie sich nicht daran hindern, nach einem Buch zu greifen. Zufällig trug es den Titel „Küchenkräuter und ihre Anwendung“. Sie hatte es vor Bardor nicht zugeben wollen, aber sie wusste überhaupt nicht, wie Petersilie aussah. Natürlich hatte sie schon mal die kleinen grünen Blättchen gesehen, die bei ihre zu Hause auf der Suppe herumschwammen, wenn sie fertig zubereitet gewesen war, aber sie wusste nicht, wie die Pflanze an sich aussah. Staunend sah sie die handgezeichneten und kolorierten kunstvollen Zeichnungen von allen möglichen Pflanzen und Kräutern in dem Buch. Schließlich fand sie auch eine Abbildung eines Petersiliensträußchens und sah es sich genau an, um es auch im Garten wiederfinden zu können.

Als sie die Stelle mit den Küchenkräutern gefunden hatte, bemerkte sie, dass Farkas die Pflanze bereits eingepflanzt hatte und irgendetwas vor sich hinmurmelte. Er schien Rosalyn nicht bemerkt zu haben, die einige Wortfetzen aufschnappen konnte.

„Dieses Holzbein war äußerst zäh... aber der Rest war sehr saftig...“



Das war aber nicht Farkas, das war eine andere Stimme....



Sie schlich etwas näher heran und versteckte sich hinter einem Baum. Jetzt sah, sie dass Farkas nicht mit sich selbst, sondern mit der – Pflanze sprach.



„Das glaube ich dir gerne und ich bin sicher, dass du dich hier wohlfühlen willst, hier, wo du die dritte Essenz finden wirst, die du für dein Wohlbefinden brauchst... Ich mag es, wenn sich meine Pflanzen bei mir wohlfühlen.“ Er streichelte die Blätter der Pflanze, die sich voller Wohlbehagen auf und abrollten.



„Ja, ich habe bereits von dem köstlichen Blut eines Menschen gekostet, habe Fleisch und Knochen – und ein Holzbein – eines anderen Menschen in mich aufgenommen und werde nun von geistiger Nahrung leben. Die düstere Essenz, die dieser Dunkelwald absondert, ist genau das richtige für mich und wenn es mir hier gut gefällt, kann ich dich sehr, sehr mächtig machen. “



Rosalyn war unfähig sich zu rühren.

Die Pflanze hatte …. Blackbear gefressen? Er war gar nicht vom Schiff gefallen? Und ich hatte mit dieser fleischfressenden Pflanze unter den Fischen gelegen!!!

Ganz ruhig …. ich kann jetzt entweder in Hysterie verfallen, wie ich es sonst tun würde, oder ganz ruhig nachdenken.

Eigentlich hatte Blackbear, diese alte Tyrann, sein Schicksal doch verdient. Immerhin gehörte es sich nicht, einfach junge Ladies zu entführen und dann auch noch in ein... Hurenhaus... verkaufen zu wollen.

Am besten, ich tue so, als wäre gar nichts geschehen, dieser Farkas ist offensichtlich nur an dieser Pflanze interessiert und wird uns sicher wieder weg lassen. Bald haben wir dann das Geld für die Pflanze und sind wieder weg.

An diesem Punkt angelangt, hörte Rosalyn auf nachzudenken. Und dann? Wohin sollte sie dann? Wollte sie überhaupt zurück zu Menschen, die offensichtlich froh darüber waren, sie los zu sein? Darüber würde sie sich später noch Gedanken machen.

Vorsichtig schlich sie sich zurück zu den Küchenkräutern, pflückte ein paar Sträuße und ging wieder zurück in die Küche.

Als das Essen fertig waren und sie alle um den Holztisch sassen, der aus einer riesigen Baumwurzel geschnitzt war, die in knorrigen Windungen aus dem Boden wuchs, löffelte Farkas, dem man nicht ansah, dass er gerade mit einer seltsamen Pflanze ein noch seltsameres Gespräch geführt hatte, mit Begeisterung die Suppe und lobte das Essen in den höchsten Tönen. Er hatte es offensichtlich gar nicht eilig, die beiden wieder wegzulassen, die es verstanden so köstliche Speisen zuzubereiten.

Bardor willigte schließlich ein, die Nacht hier zu verbringen und erst am nächsten Morgen wieder aufzubrechen.

Außerdem hatten sie noch eine sehr interessante Begegnung, denn es befand sich noch ein weiterer Gast am Tisch, der ebenso begeistert von dem Essen war wie Farkas. Eine knorrige kleine Gestalt, die sehr große Ähnlichkeit mit Farkas hatte, aber einen Bart wie Bardor trug und sich auf einen Wurzelstab stützte, war plötzlich aus einem Baumstamm am Rande des Gartens aufgetaucht. Bardor und Rosalyn hatten nicht schlecht gestaunt, als plötzlich eine Holzplatte von diesem ausgehöhlten Baumstamm beiseitegeschoben wurde und dieser Wurzelzwerg daraus auftauchte. Er wurde von Farkas mit freudigen Umarmungen begrüßt.

„Das ist Ugramor, ein guter Freund von mir. Hin und wieder wagt er den Weg duirch die unterirdischen Gänge unter dem Dunkelwald zu mir, um mir ein paar nützliche Dinge zu bringen, die ich hier in Woodstock nicht finden kann. Die Zwerge in Khaz Modan haben in ihren Minen einige sehr gute Mineralien und Kristalle, die für das Wachstum meiner kleinen Lieblinge, meiner Planzen sehr nützlich sind.“

Tatsächlich schüttelte Ugramor einige sehr schöne Kristalle auf den Tisch, die in allen Regenbogenfarben schillerten.

„Es gibt eine Verbindung von hier zur Zwergenstadt?“ Bardor war hellhörig geworden. Er war zwar Zeit seines Lebens mit seinem Vater in der Welt herumgereist, der nichts von einem sesshaften Leben hielt oder Lust hatte in einer Mine zu arbeiten,stattdessen hatten sie bei verschiedenen Tavernen gekocht, waren mit Zigeunern durch die Lande gezogen und hatten auf zwergenuntypische Art ihren Lebensunterhalt verdient, aber er wusste, dass seine Vorfahren aus Khaz Modan kamen und er wollte schon immer in diese Stadt reisen, um nach seinen Ahnen zu forschen, doch dann war Blackbear gekommen und hatte ihn für sein Schiff zwangsrekrutiert.

„Würde es dir etwas ausmachen mich mit nach Khaz Modan zu nehmen wenn du zurückgehst oder … uns – falls es sich die Lad- ähm meine Magd dazu entschließen würde, mitzukommen. Das Leben auf einem Schiff ist nicht unbedingt das, was ich mir für den Rest meines Lebens vorgestellt hätte.“

„Ich habe auch schon gehört, dass Blackbear euch wahrscheinlich gar nicht so vermissen würde, da ihn offensichtlich irgendein unbestimmtes Schicksal ereilt hat. Aber da ihr mir diese wundervolle Pflanze gebracht habt und uns so ein köstliches Essen zubereitet habt, wäre ich gerne bereit, euch das vereinbarte Gold zu geben.“

Ugramor war einverstanden und Rosalyn etwas schweigsam, als sich Bardor und Ugramor über die Einzelheiten der unterirdischen Reise unterhielten. Farkas gab ihnen einige mit Moos gepolsterten Schlafrollen, auf denen es erstaunlicherweise sehr weich und gemütlich war, da sie außerdem noch sehr süß dufteten.

Die drei Männer waren bald in einen tiefen Schlaf gesunken und begannen nach Herzenslust zu schnarchen.

Rosalyn konnte natürlich überhaupt nicht schlafen, da sie das Gefühl hatte, neben einer Sägemühle zu liegen, die einen dicken Baumstamm nach dem anderen zersägte. Ruhelos wälzte sie sich hin und her und schlich sich schließlich auf leisen Sohlen in den Raum mit den vielen Büchern und Schriftrollen. Wer weiß, wann sie wieder die Gelegenheit haben würde, so viele Bücher auf einmal zu sehen. Der Mond schien durch das Fenster und gab genug Licht, so dass sie staunend ein Buch nach dem anderen hervorziehen und bewundern konnte. Sie stellte fest, dass jedes einzelne ein kalligraphisches mit wunderschönen Bildern verziertes einzigartiges Kunstwerk war. Auf vielen Büchern war sogar Farkas als Autor angegeben, also schien er eine Vielzahl dieser Bücher selbst gemalt und geschrieben zu haben.

Schließlich fiel ihr Blick zufällig auf ein Buch, das bereits auf einem Eichentisch lag und aus dem ein goldgeprägtes Lesezeichen hervorschaute. Offensichtlich war Farkas gerade dabei es zu lesen.

„Geheimnisvolle mystische Planzen – geschrieben von Jazzarh, Magier an der Magierakademie von Magrihuana“

Vorsichtig wendete Rosalyn die einzen Seiten bis sie zu der Stelle kam, in der das Lesezeichen steckte und ihr stockte der Atem.

Dort war eine Abbildung einer Pflanze mit Blüten, die genauso aussahen, wie die sonderbare Pflanze, die Farkas gerade hinter sein Haus gepflanzt hatte.



„Diese Pflanze existiert bisher nur in der magischen Essenz, dem Quell, der den Ursprung meiner Magie bildet. Der dunklen Schlucht im Charkanis Gebirge.



Wenn der Tag gekommen ist, an dem ich diese Pflanze in der wirklichen Welt sich manifestieren lassen, wird sie sich von drei magischen Essenzen ernähren, bis sie denjenigen findet, der ihr bestimmt ist und ihr die dritte magische Essenz gibt, damit sie meine dunkle Magie weiter über die Erde verbreiten kann.

Die erste Essenz wird das Blut eines Menschen sein.

Die zweite Essenz menschliches Fleisch und Knochen.

Die dritte Essenz wird die dunkle Magie des Waldes sein.



Es wird nicht möglich sein, diese Pflanze jemals mit Gewalt zu zerstören. Immer wieder wird sich in diesem Fall ein Ableger finden, der neue Wurzeln fasst.



Derjenige, dem es bestimmt ist, die Pflanze mit der dritten Essenz zu füttern, sollte dafür sorgen, dass möglichst viele Ableger von ihr in der Welt verteilt werden, damit die Wohltaten der schwarzen Magie die Welt mehr und mehr durchdringen können.



Dass die Pflanze jemals zerstört wird ist fast unmöglich, es sei denn, einer ihrer Ableger wird zurück in die dunkle Schlucht in Charanakis geworfen, dann kehrt die dunkle Magie zu ihrem Ursprung zurück und wartet erneut auf ihre Erweckung.“



Rosalyn brauchte einen Augenblick, bis sie die Bedeutung dieser Worte verstand. Sie hatte in den Büchern ihrer Mutter oft genug von Magie und Zauberern gelesen, aber dieses war etwas ganz anderes. Es war kein Märchen, sondern die Wirklichkeit.



Die Pflanze war also die Verkörperung der dunklen Magie und es war nur möglich, sie zu zerstören, wenn man sie zu ihrem Ursprung zurückbrachte?



Vorsichtig schloss sie das Buch wieder und legte es so auf den Tisch, wie sie es vorgefunden hatte. Dann schlich sie sich zurück zu ihrer Schlafmatte und fand bis zum Morgengrauen keinen Schlaf, bis sie kurz einnickte, aber dann bald von Bardor geweckt wurde.



„Aufstehen, du Langschläferin. Ugramor ist schon bereit aufzubrechen und Farkas hat uns ein besonderes Geschenk gemacht. Jetzt ist nur noch zu entscheiden, ob du mit uns kommen willst oder andere Pläne hast.“



Rosalyn streckte sich und blinzelte. Dann fiel ihr Blick auf Farkas Geschenk. Fast hatte sie es geahnt. Ein kleiner Wurzel mit einem Stengel, der eine süßduftende Blüte trug, lag sorgfältig verpackt in Bardors Hand.



„Ich komme mit euch“, sagte Rosalyn.


Unna und Kwasir saßen lange bei Wein und Käsebrot und redeten viel über Pflanzen, Heilkräfte und die Entwicklung Bredun.

Nach einigen Stunden meinte Kwasir "Ich danke Dir für dein schönen abend! Es ist spät, ich sollte langsam gehen."

"Willst du denn gehen?" fragte Unna lächelnd.

"Eigentlich nicht! Ich könnte immer so bei Dir sitzen und reden oder auch nicht reden und nur sitzen."

"Dann geh nicht, du hast recht es ist schön zu reden und nicht zu reden!"



Am nächsten morgen bereitete Unna glücklich lächelnd das Frühstück und Kwasir erwachte vom Klappern des Geschirrs. Er stand auf und sagte: "Das gefällt mir! Aufstehen und sich an den gedeckten Tisch setzen!" Unna lächelte "Denk nicht, dass das immer so ist! Ich hoffe doch ich kann auch ab und zu aufwecken und der Tisch ist gedeckt! Aber setz dich, wir müssen planen was heute zu tun ist."



"Galmur ist zu Ardis zurückgegangen. Er kommt heute Abend vorbei und wir werden sehen was die Seherin verkündet hat. Ich gehe zu den beiden Anglern und frage was sie gesehen haben und du sollten nach Francis Schiff Ausschau halten. Wir treffen uns heute abend in der Taverne."


Galmur war blass und stark erschöpft. Aber er erreichte Ardis gerade, als sie im letzen Tageslicht vor der Grotte stand und ihr blondes Haar golden in der Abendsonne schimmerte. Er atmete tief durch, genoss kurz diesen wunderschönen Anblick seiner Frau und ging dann zu ihr.

"Ardis, stell dir vor bei Kwasir wurde eingebrochen und irgendjemand hat die Pflanze gestohlen! Unna befragt schon die Nachbarn, ob sie etwas gesehen haben. Was sollen wir tun?"

Ardis sah ihn an "Du setzt dich erstmal hin und ruhst dich aus. Ich werde die Runen und Nalanyia befragen."

Galmur sah sie an und protestierte "Aber ich muss doch etwas tun! Ich kann hier doch nicht einfach rumsitzen und nichts tun, während draußen jemand mit dieser schwarzmagischen Pflanze rumläuft."

"Du wirst etwas essen und legst dich dann schlafen. Sonst kippst du noch um! Und das hilft auch keinem. Ich werde sehen was ich tun kann." und mit diesen Worten ging Ardis zur Heiligen Quelle und ließ Galmur in der Dämmerung allein zurück.



Obwohl der Schwertkämpfer es hasste untätig rum zu sitzen, sah er widerwillig ein, dass er momentan nichts tun konnte. Also befolgte er den Rat seiner Frau holte sich etwas zu essen und legte sich später hin. Und kaum hatte sein Kopf den Boden berührt fiel er in einen tiefen traumlosen Schlaf der Erschöpfung.



Da es bereits dunkel war zündete Ardis einige Kerzen an und bereitete ihr Ritual vor. Sie zeichnete eine Kreis auf den Boden, stellte eine kleine Schale mit Quellwasser in dessen Mitte, nahm ihren magischen Runenbutel zur Hand und setzte sich neben die Schale. Sie meditierte eine Weile und befreite ihren Geist. Als der richtige Zeitpunkt gekommen war warf sie ihre Runen und betrachtete sie lang. Danach trank sie von dem Quellwasser, schloss ihre Augen und sprach einige rituelle Formeln. Ihr Geist klärte sich und sie sah verschiedene Bilder: von Dingen die waren, von Dingen die sind und von Dingen die vielleicht noch sein werden.



Am nächsten Morgen weckte sie Galmur sanft.

Als er erwachte war er irritiert, da er Ardis lächeln sah "Was hast du gesehen?"

"Ich werde mit dir nach Bredun zurückkehren und den anderen erklären was geschehen ist und was zu tun ist."

Galmur protestierte wieder "Aber, was ist mit der Quelle? Du kannst doch mir sagen, was zu tun ist?!"

"Der Quelle wird während meiner Abwesenheit nichts geschehen, sei unbesorgt. Das was wir tun müssen ist erstmal wichtiger!"

Er musste sich ihrem Willen beugen und so wanderten sie nach einem gemeinsamen Frühstück zurück nach Bredun.



***

In Bredun waren Unna und Kwasir bereits auf dem Weg Richtung Hafen. Unna erkundigte sich nach Francis und Kwasir suchte die beiden Angler bei der Klippe.



Hugo und Egon saßen so wie fast jeden Tag auf den Steinen und angelten.

Kwasir kam dazu und sprach sie freundlich an "Guten Tag ihr zwei."

Die beiden Alten nickten stumm.

"Ich habe gehört ihr seid oft hier?"

Hugo nickte.

"Wart ihr gestern zufällig auch da?"

Egon nickte.

"Ihr habt gestern nicht zufällig ein seltsames Schiff gesehen oder etwas merkwürdiges beobachtet?"

Beide nickten wieder.

Kwasir ärgerte sich "Sagt mal könnt ihr nicht mal kurz vernüftig mit mir reden?!"

Hugo sah kurz von seiner Angel auf und blickte Kwasir mit kühlem Blick an "Wir sind hier nicht zum reden wir wollen angeln!" er wendete den Blick zurück zum Wasser .

Egon ergänzte mürrisch ohne aufzublicken "Aber ja, es war gestern ein Schiff im Hafen, dass noch nie da war und irgendwie düster wirkte."

Kwasir sah die beiden an und dachte "Hmrmp ... Aus denen krieg ich wohl nichts mehr raus, was mich weiterbringt." laut sagte er "Ich danke euch! Viel Glück noch beim angeln." und schlenderte zurück zur Taverne, um auf Unna zu warten.



Die war inzwischen beim Hafen angelangt und erkundigte sich nach Kapitän Francis. Sie erfuhr, dass das Schiff am Horizont das gesuchte sei und bald eintreffen würde. Also setzte sich die Heilerin auf ein Fass, blickte über das Meer und dachte nach während sie wartete. Etwa eine halbe Stunde später näherte sich Koris Schiff dem Landungsteg. Sie betrachte das elegante Schiff mit der bläulich schillernden Gallionsfigur und näherte sich behutsam während das Schiff vertaut wurde.



Schon kurz darauf entstand heftiges Getümmel als das Schiff entladen wurde. Francis überwachte die Löschung seiner Fracht bis er zufällig Unna entdeckte und zu ihr ging.

"Hallo Kapitän. Ich hoffe die Reise verlief gut?"

"Unna sei gegrüßt! Ja danke sehr gut. Was gibts? ... aber egal, ich wollte eh zu dir, gestern ist was merkwürdiges passiert, dass ich dir unbedingt erzählen wollte."

"Das muss erstmal warten. In Kwasirs Laden wurde eingebrochen und etwas sehr wichtiges gestohlen. Aber ich möchte hier nicht offen darüber sprechen! Wenn du Zeit hast kommt doch bitte mit zur Taverne, dort können wir uns in Ruhe unterhalten."

"In Ordnung. Noch einen Moment, dann bin ich da." und schon eilte der Kapitän davon übergab die anstehenden Aufgaben an die Matrosen und kehrte dann schnell zu Unna zurück. So gingen die zwei ebenfalls zur Taverne zurück.



***

Fast zeitgleich trafen Galmur mit Ardis, Kwasir und Unna mit Francis bei der Taverne ein. Nach einer herzlichen gegenseitigen Begrüßung gingen sie hinein und baten Sancho um Zutritt zu einem abgetrennteren ruhigen Raum, in dem sie ungestört reden konnten. Sancho brachte ihnen noch einige Speisen und Getränke und gesellte sich dann zu ihnen.



Kwasir sah sich in der Runde seiner Freunde um und sagte dann zögerlich "Ich danke euch das ihr da seid und mir helfen wollt! Und es tut mir leid, dass ich so ein übles Teufelskraut mit hierher gebracht habe."

Francis sah ihn irritiert an und Galmur erklärte ihm kurz, worum es ging.

Kwasir sprach weiter "Bei den beiden Anglern habe ich leider nicht sehr viel erfahren, was uns nützt. Ein seltsames Schiff lag im Hafen, sonst nichts genaueres."

Unna sah Francis an "Hast du gestern irgendein seltsames Schiff bemerkt, dass ihm Hafen lag?"

Der Kapitän dachte nach "Naja, nicht direkt... Es lag ein Segelschiff im Hafen, das vergilbte Segel hatte und viele Ruder zusätzlich. Das war schon etwas merkwürdig, aber nichts außergewöhliches... aber" er machte ein eindruckvolle Pause "... das richtig seltsame ist erst etwas später auf See passiert."

Unna sah ihn an "Entschuldige, aber deine Seemannsgeschichten müssen warten."

Ardis lächelte kurz wissend "Lass ihn berichten."

Die anderen sahen sie beunruhigt an, dann begann Francis zu erzählen "Etwas später auf dem Meer trafen sich unsere beiden Schiffe wieder, als das fremde Schiff uns überholte. Ich meine, dass ist auch noch nicht ungewöhnliches, da wir beide scheinbar zur Holzfällerstadt wollten und der andere Kapitän anscheinend Ruderer extra zum Segel einsetzt um schneller zu sein... Was aber dann geschah kann ich mir nicht wirklich erklären." Er zögerte, holte tief Luft und setzte dann fort "Bevor wir dem fremden Schiff sehr nah kamen ging von der Gallionsfigur unseres Schiffes plötzlich ein leichtes Leuchten aus. Das breitete sich aus und umhüllte das Schiff wie mit einer Art Lichtkuppel. Als das fremde Schiff vorbei war und wir wieder Abstand zwischen den beiden hatten verschwand das Leuchten so plötzlich wie es gekommen war... so etwas habe ich noch nie erlebt... Ich wünschte ein Zauberer wäre hier um es mir zu erklären."

Wieder lächelte Ardis "Das wird nicht nötig sein, das notwendige Wissen dafür haben wir bereits."

Die anderen sahen sie verblüfft an und Sancho sprach aus was alle dachten "Hä? Was meinst du?"

Die Seherin sprach "Ihr erinnert euch an unsere erste Reise? Die neun Artefakte? Kori bekam von der Meerjungfrau nicht nur das kleine Kristallschiff für unterwegs, er bekam auch die Gallionsfigur, die sein Schiff samt Besatzung vor schwarzer Magie schützen soll... Versteht ihr es nun?"

Galmur Gesicht erhellte sich "Die Besatzung auf dem fremden Schiff hat die Pflanze gestohlen! Als sich die beiden Schiffe näherten aktivierte die böse Magie der Pflanze die Schutzzauber der Gallionsfigur!"

Ardis nickte "In der Tat."



Unna sah sie erschrocken an "Aber damit wird das Problem noch größer! Jetzt kann dieses Teufelskraut ja überall sein!"

"Was das betrifft ... Die Pflanze hat zwar ihren Bestimmungsort erreicht und wird von dort aus auch weiter Unheil stiften..." Ardis machte eine Pause und sah ihre Freunde einzeln an, die entsetzt dreinblickten "... doch darüber müssen wir uns keine Sorgen machen! Ein Setzling der Pflanze ist in gute Hände geraten, die über das wahre Ausmaß der Bedrohlichkeit Bescheid weiß. Und darüber hinaus eine Lösung hat, wie das Problem endgültig beseitigt werden kann."

Galmur sah sie an "Aber dann müssen wir dahin und der Person helfen!"

"Nein! Es liegt nicht länger in unsere Hand ihr Schicksal zu beeinflussen. Diese Frau in Begleitung von zwei Zwergen wird über das Schicksal der Pflanze urteilen. Und ihre Entscheidung, wie sie auch ausfällt, wird sie selbst sowie ihr Leben auf Krog langfristig verändern."

"Aber" fiel Unna ein "wir können doch nicht einfach hier rumsitzen und hoffen, dass sich diese Frau richtig entscheidet!"

Francis ergänzte "Genau! Wenn wir uns beeilen, kann ich schon bald wieder in See stechen."

Ardis seufzte "Gebt es auf. Ihr könnt sie niemals rechtzeitig erreichen!" Sie lächelte wieder wissend "Aber sie werden vielleicht auf Leute treffen, die ihnen helfen werden, den richtigen Weg zu wählen."

Sancho sah sie erschüttert an "Und was machen wir? Rumsitzen, Däumchen drehen und abwarten?"

"Nein! Auch für uns gibt es etwas zu tun."

Kwasir nickte "Genau, ich muss meinen Laden wieder aufbauen und neue Tränke brauen, um den Verlust wieder auzugleichen."



Ardis sah ihn mitfühlend an "Ja das solltest du, aber nicht jetzt. Vorher müssen wir die restlichen schwarzmagischen Dinge einsammeln, zerstören und deren Nutzer heilen."

Sie wechselte einen Blick mit der Heilerin "Unna und ich werden bei der Heiligen Quelle das Reinigungsritual vorbereiten."

Ardis stand auf und sah nun die anderen an "Ihr müsst 1 Trank, 2 Duftflakons und 4 Salbendosen finden, sowie jeden der damit in Kontakt kam! Packt diese Dinge sorgfältig ein, aber vermeidet den direkten Kontakt"

Abschließend sah sie Galmur an "Bringt alle betroffenen Personen zur Heilquelle... notfalls mit Gewalt."

Und mit diesen Worten stand Ardis auf, verabschiedete sich und ging mit der leicht verunsicherten Unna zur Quelle zurück.



Die Verbliebenen sah sich eine Weile ratlos an, dann ergriff Kwasir das Wort "Los jetzt wir haben was zu erledigen."


Kurz bevor die drei in dem ausgehöhlten Baumstamm verschwanden, hielt Farkas Ugramor noch zurück und sagte zu ihm: „Ach ja, vergiss nicht, mir nächstes Mal noch etwas von diesesm köstlichen Kraut mitzubringen, du weißt schon, von dieser Insel mit diesen kriegerischen Trollen, die auf seltsame Art plötzlich friedlich geworden sind. Glücklicherweise, sonst hätte sicher kein Handelsschiff anzulegen gewagt...“

Als sie sich durch den dunklen steinigen Tunnel vorwärtsbewegten, hatte Rosalyn ihre Schwierigkeiten, die Fackel zu halten und gleichzeitig nicht über ihr Kleid zu stolpern, das Bardor von der Wäscheleine geklaut hatte. Mit ihrem vornehmen Gewand mit dem breiten Rock, das sie auf Blackbears Schiff getragen hatte, wäre sie hier hoffnungslos steckengeblieben, aber auch mit diesem Kleid war das Vorwärtskommen nicht gerade einfach. Neidisch betrachtete sie die beiden Männer in ihren eng anliegenden Hosen..

Die Luft war drückend in den engen Gängen und sie verloren jedes Zeitgefühl. Es war unmöglich zu sagen, ob es Tag oder Nacht war. Die einzige Lichtquelle außer ihren Fackeln waren hin und wieder einige Kristalle, die zwischen dem Felsgestein versteckt waren und ein geheimnisvolles Licht verbreiteten. Als der Gang etwas breiter wurde, legten sie eine Rast ein. Rosalyn versuchte sich einigermassen bequem auf die Decke zu setzen, die Bardor in ihren Rücksack gepackt hatte. Mißmutig kaute sie auf einem Schlingpflanzenburger herum, der ebenfalls von Bardor eingepackt worden war und hatte plötzlich Lust auf ein saftiges Schinkenbrot. „Tut mir leid, ich glaube Farkas ist Vegetarier“, grinste Bardor, als er Rosalyns enttäuschte Mine sah. „Ich habe kein einziges Stück Fleisch bei ihm gesehen, es wundert mich ja schon, dass er den Fisch gegessen hat. Aber du hättest mal diese Seetangburger essen sollen, die ich in der letzten Taverne, in der ich gearbeitet hatte, gemacht hatte, du weißt schon, bei diesem kleinen dicken Koch mit der Trompete...“

„Jaja, ich weiß, du erzählst ja dauernd von ihm...“

Rosalyn unterdrückte den Wunsch ihm zu erzählen, warum es wahrscheinlich kein Fleisch in Farkas Speisekammer gab... Sicher hatten diese Pflanzen bereits alles aufgefressen, wer weiß, was für Pflanzen da noch bei ihm wuchsen außer dieser Pflanzen, die sie ihm gebracht hatten...

Nachdem sie ihre vegetarische Kost verdrückt hatten, fielen die beiden Männer bald wieder in einen beneidenswert tiefen Schlaf, dessen Schnarchen die Höhlenwände erzittern ließ.

Ärgerlich rutschte Rosalyn hin und her und versuchte erfolglos es sich bequem zu machen. Hatte sie in Farkas Beutel nicht etwas äußerst nützliches gesehen, als er einmal einige Sachen daraus hervorgekramt hatte? Sie rutschte zu dem schnarchenden Zwerg herüber und holte Nadel, Faden und eine Schere hervor. Damit kannte sie sich wenigstens aus, wenn sie auch hin und wieder schon mal ein paar spöttische Bemerkungen von den beiden Zwergen einstecken musste, was ihre anderen Fähigkeiten betraf. Sie hoffte, dass die beiden nicht aufwachten, zog ihr Kleid aus und begann es sogleich fachmännisch zu zerschneiden. Wenig später waren aus dem langen Rock zwei bequeme Beinkleider geworden, die sie nicht mehr behindern würden. Zufrieden lehnte sie sich an den Felsen und versuchte einzuschlafen.


Alle Bemühungen waren vergebens, es war Rosalyn einfach unmöglich auf diesem harten Felsen neben den beiden schnarchenden Zwergen einzuschlafen. Außerdem machte ihr noch etwas anderes zu schaffen: Ein unangenehmer Gestank nach Fisch und menschlichen Gerüchen erinnerte sie daran, dass sie sich schon seit einiger Zeit nicht mehr gewaschen hatte. Ein duftendes Schaumbad war hier unten sicher nicht zu erwarten, aber vielleicht hatte sich Regenwasser hier irgendwo einen Weg zwischen die Felsen gebahnt, so dass sie sich wenigstens notdürftig waschen konnte. Sie würde ja nicht weit gehen, also nahm sie eine Fackel und ging in eine der Gänge hinein, die von der Höhle abzweigten. Hörte sie in der Nähe nicht ein wohltuendes Rauschen? Es schien nicht weit zu sein, also machte sie sich in die Richtung auf, aus der das Geräusch kam und erreichte wenig später eine weitere Höhle. Der Anblick, der sich ihr bot, übertraf all ihre Erwartungen: Eine Höhle, in ein mystisches Licht getaucht, das von einer Unzahl an in die Felsen eingewachsener Kristalle ausging – und in der Mitte ein kleiner See, in den kleine Rinnsale an klarem Wasser aus kleinen Höhlungen in den Felsen flossen.

Was für eine Wohltat, sich endlich wieder in kühlen klarem Wasser baden zu können, und das sogar, ohne von ungewollten Blicken beobachtet zu werden. Glücklich paddelte sie hin und her und stellte fest, dass es in dem Wasser an einigen Stellen sogar warme Unterströmungen gab. Sie stützte sich an einer warmen Stelle mit den Armen auf den Rand und ließ sich von dem glitzernden kristallenen Licht einhüllen. Bald fiel sie in einen leichten Dämmerzustand. Träumte sie oder zogen auf der Wasseroberfläche plötzlich Bilder vorbei? Eine Frauengestalt mit durchscheinenden Gliedern, die aussahen wie aus fließendem Wasser, dann eine Gruppe Menschen, die sich durch eine brennende Wüste schleppte. Sie hörte eine Stimme, die manchmal klang wie das Rauschen des Meeres und manchmal wie das Flüstern eines Baches: „Alles ist im Fluss und dein Schicksalsfliuss wird sich bald mit ihrem Schicksalsfluss vereinen. Finde die schimmernden Kiesel in den schlammigen Fluten und lerne Wahrheit von Lüge zu unterscheiden..Du wirst sehen was im dunklen liegt und anderen verborgen bleibt, hören, was anderen nicht hören, sehen,was andere nicht sehen.“

Das Glitzern in der Höhle wurde immer stärker, bis sie vollkommen von dem Licht durchströmt wurde. Danach fühlte sie sich alles an ihr anders an. Was hatten diese Bilder nur zu bedeuten? Sie zog sich ans Ufer und ließ sich von dem warmen Licht der Kristalle trocknen. Als sie sich wieder auf den Rückweg machte, stellte sie erschreckt fest, dass sie offensichtlich eine andere Abzweigung genommen haben musste. Auf dem Hinweg war ihr der Weg nicht so lange vorgekommen – die Höhle, in der die anderen beiden schliefen, musste doch gleich um die Ecke sein, oder nicht? Verzweifelt musste sie sich schließlich eingestehen, dass sie sich verlaufen hatte und die Fackel auch bald heruntergebrannt sein würde. Dann würde sie in vollkommener Dunkelheit unter der Erde eingeschlossen sein! Bei diesem Gedanken durchströmte sie eisige Furcht und tatsächlich ging wenig später die Fackel aus. Da fühlte sie irgendetwas in ihrer Kleidung und zog plötzlich voller Erstaunen einen der schimmernden Kristalle hervor. Wie mag der nur in ihre Hose gekommen sein? Auf jeden Fall spendete er ein angenehmes Licht, so dass sie ihre Umgebung wieder gut sehen konnte. Doch gleich wurde sie erneut von Entsetzen gepackt. Nur wenige Meter von ihr entfernt ringelte sich eine Schlange. Doch seltsamerweise klang ihre aufkommende Panik allmählich wieder ab, als sie den Kopf der Schlange bemerkte, der sich in ihre Richtung drehte und sie direkt anzusehen schien. Irgndetwas berührte ihren Geist...

„Nimm die rechte Abzweigung und halte dich links, bis du zu dem Felsen in der Mitte des Ganges gelangst, der aussieht, wie ein großes Achteck. Von da aus nimm den mittleren Gang...“

Rosalyn erinnerte sich an den achteckigen Felsen... Aber hatte gerade wirklich die Schlange mit ihr … gesprochen? „Hören, was andere nicht hören

„ Sie bezweifelte, ob die beiden Zwergen die Stimme der Schlange gehört hätten. Sie beschloss, dem Weg zu folgen, den die Schlange beschrieben hatte, da ihr ja doch keine andere Wahl blieb und war erstaunt, wie schnell sie wieder zurück in der Höhle angekommen war, in der die beiden Zwerge noch immer äußerst geräuschvoll schliefen. Der kleine Pflanzenableger lag vor Bardor und schien sie mit seinen winzigen Knospen direkt anzusehen, genauso wie die Schlange eben.

„Wie war dein Ausflug? Du wirst es jetzt allen zeigen, nicht wahr?“

„Du kannst ja wirklich sprechen?!“

„Naklar, das weißt du doch schon, oder? Meinst du ich hätte dich nicht gesehen, wie du dich bei Farkas hinter dem Baum versteckt hast?“

Ertappt zuckte Rosalyn zusammen, aber dann verglich sie den kleinen Ableger mit der riesigen Pflanze:

„Aber du wirst mir nichts tun können, wie dem Kapitän, so klein wie du bist.“

„Dir würde ich doch nichts tun, was meinst denn du? Ich könnte dir helfen, in dieser Männerwelt zu bestehen und dich an diesen egoistischen Bösewichten zu rächen, die dich im Stich gelassen haben, als du gefangen warst.“

Für einen Augenblick war Rosalyn versucht, ihr zu glauben. Aber dann wusste sie die Wahrheit. Sie war überzeugt, dass irgendwann der Augenblick kommen würde, wo sie sich rächen würde, aber nicht mithilfe dieser teuflischen Pflanze.

...Lernen die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden...

„Ich glaube dir kein Wort, du kleines teuflisches Unkraut...“

Rosalyn glaubte fast, sehen zu können, wie der kleine grüne Ableger rot vor Zorn anlief. Wenig später vibrierte der Kristall in ihrer Hand und sie hörte ein seltsames leises Geräusch. Instinktiv sah sie nach oben an die Höhlendecke und bemerkte, wie sich dort oben etwas bewegte. Es gelang ihr gerade noch, dem herunterfallendem spitzen Stein mit einem Hechtsprung auszuweichen, der sie direkt auf Bardor katapultierte. Verblüfft wachte er auf, als er plötzlich merkte, dass Rosalym auf ihm lag.

„Hoppla, nicht so stürmisch, junge Dame. Ihr hättet ja nur etwas sagen brauchen, dann hätten wir das schon eher erledigen können,“grinste er.

Als sich Rosalyn schnell wieder aufrichtete, um sich den Staub von der Hose zu klopfen, wobei sie ganz vergass, empört zu sein, warf er ihr einen noch erstaunteren Blick zu: „Oder sollte ich sagen, junger Herr? Allerdings stehen dir diese Beinkleider gar nicht mal so schlecht.“ Er stand auf und unterdrückte gleich darauf einen Fluch, als er sich an dem heruntergefallenen Stein stieß. „Verdammt, wie kommt der denn hierher?“ Ärgerlich sah er auf den langen Riss in seiner Hose.

„Ich konnte dem Stein grade noch ausweichen. Zeig mal deine Hose her. Ich kann den Riss stopfen und ich glaube Ugramors geflickte Hose könnte auch ein paar Stiche vertragen.“

Ugramor war ebenfalls aufgewacht und hörte sich erstaunt Rosalyns Erzählung von ihrem nächtlichen Ausflug an.

„Ich wusste nicht, dass es hier unten Wasser gibt. Es gibt Legenden, dass diese Heilige Quelle in Bredun sich unterirdische Flüsse durch die ganze Insel gebahnt hat, aber sie war ja seit langer Zeit versiegt, auch wenn Gerüchte bis in unsere Stadt gedrungen sind, dass sie wieder sprudeln soll. Trotzdem habe ich bisher hier unten noch nie irgendwelches Wasser gesehen..“

Als beide Zwerge wenig später mit einer Decke um die Beine in der Höhle sassen und beobachteten, wie Rosalyn ihre Hosen stopfte, mussten sie sich zum ersten Mal eingestehen, dass es vielleicht doch eine gute Idee gewesen zu sein schien, die junge Lady mitzunehmen.


Einige Stunden später machten sie sich auf die Weiterreise.

„Was hast du eigentlich genau in Khaz Modan, bzw. in Lunasek vor, wenn wir angekommen sind, Bardor?“ fragt Ugramor.

„Hm, da ich ja jetzt endlich sozusagen mein eigener Zwerg bin, und tun und lassen kann, was ich will, möchte ich wissen, wer meine Ahnen eigentlich waren. Ich finde, jeder sollte wissen, wo er herkommt und wo er hingehört. Das Gold, das mir Farkas für die Pflanze gegeben hat, sollte erst mal eine Zeitlang reichen, ein paar Erkundigungen einzuziehen und.. eine Magd zu bezahlen, die mir die Hosen stopft.,“ grinste er.

Rosalyn war inzwischen an Bardors Sticheleien gewöhnt und begnügte sich damit, ihm zufällig einen Fuß vor die Beine zu stellen, den er im Halbdunkeln nicht bemerkte, so dass er ins Stolpern geriet.

„Hoppla, das tut mir aber leid, da muss irgendwo ein Stein im Weg gelegen haben.“

„Das fühlte sich aber eher an wie ein Fuss.“

Ugramor grinste: „Ihr kommt mir schon vor wie ein neckisches Ehepaar, nur die Größe passt irgendwie nicht. Aber um auf deinen Plan zurückzukommen, Bardor, wenn du Informationen über die Geschichte der verschiedenen Zwergenclans suchst, solltest du unbedingt in der Bibliothek von Magrihuana vorbeischauen. In der Magierstadt gibt es einen Teil der Bibliothek, der auch für Nichtmagier zugänglich ist. Ich weiss, dass es da Zwergenchroniken gibt. Manchmal liefern wir Kristalle an die Magier, daher weiß ich so einiges. Die Kristalle von Khaz Modan sind sehr vielfältig einsetzbar, wie Farkas ja auch bereits für seine Pflanzen gemerkt hat.“

Rosalyn rief begeistert aus: „Eine Bibliothek in der Magierstadt? Mit ganz vielen Büchern, die man lesen darf? Das ist ja wie ein Traum!“

Bardor murmelte fast gleichzeitig: „Zwergenchronik? Ähm, gibt es nicht in Lunasek gebildete Zwerge, die mir etwas über die Geschichte der Zwerge ERZÄHLEN können?“

Rosalyn fragte: „Warum erzählen, wenn man die ganzen spannenden Geschichten LESEN kann? Nein, warte.... Bardor, sag jetzt nichts.... Kann es vielleicht sein, dass du nicht lesen kannst?“

Bardor schwieg einige Augenblicke und druckste dann herum: „Ähm ja, also, ich kann mir aber ziemlich viel merken, die ganzen Rezepte zum Beispiel, nie hat mir irgendjemand etwas aufgeschrieben...“

Irgendwie war es ihm peinlich, Rosalyn gegenüber jetzt zugeben zu müssen, dass er nicht lesen konnte.

„Ach, lesen ist gar nicht so schwer, dass kannst du in ein paar Tagen lernen. Du kannst ja auch sprechen. Du musst nur lernen, welches Zeichen für welchen Laut steht. Wir können ja in Lunasek für einige Zeit Rast in einer Taverne machen, und ich bringe dir bei, wie man liest. Was hälst du davon? Es wäre doch besser, wenn du selber alles lesen könntest, was du willst, als dass ich dir etwas vorlese, oder nicht? Danach könnten wir nach Magrihuana aufbrechen. Ich brenne schon darauf, diese Bibliothek kennenzulernen.“

Plötzlich fühlte Rosalyn eine leichte Berührung in ihrem Geist:

„Du solltest nicht auf falsche Gedanken kommen. Du wirst nicht so einfach herausfinden, wo diese Schwarze Schlucht ist. Du bist die einzige, die von ihr gelesen hat, daher weiss niemand sonst von ihr und es wird dir auch nicht möglich sein, danach zu fragen und du solltest gar nicht daran denken, irgendjemanden davon zu erzählen, was du bei Farkas gelesen hast. Es wird dir ja doch niemals gelingen herauszufinden, wo die Schwarze Schlucht ist. Du solltest dir lieber überlegen, ob du nicht in Lunasek bleiben willst. Ich könnte dir da zu einer Menge Geld verhelfen. Überlege es dir...“

Rosalyn runzelte die Stirn. An diese heimtückische Pflanze hatte sie schon gar nicht mehr gedacht und die Schwarze Schlucht hatte sie auch schon aus ihren Gedanken verdrängt. Sie antwortete ihr auf die gleiche telepathische Weise, wie sie mit ihr gesprochen hatte:

„Ha! Wenn du schon nicht willst, dass wir in die Magierstadt reisen, werde ich da mit Sicherheit etwas über die Schwarze Schlucht erfahren. Du meinst ja wohl nicht, dass du mich daran hindern kannst? Da mich das Schicksal ja nun mal dazu bestimmt zu haben scheint, als einzige zu wissen, wie man dich vernichten kann, liegt es wohl nun an mir, mein Schicksal zu erfüllen und gleichzeitig Bardor auch noch dabei zu helfen, etwas über sich und seine Ahnen herauszufinden.“

„Willst du denn immer von jemanden abhängig sein, sei es vom Schicksal oder von deiner Familie, die dich verkaufen wollte? Hast du nie den Wunsch gehabt, frei zu sein?!“

Schon wieder versuchte, diese heimtückische Pflanze sie mit ihrem psychologischen Sprüchen zu manipulieren.

„Gib es auf, ich werde schon früh genug frei sein zu tun, was ich will. Du wirst mich nicht daran hindern nach Magrihuana zu reisen.“


Unterdessen waren Unna und Ardis in Bredun auf dem Rückweg zur Grotte mit der Heiligen Quelle. Unterwegs trennten sie sich, denn die Heilerin wollte noch ein paar frische Kräuter für die Reinigungsrituale sammeln. Die Pristerin ging zur Quelle und wusch sich in dem großen Becken. Nalanyia erschien in ihrer durchscheinenden Gestalt und ihre wässrige Stimme erklang "Ardis du hast gesehen, was mit der Frau im Dunkelwald geschah. Ihr seid euch ähnlich! Ihr beide habt wertvolle verborgene Talente, die erst erweckt werden mussten. Die Schicksalsflüsse von ihr und deinen Freunden werden sich bald verreinen. Ich hoffe gemeinsam gelingt es ihnen den Zugang zum Wasserreservoir von Magrihuana wieder zu öffnen." Ihre Stimme wurde schwächer "Einige Gefahren stehen dicht bevor, die Dunkelheit ist nah! Bei der Frau, bei deinen Freunden und selbst bei euch." Und schon verschwand die Quellnymphe wieder.



"Ich hoffe es geht allen gut und sie bestehen die Gefahr unbeschadet... Und hoffentlich sind Kwasirs Produkte sind zu weit verstreut. Ich erbitte das nicht zu viele Menschen damit in Kontakt kamen..." dachte Ardis während sie mit den Vorbereitungen für die Reinigungsrituale begann.



In der Zwischenzeit befragten die anderen Kwasir nach seinen Kunden, um alle 7 Pflanzen-Produkte und deren Besitzer zu finden.

"Hmm also eine Dose mit Salbe steht noch in meinem Wohnzimmer, die habe ich ja selbst benutzt. Auch die Unnas Döschen müsste dort sein." begann Kwasir und überlegte weiter "Einen Duftflakon habe ich Susan der Handelsfrau gegeben, einen an Eyja, die das Bettenhaus betreut. Eine Salbendose an Sven den Schreiner... Mehr weiß ich erstmal nicht."

"5 von 7" sagte Galmur kühl "Was ist mit dem Rest? Los denk nach!!"

"Wenn du ihn unter Druck setzt fällt es ihm bestimmt nicht schneller ein!" sagte Sancho.

"Kwasir du weißt genau worum es geht und wie wichtig das ist! Du hast es selbst erlebt." drängt Galmur weiter "Los denk nach, eine Salbendose und der Trank fehlt noch."

Francis versuchte den Kämpfer zu beruhigen "Lass uns erstmal die anderen Dinge und Personen sicherstellen! Dann haben wir erstmal was erledigt und etwas Gefahr gebannt! Alles gleichzeitig können wir eh nicht machen! Außerdem hat Kwasir dann noch Zeit etwas nachzudenken."

"Scheint so" grummelte Galmur "aber unterschätzt bloß nicht die Gefahr!"



Und so gingen die vier Männer los und durchsuchten Bredun.


Rosalyn wartete auf eine weitere Entgegnung, doch die Stimme bliebt stumm, doch irgendwie hatte sie das Gefühl das ihr Gedankengegner grinste, was sie etwas verwirrte.

Die Truppe ging weiter und kamen an einen Abzweig. Ugramor bliebt irritiert stehen. "Was ist denn hier passiert? Eigentlich müssten wir nach rechts, aber der rechte Weg ist völlig mit Pilzen zugewachsen. Das kann nicht sein, da gehen doch immer Reisende entlang! Der Gang kann nicht innerhalb weniger Tage so zuwuchern! Gehen jetzt alle den linken Weg?"



Bardor entgegnete "Ich war schon ewig nicht mehr hier, aber ich wäre auch für den rechten Weg. Pilze und Moose gab es ja hier unten schon immer, allerdings nicht so große. Seltsam! Und jetzt? Wollen wir uns durch diesen Pilzwald schlagen oder den linken Weg nehmen?"



Ugramor grübelte. "Naja der linke Weg geht auch, er ist nur länger und wir kommen nicht direkt nach Lunasek sondern in eine Mine, eine Tagesreise von Khaz Modan entfernt. Die Minenarbeiter sehen Menschen nicht gern, aber wir werden es wohl riskieren müssen. Wer weiß wie lange wir brauchen wenn wir die ganzen Pilze überklettern wollen. Wir werden das in Khaz Modan melden, die müssen eine Truppe herschicken die die Pilze beseitigt. Also dann nach links."